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- 日83
- 2024年2月29日木曜日 18:42
- ⛅ 8 °C
- 海抜: 88 m
ドイツKlärteiche52°12’20” N 10°18’26” E
Nachtrag
2024年2月29日, ドイツ ⋅ ⛅ 8 °C
Fünf Uhr morgens. Die Träume überfordern mich. Besser ich mach Kaffee. Lass die letzten Tage an mir vorbeiziehen. Sitzen auf dem Hof der Tochter, nachdem wir gestern mit dem Sohn unterwegs zum Angeln waren. Geschenke verteilen. Das kann ich nicht lassen. Von jeder Reise bringe ich was mit. Kleinigkeiten. Spuren meiner Wege. Aus Portugal, Spanien, Frankreich.
Jedesmal neu, verrückt sich doch meine Position immer ein Stückchen mehr nach innen. Wir werden alle älter, reifen nach, verändern uns. Hilde verteidigt ihren Bus viel extremer. Lefzen hoch, Zähne zeigen, tiefes Knurren. Respektiere meine Bedürfnisse. Die anderen Hunde sind da viel verständiger, die Menschen brauchen Erklärungen.
Lautes Gebell zu abendlicher Stunde, alle begrüßen sich, haben sich wiedererkannt, akzeptieren sich. Hilde löst sich vom Schutz des blauen Bus, schnüffelt herum, lässt Nähe zu. Ganz anders als an den Stränden, wo sie viel entspannter gewirkt hat, verhält sie sich hier in Deutschland deutlich bewachender, kleinkariert, so wie man von Menschen zu sagen pflegt, die es plötzlich so genau nehmen.
Sie ist überfordert von so großer Nähe vieler Wesen. Als alle weg sind, und ich die Seitentür schließe, ist ihre Erleichterung deutlich spürbar. Dafür arbeiten die Ereignisse in meinen Träumen weiter. Als ich aufwache, habe ich Verspannungen im Gesicht, als habe ich die Kiefer fest zusammengepresst.
Wir sind so weit von der Realität verrückt, dass wir immer unser Verhalten erklären müssen. Das eigene und das des Hundes, obwohl dieser für sich spricht, was uns eher Sorgen bereitet. Weil ihre Sprache nicht mit unseren Wünschen überein stimmt. Du kommst mir zu nahe. Ist es das Alter oder unsere Gewohnheiten, die die Maske fallen lassen. Während ich immer noch mich um Klärung bemühe, ist Hilde eindeutig.
Das Leben im blauen Bus, jeden Tag, jede Nacht draußen prägt uns. Das Alleinsein beim Reisen gewinnt ihre schönen Elemente in der Einsamkeit. Wobei ein Mensch mit Hund nie alleine, nie einsam ist. Eben auf anderen Ebenen - als gewohnt - verbunden. Im besten Sinne in respektvoller Achtung des Miteinander - und dafür brauchen Hunde keinen menschlichen Verstand. Vielleicht brauchen Menschen da eher eine tierische Klarheit.
Jeder hat seine Aufgabe, jeder seinen Sinn, sein Verständnis vom Sein. Für mich gilt, dass ich Hilde's Verhalten nach Außen erklären muss, weil Mensch und Tier nicht immer kompatibel in der Unterhaltung sind, einander nicht verstehen können, weil wir uns soweit voneinander entfernt haben.
Die Hunde verstehen sich da viel besser, respektieren sich in der jeweiligen Eigenart, nähern sich respektvoll. Das braucht Zeit und Sensibilität. Die nehmen sie sich. Wir Menschen vergessen das oft.
Zehn Tage waren wir abseits der üblichen Wege unterwegs. Nachts oft in der Nähe anderer Reisender, tagsüber bei den Menschen, die an den Wegen leben. Als ich 1972 durch den Norden von Norwegen gereist bin, da war die Schotterstrasse durchs Land nahe den Zelten und Hütten der Samer gebaut worden. Heute kommen sie im Sommer zur Straße, um ihre Waren zu verkaufen, mit denen sie damals gelebt haben. Daran denke ich oft auf den stillen Straßen, wenn der Bauer sein Tor öffnet und das Stroh weit hinein in sein Land bringt.
Wir zäunen uns weit vom eigentlichen Geschehen ab, oft so weit, dass wir uns selbst von uns entfremden, uns selbst nicht mehr verstehen. Damals waren meine norwegischen Freunde überrascht, dass in ihrem Land Menschen leben, deren Sprache ihnen unverständlich ist. Heute wundern wir uns nicht mal mehr darüber, fragen Google um Erklärungen, denen wir doch selber auf die Spur kommen können, wenn wir uns auf die früheren Werte in uns besinnen.
Kaum in Deutschland zurück, freuen wir uns auf Begegnungen. Wir treffen Christa, und Judith @gaias puls, mit der wir schon länger virtuell verbunden sind, und übernachten bei Dirk, Sabrina und ihren Hunden im Wald, hoch über der Mosel. Die ersten Blumen im Frühling tragen Gelb, Weiß und Violett. Die Vogelstimmen wecken den Tag auf. Andächtig lauschen wir in die Dunkelheit hinein.
Randy und Sandra vom Hofladen in Vielbach laden uns auf einen Schwatz ein, zum Mittagessen mit der ganzen Familie, den erwachsenen Kindern, dem fast hundert Jahre alten Großvater. Der noch gut versteht wie ich heiße, aber weiß, dass er mich noch nie gesehen hat.
Markus, dem Sohn, @westwood.countrystuff bin ich schon vorher begegnet, da er mit auf dem Bauernhof arbeitet, die Töchter wohnen in der Umgebung, kommen gerne zum Mittagessen und so vorbei. Familie kann so unterschiedlich sein. Selber unterwegs auf Reisen oder im Bleiben. Es geht gar nicht so sehr um räumliche Veränderungen, viel wichtiger ist die im Kopf, um sich eigene Freiheiten aufzubauen.
Mit Silke @silkeminki treffen wir uns auf dem Dörnberg, der Morgen ist eisig, der Wind fegt durchs Gehölz, die Sonne beginnt Energie mit Wärme auszutauschen. Abends sitzen wir mit Anke in der Nähe von Salzgitter im blauen Bus. Käse aus Portugal, Gebäck aus Frankreich, Leberwurst vom Birkenhof.
https://www.ww-kurier.de/artikel/98470-der-birk…
Wir haben gute Gespräche, eine dichte Atmosphäre, dieses Mal keinen Wein, weil jeder nachts noch fahren muss. Um Mitternacht sind wir in Braunschweig, schlafen unter einer Laterne in einer Seitenstraße. Jede Nacht hat es jetzt seit einer Woche gefroren. Wenn wir so öffentlich sind, lasse ich die Standheizung erst in den Morgenstunden laufen.
Meinen Sohn bringen wir an den Angelsee, neben einem kleinen Friedhof parken wir im Sonnenschein. Frühstück und Co, ich beginne langsam die letzte Woche aufzuarbeiten. Habe den Enkelzwerg gesehen, der mich angelacht hat, und die ältere Enkeltochter, die im Mai mit uns wieder reisen möchte. Freudiges Erleben.
Der Tag hellt auf, Kaffee ist leer, in den nächsten paar Stunden muss ich meine Sachen auf dem Hof erledigen. Wäsche waschen und so was. Bis zum Nachmittag sind alle ausgeflogen, dann nutzen Hilde und ich die Ruhe draußen, vielleicht mit Sonne, auf den Wegen an den Feldern spazieren gehen, die ruhige Luft atmen, mal wieder was lesen oder einfach nur tagträumen.もっと詳しく

