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  • Spaziergänge mit Hilde

Europe along the coastline (3)

Und weiter geht die Reise an der Küste entlang, doch erst einmal müssen wir wieder in den Süden, um einige wichtige Termine zu erledigen. Danach gibt es schon gute Ideen. もっと詳しく
  • 現在地
    🇫🇷 Blanlhac, Frankreich

    Aujac

    今日, フランス ⋅ ☁️ 10 °C

    (English Version Below)

    Ein friedlicher Morgen in den Cevennen. Wir stehen auf einem schönen, kostenlosen Stellplatz des kleinen Ortes Aujac, haben gestern in der winzigen Epicerie neben Hotel und Restaurant - alles ein Familienunternehmen - eingekauft. Die Sonne schleicht sich langsam den gegenüberliegenden Hügel hinauf, wir waren gerade eben noch spazieren, da kommen die Jäger.

    Direkt hinter der Schweinewiese, keine fünfzig Meter von uns entfernt, hält einer. Hund raus, Gewehr im Anschlag. Das nennt sich eine unmittelbare Handlungsbereitschaft. Der Hund geht sofort jagen, Hilde und Vasco bellen, das stört ihn nicht. Er umkreist das kleine Wäldchen, durchstöbert die Wiesen, andere Jäger fahren an uns vorbei, der Tag erwacht.

    Du hast recht, wie kann man auch in der Jagdsaison am Wochenende in Frankreichs Wäldern übernachten, und dann noch mit ner läufigen Hündin. Da sei doch Ärger vorprogrammiert. Nun ja, keiner beschwert sich persönlich, und ob der Gesichtsausdruck der Menschen hier auf dem Land mit Ärger uns gegenüber zu tun hat, oder eine grundsätzliche Lebenshaltung ist, kann ich nicht beantworten.

    Wir tun ja eigentlich auch nichts, um ihren Ärger hervor zu rufen. Der Platz ist legal, möglich dass die Interessen von Gemeindeverwaltung und Bevölkerung konträr sind, aber dafür tragen wir keine Verantwortung.
    Letztendlich sind die meisten Jäger an einen anderen Ort gefahren, weil hier wohl nichts zu holen ist.

    Zwei Abende zuvor sind Hilde und ich in einem schönen und bunten Sonnenuntergang an den weitläufigen Seen des Étang du Charnier vorbei zum Weingut Montcalm gefahren, um Brigitte dort zu treffen, die ihren Geburtstag ja alleine verbracht hat.

    Am nächsten Morgen verlassen wir den Süden, wollen westwärts der Rhone durchs Landesinnere nordwärts fahren. Bisschen alte römische Geschichte in Uzès und Ales. Ein Stop unterm Chateau von Portes, das noch im Beginn des 19. Jahrhundert im Rahmen des Kohlebergbaus auf die Häuser von 2.500 Bergleuten geschaut hat. Heute ist hier lediglich ein Parkplatz, und ein Dutzend alte, zum Teil verbarrikadierte Häuser, die Straße herunter.

    Aujac erreicht man sicher über eine breite wohnmobiltaugliche Strasse. Uns führt der Navi fünfzehn Prozent bergab durch einen alten Wald, um auf der anderen Seite in engen Serpentinen im ersten Gang bergauf zu lenken.

    Ein Besuch im Ort, ein entlaufener Rüde um den Bus herum, unsere Kommunikation mit der Dorfbevölkerung nimmt Fahrt auf. Herzlich Willkommen.
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    A peaceful morning in the Cévennes. We're parked at a lovely, free campsite in the small town of Aujac, and yesterday we did our shopping at the tiny grocery store next to the hotel and restaurant – all family-run businesses. The sun is slowly creeping up the opposite hill; we were just out for a walk when the hunters arrived.

    Right behind the pig pasture, less than fifty meters away, someone pulls up. Dog out, rifle at the ready. That's what you call being ready to act immediately. The dog goes off hunting right away; Hilde and Vasco bark, but he doesn't mind. He circles the small wooded area, scours the meadows, other hunters drive past us, the day is dawning.

    You're right, how can anyone spend the night in the French woods on a weekend during hunting season, especially with a female dog in heat? Trouble is practically guaranteed. Well, no one complains personally, and whether the expressions on people's faces here in the countryside reflect anger towards us or a general attitude, I can't say.

    We're not actually doing anything to provoke their anger. The spot is legal; it's possible that the interests of the local council and the residents are at odds, but we're not responsible for that.

    Ultimately, most of the hunters went somewhere else because there's probably nothing to be had here.

    Two evenings earlier, Hilde and I drove past the expansive lakes of the Étang du Charnier to the Montcalm winery in a beautiful and colorful sunset to meet Brigitte, who had spent her birthday alone.

    The next morning we leave the south, planning to drive west along the Rhône through the interior and northwards. We explore a bit of ancient Roman history in Uzès and Alès. We stop at the Château de Portes, which, at the beginning of the 19th century, overlooked the homes of 2,500 coal miners. Today, it's just a parking lot and a dozen old, partially boarded-up houses down the road.

    Aujac is easily reached via a wide, campervan-friendly road. Our GPS takes us down a 15 percent gradient through an old forest, only to then climb the other side in tight switchbacks in first gear.

    A visit to the village, a stray dog circling the bus, and our interactions with the locals begin to flow. A warm welcome awaits.
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  • Sète

    12月5日, フランス ⋅ ⛅ 9 °C

    (English Version Below)

    Wir stehen vor einer Friedhofsmauer. Die Sonne scheint. Ein leichter Wind bewegt die verbliebenen Blätter der hohen Bäume. Hilde schläft hinten im Bus. Ich schaue hin und wieder raus, sehe Menschen, vorbeifahrende Autos, ein Kreuz, Zypressen.

    Wir sind alleine. Brigitte hat heute Geburtstag und ist in ihrem Lieblingslebensfach der Ornithologie unterwegs zwischen Flamingos und Co., natürlich mit dem grossen Türken, der derweil ausreichend schlafen kann.

    Hilde ist ungewöhnlich ruhig heute. Früh waren wir am Meer mit dem Sonnenaufgang, da kam ein kleiner, kastrierter Hund angerannt, und hat mit ihr rumgetobt, während der Franzose mich auf Deutsch angesprochen hat.

    Gestern habe ich schon ein längeres Gespräch gehabt mit einem Algerier, der vierzig Jahre in Kanada mit seiner Frau gelebt hat, aber während Covid in Frankreich hängen geblieben ist. Jetzt reisen sie viel umher in ihrem umgebauten Pkw, übernachten im Winter in Appartements, wenn sie nicht in ihrem Tinyhaus in den Pyrenäen leben.

    Wir stehen in La Lydia, einem Strand von Les Bacarès, der Weihnachtsstadt am Mittelmeer. Vom Stellplatz in den Bergen bis runter ans Wasser sind wir gefahren. Der Rosmarin blüht fast leuchtend im Herbstgrau, was ein Erfrischung für die Augen ist, nachdem wir vorher durch verbranntes Weinland gefahren sind.

    Die Weintrauben hängen noch an den Reben, aber nachdem der Feuersturm im Sommer darüber gefegt ist, liegen die Felder brach. Die Ernte eines Jahres ist zerstört, das Feuer konnte am höher gelegenen Chateau eingedämmt werden.

    Unvorstellbar. Sein Land brennen zu sehen. Deine Lebensexistenz wird vernichtet. Und du kannst nichts tun. Außer hoffen und beten.

    In der Nacht schlafen wir nicht fern vom Meer, die Lichter von Sète im Blick. Morgens geht die Sonne auf. Überm Wasser. Wie ein Abschied. Unser Abschied. Morgen geht's nach Norden. In wenigen Tagen überfahren wir die Grenze. An verschiedenen Orten.
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    We're standing in front of a cemetery wall. The sun is shining. A light breeze stirs the remaining leaves of the tall trees. Hilde is asleep in the back of the bus. I glance out now and then, see people, passing cars, a cross, cypress trees.

    We're alone. It's Brigitte's birthday today, and she's out and about in her favorite subject, ornithology, observing flamingos and other birds, naturally with the big Turkish dog, who can get plenty of sleep in the meantime.

    Hilde is unusually quiet today. We were at the beach early this morning for the sunrise, when a small, neutered dog came running up and played with her while the Frenchman spoke to me in German.

    Yesterday, I had a long conversation with an Algerian man who lived in Canada with his wife for forty years but got stuck in France during Covid. Now they travel a lot in their converted car, staying in apartments in the winter when they're not living in their tiny house in the Pyrenees.

    We're in La Lydia, a beach in Les Bacarès, the Christmas town on the Mediterranean. We drove from the campsite in the mountains down to the water. The rosemary blooms almost brightly in the autumnal grey, which is a refreshment for the eyes after we had driven through scorched vineyards.

    The grapes still hang on the vines, but after the firestorm swept through in the summer, the fields lie fallow. A year's harvest is destroyed; the fire was contained at the higher-lying château.

    Unimaginable. To see your land burning. Your livelihood destroyed. And you can do nothing. Except hope and pray.

    At night, we sleep not far from the sea, the lights of Sète in view. In the morning, the sun rises. Over the water. Like a farewell. Our farewell. Tomorrow we head north. In a few days, we'll cross the border. At different places.
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  • Villesèque-des-Corbières

    12月4日, フランス ⋅ ☁️ 7 °C

    (English Version Below
    PS. SIEHST DU DAS GESICHT UNTER DER ROSE!
    Früh morgens habe ich kurz nach der Fahrt über die Staumauer die falsche Abzweigung genommen, was sich bald als ungünstig darstellt, weil der Weg zurück nur für Bewohner möglich ist. Umdrehen ist keine Option, solange die Möglichkeit besteht, über den eingeschlagenen Weg auch zum Ziel zu kommen.

    Von Brigitte weiß ich, dass sie mir einfach hinterher fährt, und die bisherigen Routen ihr sehr viel Vergnügen bereitet haben, zumal sie ja keine Ahnung hat, wohin wir fahren. Also im Groben schon, aber nicht im täglichen Detail.

    Das war ein Teil vom Deal, und ich glaube, sie kommt voll auf ihre Kosten. Ebenso wie ich, denn so wie wir jetzt fahren, bin ich eigentlich auch alleine unterwegs. Der Vorteil ist, dass wir an den einsamen Stellplätzen zumindest zu zweit sind, und sie mir gerne abends im Dunkeln, wo ich eh unsicher unterwegs bin, den Spaziergang mit Hilde abnimmt. Also ein gerechtes Geben und Nehmen, würde ich sagen.

    Heute ist die schmale Straße wieder gegenverkehrungeeignet
    , führt aber durch kleine Orte mit alten Geschichten bis hin zu einer emsigen Stadt, in der die feinsten Waren zum Verkauf stehen.

    In Sullié halten wir für einen Spaziergang am kostenlosen Stellplatz unterhalb des Ortes an einem See und einem Spielplatz. Wir gehen getrennte Wege.

    Ich weiß noch, wie mein zehnjähriger Sohn mich anruft, um mir mitzuteilen, dass Bekannte im nächsten Ort den Blacky vor der Haustür stehen haben, hinter der eine läufige Hündin lebt. Mit seiner Kinderfrau fährt er hin und holt unseren Hund nachhause.

    Da war die Welt noch in Ordnung. Aber heute ist es Hilde, die hinter dem Türken her ist, um ihn unmissverständlich aufzufordern, seinen Trieben zu folgen, was ihm nur noch in der Theorie möglich ist.

    Das gibt es doch nicht, dass die Hilde vor seiner Tür steht, und nach Erfüllung ihres Begehrens jault. Kurzum. Es gibt getrennte Wege. Schade eigentlich, denn wie schön hätten sie um den See toben können, wenn Hilde nicht läufig wäre.

    Später, in irgendeiner Stadt, kommen wir wieder an eine zu niedrige Brücke. Keine Abzweigung möglich, müssen wir im dichten Feierabendverkehr drehen, was die Franzosen völlig entspannt mit freundlichen Blicken einfach so hinnehmen.

    Zur Nacht stehen wir mit einem halben Dutzend anderer Reisender auf einem bezahlten Stellplatz am Rand eines kleinen Dorfes mit schöner Weihnachtsdekoration. Im Blick über die Lichter des Ortes kommt die Nacht mit einem großen Mond.

    Ich bin schon oft hier gewesen, habe immer eine gute Nacht gehabt, und meist nette Menschen kennengelernt. Heute leben wir alle zurückgezogen, genießen die Stille und die Ruhe. Ein leichter Wind ist aufgekommen, Sterne leuchten am Himmel, die Nacht wird kalt. Wieder mal.
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    Early this morning, shortly after crossing the dam, I took the wrong turn, which soon proved problematic because the way back is only accessible to residents. Turning around isn't an option as long as there's a way to reach my destination via the chosen route.

    I know from Brigitte that she simply follows me, and she's thoroughly enjoyed the routes so far, especially since she has no idea where we're going. Well, she has a general idea, but not the daily details.

    That was part of the deal, and I think she's getting her money's worth. As am I, because the way we're driving now, I'm essentially traveling alone. The advantage is that at least we have each other at the secluded campsites, and she's happy to take Hilde for her walk in the dark in the evenings, when I'm already feeling a bit unsteady. So, a fair give and take, I'd say.

    Today, the narrow road is once again unsuitable for two-way traffic, but it leads through small villages steeped in history to a bustling town where the finest goods are for sale.

    In Sullié, we stop for a walk at the free parking area below the town, by a lake and a playground. We go our separate ways.

    I still remember my ten-year-old son calling me to tell me that acquaintances in the next town had Blacky parked in front of their house, behind which lived a female dog in heat. He went there with his nanny and brought our dog home.

    Back then, all was right with the world. But today, it's Hilde who's after the Turk, demanding in no uncertain terms that he follow his instincts, something he can only do in theory.

    It's unbelievable that Hilde is standing at his door, howling for her needs met. In short, we parted ways. It's a shame, really, because how wonderful it would have been for them to romp around the lake if Hilde weren't in heat.

    Later, in some town, we come to another bridge that's too low. No turning is possible, so we have to make a U-turn in the dense rush-hour traffic, which the French take in stride with friendly glances.

    For the night, we're parked with half a dozen other travelers at a paid campsite on the edge of a small village adorned with lovely Christmas decorations. Looking out over the village lights, night falls with a large moon.

    I've been here many times, always had a good night's sleep, and usually met nice people. Today, we're all enjoying some peace and quiet, taking it easy. A light breeze has picked up, stars are twinkling in the sky, and the night is getting cold. Again.
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  • Rieu-Montagne

    12月3日, フランス ⋅ 🌫 3 °C

    (English Version Below)

    In den Cevennen überwiegen Wälder, in den Grandes Causes Wiesen. Was glaubst du finden wir in der nächsten Gegend, die Cevennen et Causes heißt. Richtig. Eingezäunte Wiesen.

    Das war unser Tag. Fast. Denn zum Ende hin gibt es den Lac du Laouzas in der Großregion Nages, das übrigens überhaupt nicht am See liegt. Der See ist ein Stausee, den ich eher als Leersee bezeichnen würde, denn ihm fehlt eindeutig Wasser.

    Ach ja, und vorher waren wir am Rougier des Camarès, den roten Lehmfelsen, die irgendwo aus der Wiese herausgewachsen sind, aber vom genannten Ort eine viertelstunde Fahrt entfernt sind.

    Der Tag ist trist, das macht nicht viel aus, weil die Orte auch trist sind. Und blaue Fensterläden nur in einem gelungenen Winkel herausstechen. Da ist der blaue Tunnel deutlich auffälliger.

    Und dann war da noch das Restaurant mit dem Käse der Region in der Nähe des alten Klosters, aber ohne Gäste, ebenso wie die Telefonzelle aus längst vergangenen Jahrhunderten, neben einem farblich großartigen Gelb eines Boite de Livres.

    Dann fast zum Schluss das Dorf mit Weihnachten im Herzen und dem Käse vom Schaf, in dem mich ein heimeliges Gefühl anhuscht. Fast ebenso wie auf unserem Schlafplatz unterhalb eines kleinen Ortes in weichem, gelben Licht der Laternen, oberhalb vom Wasser. Ganz still ist's in der Nacht, wer weiß, ob Englein sitzen, jenseits der Spitzen unserer Bäume, die über uns wachen.

    Advent, Advent, erst eins, dann vier. Wochen, in denen du etwas Gutes tun könntest, vielleicht dich beschenken, vielleicht ... Menschen gibt es genug um dich, um mich herum. Lass uns die Augen offen halten.
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    Forests predominate in the Cévennes, meadows in the Grandes Causes. What do you think we'll find in the next area, called Cévennes et Causes? That's right. Enclosed meadows.

    That was our day. Almost. Because towards the end, there's Lac du Laouzas in the greater Nages region, which, by the way, isn't actually on the lake at all. The lake is a reservoir, which I'd rather call an empty lake, as it's clearly lacking in water.

    Oh yes, and before that, we were at the Rougier des Camarès, the red clay rocks that seem to have grown out of the meadow somewhere, but are a fifteen-minute drive from the aforementioned town.

    The day is dreary, but that doesn't matter much, because the towns are dreary too. And blue shutters only really stand out from a certain angle. The blue tunnel is much more eye-catching.

    And then there was the restaurant with the regional cheese near the old monastery, but without any customers, just like the telephone booth from centuries past, next to the magnificent yellow of a Boîte de Livres.

    Then, almost at the end, the village with Christmas in its heart and the sheep's cheese, where a cozy feeling washes over me. Almost like our sleeping spot below a small village, bathed in the soft, yellow light of lanterns, above the water. The night is completely still; who knows if angels are sitting beyond the treetops, watching over us.

    Advent, Advent, first one, then four. These are weeks in which you could do something good, maybe treat yourself, maybe... There are plenty of people around you, around me. Let's keep our eyes open.
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  • Arre

    12月2日, フランス ⋅ ☁️ 6 °C

    (English Version Below)

    Wenn sie heute schon Geburtstag gehabt hätte, dann wäre die Route, auf die wir Brigitte geführt haben, mein Geburtstagsgeschenk gewesen. So ist sie nur eine von vielen spannenden Wegen, auf denen wir im Süden Frankreichs unterwegs sind.

    Schmal, mit vielen engen Kurven, und abenteuerlichem Gegenverkehr, bei strahlend blauem Himmel, und einer Fernsicht, die nur von den Bergen begrenzt wird. Häuser in luftiger Höhe, Vögel mit Pirouetten unterm Blau. Als Zugabe ein großer Schwarm Felsenschwalben, die einen viereckigen Turm umfliegen, als sei er der schönste Ort.

    Die Farben um uns herum zwischen Herbst und Frühling, die Häuser in jedem Zustand zwischen gestern und morgen. Immer wieder Menschen, die die Sonne genießen, überraschend junge Leute, die in der Einsamkeit von Häusern leben, die sich nur aus Ferne sehen können.

    Kleine Orte mit schmalen Straßen, die Gegenverkehr nur als Phantasiegebilde erhoffen lassen, sonst wird es eng. Ich liebe Laternen, und sie bringen mich immer wieder zum Staunen, war doch Lilli Marleen die Fee meiner Kindheit. Ein Traumtrauma, das ich mittlerweile in vollen Zügen und auch auf einsamen Wegen genießen kann.

    Mit fallen dann immer mal die Geschichten ein, wie wir hoch auf die Laternen als Kinder klettern, um sie in einer dunklen Winternacht zu löschen. Elf, zwölf Jahre alt, eine Sackgasse im Herzen von Solingen, mit einer Horde guter Freunde.

    In zwei Stunden, auf vielleicht zwanzig Kilometern, sind fünfzig Bilder entstanden, von denen es mir richtig schwer gefallen ist, sie auszusortieren. Zwischen Lassalle und Suméne, mit dem fotografischen Mittelpunkt in Colognac, und dem kleinen Abstecher nach Saint-Romain-de- Codières mit Kirche, Schwalben und Turm.

    Später sind wir am Ganges, wo wir einkaufen, und ich meine Buswäsche in die Revolution Laundry stecke. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Vis, l'Herault und Rieutord. Von dort folgen wir einer gut befahrenen Straße in die Berge im dichten Feierabendverkehr, bis zu einem kostenlosen Stellplatz zwischen Straße und Häusern mit leuchtender Weihnachtsdekoration in Arre, wo ich versuche, die noch feuchten Wäschestücke per Standheizung zu trocknen.

    Letzter Spaziergang, der Platz ist beleuchtet, jetzt schläft Hilde schon tief und fest. Denn auch für die Hunde war der Tag sehr aufregend, zumal sie unsere euphorische Stimmung sehr gut mitbekommen. Und ja, vielleicht verweilst du bei den Bildern ein bisschen länger heute, um dem Genuß deiner Sinne ein Fest zu machen.
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    If it had been her birthday today, the route we took Brigitte on would have been my birthday present. As it is, it's just one of many exciting routes we're exploring in the south of France.

    Narrow, with many tight curves and adventurous oncoming traffic, under a brilliant blue sky, and a view limited only by the mountains. Houses perched high above, birds pirouette beneath the blue. As an added bonus, a large flock of crag martins circles a square tower as if it were the most beautiful place.

    The colors around us oscillate between autumn and spring, the houses in every state between yesterday and tomorrow. Again and again, people enjoying the sun, surprisingly young people living in the solitude of houses that can only see each other from afar.

    Small towns with narrow streets where oncoming traffic seems like a mere fantasy; otherwise, it gets tight. I love streetlights, and they always fill me with wonder, since Lilli Marleen was the fairy of my childhood. A dreamlike trauma that I can now fully enjoy, even on lonely roads.

    Then I always remember the stories of how, as children, we used to climb high onto the streetlights to extinguish them on a dark winter night. Eleven, twelve years old, a dead-end street in the heart of Solingen, with a horde of good friends.

    In two hours, over perhaps twenty kilometers, fifty photos were taken, and it was really hard to choose which ones to include. Between Lassalle and Sumène, with the photographic center in Colognac, and the short detour to Saint-Romain-de-Codières with its church, swallows, and tower.

    Later, we reached the Ganges, where we did some shopping, and I put my campervan laundry in the Revolution Laundry. The town lies at the confluence of the Vis, Hérault, and Rieutord rivers. From there, we followed a busy road into the mountains in heavy rush-hour traffic to a free parking spot between the road and houses with bright Christmas decorations in Arre, where I tried to dry the still-damp laundry using the campervan heater.

    A final stroll; the parking area was lit up, and Hilde was already fast asleep. The day was very exciting for the dogs too, especially since they picked up on our euphoric mood. And yes, perhaps you'll linger a little longer over the pictures today to truly indulge your senses.
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  • Sauve

    12月1日, フランス ⋅ ☀️ 2 °C

    (English Version Below)

    Unterwegs in einem alten Land. Wir fahren von Fontvieille über Meynes nach Poulx und von dort via Sainte-Anastasie und Dions nach Gajan, wo wir eine örtliche Festivität umfahren, die uns nach Sauve bringt, das einen tiefergelegenen Stellplatz hat, sodass die Hauptstraße über unseren Köpfen entlang führt.

    Eingebettet in eine römische Historie von Pont du Gard, Nimes und Avignon, führt unser Weg unscheinbar mitten durchs Land. Oberhalb von Montpellier ist die Weltuhr nicht unbedingt stehengeblieben, aber trotzdem sind die kleinen Orte Dokumente einer anderen Zeit.

    Obwohl der Tag durchaus seine lichten Momente hat, wirken die Bilder in einer nachdenklichen Weise trist, schauen mich fast schwarzweiße Aufnahmen an. Selbst dort, wo es Farben gibt, wirken die Wolken dunkel. Nur in Gajan hat es helle Momente, als wir oberhalb vom Friedhof etwas essen.

    Unsere Stimmung ist gut, und wir fühlen uns auf dem Platz für die Nacht wohl. Hilde bellt häufig, wenn Fahrzeuge den Schotter queren. Sie sieht traurig aus, und ich mache mir ein bisschen Sorgen um sie. Vielleicht hat sie Schmerzen.

    Ich habe übrigens keine Erkältung, sondern leide an einer allergischen Reaktion, die ich nicht zuordnen kann. Vielleicht Hausstaub, weil das Niesen sich als eine Dauerschleife eingestellt hat. An manchen Tagen ist es schlimmer, an anderen stört es mich kaum.

    Trotzdem vielen Dank für die Genesungswünsche. Man kann nicht oft genug dem anderen Menschen Gesundheit wünschen. Nicht nur an seinem Geburtstag.
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    Traveling through an ancient land. We drive from Fontvieille via Meynes to Poulx and from there via Sainte-Anastasie and Dions to Gajan, where we bypass a local festival, which takes us to Sauve, which has a lower-lying parking area so that the main road runs overhead.

    Nestled within the Roman history of Pont du Gard, Nîmes, and Avignon, our route leads us unobtrusively through the heart of the country. Above Montpellier, the world hasn't exactly stopped, but the small towns are nonetheless relics of another era.

    Although the day certainly has its bright moments, the images have a pensive, bleak quality, almost black and white. Even where there is color, the clouds appear dark. Only in Gajan are there moments of light, when we eat something above the cemetery.

    Our spirits are good, and we feel comfortable in the campsite for the night. Hilde barks frequently when vehicles cross the gravel. She looks sad, and I'm a little worried about her. Perhaps she's in pain.

    Incidentally, I don't have a cold, but rather an allergic reaction that I can't identify. Perhaps it's dust mites, because the sneezing has become a constant cycle. Some days it's worse, others it hardly bothers me.

    Thank you so much for the get-well wishes. You can never wish someone good health often enough, not just on their birthday.
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  • Fontvieille

    11月30日, フランス ⋅ ☁️ 10 °C

    (English Version Below)

    "Wir empfehlen Ihnen, Kurs auf das Naturschutzgebiet Scamandre im Herzen der Petite Camargue zu nehmen. Dieser wilde Ort ist ideal für Naturliebhaber und bietet Ihnen die Möglichkeit, auf Holzwegen zu wandern und die lokale Tierwelt, insbesondere Vögel und Camargue-Pferde, zu beobachten."

    https://www.hausboot-nicols.de/hausbooturlaub/f…

    Glücklicherweise für uns sind die Pferde auf der anderen Uferseite, dafür kommt eine kleine Familie Ziegen über die Brücke. Der Tipp des Franzosen von gestern Abend bringt uns über kleine Straßen und schmale Orte nach Guinguette de Franquevaux. Ein kleiner Parkplatz am Kanal, an dem wir mit den Hunden spazieren gehen.

    Später durchqueren wie Arles und landen dort mitten in einem Flohmarkt, der unseren Weg quert. Hinterher bleibt Brigitte's Camper vor einer Brücke stecken, die zu niedrig ist, sodass uns ein interessanter Umweg aus der Stadt heraus bringt, denn diesen Weg nimmt nicht alle Welt.

    Unser Ziel ist der Nationalpark Apilles, bzw das Massif des Alpilles, eine
    Kalksteinkette im Südwesten der Provence. Ziel des Parks ist der Erhalt und die nachhaltige Entwicklung eines regionalen Lebensraumes, dessen Natur- und Kulturerbe akut bedroht ist. Die stark zerklüfteten Gebirgsstöcke zeichnen sich hell gegen den blauen, besonders oft sehr klaren Himmel ab.
    Ein Phänomen, das Vincent Van Gogh sehr schätzte und in etwa 150 Werken dokumentierte.
    (Nach Informationen aus Wikipedia zusammengestellt).

    Wir finden römische Steinbauten, die Reste eines Äquadukts auf einem schmalen Weg mit entgegenkommenden Radfahrer. Alte Kirchen und stille Dörfer, sofern man abseits der spektakulären Orte wie Les-Baux-en-Provence unterwegs ist.

    Dort parken kilometerlange Autoschlangen, Menschenmengen schleppen Kinder, Hunde, Räder und ihren halben Hausrat durch die engen Straßen, wir weichen aus und landen beim Mont Paon in einem stillen Wald.

    Nicht weit entfernt von der Mühle von Daudet in der Nähe von Fontvieille, wo es einen bezahlten Stellplatz gibt, den wir heute Nacht benutzen. Vierzig Plätze in einem großen Rund ohne Laternen, was gleich für eine angenehme Stille sorgt, kaum dass es dunkel ist.

    Samstag Abend mit Temperaturen um sechs Grad und zunehmender Bewölkung. Tatsächlich war es tagsüber bei zwölf Grad richtig angenehm warm, weil der eisige Wind der letzten Tage uns verlassen hat.

    Beide Hunde sind heute komisch drauf. Bei Menschen würde man es als jammerig bezeichnen, was es aber auch nicht ganz richtig benennt. Kaum sieht Hilde andere Hunde, ruft sie jaulend zu ihnen herüber, als wäre sie hochgradig läufig. Kaum drehen die den Kopf, bekommen sie gleich eine verbale Breitseite. Fröhliches Hundeleben.
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    "We recommend you head to the Scamandre nature reserve in the heart of the Petite Camargue. This wild place is ideal for nature lovers and offers you the opportunity to walk on wooden walkways and observe the local wildlife, especially birds and Camargue horses."

    https://www.hausboot-nicols.de/hausbooturlaub/f…

    Luckily for us, the horses are on the other side of the river, but a small family of goats crosses the bridge. The tip from the Frenchman last night leads us along small roads and through narrow villages to Guinguette de Franquevaux. A small parking area by the canal where we walk the dogs.

    Later, we drive through Arles and find ourselves in the middle of a flea market that crosses our path. Afterwards, Brigitte's camper gets stuck under a bridge that's too low, so we take an interesting detour out of the city, as not everyone takes this route.

    Our destination is the Alpilles National Park, or rather the Massif des Alpilles, a limestone mountain range in southwestern Provence. The park's goal is the preservation and sustainable development of a regional habitat whose natural and cultural heritage is acutely threatened. The rugged mountain ranges stand out brightly against the blue, often exceptionally clear sky.

    A phenomenon that Vincent van Gogh greatly admired and documented in approximately 150 works.

    (Compiled from Wikipedia).

    We find Roman stone structures, the remains of an aqueduct, on a narrow path with oncoming cyclists.

    Old churches and quiet villages, provided you venture beyond the spectacular places like Les Baux-en-Provence.

    There, kilometer-long lines of cars are parked, crowds of people lug children, dogs, bikes, and half their belongings through the narrow streets. We give way and end up in a quiet forest near Mont Paon.

    Not far from the Daudet mill near Fontvieille, there's a paid parking area, which we use tonight. Forty spaces in a large circle without lights, which immediately creates a pleasant silence as soon as it gets dark.

    Saturday evening with temperatures around six degrees Celsius and increasing cloud cover. Actually, it was quite pleasantly warm during the day at twelve degrees, because the icy wind of the last few days has finally left us.

    Both dogs are acting strangely today. With humans, you'd call it whiny, but that doesn't quite capture it either. As soon as Hilde sees other dogs, she starts howling at them, as if she were in the throes of heat. The moment they turn their heads, they get a verbal broadside. What a joyous dog's life.
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  • Vauvert

    11月29日, フランス ⋅ ☀️ 5 °C

    (English Version Below)

    Heute gibt es nur ein Morgen und Abend, ein Sonnenaufgang und ein Sonnenuntergang. Zumindest wenn du dir die Bilder anschaust. Dazwischen habe ich Schnupfen, schlafe viel und gehe zwischendrin mit Hilde spazieren.

    Brigitte besucht einen Vogelpark in der Camarque, von dem sie begeistert ist, kauft ein, isst und trinkt, ruht sich aus. Letztendlich landen wir zur Nacht nochmal auf dem Weingut Montcalm, parken dieses Mal andersherum, sodass ich hoffe, besser schlafen zu können.

    Die restliche Zeit verbringe ich am Handy. So wie jetzt, wenn ich schreibe, die Bilder veröffentliche, selber anderen Geschichten folge. Kaum mal ein Buch, ab und zu ein guter Vortrag, in meinem Fall eine Predigt heute morgen, kurz nachdem ich wach geworden bin.

    Ansonsten ein schwerer Tag, der mit einer unangenehmen Träumerei beginnt, und einem lauten Schmerzensschrei fast endet, als Hilde mir auf den nackten, sowieso ständig schmerzenden Zeh springt, ihre Krallen auf Angriff gebogen, als würde sie sich für eine Katze halten.

    Naja, alles gut, wenn die Nase läuft, dann ist der Mensch manchmal im eigenen Schmerz verbunden, da wird manches einfach übertrieben angeschaut.

    Zwei nette, junge Franzosen getroffen, die uns gute Reisetipps für morgen mitgegeben haben, denn jetzt ist auch das letzte Ziel entdeckt. Nun braucht es eine sinnvolle Route nordwärts, nicht bloß eine Rolle rückwärts.
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    Today there is only one morning and one evening, one sunrise and one sunset. At least, that's what it looks like if you look at the pictures. In between, I have a cold, sleep a lot, and go for walks with Hilde now and then.

    Brigitte visits a bird park in the Camargue, which she loves, does some shopping, eats and drinks, and relaxes. We end up spending the night back at the Montcalm winery, this time parking in the opposite direction so I can sleep better.

    I spend the rest of the time on my phone. Like now, when I'm writing, posting pictures, and following other people's stories. Hardly ever a book, just the occasional good lecture—in my case, a sermon this morning, shortly after I woke up.

    Otherwise, it's a tough day, starting with an unpleasant daydream and almost ending with a loud cry of pain when Hilde jumps on my bare, already constantly aching toe, her claws curled as if she thinks she's a cat.

    Well, it's all good. When your nose is running, you sometimes get caught up in your own pain, and things tend to get a bit overblown.

    We met two nice young French people who gave us some great travel tips for tomorrow, because now we've finally found our destination. Now we need a sensible route north, not just a complete reversal.
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  • Montcalm

    11月28日, フランス ⋅ ☀️ 4 °C

    (English Version Below)

    Die Nacht war voller Windböen, die unregelmäßig gegen den Bus geschlagen haben, sodass wir häufig aufwachen. Hilde findet erst gar nicht zur Ruhe, als sie unter die Bettdecke kommt, die sie ständig mit der Schnauze anhebt, was mich sofort frieren lässt.

    Morgenspaziergang auf dem Plage Napoléon, die Hunde können frei rennen, während die Sonne überm Meer aufgeht, und der Wind die Wellen peitscht. Später sind sie zu Dritt, unser französischer Nachbar ist auch schon früh unterwegs.

    Eine kleinere Sorte Flamingos leitet unseren ornithologischen Tag ein, denn heute begleiten wir Brigitte bei der Vogelkunde. Ein mühevolles Unterfangen, gegen die eisige Kälte des Windes gut eingepackt auf einem erhöhten Posten, Fernglas und Fotoapparat.

    Wir bleiben im Bus sitzen und solange wie es um uns herum flattert, sodass ich was fotografieren kann, finde ich das interessant. Vielleicht mal ne halbe Stunde, dann ermüdet mich das Ganze.

    Über Nacht auf einem Weingut. Montcalm. Ein bisschen Einkaufen fürs Übernachten, ein Abendspaziergang zwischen den geernteten Reihen der Reben, die Sonne geht über ihnen schlafen.
    ---
    The night was full of gusts of wind that banged irregularly against the bus, so we woke up frequently. Hilde couldn't settle down at all when she got under the covers, constantly lifting them with her snout, which immediately made me shiver.

    A morning walk on Plage Napoléon; the dogs can run free as the sun rises over the sea and the wind whips the waves. Later, there are three of them; our French neighbor is also out early.

    A small flamingo heralds our ornithological day, as today we're accompanying Brigitte on a birdwatching tour. It's a strenuous undertaking, bundled up against the icy wind on an elevated perch, binoculars and camera in hand.

    We stay on the bus, and as long as there's fluttering around us that I can photograph, I find it interesting. Maybe half an hour at a time, then it all starts to tire me out.

    Overnight stay at a vineyard. Montcalm. A little shopping for our overnight stay, an evening stroll among the harvested rows of vines, the sun setting overhead.
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  • Plage Napoléon

    11月27日, フランス ⋅ 🌬 7 °C

    (English Version Below)

    Bei Beaufort 8 wackelt hin und wieder der blaue Bus, obwohl ich schon versucht habe, ihn so in den Wind zu stellen, dass dieser möglichst das Heck trifft, und ein bisschen von der niedrigen Düne hinter uns gebremst wird. Aber NW ist eben nicht nur eine Richtung, der Wind kann durchaus von hier und da auf uns treffen.

    Zum Glück sind das nur die Böen, der Rest kommt beständig mit vierzig Stundenkilometern. Das Thermometer spricht immer noch von zehn Grad über Null, während der eisige Wind sich ganz anders anfühlt.

    Wir stehen am Plage Napoléon, links von der Rhonemündung, wenn man von Norden aufs Land schaut. Am Ende dieses Küstenabschnitts von Saint-Laurent-sur- Var bis Port-Saint-Louis- du-Rhône, wenn man die bewohnten Orte nimmt, zwischen denen wir gereist sind.

    Eine Nacht am Meer gehört dazu, haben wir uns gedacht, und so wackeln wir in die Nacht hinein, hoffend, dass in den Morgenstunden der Wind nachlässt. Vielleicht ein gutes halbes dutzend Camper sind wir auf dem asphaltierten Parkplatz, locker verteilt, und ein einzelner Camper mitten auf dem harten Sand, mit Blick auf den Frachter, der im Meer ankert, auf die Löschung seiner Fracht wartet.

    Das Meer ist voll mit wilden Wellen, die im Gegenwind vorm Ufer zerstäuben. Das richtige Wetter für Windsurfer, die übers Wasser jagen. Die Landstraße von Carry-le-Rouet endet in Carro, am kleinen Hafen, an dem jeden Morgen der gefangene Fisch verkauft wird. Die Buden sind jetzt leer, die Menschen eilen zum Mittagessen ins nächste Restaurant. Um den Hafen herum häufen sie sich, kleine Häuser mit einer Handvoll Tische, auf denen die Gedecke schon eingerichtet sind.

    Die Franzosen sind ihren Wirten treu, auf dem Land ist einer vom anderen abhängig. Wir fahren hinüber nach Martique, wo ich vor Jahren mal mit der alten Michelle am Hafen übernachtet habe, sie ist vor wenigen Tagen ein Jahr älter geworden, wir haben den Kontakt leider miteinander verloren. Aber sie wird sicher immer noch in ihrem Wohnmobil leben, zu Weihnachten ihre Enkelkinder in Italien besuchen, wo ihr Sohn verheiratet ist, die Italienerin ihr aber den Zutritt in die Wohnung verweigert. So kommen die Enkel zur Oma, und sie weint darüber oft in der Nacht.

    In Fos parken wir hinten auf einem freien Platz, als ich nach einer halben Stunde nach vorne fahre, ist der Platz voll mit Polizei und Sanitätern, die gerade den Fahrer eines Pkw von Kopf bis Hüfte fixieren, um ihn aus dem Fahrzeug heben und abtransportieren zu können. Merkwürdig, das Fahrzeug sieht unbeschädigt aus, was wohl passiert sein mag.

    Wir fahren durch den letzten Ort, ein dreimastiges Segelschiff hat am Kai festgemacht. Beidseitig der Straße zum Strand tobt der Sturm in den kleinen Seen, die ihre Farbe von dreckig braun bis dunkelblau unter der gleichen Sonne präsentieren.

    Der Sturm ist so heftig, dass Brigitte auch mit Hilde spazieren geht, weil ich kaum dagegen ankomme, und es mir den Stock aus der Hand reißt. Während draußen lange ein Hund kläfft, lege ich Musik von Billy Don Burns auf, über den ich gestern gestolpert bin. Sozusagen. Hier mal eine Kostprobe.

    https://youtube.com/playlist?list=PLIZFy8U3FvP0…
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    At Beaufort 8, the blue bus wobbles now and then, even though I've tried to position it so that the wind hits the rear as much as possible and is slowed down a bit by the low dune behind us. But northwest isn't just a one-way street; the wind can certainly hit us from here and there.

    Luckily, those are just the gusts; the rest is a steady 40 kilometers per hour. The thermometer still reads ten degrees above zero, while the icy wind feels quite different.

    We're parked at Plage Napoléon, to the left of the Rhône estuary, looking inland from the north. It's at the end of this stretch of coastline from Saint-Laurent-sur-Var to Port-Saint-Louis-du-Rhône, considering the towns and villages we've been traveling through.

    We figured a night by the sea was a must, so we rumbled into the night, hoping the wind would die down in the morning. There are perhaps half a dozen campers scattered across the paved parking area, and a lone camper parked right in the middle of the hard sand, overlooking the freighter anchored out at sea, waiting to unload its cargo.

    The sea is full of wild waves, which break up against the headwind and crash against the shore. Perfect weather for windsurfers speeding across the water. The main road from Carry-le-Rouet ends in Carro, at the small harbor where the freshly caught fish is sold every morning. The stalls are empty now; people are hurrying to the nearest restaurant for lunch. Small houses with a handful of tables, already set, cluster around the harbor.

    The French are loyal to their hosts; in the countryside, everyone depends on each other. We drive over to Martique, where I once stayed overnight at the harbor with old Michelle years ago. She turned a year older a few days ago, and unfortunately, we've lost touch. But she'll surely still be living in her camper van, visiting her grandchildren in Italy for Christmas. Her son is married there, but the Italian woman refuses to let her into her apartment. So the grandchildren go to their grandmother, and she often cries about it at night.

    In Fos, we park in a free space at the back. When I drive to the front half an hour later, the space is full of police and paramedics, who are currently restraining the driver of a car from head to hips so they can lift him out of the vehicle and take him away. Strangely, the car looks undamaged; I wonder what could have happened.

    We drive through the last town; a three-masted sailing ship is moored at the quay. On both sides of the road to the beach, the storm rages in the small lakes, which display their colors from dirty brown to dark blue under the same sun.

    The storm is so fierce that Brigitte is also taking Hilde for a walk because I can barely make headway against it, and it keeps ripping the walking stick out of my hand. While a dog barks for ages outside, I put on some music by Billy Don Burns, whom I stumbled across yesterday. Sort of. Here's a sample.

    https://youtube.com/playlist?list=PLIZFy8U3FvP0…
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  • Carry-le-Rouet

    11月26日, フランス ⋅ 🌬 9 °C

    (English Version Below)

    Noch am Morgen fragt mich Brigitte, ob wir auch per Autobahn Marseille umfahren. Die Stadt ist ihre größte Sorge, weiß sie doch, dass wir möglichst nah am Meer entlang fahren wollen. Mal gucken. Was soll ich sonst antworten, ist sie doch ein freier Mensch, zu reisen, wohin sie will. Wir können uns ja halt auf der anderen Seite der Stadt wieder treffen.

    Erstmal fährt sie zu Renault, um ihr Lichtproblem zu lösen, während wir auf einen kleinen Parkplatz unter Bäumen fahren, um den Tag in der aufgehenden Sonne ruhig zu beginnen. Letzter Spaziergang am Meer, Wind ist aufgekommen, die Wellen überschlagen sich surfergünstig in langen Reihen.

    Wir treffen uns in Ciotat wieder, nachdem ich über die Straße der Strände den Ort erkundet habe. Brigitte parkt kurz vor dem Einstieg in die Route des Crêtes, einer vielleicht fünfzehn Kilometer langen, sehr windigen Strecke durch die Berge nach Cassis, mit großartigen Aussichten zu blauen Meeren, Buchten voller Träume.

    In Serpentinen schlängelt sich die Straße durch Berge bizarrer Ansichten und fürwahr, der Wind hat schon reichlich Kräfte entwickelt. Und dann kommt das mit Abstand steilste Stück des Weges, 30% auf 1500 Meter, ungebremst endest du mit Sicherheit nicht im blauen Wasser, sondern eher bleibt man an einem der Felsstücke hängen.

    Also langsam talwärts fahren, dann in Cassis tanken, und in die Route de la Gineste einbiegen. Bis zum gleichnamigen Col teilt sich das Land in ein Übungsgelände der Fremdenlegion, zwei Hotels lagern am Wegesrand, und tief im Tal wartet ein weitläufiges Farmgelände auf den Abend. Ansonsten nur Büsche kratzbürstigen Grüns, bröckelnder Fels, und Bäume mit wedelndem Kopfputz, denn auch hier ist es windig.

    Dann kommen die ersten Blicke auf Marseille, das fast unscheinbar zwischen Felsen mit einigen älteren Häusern beginnt, die vor irgendeiner Landschaftsreform mal ein eigenes Dorf gebildet haben.

    Brigitte bleibt zwangsläufig auf unseren Spuren, während sich Marseille vor uns öffnet. Die Diskussion wegen der möglichen Autobahnumgehung findet also so ihr Ende. Stattdessen öffnet sich Marseille wunderschön an der Küste entlang, um sich in der Stadt um das Hafenbecken der Segelschiffe herum zu winden. Im Schritttempo geradezu wegen Stau, Bauarbeiten und heftigem Seitenverkehr, was mir die Möglichkeit öffnet, viele Aufnahmen zu machen, die ich auf ein akzeptables Maß minimiert habe.

    An den Häfen des Fernwehs vorbei, schließt sich die Stadt langsam nach Westen, und wir treffen Brigitte wieder, die zu ihrem Glück den Anschluss an uns verloren hatte, um sich selber durch Marseille zu transportieren. Was kann ihr Besseres passieren, als der Schlange der Furcht aufs Maul zu treten.

    Sonnenuntergang in Carry-le-Rouet, wo in der Nacht der Wind auffrischt, und den blauen Bus kräftig rüttelt. Als es hell genug ist, fahren wir hoch in den Kiefernhain, wo Brigitte übernachtet hat, um spazieren zu gehen. Hier ist auch viel Bewegung in der Luft, aber den ungehinderten Windstoß vom Meer hemmen die Bäume an seiner Durchführung.

    Die Sonne gaukelt frühlingshafte Temperaturen uns vor, die Realität ist ein Hauch von Winter am Mittelmeer. Mit blauem Himmel nähern wir uns der Rhonemündung, dem Ziel meines Küstenabschnitts auf dieser Tour.
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    This morning Brigitte asked me if we were going to bypass Marseille by taking the motorway. The city is her biggest worry, since she knows we want to drive as close to the sea as possible. We'll see. What else can I say? She's free to travel wherever she wants. We can always meet up again on the other side of the city.

    First, she goes to Renault to get her headlights fixed, while we pull into a small parking lot under the trees to start the day peacefully in the rising sun. A final stroll along the sea; the wind has picked up, and the waves are breaking in long, perfect waves for surfing.

    We meet up again in Ciotat after I explore the town via the coastal road. Brigitte parks just before the start of the Route des Crêtes, a roughly fifteen-kilometer-long, very windy stretch through the mountains to Cassis, offering magnificent views of blue seas and dreamy coves.

    The road winds its way through mountains of bizarre scenery in a series of switchbacks, and indeed, the wind has already picked up considerable force. Then comes by far the steepest section of the road: a 30% gradient over 1500 meters. Without braking, you certainly won't end up in the blue water; you're more likely to get stuck on one of the rocks.

    So, we drive slowly downhill, then fill up in Cassis, and turn onto the Route de la Gineste. Up to the col of the same name, the land is divided into a training area of the Foreign Legion, two hotels are situated along the roadside, and deep in the valley a sprawling farm area awaits the evening. Otherwise, just bushes of prickly greenery, crumbling rock, and trees with flapping canopies, because it's windy here too.

    Then come the first glimpses of Marseille, which begins almost inconspicuously among rocks with a few older houses that once formed their own village before some kind of land reform.

    Brigitte inevitably stays on our trail as Marseille unfolds before us. The discussion about the possible motorway bypass thus comes to an end. Instead, Marseille opens up beautifully along the coast, winding its way around the harbor basin of sailboats. We proceed at a snail's pace due to traffic jams, construction, and heavy cross traffic, which gives me the opportunity to take many photos, which I have minimized to an acceptable number.

    Passing the harbors of wanderlust, the city slowly closes in to the west, and we meet up with Brigitte again, who, luckily for her, had lost track of us to explore Marseille on her own. What better thing could happen to her than to face the snares of fear.

    Sunset in Carry-le-Rouet, where the wind picks up during the night, shaking the blue bus quite violently. When it's light enough, we drive up into the pine grove where Brigitte spent the night, to go for a walk. There's plenty of movement in the air here too, but the trees block the unimpeded gust of wind from the sea.

    The sun gives us the illusion of spring-like temperatures, but the reality is a touch of winter on the Mediterranean. With a clear blue sky, we approach the Rhône estuary, the destination of my stretch of coastline on this tour.
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  • Saint-Cyr-sur-Mer

    11月25日, フランス ⋅ ☀️ 9 °C

    (English Version Below)

    Die Franzosen gehen auch viel spazieren. Das habe ich schon immer bewundert. Wie sie abends an die Küste fahren und selbst im Dunkeln am Ufer entlang spazieren. Natürlich die Hundebesitzer, das kennt man ja schon. Aber Menschen jeden Alters. Eben sah ich einen Großvater mit seiner Jugendlichen Enkeltochter, wie sie vom grandiosen Sonnenuntergang zurück zum Auto gehen.

    Oder ein junges Paar, die im Dunklen ankommen, sich richtig schick für den Abendspaziergang gemacht haben. Wir begegnen Paaren jeden Alters, die sich die Zeit nehmen, zu schauen, wie die Sonne untergeht, die Wellen aufs Ufer rollen, der Mond seine Sichel in die Nacht legt.

    Die Wellen sind heute ziemlich unruhig, die Surfer begrüßen sie mit freudigen Gesichtern, Fischer haben ihre Angeln befestigt und hoffen auf den großen Fang, der unvorsichtigerweise sich in der Strömung dem Ufer nähert. Wir kommen gerade rechtzeitig zurück zum gestrigen Schlafplatz, als das Himmelsspektakel beginnt.

    Mit Brigitte sind wir zum Aldi gefahren, um günstig Wasser zu kaufen, weil unsere Bestände langsam zuende gehen. Während sie zum Platz zurückfährt, weil sie kränkelt und unbedingt schlafen möchte, bin ich auf der Suche nach einem Wash-Me. Dort steht ein Mann und nimmt gerade seine Wäsche aus dem Trockner. Wir radebrechen kurz miteinander, bis wir feststellen, dass es in Deutsch durchaus leichter geht.

    Er ist auf dem Weg nach Sardinien, vorausgesetzt der Keilriemen passt, den er sich bestellt hat. Die Fähre geht von Toulon und kostet aktuell knapp hundert Euro. Leider sei der Trockner defekt, so muss er seine Wäsche im Camper trocknen. Na prima, dann suche ich mal weiter.

    Und fahre erstmal in die Hügel oberhalb, wo die Sonne auf die Weinfelder und Olivenhaine scheint. Das zweite Waschmaschinenset, dass ich anfahre, liegt dermaßen schlecht vorm Eingang des Intermarché, dass ich uns das auf gar keinen Fall antue, da sind wir ja nervliche Wracks, wenn die Wäsche trocken ist.

    So bringe ich also Bilder aus den Bergen mit und vom Meer. Auf unserem Abendspaziergang begegnen wir überraschend unseren Freunden, dieses Mal übertreibt es der Vasco mit seinen Annäherungen von Hilde, die ihm entsprechend die Zähne zeigt, soll er gar nicht erst glauben, dass er sie mit seiner Größe beeindrucken kann.

    Obwohl sie heute mal wieder Bauch hat, und ziemlich viel schläft, ist sie trotzdem auf Krawall gebürstet und meint, Gehorsam käme erst ganz hinten an bei ihr. Da müssen wir wohl mal ein paar ernste Worte miteinander sprechen.
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    The French also go for lots of walks. I've always admired that. How they drive to the coast in the evenings and walk along the shore even in the dark. Of course, there are the dog owners, that's to be expected. But people of all ages. Just now I saw a grandfather with his teenage granddaughter walking back to their car after watching the magnificent sunset.

    Or a young couple who arrive in the dark, dressed up for their evening stroll. We encounter couples of all ages taking the time to watch the sun set, the waves roll onto the shore, and the moon lay its crescent in the night.

    The waves are quite choppy today; the surfers greet them with joyful faces, fishermen have cast their lines, hoping for the big catch that will carelessly drift towards the shore in the current. We get back to yesterday's campsite just in time for the celestial spectacle to begin.

    Brigitte and I drove to Aldi to buy some cheap water because our supplies are running low. While she drives back to the campsite because she's feeling unwell and desperately wants to sleep, I'm looking for a WashMe. A man is standing there taking his laundry out of the dryer. We exchange a few broken words until we realize that it's definitely easier to communicate in German.

    He's on his way to Sardinia, provided the fan belt he ordered fits. The ferry leaves from Toulon and currently costs just under a hundred euros. Unfortunately, the dryer is broken, so he has to dry his laundry in the camper. Great, then I'll keep looking.

    And first, I'm driving up into the hills above, where the sun shines on the vineyards and olive groves. The second washing machine I'm going to is so inconveniently located right in front of the Intermarché supermarket that I absolutely refuse to put us through that; we'd be nervous wrecks by the time the laundry was dry.

    So, I'm bringing back pictures from the mountains and the sea. On our evening walk, we unexpectedly run into our friends. This time, Vasco is overdoing it with his advances toward Hilde, who promptly bares her teeth, making sure he doesn't think he can impress her with his size.

    Even though she's again today and is sleeping quite a lot, she's still in a rebellious mood and thinks obedience is the last thing on her mind. We'll probably have to have a serious talk with her.
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  • Les Lecquiers

    11月24日, フランス ⋅ ☁️ 12 °C

    (English Version Below)

    Frankreich rennt. Sonntag morgen rennt der ganze Süden. Wenn er nicht auf dem Rennrad sitzt. Oder beim späten Kaffee, einem Croissant, dem obligatorischen pastis au dimanche matin.

    Manche rennen gut, also entweder ästhetisch oder sportlich, wobei das nichts mit der Bekleidung zu tun hat. Andere können rennen, weil sie gut durchtrainiert sind, oder sich für einen Wettkampf vorbereiten. Es gibt tatsächlich einige, die sind fast so schnell wie ein gemütlicher Radfahrer.

    Es gibt welche, die sind hübsch anzusehen, und andere, denen man wünschen würde, sie hätten sich vorher im Spiegel betrachtet. Ob es besser wäre, wenn einige lieber Zuhause geblieben wären, darüber steht mir kein Urteil zu, aber ich denke mir, dass manche wieder dort ankommen und wünschen, sie waren nie von dort losgelaufen.

    Ich fand Laufen einfach nur furchtbar. Damals, so Ende der Zwanziger, hatte ich einen sportlichen Freund, der mich eines Abends auf einen Waldlauf mitgenommen hat. Einige Kilometer, mehrere Stunden später, lag ich immer noch auf dem Teppich in meiner kleinen Hütte und habe versucht, den Atem soweit zu kontrollieren, dass das asthmatische Keuchen in eine geregelte Lebensform gebracht wurde.

    Nie wieder Laufen. Und da war Triathlon gerade erst entstanden. Mit 500 Meter Schwimmen, acht Kilometer Radfahren und 10 km Laufen. Alles Sportarten, die nur einen müden Augenaufschlag bei mir geweckt haben. Aber ich schaue mit Begeisterung zu, welche Energien am Ende eines Ironman die Sportler noch entwickeln können.

    Die Flamingos in den Seen um den Etang de Pesquiers bemühen sich um die langsame Bewegung, dabei aber noch wie ein Gemälde auszusehen, das gerade entsteht, das ist ihre Kunst.

    Auf dem Chemin de Beau Rouge sind wir wieder mit Brigitte und Vasco unterwegs. Eine schmale Straße von Carqueiranne durch Le Canebas und am Musée de la Mine de Cap Garonne vorbei bis nach Le Pradet. Gegenverkehr bringt höchste Konzentration, die Strecke alleine durchaus viel Spaß und ein bisschen Atemlosigkeit, dafür die tollsten Ausblicke übers blaue Meer.

    Toulon dagegen hat zwar auch für Atemlosigkeit gesorgt, allerdings eher ob der Fahrweise der Franzosen, die auch am Sonntag das richtige Wort noch nicht gehört hatten. Nein, Toulon war toll, aber sehr ausgedehnt in seiner Geschäftigkeit, und geht fast nahtlos in La-Seyne-sur-Mer über, dessen vorgelagerte Halbinsel Saint-Mandrier-sur-Mer einen Abstecher wert war.

    Vom Plage-de-la-Vielle queren wir über Le Sablettes zum Six-Fours-les-Plages, wo ein großer Flohmarkt stattfindet. Sanary-sur-Mer und Bandol gehen fast ineinander über. Wir fahren nahe der Wasserlinie durch einen großen Jahrmarkt voller Menschenbilder mit den Händen um Leckereien aus den Töpfen der Phantasie.

    Und endlich ein Strand für Hilde in Madraque, dessen Parkplatztor zu niedrig für Brigitte's Camper ist. Ein Stück weiter, am Tiki Beach aber, können wir beide mit anderen Campern an der tagsüber gut befahrenen Uferstraße parken.

    Von dort sind es eine handvoll Schritte zum Strand, an dem Hunde im Winter gerne gesehen werden. Also zumindest die Pflegeleichten unter ihnen, soweit es der Sicht von Hilde und Vasco entspricht, die reichlich kritisch sind. Die Sonne geht dieses Mal nicht so spektakulär unter, aber wir genießen den Abend und freuen uns auf eine gute Nacht.
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    France is on the move. On Sunday mornings, the whole south is on the move. When they're not on their racing bikes. Or enjoying a late coffee, a croissant, the obligatory pastis au dimanche matin.

    Some people run well, either aesthetically or athletically, which has nothing to do with their clothing. Others can run because they're in great shape or are preparing for a competition. There are actually some who are almost as fast as a leisurely cyclist.

    Some are pleasing to the eye, and others make you wish they'd taken a good look in the mirror beforehand. Whether it would have been better if some had stayed home is not for me to judge, but I imagine some will end up back there wishing they'd never started.

    I found running simply awful. Back then, in my late twenties, I had a sporty friend who took me for a run in the woods one evening. Several kilometers, several hours later, I was still lying on the carpet in my little cabin, trying to control my breathing enough to tame my asthmatic wheezing into some semblance of normalcy.

    Never again. And triathlon was just emerging then. With a 500-meter swim, an eight-kilometer bike ride, and a 10-kilometer run. All sports that only ever elicited a tired glance from me. But I watch with fascination the energy athletes can still muster at the end of an Ironman.

    The flamingos in the lakes around the Etang de Pesquiers strive for slow, deliberate movement, yet still manage to look like a painting in progress—that's their art.

    We're back on the Chemin de Beau Rouge with Brigitte and Vasco. It's a narrow road from Carqueiranne through Le Canebas and past the Musée de la Mine de Cap Garonne to Le Pradet. Oncoming traffic demands utmost concentration, the route itself is quite enjoyable and a bit breathless, but rewarded with the most stunning views of the blue sea.

    Toulon, on the other hand, also left us breathless, but more because of the French driving style, which, even on Sunday, seemed to have missed the memo. No, Toulon was great, but very sprawling in its bustle, and it merges almost seamlessly into La Seyne-sur-Mer, whose peninsula of Saint-Mandrier-sur-Mer was well worth a detour.

    From Plage-de-la-Vielle, we cross via Le Sablettes to Six-Fours-les-Plages, where a large flea market is taking place. Sanary-sur-Mer and Bandol almost merge into one another. We drive close to the waterline through a large fairground full of people clamoring for treats from imaginative displays.

    And finally, a beach for Hilde in Madraque, though the parking gate is too low for Brigitte's camper. A little further on, at Tiki Beach, we can both park with other campers on the coastal road, which is quite busy during the day.

    From there, it's just a few steps to the beach, where dogs are welcome in winter. At least the easy-going ones, according to Hilde and Vasco, who are rather discerning. The sun doesn't set as spectacularly this time, but we enjoy the evening and look forward to a good night's sleep.
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  • La Londe-les-Maures

    11月23日, フランス ⋅ ☁️ 5 °C

    (English Version Below)

    Während Vasco und Brigitte heute bei einem Glockenspiel übernachten, stehen wir unweit von Weinbergen. Das hat sich so ergeben. Gerne hätten wir heute nochmals zusammen am Meer übernachtet, aber das hat leider die Route nicht so zugelassen. Denn entweder war das Meer tief unten am Ende der Steilküste oder die Tore der Parkplätze zu niedrig für Brigitte's Camper.

    St. Tropez hat uns rausgejagt, weil die Stadt keine Wohnmobile duldet, dafür waren wir aber im Hinterland mit vielen verstreuten Häusern in kleinen Wäldern. Zudem Weinberge mit den üblichen Chateaus, von manchen war nur das Tor zu sehen, andere haben sich in Prunk und Größe, gerne auf einem Hügel, dargestellt.

    Jeder Hafen versucht den anderen im Gewusel von unzähligen Booten zu übertreffen, nach der Menge der festgemachten Schiffe zu urteilen, dürfte im Sommer vom Meer wohl kaum noch was zu sehen sein.

    Die übliche Weihnachtsdekoration ist im vollen Gange, ein lässiger Weihnachtsmann hängt noch am Haken auf einem Laster, in anderen Orten gibt es dieses Jahr bunte Fahrzeuge aller Art.

    Und dann ist da noch der Sonnenuntergang, der heute alle Welt zum Strand hinzieht, um mit den üblichen Geräuschen ihn zu bestaunen. Wir sind zu spät, finden aber dann doch noch Orte, um auch uns in die Reihe der Stauner zu versetzen.

    Zum Abendessen habe ich eine Tüte Chips gefunden, wir stehen umringt von Franzosen, die still in ihren Fahrzeugen chillen, obwohl dieser Ausdruck sich vermutlich nicht in ihrem Wortschatz befindet.
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    While Vasco and Brigitte are spending the night by a carillon, we're parked near vineyards. It just worked out that way. We would have loved to spend another night together by the sea, but unfortunately, the route didn't allow for it. Either the sea was very low at the end of the cliffs, or the parking lot gates were too low for Brigitte's camper.

    St. Tropez chased us out because the town doesn't allow campervans, but we found ourselves in the hinterland with its many scattered houses nestled in small forests. There were also vineyards dotted with the usual châteaux; some only had their gates visible, while others displayed their grandeur and size, often perched atop hills.

    Every harbor seems to be trying to outdo the next in the hustle and bustle of countless boats. Judging by the number of moored vessels, you'd hardly see the sea in summer.

    The usual Christmas decorations are in full swing; a jovial Santa Claus is still hanging from a truck, and in other towns, there are colorful vehicles of all kinds this year.

    And then there's the sunset, which today draws everyone to the beach to admire it, accompanied by the usual sounds. We're too late, but we still manage to find spots where we can join the ranks of the marveling onlookers.

    For dinner I found a bag of chips; we are surrounded by French people who are quietly chilling in their vehicles, although this expression is probably not in their vocabulary.
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  • Saint-Raphaël

    11月22日, フランス ⋅ ☀️ 5 °C

    (English Version Below)

    Am Nachmittag erreichen wir den ersten Strand am Mittelmeer, bei dem alles passt. Ein Stellplatz an der Straße für die Nacht und darunter ein kleiner Strand. Wunderbar, hier bleiben wir. Die Hunde lieben es, und wir genießen ihre Freude, die herrlichen Bilder und später, als wir schon in den Campern sind, den heftigen Regenfall vorm nachtschwarzen Himmel.

    Da wir direkt an einer Straße im Wohngebiet parken, wackelt der Bus immer, wenn jemand zu schnell vorbeifährt. Hin und wieder Stimmen von Spaziergängern, aber die Bewertungen für den Platz sind gut.

    Etwa siebzig Kilometer Küste haben wir heute in sehr unterschiedlicher Weise erlebt. Städte wie Cannes und Antibes ziehen sich ewig lang hin, Théoule-sur-Mer gibt sich ziemlich verschlossen. Wer da ein Grundstück zum Meer oder zu den Bergen hin hat, der muss alle anderen mit Zäunen davon abhalten, es zu betreten.

    Der kleine Vival, unweit von St. Raphaël, wo wir übernachten, gibt sich sehr familiär, als Brigitte einkaufen geht. Und so offen wirkt die Küste auch seit Le Trayas. Viele Plätze an der Straße mit schönen Blicken über die Steilküste hinüber zum blauen Wasser oder zu den roten Felsen, die auch zum Land hin unseren Blick begrenzen.

    War es anfangs noch mild sonnig, ist später ein kalter Wind übers Land gefegt, obwohl der Himmel blau ist, und die Sonne es sich nicht nehmen lässt, uns bis zum Abend zu begleiten. Dann röten sich die Wolken und lassen es ausregnen.

    Jetzt fallen kleine weiße Wellen auf den Sand und in der Ferne wirft ein Leuchtturm sein Licht übers Wasser. Im Halbrund sind die Hügel mit Häusern besetzt, die so beleuchtet sind, wie die in unserer Straße. Meine geliebten Straßenlaternen spenden ein bisschen Licht auf die kleine Mauer, die zum Strand hin die Spaziergänger schützt.

    Hilde war schwimmen, und Vasco hat ein bisschen rumgekneippt, aber er hat seine erste Sorge wegen der Wellen überwunden. Seiner Freundin wollte er schon ein bisschen zur Seite stehen, die aber ganz cool mit dem Stock im Maul zurück geschwommen ist.

    Jetzt ist sie trocken und müde wie ihr Reisekumpel im anderen Camper. Mittags haben wir einen kleinen Abstecher ins Landesinnere gemacht, damit die Hunde einen schönen Auslauf im Wald haben. Am Wegesrand blühen Sträucher mit Mimosen, die zusammenschrecken, wenn man sie berührt, wenigstens ein bisschen, um ihrem Namen alle Ehre zu machen.
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    In the afternoon we reach the first beach on the Mediterranean where everything is perfect. A parking spot by the road for the night, and a small beach below. Wonderful, this is where we'll stay. The dogs love it, and we enjoy their joy, the magnificent views, and later, when we're already in the camper, the heavy downpour against the pitch-black sky.

    Since we're parked right next to a street in a residential area, the bus always shakes when someone drives by too fast. We occasionally hear voices from passersby, but the reviews for the campsite are good.

    Today we experienced about seventy kilometers of coastline in very different ways. Cities like Cannes and Antibes seem to stretch on forever, while Théoule-sur-Mer feels quite closed off. Anyone who owns property facing the sea or the mountains there has to keep everyone else out with fences.

    The small Vival, not far from St. Raphael, where we're staying, feels very welcoming when Brigitte goes shopping. And the coast has felt just as open since Le Trayas. Many campsites along the road offer beautiful views across the cliffs to the blue water or to the red rocks that also frame our view inland.

    While it was mild and sunny at first, a cold wind later swept across the land, even though the sky was blue and the sun insisted on accompanying us until evening. Then the clouds turn red and it starts to rain.

    Now small white waves are lapping at the sand, and in the distance, a lighthouse casts its beam across the water. The hills are dotted with houses, illuminated just like the ones on our street. My beloved streetlights cast a little light on the low wall that separates the beach from the walkers.

    Hilde went for a swim, and Vasco splashed around a bit, but he'd gotten over his initial worry about the waves. He wanted to help his girlfriend, but she calmly swam back with the stick in her mouth.

    Now she's dry and tired, just like her travel companion in the other camper. At midday, we took a short detour inland so the dogs could have a nice run in the woods. Along the path, bushes of mimosa blossom, which flinch when touched—at least a little, to live up to their name.
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  • Saint-Laurent-du-Var

    11月21日, フランス ⋅ ☁️ 5 °C

    (English Version Below)

    Nachdem ich in den Morgenstunden lange nicht mehr einschlafen konnte, fehlen mir heute Abend ein paar Körner Wachsein. Ich habe den Player rausgesucht und das Pink Floyd Album "The Division Bell" aufgelegt, meiner Meinung nach das mit den sanften Melodien.

    https://youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_m4KWY…

    Zwischendurch ziehe ich abends mal die Bettdecke hoch, um meine Rückenschmerzen ein bisschen zu entspannen. Dabei schlafe ich fast ein, obwohl es gerade erst kurz nach sieben Uhr ist.

    Wir parken an einer gut befahrenen Seitenstraße mitten in Saint-Laurent-du-Var, auf der anderen Seite des Flusses liegt Nizza. Dazwischen reichlich Stadtverkehr. Nicht weit entfernt rollen späte Wellen ans Ufer. Ein guter Ausgangspunkt unserer nächsten Küstenroute. Neben uns ein französisches Ehepaar, er meint auf meine Bemerkung, dass sei hier ein guter, kostenloser Stellplatz für ein paar Nächte in der Stadt. Fünf breite Streifen sind schnell besetzt, zumal man nur zwischen 17 und 10 Uhr hier parken darf.

    Nach der letzten Nacht beim Supermarkt sind wir mit den ersten Sonnenstrahlen ein Stück den Berg hochgefahren, um zu frühstücken. Später einige Serpentinen weiter haben wir einen wunderschönen Blick in die Umgebung, während bei dem einzelnen Haus gegenüber zwei Ziegen uns neugierig zuschauen.

    Auf dem Col ist der Camping geschlossen, das Mahnmal an die Patrioten, die hier ihr Leben für die Freiheit verloren haben, ist jederzeit aktuell. Talwärts links eine tiefe Schlucht, wir fahren durch ein steinernes Tor bergab in eine wunderbare Welt.

    Barréme, Saint-André-les-Alpes, Saint-Julien-du-Verdon. Erst ein Spaziergang am Ufer des Baie d'Angles, wie der See heißt, durch den der Fluss hindurch sein grünes Wasser trägt, um dann im Gegenlicht sich vor meinen Augen auszubreiten.

    Der erste Neuschnee auf den Gipfeln, ein Friedhof am Wegesrand, Berge, die zusammenrücken, gebogene Brücken überm Fluss, wir passieren Annot. "Annot befindet sich im Kalksteingebirge inmitten eines dort zutage tretenden Sandsteinvorkommens. Die teilweise herabgefallenen Trümmer des Felsenriegels am östlichen Ortsrand weisen eigenwillige Formen auf, sie wurden bereits 1920 unter Schutz gestellt." (Wikipedia)

    Entrevaux hat schon was Italienisches an sich, die Grenze ist vielleicht nur noch gut eine Stunde entfernt. Danach zieht sich eine langweilige, vielbefahrene Straße am Rande des Flusses Var talwärts, die Bevölkerungsdichte nimmt zu, kleine Städtchen und Dörfer reihen sich fast nahtlos aneinander.

    Brigitte hat Mühe, uns zu folgen, an einer Stelle vor zwei nicht unwichtigen Abzweigungen verlieren wir uns. Der Pulk treibt mich in einen langen Tunnel, auf eine zweispurige Schnellstraße, wo ich endlich nach mehreren Kilometern eine Parkbucht finde. Gerade noch rechtzeitig, weil der Ölalarm aufleuchtet.

    Nach einer langen Wartezeit kommt der kleine Boxer endlich um die Kurve, Brigitte ist heilfroh, keine Abzweigung genommen zu haben, aber uns wiederzufinden.

    Die Route im Ballungsgebiet der großen Stadt am Meer ist abenteuerlich, kleine Straßen und Ampeln, Gegenverkehr und Passanten, querende Straßenbahnen und Omnibusse im Feierabendgewusel.

    Dann endlich der kleine Stellplatz. Wir haben Platz genommen für diese Nacht. Musik an, lecker Essen. Spaziergang ist nicht so einfach, aber die Hunde sind Kummer gewöhnt und begnügen sich mit den vorhandenen Möglichkeiten. Morgen, so hoffen wir, sind wir am Meer.
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    After a long sleepless night, I'm feeling a bit sleepy tonight. I pulled out the player and put on Pink Floyd's "The Division Bell," which I think is the one with the gentle melodies.

    https://youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_m4KWY…

    Sometimes in the evening, I pull up the covers to try and ease my back pain a little. I almost fall asleep, even though it's only just after 7:00 a.m.

    We park on a busy side street in the heart of Saint-Laurent-du-Var; Nice lies on the other side of the river. There's plenty of city traffic in between. Not far away, late waves are rolling onto the shore. A good starting point for our next coastal route. Next to us is a French couple; when I remark that this is a good, free parking spot for a few nights in the city, the man says it's a great, free place to park. The five wide spaces are quickly filled, especially since parking is only allowed between 5:00 p.m. and 10:00 a.m.

    After spending the night at the supermarket, we drove a little way up the mountain with the first rays of sunshine to have breakfast. Later, after a few more switchbacks, we had a beautiful view of the surrounding area, while two goats watched us curiously from the lone house opposite.

    The campsite at the pass is closed, but the memorial to the patriots who lost their lives for freedom here remains ever-present. A deep gorge slopes down to the left; we drive through a stone archway into a wondrous world.

    Barréme, Saint-André-les-Alpes, Saint-Julien-du-Verdon. First, a stroll along the shore of the Baie d'Angles, as the lake is called, through which the river carries its green waters, before it spreads out before my eyes in the backlighting.

    The first snow on the peaks, a cemetery by the roadside, mountains closing in, arched bridges spanning the river—we pass Annot. "Annot is situated in the limestone mountains amidst an outcropping sandstone deposit. The partially collapsed debris of the rocky ridge on the eastern edge of the village exhibits distinctive shapes and was placed under protection as early as 1920." (Wikipedia)

    Entrevaux already has an Italian feel to it; the border is perhaps only an hour away. Beyond that, a boring, busy road winds its way down the valley along the Var River, the population density increases, and small towns and villages blend almost seamlessly into one another.

    Brigitte is having trouble keeping up with us, and at one point before two important junctions, we lose each other. The group forces me into a long tunnel, onto a two-lane highway, where I finally find a parking bay after several kilometers. Just in time, because the oil slick alarm goes off.

    After a long wait, the little boxer finally comes around the bend. Brigitte is incredibly relieved that she hadn't taken the wrong turn, but to find us again.

    The route through the conurbation of the large seaside city is adventurous: small streets and traffic lights, oncoming traffic and pedestrians, trams and buses crossing in the rush-hour chaos.

    Then finally, the small parking area. We've settled in for the night. Music on, delicious food. A walk isn't so easy, but the dogs are used to hardship and make do with what's available. Tomorrow, we hope, we'll be at the sea.
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  • Castellane

    11月20日, フランス ⋅ ⛅ 1 °C

    (English Version Below)

    Über so einen Tag wie heute kann man nichts schreiben. Es fing damit an, dass wir wegen einem Tipp zu einem Hofladen gefahren sind, der eigentlich abseits unserer Route liegt. Das bringt uns auf den Stellplatz in Villeneuve, den ich kenne, weil wir dort unser Wasser kostenlos auffüllen können. Auf den meisten Plätzen wird das Trinkwasser im Winter auch in Frankreichs Süden abgestellt.

    Der Umweg führt dazu, dass wir den regionalen Nationalpark von Verdon nunmehr queren, und nicht drum herum fahren. In meiner Naivität freue ich mich auf kurvige, bergige, bewaldete Straßen, was dann auch zutrifft. Aber eben nur auch.

    Denn nach dem ersten Halt in Riez, wo wir vor Jahren den kleinen Hannes aus Bremen mit seinen Eltern beim Intermarché getroffen haben, habe ich Rougon im Navi eingegeben. Mein Gedanke war, dass der Ort auf der Strecke nach Castellane liegt, was sich als irrtümlich herausstellen sollte.

    Denn der Navi führt uns spektakuläre Straßen, die absolut keinen Gegenverkehr dulden, bergab und bergauf. Mit solchen Kurven, die keinen Einblick gewähren, sodass der Ausdruck "Vabangue" hier groß geschrieben sein dürfte.

    Wir bleiben auf der Seite des Siegers, und irgendwo oberhalb der Schlucht von Verdon und dem See von Sainte-Croix, auf einsamen Straßen, und - wie gesagt - meist ohne Gegenverkehr. Doch dann führt ein schmaler Weg steil bergab. Zwanzig, vielleicht sogar fünfundzwanzig Prozent, einfach geradeaus. Vielleicht achthundert Meter bis runter ins Tal, um auf der anderen Seite in engen Kurven auf frisch asphaltierter Straße, grade so breit wie der Bus, nicht ganz so steil bergauf zu führen. Der erste Gang hat Hochkonjunktur, gut dass es den gibt.

    Unser Weg führt auf die D 17, was eigentlich an eine größere Straße denken lässt. Denkste, Pustekuchen, genauso breit, aber versandet, kaum zum Tal hin gesichert, kurvig ohne Ende. Aber mega geil, anders kann man das gar nicht sagen.

    Was für eine Landschaft. Nahezu frei vom Tourismus gehört die Weitsicht uns. Und dann kommen wir tatsächlich nach Rougon, das völlig abseits der Hauptstraße oben in einen Hang hinein gebaut ist. Dort treffen wir auf eine bemerkenswerte alte Kirche, die Chapelle Saint-Christophe.

    Diese Kapelle, die im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert an der Stelle der ursprünglichen mittelalterlichen Pfarrkirche, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert, wiederaufgebaut wurde, wurde im Jahr 2010 restauriert.

    Wir durchqueren Rougon und folgen, laut Navi, einem schmalen Weg um die Häuser herum, der in einer Sackgasse endet, auf deren breitem Schwanz wir glücklicherweise drehen können. Zurück im Dorf hat es schon vereinzelt Männer aus den Häusern getrieben, die um den Erhalt ihres alten Ortskerns bibbern.

    Am Ende verlassen wir Rougon mit einem Lächeln und stürzen uns ins nächste Abenteuer der überhängenden Felsen auf dem Weg zur Schlucht von Verdon, auf dessen Ebene wir nunmehr unterwegs sind. Sozusagen side-by-side. Unglaublich. Und jetzt dämmert es noch, was verstärkt wird durch die hohen Wände, die über uns aufragen.

    Castellane bietet einen schrottreifen Stellplatz für sieben Euro und einen Parkplatz für zwanzig Euro an, darüber hinaus ist das Übernachten im Ort verboten. Zwei französische Camperpaare mit Anhänger, in dem je ein Motorrad parkt, haben aber im Parkplatz von Auchan, einem Supermarkt, ihren Schlafsack ausgerollt, sodass wir uns einfach ihnen gegenüber hinstellen und der Nacht harren, die ihren schattigen Mantel über uns alle legt.
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    There's nothing to write about a day like today. It started when we drove to a farm shop on a tip, which was actually off our route. That led us to the campsite in Villeneuve, which I know because we can refill our water there for free. At most campsites, even in the south of France, the drinking water is turned off in winter.

    The detour means we're now crossing the Verdon Regional National Park instead of driving around it. In my naiveté, I'm looking forward to winding, mountainous, wooded roads, which is indeed what we get. But only partly.

    After our first stop in Riez, where years ago we met little Hannes from Bremen with his parents at the Intermarché supermarket, I entered Rougon into the GPS. I thought it was on the way to Castellane, which turned out to be a mistake.

    The GPS takes us on spectacular roads that allow absolutely no oncoming traffic, both uphill and downhill. With curves so tight that you can't see anything, the word "reckless" definitely applies here.

    We stay on the winning side, somewhere above the Verdon Gorge and Lake Sainte-Croix, on lonely roads, and—as I said—mostly without oncoming traffic. But then a narrow path leads steeply downhill. Twenty, maybe even twenty-five percent, just straight ahead. Perhaps eight hundred meters down into the valley, only to climb the other side in tight curves on a freshly paved road, just wide enough for the bus, not quite so steeply. First gear is in high demand; it's a good thing it's there.

    Our route takes us to the D17, which you'd expect to be a major road. Think again! It's just as wide, but covered in sand, barely protected from the valley floor, and endlessly winding. But it's absolutely fantastic, there's no other way to describe it.

    What a landscape! Almost untouched by tourism, the panoramic views are all ours. And then we actually arrive in Rougon, built high up on a hillside, completely off the main road. There we come across a remarkable old church, the Chapelle Saint-Christophe.

    This chapel, rebuilt in the late 16th and early 17th centuries on the site of the original medieval parish church, presumably dating back to the 12th century, was restored in 2010.

    We drive through Rougon and, according to the GPS, follow a narrow path around the houses, which ends in a cul-de-sac where, fortunately, we can turn around at the wide end. Back in the village, some men have already been driven from their houses, trembling for the preservation of their old village center.

    Finally, we leave Rougon with a smile and plunge into the next adventure: the overhanging cliffs on the way to the Verdon Gorge, where we're now traveling at its level. Almost side-by-side. Incredible. And now it's still dusk, an effect heightened by the towering walls above us.

    Castellane offers a dilapidated campsite for seven euros and a parking space for twenty euros; overnight stays in the town are prohibited. However, two French couples with trailers, each carrying a motorcycle, have unrolled their sleeping bags in the Auchan supermarket parking lot, so we simply park opposite them and wait for the night to envelop us all in its shadowy embrace.
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  • Malijai

    11月19日, フランス ⋅ ⛅ 5 °C

    (English Version Below)

    Abends im blauen Bus ist das Bett spätestens um halb sieben gemacht, weil dann Hilde fertig hat, und schon mal vorschlafen möchte.

    Heute stehen wir wieder auf einem leicht dunklen Platz mit einer Laterne vorne an der Einfahrt, wo zwei Dauercamper ihre alten Fahrzeuge platziert haben. Hinten bei uns stehen drei Franzosen und wir beide, vermutlich kommen im Laufe des Abends noch einzelne Fahrer dazu, denn auch in Frankreich lebt so mancher im Freien.

    Günstiger und ohne Vermieter und nervige Nachbarn, das haben sich die jungen Menschen in Die auch gesagt. Morgens kassieren die städtischen Beamten in Uniform fünf Euro, dann ist vierundzwanzig Stunden Ruhe. Sie lassen ihre Hunde laufen, hören laut Musik, und streiten sich auch mal nachts lautstark, aber morgens kommen ihre Freunde mit dem schicken Pkw und sie tauschen Gesellschaftspiele aus.

    Sie nicken uns freundlich zu, und winken zum Abschied, als wir mitten in die Sonne hinein fahren, die trotz der kalten Luft eine südliche Wärme in sich trägt. Und natürlich haben wir Lavendelfelder neben uns, und grüne, weinrebenverzierte Häuser zwischen den Feldern und Wiesen. Kleine Orte mit der obligatorischen Kirche, regionale Einkaufsmöglichkeiten am Straßenrand.

    Les Claps. Das sind Felsen und riesige Steine, hohe, gerade Wände, an denen im Frühjahr die Schneeschmelze Spuren hinterlässt. Wir queren einen Pass auf 1200 Metern bei zwei Grad, nachdem wir vorher im grünen Gras zusammen spazieren gegangen sind.

    Dann der erste Hinweis aufs Meer. Nizza ist noch einige Fahrstunden entfernt. Aber Sisteron durchqueren wir im hellen Licht. Und landen zur Nacht in Malijau, unweit des Flusses Bléone, der nicht weit entfernt in einen Canal mündet, der parallel zur Durance das Land quert, also auch Sisteron.

    Beim Abendspaziergang treffen wir auf unsere Freunde, die Hunde freuen sich über einander, sind aber weitgehend auch mit sich selbst beschäftigt. Zur Nacht bekommt noch jeder ein Leckerie, dieses Ritual ist schnell Standard geworden.
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    In the evenings on the blue bus, the bed is made by half past six at the latest, because that's when Hilde finishes up and wants to get some sleep.

    Today we're back in a slightly dimly lit spot with a lantern at the entrance, where two long-term campers have parked their old vehicles. Behind us are three French people and the two of us; presumably, a few more drivers will join us later this evening, as many people in France also live outdoors.

    Cheaper and without landlords or annoying neighbors—that's what the young people in Die thought, too. In the morning, the uniformed municipal officials collect five euros, and then there's 24 hours of peace and quiet. They let their dogs run free, play loud music, and sometimes argue loudly at night, but in the morning their friends arrive in their fancy cars, and they swap board games.

    They nod at us kindly and wave goodbye as we drive straight into the sun, which, despite the cold air, carries a southern warmth. And of course, we have lavender fields beside us, and green, vine-covered houses nestled among the fields and meadows. Small towns with the obligatory church, and local shops by the roadside.

    Les Claps. These are rocks and enormous stones, high, straight walls where the spring snowmelt leaves its mark. We cross a pass at 1200 meters in two degrees Celsius, after having walked together through the green grass.

    Then the first hint of the sea. Nice is still a few hours' drive away. But we cross Sisteron in the bright light. And arrive in Malijau for the night, not far from the Bléone River, which flows into a canal not far away that runs parallel to the Durance, crossing the country, including Sisteron.

    During our evening walk, we meet our friends. The dogs are happy to see each other, but mostly preoccupied with each other. Each one gets a treat before bed; this ritual has quickly become a habit.
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  • Die

    11月18日, フランス ⋅ ☀️ 3 °C

    (English Version Below)

    Sensationell. Ein Tag in Gottes Schöpfung der Extreme. Als es dunkel wird, stehen mir immer noch Herz und Seele offen ob der unglaublichen Schönheiten, denen wir heute begegnet sind.

    Als wir im peitschenden Regen vor der schwarz gähnenden Leere des Tunnels stehen, überlege ich kurz, ob wir bei den zu erwartenden, sinkenden Temperaturen des Tages nicht besser einen südlichen Schlenker machen sollten, den wir ja mit dem Vinay-Valley, dem Tal der 150.000 Walnussbäume laut offiziellen Zahlen, schon eingeschlagen hatten.

    Erste französische Gespräche sind noch holprig, aber wir verstehen uns doch. Die tolle Nussfarm mit der Walnussnutella finde ich heuer leider nicht. Dann kommt Pont-en-Royans, wo ich den Kirchturm fotografiert habe. Brigitte's Traumstadt auf ihren Reisen durch Frankreich, die im strömenden Regen praktisch ins Wasser fällt, weil die Sicht sehr begrenzt ist. Ich empfehle aber einen fotografischen Ausflug ins Internet.

    Dem ersten Tunnel folgt ein zweiter, ein dritter in Felsen geschlagen, auf dem Balkon des Berges, Gegenverkehr per Ampel gestoppt. Später ist einer fast zweitausend Meter lang, der uns in ein liebliches Tal führt. Dann der letzte Tunnel kurz nach dem Col du Rousset, neblig, eisig, fast auf 1300 Metern überm Meeresspiegel.

    Und an seinem Ende ein Knick nach links, das Belvédere des Col, der Aussichtspunkt auf luftigem Terrain, wo der Wind die Wolken an den Felsen entlang peitscht. Noch haben wir über zehn Grad, als wir aussteigen. Brigitte führt die Hunde einzeln spazieren, ich decke den Tisch für unsere verspätete Mittagspause. Als wir eine Stunde später aufbrechen, ist es schon vier Uhr nachmittags, die Temperatur ist auf drei Grad gefallen, und weiße Tropfen fallen talwärts.

    In der nächsten Kurve. Ein Regenbogen. Vom Himmel den Felsen hinab bis zu seinem Fuß. Zwei Bögen, nein drei, wir stehen staunend vor dem Wunder der Natur, während der Wind eisig peitscht, und ein anderer Felsen unter blauem Himmel im Sonnenschein leuchtet.

    Ein Geschenk des Himmels ist dieser Tag, während wir im Gegenlicht der Sonne die engen Serpentinen ins Tal nehmen, bis zu jenem kleinen Ort Chamaloc im südlichen Flair des Mittelmeeres, in dem der Weihrauch der kleinen Kapelle entfleucht zu sein scheint, durchs Dorf wabbert.

    Die kleine Stadt Die wäre den Reisenden nicht wohlgesonnen, berichtet die App. Der Parkplatz am Ortsausgang zwischen Eisenbahn und Straße würde morgens von der Polizei kontrolliert, die uns für nichts fünf Euro abziehen würde.

    Ein halbes Dutzend Franzosen leben hier, junge Menschen, in einem Laster mit Holzfenster, in alten Campern. Umgeben von bewaldeten Bergen und den Bäumen, die im Sommer Schatten spenden. Man kann auch schlechter leben. Wir finden ein Fleckchen von Steinen und Laub unter efeuverwachsenen Bäumen, morgens scheint die Sonne ins Fenster, die Polizei hat wohl heute frei.

    In der Nacht um zwei Uhr wird Hilde unruhig. Sie scheint Schmerzen zu haben, findet keine Position gut genug, um zu liegen. Vielleicht braucht sie Erleichterung, in eisiger Kälte stehe ich draußen und warte auf sie.

    Dann kuschelt sie sich wieder unter der Decke an mich, schläft entspannt in den neuen Tag hinein.
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    Sensational. A day in God's creation of extremes. As darkness falls, my heart and soul are still open to the incredible beauty we encountered today.

    Standing in the driving rain before the black, yawning emptiness of the tunnel, I briefly consider whether, given the expected drop in temperature later in the day, we shouldn't take a detour to the south, which we had already begun with the Vinay Valley, the valley of 150,000 walnut trees according to official figures.

    Our initial French conversations are still a bit halting, but we understand each other. Unfortunately, I don't find the wonderful walnut farm with the walnut Nutella this year. Then we come to Pont-en-Royans, where I photographed the church steeple. Brigitte's dream town on her travels through France, which is practically washed out by the torrential rain, as visibility is extremely limited. I recommend, however, a photographic excursion online.

    The first tunnel is followed by a second, then a third carved into the rock, perched on the mountain's balcony, with oncoming traffic stopped by traffic lights. Later, one is almost two thousand meters long, leading us into a lovely valley. Then the last tunnel shortly after the Col du Rousset, foggy, icy, almost at 1300 meters above sea level.

    And at its end, a sharp left turn, the Belvédere des Col, the viewpoint on exposed terrain where the wind whips the clouds along the rocks. It's still over ten degrees Celsius when we get out. Brigitte walks the dogs one by one, and I set the table for our belated lunch break. When we set off an hour later, it's already four in the afternoon, the temperature has dropped to three degrees Celsius, and white drops are falling down the slope.

    Around the next bend. A rainbow. From the sky down the rock face to its base. Two arches, no, three. We stand in awe before this wonder of nature, while the wind whips icily, and another rock glows in the sunshine under a blue sky.

    This day is a gift from heaven as we drive down the narrow, winding road into the valley, backlit by the sun, to the small village of Chamaloc, with its southern Mediterranean flair, where the incense from the little chapel seems to have escaped and wafts through the village.

    The app reports that the small town is not welcoming to travelers. The parking lot at the edge of town, between the railway and the road, is checked by the police in the morning, who would deduct five euros from us for nothing.

    Half a dozen French people live here, young people, in a truck with wooden windows, in old camper vans. Surrounded by wooded mountains and trees that provide shade in the summer. Life could be worse. We find a patch of stones and leaves under ivy-covered trees; the sun shines through the window in the morning, and it seems the police are off work today.

    Around two in the morning, Hilde becomes restless. She seems to be in pain and can't find a comfortable position to lie in. Perhaps she needs relief. I stand outside in the freezing cold, waiting for her.

    Then she snuggles back under the covers with me and drifts peacefully into the new day.
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  • Voiron

    11月17日, フランス ⋅ 🌧 9 °C

    (English Version Below)

    Es regnet. Die Straße läuft vor uns davon. In manchen Kurven muss man aufpassen, nicht über den Rand hinaus getragen zu werden. Überall schießen Wasserfälle aus den Felsen, unterhöhlen den Asphalt, stürzen sich in wildgewordene Nonamebäche, die ins Tal poltern.

    Keine fünf Minuten gibt der Regen dir, dann bist du durchnässt, die Hunde erleichtern sich im Eiltempo, dabei rutscht Hilde fast einen steilen Wiesenhang hinunter, während der große Vasco von oben herab die Blumen ertränkt.

    Das Land ist voll mit Steinen alter Orte, Kirchenbergen, Talhäusern, stillen Friedhöfen. Überall warten die Menschen auf den neuen Tag, das Ende endloser Regenfälle. Dann kommt der Wald, bergauf, hinab gewunden. Kurz nach Saint Claude, wo Magritte's Pfeife sich hin verirrt hat. Das Wasser schießt von allen Seiten, auf uns zu, an uns vorbei, bis hinunter nach Lavours. Da wo die Rhone uns begleitet, die die von der Schweiz her kommt, und nach Lyon abbiegt.

    Plötzlich ein Hauch Blau, ein Schuss Sonne aus den Wolken, die Luft südländisch, die Orte verfugen sich romantisch, kleine Schlösschen, viele Türmchen, geschlossene Türchen, die Bewohner sind schon vor Jahren gegangen, jetzt wohnt hier nur noch die Zeit.

    Der Himmel ein Potpourri voller Hoffnung, Sonnenfelder und Sonnenstrahlen, Farbkleckse und Wolkensirenen, die der Wind am Land vorbeitreibt. Ein Stellplatz auf einer Wiese mit Steinen, ein reisender Bauer hat ein Herz für uns.

    Kaum ist der Spaziergang Geschichte, kommt die Nacht, auf leisen Pfoten, so sagt man. Spätestens dann ist es dunkel. Jeder in seiner Geschichte verwoben, die Hunde in ihrer eigenen Landschaft verschwunden, die Nase unterm Schwanz, die Augen im Traum.

    Am Morgen Lichter im Tal, es ist trocken geblieben, Grenoble ist nicht weit entfernt, irgendwo die hundertfünfzigtausend Walnussbäume übers Land verteilt. Das kostbare Walnussöl tropft goldgelb in die Fässer jahrhundertelanger Geschichten.

    Morgen oder heute. Wird es bald Tag, um rauszugehen, die Luft zu atmen, die Gräser zu schnüffeln, in die Weite zu schauen. Das Meer ist in wenigen Tagen zu erreichen, da wo die Wärme wohnt, und die Sonne im Wasser glitzert.
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    It's raining. The road is disappearing ahead of us. In some curves, you have to be careful not to be swept over the edge. Waterfalls are everywhere, cascading from the rocks, undermining the asphalt, plunging into raging, unnamed streams that thunder down into the valley.

    The rain gives you less than five minutes before you're soaked through. The dogs relieve themselves at breakneck speed, Hilde nearly sliding down a steep meadow slope, while the large Vasco drowns the flowers from above.

    The land is dotted with the stones of ancient villages, church hills, valley houses, and silent cemeteries. Everywhere, people wait for the new day, the end of the endless downpour. Then comes the forest, winding uphill and downhill. Shortly after Saint-Claude, where Magritte's pipe seems to have strayed. The water rushes from all sides, towards us, past us, all the way down to Lavours. There, the Rhône accompanies us, the one that comes from Switzerland and turns towards Lyon.

    Suddenly, a hint of blue, a glimpse of sun from the clouds, the air southern, the villages blend romantically together: small castles, many turrets, closed doors. The inhabitants left years ago; now only time resides here.

    The sky, a potpourri of hope, fields of sunlight and sunbeams, splashes of color and siren clouds driven by the wind across the land. A campsite on a meadow with stones; a traveling farmer has a heart for us.

    The walk is barely over when night falls, on silent paws, so they say. Then, at the latest, it's dark. Everyone is woven into their own story, the dogs lost in their own landscape, noses tucked under their tails, eyes lost in dreams.

    In the morning, lights twinkle in the valley; it has remained dry. Grenoble isn't far away, and somewhere across the land lie the 150,000 walnut trees. The precious walnut oil drips golden yellow into barrels steeped in centuries of history.

    Tomorrow, or perhaps today. Will it soon be day to go outside, to breathe the air, sniff the grasses, and gaze into the distance? The sea is within reach in a few days, where warmth dwells and the sun glitters on the water.
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  • Pontarlier

    11月16日, フランス ⋅ 🌧 8 °C

    (English Version Below)

    Erst kommt die schwarze Wildsau und dann geht die Welt unter. Ein Sturm fegt durchs Tal und wirbelt die Blätter herum, während es zu regnen beginnt. Doch kaum fahren wir durchs bewaldete, einsame Jura bergauf, läuft uns die Straße entgegen, knallen die Tropfen lautstark gegen Dach und Fenster, fegt ein heftiger Regen übers Land.

    So ganz alleine lässt es trotzdem gut fahren, und wir erleben fast etwas wie Glück, gerade jetzt hier unterwegs zu sein.

    Wir kommen aus dem Elsass, wo die Sonne noch bei siebzehn Grad den Tag erhellt. Für einen gekauften Eclair, dieses süße Etwas mit Glasur und Creme, in der Patisserie, gibt es ein zweites kostenlos dazu, sodass ich für Brigitte ein doppeltes Geschenk für Umsonst erhalte. Hui, schon wieder einen Fan für Frankreichs Leckereien gewonnen.

    Ein Eclair („Blitz“) ist ein 
    walzenförmig gefülltes, luftiges Gebäck aus Brandteig. Die Füllung kann aus Kaffee-, Schokoladen-, Vanillecreme, Sahne oder Pudding bestehen.

    Yummi, so beginnt die Reise in Frankreich doch standesgemäß. Zudem treffe ich noch ein nettes, deutsches Ehepaar im beginnenden Rentenalter und Reisealltag, das gerade auf dem Heimweg auch hier in Hirtzbach genächtigt hat. Sie sind voller Vorfreude auf diese neuen Möglichkeiten, dass mein Herz aufgeht, ihnen zuzuhören.

    Auf dem Morgenspaziergang treffen wir Vasco, der ganz neugierig auf den kleinen Schreihals ist, und sehr vorsichtig im Umgang mit ihr bleibt. Er ist so groß, dass auch Hilde ihrerseits sich erstmal zurückhaltend verhält, und nur leise knurrt, wenn sie ein bisschen mehr Freiraum benötigt, den er ihr umgehend gewährt.

    Danach ist der Spaziergang entspannt, wie auch das Gegenüberstehen mit den Campern eh schon vorher war. Und sie sind sich allemal schon längst einig, wen sie gemeinsam anbellen.

    Die Wildsau kommt vom Bache her (ein lustiges Wortspiel), just als wir ins Tal hinunter fahren. Ich warte noch einen Moment, damit nicht noch ein Schwung Ferkel ihr nachrennt, und dann beginnt das Unwetter, wie beschrieben.

    Durch kleine Ortschaften unter wilden Wolkendecken finden wir einen langgezogenen Parkplatz seitlich der Straße, wo wir zwischen Omnibussen und parkenden Autos einen Break machen. Kurze Hundeerleichterung, leckeres Mittagessen um drei Uhr nachmittags.

    Weiter geht's durch Regenwände bis nach Pontalier, wo wir oben auf dem Berg unterhalb der alten Burg dem Sonnenuntergang in unglaublichen Farben begegnen. Ein herrlicher Schlafplatz in dunkler Nacht umgeben von den Spitzen der Tannen, auf denen heute keine kleinen Englein sitzen, sagt sich Brigitte, und bleibt mit Vasco dort oben.

    Wir fahren ins Tal wieder hinunter, mich zieht es in die Lichter, umgeben von einem kleinen Park und den bewohnten Fenstern der Nachbarn. Meine Nächte sind auch so unruhig und oft schlaflos, da erhellen Straßenlaternen eher noch mein Gemüt.

    Die Temperatur sinkt auf drei Grad, wir liegen auf 821 Metern überm Meeresspiegel, es beginnt zu regnen, ich stehe endlich wieder ganz früh auf, begrüße den Tag mit einem Nießanfall und einer kleinen Geschichte aus unserem Leben.
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    First comes the black wild boar, and then the world ends. A storm sweeps through the valley, swirling the leaves around as it begins to rain. But no sooner do we drive uphill through the wooded, lonely Jura mountains than the road runs towards us, the raindrops slam loudly against the roof and windows, and a heavy rain sweeps across the land.

    Even traveling alone is quite enjoyable, and we feel almost lucky to be here at this particular time.

    We're coming from Alsace, where the sun is still shining brightly at seventeen degrees Celsius. At the patisserie, you get a second éclair—that sweet treat with icing and cream—free with every purchase, so Brigitte gets a double free gift. Wow, I've gained another fan of French delicacies!

    An éclair ("lightning") is a
    roll-shaped, airy pastry made from choux pastry. The filling can consist of coffee, chocolate, or vanilla cream, whipped cream, or custard.

    Yummy! What a way to start our trip to France! I also meet a lovely German couple, nearing retirement and settled into a routine of travel, who are currently on their way home and have just stayed overnight in Hirtzbach. They're so excited about these new opportunities that it warms my heart to listen to them.

    On our morning walk, we meet Vasco, who is quite curious about the little screamer and remains very gentle with her. He's so big that Hilde, in turn, is initially reserved, only growling softly when she needs a little more space, which he promptly grants her.

    After that, the walk is relaxed, just as the encounters with the campers had been earlier. And they've all long since agreed on who they'll bark at together.

    The wild boar comes from the stream (a funny play on words), just as we drive down into the valley. I wait a moment so that a litter of piglets doesn't chase after her, and then the storm begins, as described.

    Passing through small villages under wild blankets of clouds, we find a long parking area to the side of the road, where we take a break among buses and parked cars. A quick potty break for the dogs, followed by a delicious lunch at three in the afternoon.

    We continued through walls of rain until we reached Pontalier, where, high on the mountain below the old castle, we encountered the sunset in incredible colors. A wonderful place to sleep in the dark night, surrounded by the tops of the fir trees, where no little angels are perched tonight, Brigitte thought to herself, and stayed up there with Vasco.

    We drove back down into the valley, and I was drawn to the lights, surrounded by a small park and the occupied windows of the neighbors. My nights are so restless and often sleepless anyway, so streetlights actually brightened my mood.

    The temperature dropped to three degrees Celsius, we were at 821 meters above sea level, it started to rain, and I finally got up very early again, greeting the day with a sneezing fit and a little story from our lives.
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  • Hirtzbach / Frankreich

    11月15日, フランス ⋅ ☁️ 12 °C

    (English Version Below)

    Der erste Morgen in Frankreich, die Sonne scheint, die Hunde sind sich unterwegs begegnet und vertragen sich, wir sind gestern von Stuttgart aus durchs Schwarzwald ins südliche Elsass nahe der schweizer Grenze gefahren.

    Brigitte und Vasco machen mit uns Urlaub. Das ist so, wenn andere Menschen mit uns reisen, dass der eine das Leben nennt, und der andere halt in Urlaub ist. Obwohl wir in etwa das Gleiche tun.

    Der Bus rollt wieder, fast sanft auf den neuen Schluffen, die natürlich auch schon gebraucht sind, aber uns bis über den TÜV im nächsten Sommer tragen sollten. Aber - es gibt noch einiges zu tun für den Schrauber, bevor wir lange durch den Winter fahren können. Jetzt machen wir erstmal Urlaub in Frankreich.

    Brigitte hat Baguette und Croissant gekauft, ich werde vor der Weiterreise schauen, was die Patisserie anzubieten hat. In der Nacht hat es leicht geregnet, gestern war der Platz voller Fahrzeuge, aus denen sportliche, junge Männer entstiegen sind. Fußball in Hirtzbach, der Gewinner geht erst um Mitternacht schlafen.

    Morgens kommen wir im Moment noch nicht früh genug aus dem Bett. Die Aufregungen der letzten Tage ermüden Geist und Körper, die sich erst langsam erholen. Da tut das Licht des neuen Tages schon was Gutes.

    "Mit dem ganzen Herzen dabei zu sein, mit der Situation einverstanden zu sein, das ist tatsächlich das Wesentliche am Genießen." (Anselm Grün)
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    The first morning in France, the sun is shining, the dogs met along the way and are getting along well, yesterday we drove from Stuttgart through the Black Forest to southern Alsace near the Swiss border.

    Brigitte and Vasco are vacationing with us. That's how it is when other people travel with us: one person calls it living life, and the other is, well, on vacation. Even though we're doing pretty much the same thing.

    The bus is rolling again, almost smoothly on its new tires, which are, of course, already used, but should get us through the vehicle inspection next summer. But—there's still quite a bit of work for the mechanic to do before we can drive for long stretches through the winter. For now, we're taking a vacation in France.

    Brigitte bought a baguette and a croissant; I'll check out what the pastry shop has to offer before we continue our journey. It rained lightly last night; yesterday the parking lot was full of vehicles from which sporty young men emerged. Football in Hirtzbach—the winner doesn't go to bed until midnight.

    In the mornings, we're still not getting out of bed early enough. The excitement of the last few days is tiring for both mind and body, which are only slowly recovering. The light of the new day is definitely a welcome relief.

    "To be fully present, to be in agreement with the situation, that is truly the essence of enjoyment." (Anselm Grün)
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  • Ebersbach an der Fils

    11月13日, ドイツ ⋅ ☁️ 9 °C

    Am Ende des Tages stehen wir bei Rewe. Sie seien camperfreundlich, und so ein Eckplatz zwischen Laub und Eisenbahn hat durchaus Flair, wenngleich vielleicht nicht unbedingt was romantisches, auch wenn wir hier mit zwei Fahrzeugen und zwei Hunden stehen.

    Manche jungen Menschen brauchen heutzutage Challenges. Eine Wintertour mit dem Rad zum Nordkap, mit einem Cent durch Spanien wandern, oder ohne Flugzeug von Vietnam nach Weihnachtsdeutschland. Ich folge ihnen gerne, aber wer uns begleiten würde, hätte den täglichen Verrücktsinn, ohne gestellte Aufgabe als Tagesprogramm.

    Nehmen wir mal die beiden letzten Tage, oder vielleicht nur die vierundzwanzig Stunden. Gerade noch fröhlich im dichten Feierabendautobahn - Verkehr auf dem Weg nach Stuttgart, um uns dort mit Reisegefährten zu treffen, als die Batterie im Armaturenbrett rot leuchtet. Sogleich geht die Lenkung schwer, während glücklicherweise rechts eine Ausfahrt auf uns wartet. Zweimal die richtige Entscheidung bei einer unbekannten Abzweigung getroffen, rollt der Bus an der Eni Tankstelle in Pforzheim aus.

    Bloß nicht in Pforzheim liegen bleiben. Es geht nichts mehr. Der ADAC kommt, wir folgen ihm in eine stille Straße zwischen Fabrikgelände. Gut beleuchtet, stehen wir vor der Dreherei Blömel, wo gerade Feierabend ist, und hinter dem Mobilitätspartner Schirdewan, wo ich nach einer unruhigen Nacht eine unfreundliche Abfuhr bekomme.

    Ich möge ihn verstehen, er habe ein Problem, und meins interessiert ihn einen feuchten Kehricht. Hat er natürlich nicht gesagt, aber so fühle ich mich. Bei der ATU ist man dagegen sehr entgegenkommend, kann uns allerdings auch nicht kurzfristig helfen.

    Dagegen bietet mir die Firma Klobeck in Altbach achtzig Kilometer entfernt, ein Kunden-Tipp, spätestens morgen eine Lösung an. Nur, wie komme ich dahin. Der ADAC. Nein, das müssen Sie selber zahlen, ne Wunschfirma gäbe es erst beim Premium.

    Zwanzig Minuten ist alles klar, ich hätte doch Plus, und außerdem verzichte ich auf die Kosten für sieben Tage Leihwagen. Selbstverständlich transportieren sie den Bus auf ihre Kosten nach Altbach.

    Huckepack reitet der blaue Bus gen Osten, während wir mit Vasco und Brigitte hinterher fahren. Vasco ist ein riesiger Türke, während Brigitte am anderen Ende der Leine lebt. Und natürlich kann Alphadame Hilde das gar nicht aushalten, und muss von mir bei enger Leine am Boden bleiben, versucht aber diverse Ausfälle, wobei ich sie bei einem nur noch am Schwanz erwische, sonst hätte es hinten ein Gemetzel gegeben.

    Wir kommen gut an, das Ersatzteil ist auf dem Weg, und im Rahmen einer fürsorglichen Beratung bekommt der Bus noch einen Satz Reifen inklusive neuer Felgen zu einem unschlagbar guten Preis.

    Wir hocken derweil zu Viert im anderen Bus auf einem Wanderparkplatz im Grünen, und lernen uns ein bisschen besser kennen, denn wir wollen gerne in den nächsten Wochen zusammen reisen. Für heute ist der Einstieg schon mal als gut gelungen zu bezeichnen.
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  • Vielbach

    11月12日, ドイツ ⋅ ☁️ 9 °C

    (English Version Below)

    Heute morgen laufen meine Gedanken wie Kühe über eine Wiese. Hin und her, auf und ab, jede auf ihrem Weg, andere nur auf den dicken Hintern der Vorläuferin fixiert. Manche kleben dicht im Pulk unbeweglich an einem Grashügel.

    Die Aufgabe der Motorwäsche lässt sich nicht kurzfristig lösen, im Gegenteil bilden sich immer wieder Hindernisse, bis Alex letztendlich den Termin um vier Wochen nach hinten schiebt. Bis dahin glaubt er eine entsprechende Möglichkeit gefunden zu haben.

    Ich vertraue ihm, hat er uns, den blauen Bus, seit so vielen Jahren nicht im Stich gelassen, immer eine Lösung aus seinen tiefen Taschen gegraben. Wir wären längst schon auf dem Schrottplatz des Vergangenen gelandet, wenn er nicht da gewesen wäre.

    Also verabschieden wir uns vom herbstlichen Ruhrgebiet, durchqueren das rheinische Land der Frohnatur, das gerade heute wieder begonnen hat, die fünfte Jahreszeit einzuläuten.

    Weltpolitisch gesehen wird mir ganz schwindelig in den Tagen vom neunten zum elften November. Da hat man gerade noch an den Beginn einer grausamen Zeit erinnert, während St. Martin seinen Mantel sinnbildlich allerorts zerteilt in kleine Laternen und Glühweinpunsch, da kommen schon die Jecken um die Ecke gesprungen. Hurra, die Narren sind da.

    Zufall. Na klar, sowas kann man doch nicht planen. Oder vielleicht doch. Zum Abend halten wir bei den Allers in Vielbach, knapp sechs Kilometer von der Autobahn entfernt, liegt ihr ökologischer Bauernhof mit einem kleinen Landvergnügensleeper unterm Sternenhimmel.

    Freundschaftlich begrüßt, fülle ich unsere Vorräte an Saft und Leberwurst auf, machen die Beiden eine Nachtwanderung mit Hilde, haben wir eine tiefe Nacht voller Träume und Schlafwandel. Wo ich überall gewesen bin heute Nacht, am Morgen hat mich eine Mücke oben in die Poritze gebissen. Welcome in the countryside.

    Streifenwolken queren das Morgengrau, eine Sonnenwolke quält sich über den dunklen Waldhang gegenüber. Raben auf grünen Wiesen, Vogelflug und Windäste mit Blattresten.

    Im blauen Bus schläft der Hund, läuft die Heizung, fallen Gedanken übereinander, ziehe ich mich einfach mal an, vielleicht bedecke ich so wenigstens die Unschuld des unverschämten Alters. Mein Herz pocht rot, der Verstand bleibt grün, die Hoffnung ist voller Sandkörner und Meeresrauschen.
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    This morning my thoughts wander like cows across a meadow. Back and forth, up and down, each on her own path, others fixated only on the ample rump of the one in front. Some cling tightly to a grassy mound, their bodies immobile.

    The task of cleaning the engine can't be solved quickly; on the contrary, obstacles keep arising until Alex finally postpones the appointment by four weeks. By then, he believes he'll have found a solution.

    I trust him; he hasn't let us down, the blue bus, in all these years, always digging a solution out of his deep pockets. We would have ended up in the junkyard of the past long ago if it weren't for him.

    So we bid farewell to the autumnal Ruhr region and cross the Rhineland, a land of cheerful spirits, which has just begun to usher in the fifth season again today.

    From a global political perspective, I get quite dizzy during the days between November 9th and 11th. It seems like just yesterday we were reminded of the beginning of a grim time, while St. Martin symbolically cut his cloak into little lanterns and mulled wine everywhere, and now the revelers come bounding around the corner. Hurray, the fools are here!

    Coincidence. Of course, you can't plan something like that. Or maybe you can. In the evening, we stop at the Allers farm in Vielbach, just under six kilometers from the motorway; their organic farm features a small country retreat under the starry sky.

    Greeted warmly, I replenish our supplies of juice and liverwurst. The two of them go for a night hike with Hilde, and we have a deep night filled with dreams and sleepwalking. Where all did I go last night? In the morning, a mosquito bit me on the crack of my buttocks. Welcome to the countryside.

    Curved clouds cross the dawn, a sunburst struggles over the dark forest slope opposite. Ravens in green meadows, birds in flight, and windblown branches with leaf remnants.

    In the blue bus, the dog is asleep, the heater is on, thoughts are tumbling over each other, and I just get dressed, perhaps at least to cover the innocence of my outrageous age. My heart pounds red, my mind remains green, and hope is full of grains of sand and the sound of the sea.
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  • Bergheim

    11月10日, ドイツ ⋅ ☁️ 5 °C

    (English Version Below)

    Vor einigen Wochen waren wir schon mal auf dem Stellplatz am Schloß bei Mönchengladbach, der gut besetzt war, sodass ich annehmen konnte, dass wir auch heute nicht alleine stehen würden. Trotzdem habe ich Bauchweh, die ganze Fahrt über, und bin völlig verunsichert gegenüber meiner Entscheidung.

    Wir hätten auch in Bergheim halten können, ein Stellplatz hinter bewohnten Häusern, auch an einem Schloss, mit dem meine Zehen eine enge Verwandtschaft pflegen. Denn nach einem langen Spaziergang im November 2021 hatte ich Blutblasen am dicken Zeh rechts, die später vom Chirurgen nicht gut behandelt wurden, sodass ich heute nur noch Sandalen tragen kann, und von der regelmäßigen Fußpflege abhängig bin, vernünftig laufen zu können.

    Der Platz in Mönchengladbach ist so leer, wie Orte im Süden, nachdem die Polizei gerade eine Räumung durchgeführt hat. Und mir schlägt eine unangenehme Stimmung entgegen, so eine Art nackte Verletzung. Da ist nichts Offensichtliches zu sehen, lediglich meine innere Aufgewühltheit und die klaren Signale, unbedingt sofort wieder wegzufahren.

    Bergheim liegt südlicher, also müssen wir zurück fahren, aber von Minute zu Minute fühle ich mich besser, während der Himmel in unglaublichen Farben sich zur Nacht neigt. Da wir auf der Autobahn unterwegs sind, trage ich diese Bilder nur in meiner Erinnerung.

    Irgendwo in der Gegend nördlich von Zülpich gehen wir an einem Waldweg spazieren, der Weg wird zur anderen Seite von einem frisch gepflügtem Feld eingerahmt. Weiter hinten wächst das Grün des neuen Getreides, die Sonne kommt raus und der Himmel bläut sich ein.

    Dann nimmt die Sonne den Raum der Wolken ein und beschert dem Land einen unglaublich schönen Schein, der sich mehr und mehr mit dem Horizont und der Erde verbindet, unseren Weg ebnet.

    Wir kommen in Bergheim im letzten Licht an, der Spaziergang wird schon unsicher, aber Hilde kann alles Notwendige erledigen. Dann folgt der Rückzug in den blauen Bus, ich schließe die Vorhänge, und wir sind in unserem gemütlichen Zuhause.
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    A few weeks ago we were at the campervan site by the castle near Mönchengladbach, which was quite full, so I assumed we wouldn't be alone today either. Nevertheless, I've had a knot in my stomach the whole drive and am completely unsure about my decision.

    We could have stopped in Bergheim, a parking area behind residential houses, also near a castle, with which my toes have a close affinity. After a long walk in November 2021, I developed blisters on my right big toe, which were later poorly treated by the surgeon, leaving me to wear only sandals and rely on regular foot care to be able to walk properly.

    The parking area in Mönchengladbach is as empty as places in the south after the police have just cleared a building. And I'm met with an unpleasant feeling, a kind of raw, exposed wound. There's nothing obvious to see, just my inner turmoil and the clear signals that I absolutely must leave immediately.

    Bergheim is further south, so we have to drive back, but I feel better by the minute as the sky, ablaze with incredible colors, descends into night. Since we're on the motorway, these images remain only in my memory.

    Somewhere in the area north of Zülpich, we're walking along a forest path, bordered on the other side by a freshly plowed field. Further on, the new grain is sprouting green, the sun is coming out, and the sky is turning blue.

    Then the sun takes over the space left by the clouds, bathing the land in an incredibly beautiful glow that merges more and more with the horizon and the earth, paving our way.

    We arrive in Bergheim in the last light; the walk is already becoming unsafe, but Hilde manages to take care of everything necessary. Then it's back to the blue bus, I close the curtains, and we're in our cozy home.
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