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- Day 44
- Sunday, January 21, 2024 at 10:10 AM
- ☀️ 8 °C
- Altitude: 91 m
PortugalAzinheira dos Barros38°4’17” N 8°25’11” W
Abschied
January 21, 2024 in Portugal ⋅ ☀️ 8 °C
Aufs Meer schauen
Dire Straits hören
Kaffee kochen
Zittere vor Kälte
Obwohl die Heizung läuft
Schwarzes Wasser
Licht in der Ferne
Vom Mond
Schiffen
Der Stadt
Die niemals schläft
Wie man so sagt
Der Hund steht auf
Muss raus
Dunkle feuchte Augen
Muss mich erst anziehen
Denke die ganze Zeit
Wo mag sie Gras finden
Wieso war ich gestern
Mit meinen Gedanken
Nicht zuhause
Friere
Der Parkplatz ist dunkel
Die Leine hat sich verheddert
Hilde springt über die kleine Mauer zum Strand
Muss dringend
Kommt zurück
Erbricht über dem Asphalt
Springt zurück
Leine gespannt
Fertig Papa
Auf dem großen Parkplatz
Am Meer
Übernachten vier Fahrzeuge
Eins steht direkt neben mir
Zur Sonne hin
Wenn sie aufgeht
Was mögen Menschen denken
Ich will unter der gleiche Bettdecke nachts kuscheln
Tagsüber sind sie mir fremd
Wie die Fliege der Spinne
Ich setze den Bus zurück
Der Kaffee ist noch heiß
Hilde krabbelt unter die Bettdecke
Es ist ja noch Nacht
https://youtu.be/cF6mXTLPHZY?si=e6rhDk54cqcUi_ms
Als wir in die vier Kilometer lange Anfahrt zum Strand bei Melides einbiegen, wird Hilde ganz unruhig. Plötzlich ist sie so aufgeregt wie ich sie nur kenne, wenn wir in die Straße von den Kindern einbiegen oder zu ganz besonderen Menschen fahren. Natürlich waren wir hier vor zwei Jahren, auch ganz lange und immer wieder, weil ich ja wegen der defekten Batterie und wegen meiner Unruhe nirgendwo bleiben kann.
Aber wir sind an hunderten Plätzen und Stränden gewesen, auch mehrfach. Das hier ist ganz anders. Schau dir das kleine Video an, das ist eine Perle auf unserer Reise, für mich so kostbar, an ihrer Vorfreude teilhaben zu können.
Den ganzen Weg hinunter auf der holprigen Straße sind wir beide so aufgeregt wie kleine Kinder vor Weihnachten. Der Platz steht nicht mehr in der bekannten App, sodass ich nicht sicher bin, ob wir bleiben können.
Dann sind wir am Parkplatz, los Papa, lass uns an den Strand gehen. An der Treppe muss sie noch warten, bis ich unten angekommen bin, dann hat sie den Strand für sich alleine.
Na ja, Nadine ist auch noch da. Wir machen einen sehr langen Spaziergang, ich bin überrascht, dass meine Knie nicht müde werden. Abends sind Hilde und ich bis fast ins letzte Licht am Meer. In der Nacht kann ich nicht schlafen, als ob ich etwas ahnen würde. Erst dachte ich, es sei der Mond, der aufs Wasser scheint und der Rhythmus der Wellen. Aber als es sich in der nächsten Nacht wiederholt, beginne ich mir Gedanken zu machen.
Ich spüre um mich, folge meinen unruhigen Träumen, die mich weiter treiben lassen, als ich vom kleinen, blauen Bus aus sehen kann, begegne Menschen so fern wie der Tod, der in meine Seele drückt. Erst in den Morgenstunden falle ich in einen unruhigen Schlaf. Die portugiesischen Meeresangler sind in den dunklen Stunden des neuen Tages gekommen, ihre Lichter verteilen sich den Strand hinunter.
Mit dem ersten Licht sind wir am Meer, die Sonne ist hinter den Bergen aufgegangen, der Sturm aus dem Norden, der am Bus geruckelt hat, ist eingeschlafen. Ein leichtes Träumchen von Ostwind weht übers blaue Wasser, die Wellen sind sanfter geworden, die Quelle im Schilf hat einen See im Sand gebildet, in dem sich die Wolken spiegeln.
Als wir zurückkommen, verabschiedet sich Nadine, sie möchte alleine weiterfahren, ein paar Tage, dann will sie uns im Süden wieder treffen. Es kommt nicht überraschend, denke ich an die Nacht. Dass im Wort Wiedersehen eine offensichtliche Möglichkeit liegt, versteht Hilde immer noch nicht. Als Nadine sie streicheln will, zeigt sie die Zähne, nimmt aber ein Leckerli an, danach weint sie laut, mir bricht es fast das Herz. Sie spürt viel tiefer in ihrer Seele, was Abschied bedeutet, selbst wenn wir ohne Worte auseinander gehen. Und heute ist es besonders traurig. Ein paar Tage sind für einen Hund immer, was ja auch manchmal wirklich so ist. Ich kann sie verstehen, fühlen, nachts nicht schlafen, und tagsüber nicht aufhören zu denken.
Mittags verabschieden wir uns vom Strand, die Feder, die ich mitnehmen will, lass ich liegen. Es macht keinen Sinn mehr. Wir fahren ins Alentejo. Straßen wie im Hinterland des Baltikums, spüre ich da etwa ein Vorfreude. Ich horche in mich, bin überrascht von den sich wiederholenden Brückenteilen, die aus dem Land heraus wachsen, ihre rostigen Eisenflechten wie Finger in den blauen Himmel recken, stumme Hilfeschreie in einem stillen Land.
Kaum Fahrzeuge, eins der GNR treffe ich an einer Kreuzung, wir grüßen uns freundlich, wo sonst freust du dich über Polizei, wenn nicht in der Einsamkeit eines portugiesischen Tages. Die Sonne ist sehr warm, der erste Tag mit kurzer Hose, bis in den Oktober hinein, im Rhonetal, habe ich die lange Hose angezogen, und heute. Drei Monate später sind wir wieder im hechelnden Land würde Hilde sagen.
Am Meer beginnt unser heutiges Video, im Alentejo geht es weiter, um wieder mit dem Blick in den Sonnenuntergang, der die Wellen vergoldet, zu enden. Wenn Du Lust hast, diese Reise mit mir zu machen, bist Du herzlich eingeladen. Wir gehen jetzt erstmal runter zum Strand, auf dem Wasser fährt ein kleines Boot in den Tag hinaus, die Sonne tanzt auf den Wellen, der erste Surfer schaut schon im Wasser.
Wir werden ein paar Bilder mitbringen, während Du vielleicht Zeit genug hast, unser Video anzuschauen.
https://youtu.be/iwHSfC3354s?si=l5gT5DtBVy7-YQp-Read more




