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- Día 20–21
- 16 de julio de 2024, 11:04 - 17 de julio de 2024
- 1 noche
- ⛅ 19 °C
- Altitud: Nivel del mar
NoruegaSkjånesbekken64°51’26” N 11°13’30” E
Schiffe gucken

DAY 19 TOUR DE EUROPE
(Fahrtstrecke 0 km)
Er könne nachts nicht schlafen. Wenn es hell wird, müsse er aufstehen. Sagt der Norweger vorne am Hafen, der einen neuen Haken einbindet. Seine Frau ist neben ihm, sie kommen aus der Gegend von Oslo, da ist auch im Sommer sowas wie Nacht.
Ich wache auf. 2.49 Uhr ziehe den Vorhang hoch, um ihn gleich wieder zu schließen. Draußen ein schicker, roter Mercedes mit eingeschaltetem Motor und Lampen. Er blendet auf, fährt weg. Was war das? Die Verkettung von Umständen, die gar nichts mit mir zu tun haben. Wieder einer mit seinem Kumpel in der Waschanlage neben uns, die Tag und Nacht geöffnet hat.
Wie Sonntag Abend, die beiden Norweger, die auch arabischer Herkunft hätten sein können. Die Waschnummer eine Zeremonie länger als das Abendgebet. Hilde hat mehrfach um Ruhe gebeten, aber wir waren einfach Luft für sie.
In Rørvik gebe es nichts für die Menschen, die hier leben. Erzählt ein Ukrainer, der sein weißes Fahrzeug wienert. Blau, rot, schwarz, weiß. Das sind die Farben der jungen Wilden. Die gute Arbeit haben, viel verdienen, mit ihrer Freizeit nichts anfangen können. Es gäbe zwei Pizzerien, einen Asiaten, den kleinen Rema 1000, und einen Spielplatz, sagt der Mann aus dem Osten, keine Infrastruktur. Er sei kein Flüchtling vom Krieg her. Seine Mutter, der Bruder, leben in den USA. Er mit seiner Familie hier, wo er bleiben, sich etablieren will.
Die anderen Fahrzeuge auf dem Parkplatz, die repariert werden müssen, sehen so ähnlich aus wie der blaue Bus. Schmutzig und farbig, Matt ohne Glanz, zwischen Grau bis Schwarz alle Schattierungen.
Die Mechaniker haben um 15.30 Uhr Feierabend. Regulär, ganz pünktlich. Danach arbeiten sie in ihrer Freizeit. Bis spät abends. Ganz regulär, aber mit einem Sonderlohn. Mein Mechaniker hat einen großen BMW. Zwei Turbo, vierhundert PS, ein feiner Motor mit dunklem Grundton, Originalfelgen. Für die Familie am Wochenende steht ein Wohnmobil auf dem Grundstück.
Der Fahrer vom Abschleppfahrzeug liebt amerikanische Fahrzeuge, ein Chevrolet für die Ausflüge zum Fischen, einer für Spritztouren. Ein SUV von Suzuki für die Stadtfahrten. Ganz normale Menschen von nebenan, mit Frau und Kindern, Wochenende und Sommerhaus.
Die jungen Männer aus der Nacht haben vielleicht nur das Leben. So wie es Bruce Springsteen erzählt, in seinem bemerkenswerten Song "Racing in the Street", wo er autobiographische Ereignisse aufgearbeitet hat, wie er in seinem Buch schreibt. Das siehst du auch im Song, in seinem Gesicht, wenn du es zuende anschaust.
https://youtu.be/8j1aCBRWlc8?si=OfaBXWM5kWAh48fg
Gestern wurde das tschechische Wohnmobil abgeholt von einem Abschleppfahrzeug aus Karlovice. Zwei, drei Tage bis hierher, zwei, drei Tage zurück. Reine Fahrzeit, mit Pausen, evtl Fähren. Der Fahrer spricht nur tschechisch.
Heute kommt ein neues Wohnmobil aus der Schweiz, Probleme mit dem Motor, er springt nicht mehr an. Ein alter Hund mit seiner Frau, stämmige, nackte Beine unterm Rock, Mitte 50, ein Mann im blauen Poloshirt. Wenn du hier vier Tage stehst, erkennst du die neuen Zaungäste gleich.
Hilde meldet sich, ich schaue sie an, aber obwohl sie zum Bus blickt, scheint sie mich nicht zu sehen. Ihr Hund ist auch irgendwie taub für die Welt. Sie zapfen gleich Strom an der Wand der Werkstatt, die Kabel mehrfach geklebt, das Fahrzeug bestimmt so alt wie unser Bus.
Ich gucke Schiffe. Abends wenn wir alleine stehen. Auf den Fjord schauen, mit dem Container im Bild. Lese. 180 Seiten Irland. Maria Coffey. Ein tolles Buch, leichtfüßig geschrieben. Um halb sechs muss Hilde raus, der Bauch gluckert. Sie frisst Gras, erleichtert sich, wir treffen den norwegischen Angler.
Zurück im Bus schreibe ich, werde zwei Stunden später wieder ganz müde, der Kaffee wirkt ausgezeichnet. Die Sonne knallt, den Wind hat's verweht, wir haben ein bisschen geschlafen, auf dem Deckbett, lang ausgestreckt.
Im Bus ist es heiß, eigentlich sollte Montag Kühle kommen, aber jetzt wird es Dienstag auch noch so bleiben. Wir gehen spazieren, treffen die Schweizerin mit ihrem Hund. Freundliche Begegnung. Die Wasserpumpe ist nicht mitgekommen, sagt der 'Kundebehandler'. Vielleicht um halb eins, eher morgen früh. Braucht normalerweise einen Tag aus Trondheim, aber sie wissen ja, Ferienzeit.Leer más