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  • Day 67

    DIE SPUR DES LEBENS

    February 13 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Man muss nur
    früh genug
    aufwachen
    um die Sonne
    zu sehen.

    Man muss nur
    nah genug kommen
    um die Furchen
    in einem Gesicht
    zu erkennen.

    Wege der Tränen
    Spuren der Freude
    Zeichen des Alters
    Deiner Jugend
    Meines Herzens.

    Man muss nur
    genau zuhören
    um die Nuancen
    zu verstehen
    die zwischen deinen
    Worten sich öffnen.

    Man muss nur lange
    genug den Atem
    anhalten um sich
    selber zu spüren
    die Wahl
    zwischen dem Ausatmen
    und
    dem Luftholen
    zu begreifen.

    Man kann die Sterne
    nur sehen
    wenn die Nacht
    schwarz
    ist wie die Risse
    in der Haut
    deiner geballten Faust
    ums Leben geklammert.

    Zwei Schritte vorwärts
    dann bleibt er
    stehen
    atmet langsam
    und du siehst
    die Jahre
    wie sie die Brust
    heben und senken

    Zwei Schritte
    und sie hat ihren Arm
    eingehakt
    dass du nicht stolperst.

    Ich sehe jeden Tag
    Bilder des Lebens
    um uns herum
    und müsste Geschichten
    erfinden um sie wieder
    vergessen zu können.

    Eingebrannt bleiben sie
    in meinem Herzen
    der Seele
    im Verstand
    um wieder aufzuwachen
    wenn ich nicht damit
    rechnen kann.

    Eine Linie auf deiner Haut
    das Bild eines Lebens
    die Spur des Blutes
    ein Rest Kaffee
    das Boot liegt hochgezogen
    im Sand
    seine Hand berührt das Tau
    mit diesem Hauch
    einer Liebe
    die du nur verstehen
    kannst
    wenn du überlebst.

    Die Bilder sind entstanden an einem Tag unter Menschen, die unseren Weg gekreuzt haben, mit ihren besonderen Geschichten, ihrer Freude am Leben.

    Sam und Amy, die mir einen kleinen, von ihr bemalten Stein schenkt, auf dem
    Good Karma steht.

    Der Junge, der seinen Vater Peter nennt, der auf einem Boot lebt, und manchmal bei uns in Deutschland, wie er erzählt.

    Die GNR, die neben mir stehen bleibt, spiegelnde Sonnenbrille, Bom Dia, ich weiß, der Parkplatz ist privat, er nickt und wünscht mir einen guten Tag.

    Das alte Ehepaar, das langsam an unserem Bus vorbeigeht, stehenbleibt, weitergeht, nur in ihrer Welt nicht meine Welt braucht.
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