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  • Day 73

    Westküste

    February 19 in Spain ⋅ 🌙 7 °C

    Während ich heute morgen im Dunklen auf knapp 700 Meter in der Extramadura, vielleicht hundert Kilometer von Salamanca entfernt, aufwache bei mäßigen 3°C und eiskalten Füßen, sind meine Gedanken noch an der Westküste unterwegs.

    Wir verabschieden Lea und Luna, die Richtung Sagres fahren, während wir nordwärts unterwegs sind. Zuerst zum Spaziergang an den Fluß Ribeira, der zwischen dem Parkplatz und dem Strand von Odeceixe in den Atlantik mündet. Heute sind keine Pilger hier unterwegs, die treffen wir dann an den verschiedenen Orten an der Küste, die wir auch anfahren.

    Carvalhal, Zambujeira do Mar, Porto das Barcas, Vila Nova de Milfontes und Porto Covo, wo der Pilgerweg endet oder beginnt. Entsprechend der eigenen Bedingungen, und gerade in dieser Jahreszeit sind viele Wanderer unterwegs. Das Meer oft im Blick, schwindelfrei auf den Höhen unterwegs, abends sich in den Pilgerorten treffen, und sonst alleine sein oder zu zweit. Viele kleine Teams.

    An einer Landstraße sehe ich sie entlang laufen, zahlreiche Frauen sind unterwegs. Dazwischen, ebenfalls kleine Zweier- und Dreiergruppen Refugees, Männer oft mit asiatischen Gesichtszügen und Feldarbeiterbekleidung, dunkle Gesichter, neugierige Blicke, wenig Lächeln. Das eint sie mit den Wanderern. Und das fehlt mir eindeutig, auch angesichts der Schönheit der Natur, den natürlichen Annehmlichkeiten, an denen wir alle teilhaben können.

    Auch ich habe mir gewünscht, hierher zu kommen. Und bin jetzt doch überrascht, dass wir für den Weg zurück nach São Torpes nicht mal einen Nachmittag brauchen, während wir vor über einem Monat fast eine Woche unterwegs sind. Und auch davon überrascht werden, dass an allen schönen Spots jetzt große Wohnmobile parken.

    In Sines tanke ich beim Intermarché, treffe ein junges, deutsches Paar, das an die Küste gezogen ist, zwei Jahre schon, sie sind zufrieden. Einer Frankfurter Familie begegnen wir auf dem Parkplatz hinterm Meer, die vier Jahre reisen, sich in Polen eine Homebase geschaffen haben, wo sie den Sommer verbringen.

    Abendspaziergang am Strand von São Torpes, doch als wir morgens zum ersten Licht zurückkehren wollen, gibt es viele Hunde dort. Doch ein paar Kilometer südlicher, am Praia de Morgavel, sind wir alleine mit der Sonne, den Wellen, dem Strand und unserem Abschied vom Meer.

    Hier entstehen noch zwei schöne Videos, die meine Geschichte auf Youtube umrahmen. Eine Story vom Kinde Rhein, aus einem anderen Jahr, und mit einem besonderen Hintergrund. Denn Lea @lealuchs malt sehr eindrucksvoll. Auf ihrem Instagram-Account findest du auch ihre Malereien, manche wecken nachdenkliche Emotionen.

    Eins ihrer Bilder hat sie mir zur Erinnerung geschenkt.

    Schau es dir an!

    https://youtu.be/z2s55voFZhk?si=MzEYMZKrSRvYXKBi
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