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- Sunday, November 24, 2019 at 3:47 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 33 m
 FranceSaint-Jean-de-Védas43°35’3” N  3°51’37” E FranceSaint-Jean-de-Védas43°35’3” N  3°51’37” E
Eco-Odysseus
 November 24, 2019 in France ⋅ ☁️ 13 °C
 November 24, 2019 in France ⋅ ☁️ 13 °C
						
								Die Konferenz zu der ich gerade unterwegs bin, bot drei Ticket-Tarife an: einen für Sozialunternehmer (bin ich nicht, wäre ich vielleicht gerne…), einen für normale Teilnehmer (das wäre ich normalerweise), und einen für nachhaltig Reisende (das wäre ich gerne). 
Wer nicht fliegt, zahlt deutlich weniger. 
Aber wie kommt man nach Barcelona ohne Flieger? Freunde empfehlen mit Gleisnost in Karlsruhe, ein Reisebüro, das Bahnfahren auch international kann. Leider hat ein Erdrutsch einen Teil der Bahnstrecke demoliert, und meine Pläne unterlaufen einem Realitätscheck. Will ich improvisieren? Aber Gleisnost weß Rat, und so halte ich jetzt ein Bündel Tickets in der Hand und Optimismus im Herzen. Die kaputte Strecke soll ich mit Flixbus umfahren. Schaumerma, ob nachhaltiges Reisen auch in der Realität funktioniert.
Wer weiß, ob auf die deutsche Bahn Verlass ist. Lieber fahre ich am Sonntag morgen eine Stunde früher mit Zug nach Karlsruhe (autsch, um 6:00 Uhr), damit mein Abenteuer nicht bereits in der Heimat wegen Verspätungen scheitert. Dann ist es aber ein kaputter Tier-Roller, der einzige in der Nähe, der mich den frühen Zug verpassen lässt. Murks am Morgen. Ich steige nach einer ersten Kaffeepause in Heidelberg Hauptbahnhof in den Zug, und alles läuft wie am Schnürchen. Die S-Bahn ist auf die Minute pünktlich. . 
Beim Umsteigen in Karlsruhe, eile ich noch schnell zum Crobag und stecke mir die letzte deutsche Brezel vor der Grenze die Tasche. Der ICE ist schnieke und neu, mit Strom und wlan. Ich lade meine Batterien auf, und mache es mir bequem. Mein Zug rast mit 215 km/h durch den Morgen, immer noch ohne Verspätung, und ich höre ein wenig Musik.
In Strasbourg suche ich noch mein Gleis. Man weist mir den Weg elektronisch und in höflichem Französisch. Der Zug singt den Jingle der SNCF und ich fühle mich als wäre im Urlaub. 
Als ich die Schaffnerin treffe, und mit meinem Ticket winke, lacht die und sagt: Keine Hektik und geht einfach wieder. Draußen rollen die Hügel des Elsass vorbei, vor Colmar dringt die Sonne dringt durch den Morgennebel, und die Weinberge beginnen zu leuchten. Gibt es hier eigentlich eine Weinprobe im Zug…?
Der TGV wirkt ein wenig älter mit brombeerfarbenen flauschigen Samtsesseln mit Strom am Platz. Das Internet scheint zwar vorhanden, funktioniert aber weder im wlan noch über mobile Daten. Selig, wer seine Tasche voller Bücher hat. Oder ist das der Moment für einen zweiten Kaffee?
Gerade lese ich „Labels are mandatory for luggage“. Was machen die eigentlich mit ungekennzeichnetem Gepäck… 
Inzwischen bin ich mit 3 Minuten (!) Verspätung in Montpellier angekommen, und mit einem sehr südeuropäischen Taxifahrer zur Flixbushaltestelle gebaust, nebenbei telefonierend, Adressen notierend und sich mit mir unterhaltend. 
Der Flixbus steht da wo er soll. Der Fahrer spricht wie erwartet spanisch und ich schauekle ohne weitere Verzögerung gen Spanien. Allerdings geht der Bus bis Lissabon. Ich sollte also nicht zu tief schlafen, sonst wird das halt anders schön.
Ist das jetzt ein Business Trip oder eine private Erkundung? So genau weiß ich das erst hinterher. Ich habe sicherheitshalber den Anzug eingepackt und die Visitenkarten. Man weiß ja nie.Read more






TravelerTier-Roller fahren zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht. It's not a bug, it's a feature.
TravelerWüsche dir weniger Abenteuer als uns.
TravelerDanke. Die Hinfahrt war wunderbar unabenteuerlich.