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- Day 3–4
- July 7, 2025 at 10:16 AM - July 8, 2025
- 1 night
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 35 m
NorwayHamarøy67°54’1” N 15°51’27” E
Tømmerneset

Vorwiegend blau und ziemlich zerstochen, heftige Nackenschmerzen, als hätte ich mich zu oft nach schönen, blonden Frauen umgeschaut. So ließe sich der gestrige Tag und der heutige Morgen zusammenfassen, den wir wieder in Tømmerneset verbringen, nachdem zwar die Nacht um uns herum ruhig war, der Schlaf aber nur in unruhigen Blöcken zwischen heftigen Träumen und erschrecktem Aufwachen vergangen ist.
Wenn die Moskitos mich schon so heftig stechen, dann wird es Hilde ja nicht anders gehen, die das alles geduldig zu ertragen scheint, aber im Bus abends unruhig hechelt, sodass ich ihr einen kalten Coca-Cola Schal überlege, den ich den Nachmittag über um mein Fussgelenk gewickelt hatte, weil eine dieser merkwürdigen Bremsen mich heftig erwischt hatte.
Ja, auch in Norwegen sind wir nicht sicher vor dieser stechenden Gesellschaft, und ohne Verhütungsmittel auch ziemlich ihrer Willkür ausgeliefert. Ich vertrete ja die merkwürdige Auffassung, dass ich mich nicht sonderlich schütze, weil sich Hilde auch nicht schützen kann. Nicht dass ich nachlässig werde und sie dadurch in Gefahr bringe. Als versuchen wir, den Moskitos wenig Angriffsfläche zu bieten.
Um wieder an die sichere Küste zu kommen, müssen wir Waldnorwegen halt durchqueren. Anders kommt man nicht nach Süden, es sei denn über die Lofoten und per Schiff. Und komisch ist schon, gleich an einem Tag mehrere Schlafplätze zu passieren, weil wir ja keine Seitenwege fahren, sondern mehr oder weniger geradeaus unterwegs sind.
In Narvik begegnen wir Jercy aus Polen, ein älterer Motorradfahrer, der den Norden liebt. An einer Bucht mit Sandstrand treffen wir auf eine Norwegenin, die ihre Eltern im Norden besucht hat, und auf dem Weg zurück nach Oslo eine Badepause eingelegt hat.
Hilde tut es ihr nach und kühlt sich mal gründlich durch, während ich Stöckchen ins Wasser werfe. Das braucht die norwegische Familie nicht, die kurz anhält, um ihre Kinder zur Erfrischung ins kühle Nass springen zu lassen.
An der Fähre nach Bognes sammeln sich im Nu alle südwärts reisenden Menschen, wir sind an Position zwei, und lassen alle Folgenden erzürnen, weil die Berge lang und hoch sind, der blaue Bus aber ziemlich kraftlos wirkt. Halt auch so ein Opa unter den jungen Hüpfern, der noch nicht ins Altersheim ziehen will. Aber es ist Sonntag und keiner hupt, selbst die Lastwagenfahrer sind heute geduldig.
Zwischendurch halten wir auf kurze Breaks an, weil die Tour de France und der Iron Man in Roth meine aufmerksame Begeisterung fordern. Vielleicht mein einziges Hobby aus alten Zeiten, dem ich übers Handy per Livestream folge, nicht das komplette Rennen, aber die spannendsten Momente der Berg- und Zielankünfte.
Über Nacht stehen wir in Tømmerneset neben Iris und Imo, ein gerade hundeloses Ehepaar aus Finnland, das sich mit Begeisterung auf jeden Hund stürzt, um ihn zu knuddeln, wenn er das so geduldig über sich ergehen lässt wie Hilde. Gibt natürlich auch Leckerlis vom guten Schinken und dem Käse, der grade auf dem Abendbrottisch steht.
So erfreuen wir das norwegische Land und seine Gäste, während es uns im Moment nicht so prächtig geht, und mir es vor dem notwendigen Morgenspaziergang schon graut, zumal es heute morgen ziemlich windstill ist. Da werden die Moskitos schon auf uns lauern.
Außerdem bin ich noch ziemlich müde, kann mich aber nicht hinlegen, weil Hilde das Bett für sich beansprucht, kaum das ich morgens aufgestanden bin. Es gibt zwar so Tricks, um sie zur Aufgabe des köstlichen Bettes zu bewegen, aber eigentlich ist halb acht eh Rausgehzeit.
Parkplatz (frei)
Google Code
WV25+43M Tømmerneset, NorwegenRead more