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Auf Reisen mit SAP

Meine Arbeit bringt mich mit faszinierenden Menschen zusammen und an wunderschöne Orte. Baca lagi
  • Permulaan perjalanan
    10 Oktober 2019

    Der Herbst in West Chester County

    10 Oktober 2019, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 17 °C

    Im Hinterland Pennsylvanias liegt der kleine Ort Newtown Square, und das US-Hauptquartier der SAP. Die "rollenden Hügel" sind herbstlich gefärbt, die Grillen zirpen noch trotzig vom Sommer, und die Supermärkte sind voller "pumpkin spiced" Lattes, Keksen und gruseligeren Dingen. Wo zuhause schon die Lebkuchen lauern, ist hier alles bereits auf Halloween eingestellt.
    Ich freue mich erstmal aufs Heimkommen, und winke aus Philly.
    Was koche ich hier? Wir haben am Abend mit unseren Kunden gemeinsam ein mehrgängiges Menü gekocht. Ich habe die Rezepte eingepackt und freue mich aufs Nachkochen zuhause.
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  • Pubcrawl in Dublin

    21 Oktober 2019, Ireland ⋅ ⛅ 5 °C

    Wie lange war ich nicht mehr auf der Grünen Insel. Eigentlich wollte ich ja den Ulysses lesend durch die Stadt schlendern, aber dann war es doch vor allem Arbeit. Zumindest lag das Hotel, in dem die Konferenz war, im Herzen der Stadt. Den Großteil des Tages haben wir intensiv dienstlich diskutiert, sind dann aber wenigstens am Abend ebenso intensiv durch die Pubs gezogen. Direkt vor unserem Hotel steht der Spire, eine hohe Säule aus Metall, in der oben ein Licht in den Nachthimmel leuchtet. Dort stand einst eine Säule, wie in London, die an Admiral Nelson erinnerte, dann aber von revolutionären Iren gesprengt wurde. Die hatten dann auch das sehr repräsentative Postoffice der Krone besetzt - allerdings nur so lange bis ein königliches Kanonenboot den Fluss hinauffuhr und das Postgebäude gründlich unter Feuer nahm. Die überlebenden Revolutionäre von damals wurden ins Gefängnis gesteckt und hingerichtet.
    Mein Rebellentum beschränkt sich darauf, mich im Pub mit dem lokalen Red Rebel Ale anzufreunden.
    Meine amerikanischen Kundinnen haben sich indessen so intensiv mit dem lokalen Bartender angefreundet, bis der sein privates Proviantpaket mit ihnen teilte. Die Küche hatte schon geschlossen und Erdnüsse waren auf Dauer zu wenig. Ist das noch Arbeit, oder sollte ich lieber ins Bett?
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  • Building 49 und das Beanbagproblem

    7 November 2019, Jerman ⋅ ⛅ 9 °C

    Manche nennen es den Todesstern. Für mich ist es einfach sehr schicke Architektur. Wenn ich mal groß bin, will ich da arbeiten: WDF49 ist das neueste SAP-Gebäude und heute war Entdeckerzeit. Meine Große macht diese Woche ihr Berufsorientierungspraktikum bei unseren Designern, in der SAP, und so war WDF49 der perfekte Abschluss für einen langen, ziemlich anstrengenden Tag. Megakingsized Trampolinbetten auf der Dachterrasse, Escheresk schräge Beichtstühle im Treppenhaus, Viel Glas, Beton und Kaffee- und als absoluter Höhepunkt das ultimative Chill-Zimmer mit flächendeckendem Beanbag und Großbildschirm mit Meeresbrandung an der Decke. Ahhh. Hier steh ich nie wieder auf. Oh, hier kann man auch nie wieder aufstehen, aufgrund akuten Beanbagproblems und maximierte Massenträgheit.Baca lagi

  • Eco-Odysseus

    24 November 2019, Perancis ⋅ ☁️ 13 °C

    Die Konferenz zu der ich gerade unterwegs bin, bot drei Ticket-Tarife an: einen für Sozialunternehmer (bin ich nicht, wäre ich vielleicht gerne…), einen für normale Teilnehmer (das wäre ich normalerweise), und einen für nachhaltig Reisende (das wäre ich gerne).
    Wer nicht fliegt, zahlt deutlich weniger.
    Aber wie kommt man nach Barcelona ohne Flieger? Freunde empfehlen mit Gleisnost in Karlsruhe, ein Reisebüro, das Bahnfahren auch international kann. Leider hat ein Erdrutsch einen Teil der Bahnstrecke demoliert, und meine Pläne unterlaufen einem Realitätscheck. Will ich improvisieren? Aber Gleisnost weß Rat, und so halte ich jetzt ein Bündel Tickets in der Hand und Optimismus im Herzen. Die kaputte Strecke soll ich mit Flixbus umfahren. Schaumerma, ob nachhaltiges Reisen auch in der Realität funktioniert.
    Wer weiß, ob auf die deutsche Bahn Verlass ist. Lieber fahre ich am Sonntag morgen eine Stunde früher mit Zug nach Karlsruhe (autsch, um 6:00 Uhr), damit mein Abenteuer nicht bereits in der Heimat wegen Verspätungen scheitert. Dann ist es aber ein kaputter Tier-Roller, der einzige in der Nähe, der mich den frühen Zug verpassen lässt. Murks am Morgen. Ich steige nach einer ersten Kaffeepause in Heidelberg Hauptbahnhof in den Zug, und alles läuft wie am Schnürchen. Die S-Bahn ist auf die Minute pünktlich. .
    Beim Umsteigen in Karlsruhe, eile ich noch schnell zum Crobag und stecke mir die letzte deutsche Brezel vor der Grenze die Tasche. Der ICE ist schnieke und neu, mit Strom und wlan. Ich lade meine Batterien auf, und mache es mir bequem. Mein Zug rast mit 215 km/h durch den Morgen, immer noch ohne Verspätung, und ich höre ein wenig Musik.
    In Strasbourg suche ich noch mein Gleis. Man weist mir den Weg elektronisch und in höflichem Französisch. Der Zug singt den Jingle der SNCF und ich fühle mich als wäre im Urlaub.
    Als ich die Schaffnerin treffe, und mit meinem Ticket winke, lacht die und sagt: Keine Hektik und geht einfach wieder. Draußen rollen die Hügel des Elsass vorbei, vor Colmar dringt die Sonne dringt durch den Morgennebel, und die Weinberge beginnen zu leuchten. Gibt es hier eigentlich eine Weinprobe im Zug…?
    Der TGV wirkt ein wenig älter mit brombeerfarbenen flauschigen Samtsesseln mit Strom am Platz. Das Internet scheint zwar vorhanden, funktioniert aber weder im wlan noch über mobile Daten. Selig, wer seine Tasche voller Bücher hat. Oder ist das der Moment für einen zweiten Kaffee?
    Gerade lese ich „Labels are mandatory for luggage“. Was machen die eigentlich mit ungekennzeichnetem Gepäck…
    Inzwischen bin ich mit 3 Minuten (!) Verspätung in Montpellier angekommen, und mit einem sehr südeuropäischen Taxifahrer zur Flixbushaltestelle gebaust, nebenbei telefonierend, Adressen notierend und sich mit mir unterhaltend.
    Der Flixbus steht da wo er soll. Der Fahrer spricht wie erwartet spanisch und ich schauekle ohne weitere Verzögerung gen Spanien. Allerdings geht der Bus bis Lissabon. Ich sollte also nicht zu tief schlafen, sonst wird das halt anders schön.

    Ist das jetzt ein Business Trip oder eine private Erkundung? So genau weiß ich das erst hinterher. Ich habe sicherheitshalber den Anzug eingepackt und die Visitenkarten. Man weiß ja nie.
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  • Im Inneren des Adventskalenders

    25 November 2019, Sepanyol ⋅ ☀️ 15 °C

    Über mir strahlt mystisch das schlanke, goldene Kreuz der Basilika Santa Maria Del Mar in der Morgensonne. Ich war immer noch nicht am Meer, habe mich aber in einem Breakfast Crawl durch die Altstadt gearbeitet. Die Stille der Basilika tut gut. Von Weitem klingt das Gehämmere einer Baustelle, aber hier drinnen fühle ich mich wie in einem verzauberten Adventskalender. Jedes leuchtende Fenster eine Tür voller Überraschungen.

    Später am Nachmittag beginnt die Konferenz und ich bin ähnlich gespannt wie ein Kind in den letzten Stunden vor der Bescherung. Worum geht es dabei eigentlich? Es ist das europäische Treffen von Social Changemakern, aber das hilft auch nicht wirklich, das zu verstehen. Zielgruppe sind vor allem Sozialunternehmer,. Die Betonung liegt hier eher auf dem „Sozial“. Wie kann man die Geseelschaft durch konkrete Ideen zum Guten ändern? Wie können neue Ideen aus der Armutsbekämpfung in andere Länder übersetzt werden? Wie können zivilgesellschaftliche Initiativen, Firmen und Politik zusammenarbeiten? Was mich besonders interessiert ist die Idee von „Systemschange“., also umfassende Veränderungen wieder Kreislaufwirtschaaft, die Energie- oder Verkehrswende.

    Die Sagrada Familia hat sich heute morgen sehr symbolisch in eine Baustelle verkleidet. Dafür war mein Einzug durch den Triumphbogen mit dem Leihfahrrad um so triumphaler.
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  • La bodega de la muerte por chocolate

    25 November 2019, Sepanyol ⋅ 🌙 14 °C

    Ich gehe in den Untergrund angelockt durch verführerische Gedichte, Florentiner und heiße zähflüssige Schokolade. Im Kellergewölbe.spielt leiser Jazz, und mein Handy hat schon lange keinerlei Empfang. Wie nennt man diese Melange aus digitaler Abstinenz und Schokoladenexzess? Egal. Alles ist egal...Baca lagi

  • Das verbogene Haus

    25 November 2019, Sepanyol ⋅ ☀️ 15 °C

    Eine Konferenz über mutige Veränderungen kann nicht in einem eckigen Haus feiern, und so sind wir in der seltsam schönen Casa Battlo. Was dann aber doch irgendwie nur hübsch ist.
    Die Changemaker sind ein faszinierender Strauß kreativer, mutiger und empathischer Leute, die ganz unterschiedliche Probleme erfolgreich anpacken - von Inklusion über Kinderhospize und zur Entlarvung von Fake News, oder Methoden zur breiten politischen Teilhabe gibt es alles. Ganz junge Aktivistinnen wie Katie Eder, die in den USA die Klimastreiks vernetzt, Sue Riddlestone, die einerseits selbst an den UN-Nachhaltigkeitszielen mitgeschrieben hat, aber eben auch konkrete Modellprojekte wie die erste ÖkoWohnanlage BedZEF mitentwickelt hat, und die faszinierende Judie Aubel, die mit ihrem Grossmütterprojekt in Senegal sehr schlau, die Rolle der Grossmütter als Hebel zur Verbesserung der Lebensbedingungen junger Mädchen und Frauen anzettelt.
    Auf der einen Seite bin ich inspiriert und manchmal auch zu Tränen gerührt, auf der anderen Seite fühle ich mich ein wenig fehl am Platz, solange ich gar noch nicht weiß, ob und wie aus meinen wirren Ideen so ein greifbarer Plan werden könnte.
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  • Changemakers

    26 November 2019, Sepanyol ⋅ ☁️ 7 °C

    Was hat mich nun eigentlich genau nach Barcelona geführt? Das ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Was hier stattfindet, ist die Europäische Konferenz der Sozialunternehmer und Systemveränderer. Das ist ein Austausch und Netzwerken von Leuten , die intensiv daran arbeiten, dass es etwas demokratischer, gleichberechtigter, nachhaltiger oder friedlicher zugeht. Ein wenig erinnert mich die Stimmung an die Besprechungen bei der UNHCR damals in Bosnien - nur dass es deutlich professioneller, innovativer und optimistischer zur Sache geht.
    Was ich hier verloren habe, ist eine ganz andere Frage. Ich suche neue Ideen und Konzepte, Mitstreiter, und hatte geplant vor allem zuzuhören. Inzwischen bin ich aber mittenmang dabei und fühle mich hier sehr wohl.
    Spannend war der letzte Vortrag, in dem es um die kritischen Fragen an Wohltäter geht: sollte diese Aufgaben nicht der Staat wahrnehmen? Wer bestimmt über die Verwendung von Geld, und woher kommt das überhaupt...?
    Es bleibt spannend.
    PS. Gegen die Wohnung von Alexandra, die 30 Konferenzteilnehmer heute zu sich nach Hause zum Abendessen einlud, war der gestrige Gaudi bieder. Ich fühlte mich eher wie in der Tate Modern, nur in gemütlich. Mein absolutes Highlight war eine unendliche Bücherei, von außen wie ein Eichenschrank, von ihnen mit Spiegeln und Beleuchtung so geschickt gebaut, dass die Bibliothek sich zauberisch in die Unendlichkeit verlängerte, nach oben, unten und hinten. Besser hätte sich das J.K. Rowling oder Jasper Fforde auch nicht ausdenken können. Nur in echt.
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  • Die Magie der Nacht

    27 November 2019, Sepanyol ⋅ ☀️ 13 °C

    Als mein Airbnb-Gastgeber hier in Barcelona, Zeo, erzählte, dass er ein Jahr in Toronto studiert hatte, bekamen wir leuchtende Augen, und wir verstrickten uns so in torontischen Geschichten und Lieblingsorten, dass ich beinahe meine Abendveranstaltung verpasst hätte. Auf dem Rückweg von eben dieser Veranstaltung - Evgeniya, eine russische Aktivistin für ein besseres Schulsystem, hatte vorgeschlagen statt mit Bus und Metro einfach zu Fuß durch die Stadt nach Hause zu wandern - blieb ich plötzlich wie angewurzelt stehen und hatte einen kanadischen Flashback: mitten in Barcelona war aus anderer Zeit und Raum ein Tims vor mir erschienen. Mittelmäßiger Kaffee mit warmen Heimatgefühlen.
    Zeo hatte ich zuvor noch von den Burrito Boyz aus Toronto vorgeschwärmt, und implizit gefragt, ob es in Laufentfernung seiner Wohnung nicht möglicherweise auch einen Burrito Boyz gäbe, und so kamen wir auf die Mamanitas. Er riet mir zu diesem kleinen Mexikaner um die Ecke. Als ich auf dem Weg zur Konferenz dann dort vorbei kam, war ich etwas verunsichert. Rostige Rolläden voller Graffiti in wenig vertrauenserweckender Umgebung. Hmmmm.
    Gestern Nacht bin ich dann hungrig und hoffnungsvoll trotzdem losgezogen, und die Mamanitas waren wie verwandelt, ein bunter mexikanischer blinkender Weihnachtsmarkt. Es wurden dann doch keine Burritos, sondern vegetarische Fajitas. Das Leben ist voller Überraschungen.
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  • Das leuchtende Herz von Montpellier

    28 November 2019, Perancis ⋅ ☁️ 12 °C

    Zwischenstopp. Heute geht kein Zug mehr nach Hause. Also strande ich (geplanterweise) in Montpellier. Hier war ich noch nie. Warum nur?
    Und dann ist nicht irgendein Tag im Jahr,, sagt meinTaxifahrer., sondern heute ist die leuchtende Nacht, die ganze Stadt voller Licht. Dankeschön für das unverhoffte Geschenk.
    Gebäude verdrehen sich wie Zauberwürfel, magische Türen öffnen sich eine andere Welt, und auf dem Triumphbogen dreht sich eine Diskokugel oder faucht ein Kampfroboter. Für jeden was dabei, und auf dem Weihnachsmarkt gibt es Elsässische Hotdogs mit Sauerkraut, Austern, Foie Gras, oder Galette mit Ziegenkäse und Honig. Ihr dürft raten, was ich gegessen habe.

    Die Videos bitte auf voller Laustärke ansehen, und möglichst groß So war das hier auch.
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  • Live-Schalte aus dem Container

    10 Disember 2019, Jerman ⋅ ☀️ 4 °C

    Ich war die Tage auf einer Schulung für Management im Zeitgeist. Was ich dort schön fand war ein geklautes Zitat: „Wir müssen aufhören zu glänzen und anfangen zu leuchten.“ Mein Chef rät mir zwar immer noch Erfolge auzupolieren und nach oben sichtbar zu machen, aber eine Veränderung in der Kultur ist schon an vielen Stellen zu spüren.
    Einer der Manager auf der Schulung hat erzählt wie er eine junge Bewerberin für die SAP “gekriegt“ hat. Sie kannte die SAP von einem Praktikum, aber der andere Arbeitgeber, bei dem sie sich auch beworben hatte, bot 30% mehr Gehalt. So viel Geld hatte der Manager nicht im Budget und überraschte die Bewerberin mit dem Angebot einer lebenslangen Spaghetti-Eis-Flatrate. Die Bewerberin musste lachen, konnte es kaum glauben und entschied sich für die SAP.
    Warum habe ich damals nicht besser verhandelt?

    Was an der Geschichte typisch ist, dass Geld nur einer von vielen Faktoren ist, warum man eine Firma interessant findet. Ich wurde nach einem Jahr Kanada von zwei sehr hübschen „Containerdörfern“ überrascht.

    Eines ist ein neues Bürogebäude, das in schwindelerregend kurzer Zeit aus Containern zusammen gesetzt wurde und echt schick* ist; und das andere ist unsere neue Foodhall, eine Alternativkantine wo es Hamburger, Pommes, Pizza und andere weniger gesunde aber umso verlockendere Alternativen gibt.

    Gestern war ich in dem neuen Containergbäude um Weihnachtsbäume auf Rädern vorzubereiten, eine Aktion für Einsame, Arme und Unbewegliche, die von SAP-Mitarbeitern einen Baum geschenkt und dekoriert bekommen - aber eigentlich geht es um den gemütliche Plausch mit Leuten, die sonst wenig Besuch haben. Wir SAPler bekommen dafür frei, und dürfen unsere Töchter beim Verteilen mitnehmen.
    Dieses Mal war Hannah mit mir unterwegs und wir sind tatsächlich als Weihnachtsbäume auf (Fahr-)Rädern unterwegs gewesen.

    Hab ich mir das alles verdient? Nö, einfach nur Glück gehabt, dass mich damals ein Freund auf diese komische Computerfirma gestupst hat.

    * Die Kaffeeauswahl ist auch reichlich modern mit veganem Decaf und allerlei anderem.
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  • Miami Vice-nberger

    14 Januari 2020, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 24 °C

    Weiße Porsches und Ferraris vor der Tür, eine Jacht im Hinterhof,. Die Wellen schlagen beruhigend wieder und wieder auf den Sandstrand. Erst hatte ich mich gewundert, dass die lateinamerikanische Vertriebsveranstaltung hier im Miami stattfindet, aber dann spricht eigentlich auch jeder Spanisch auf der Straße. Angeblich gibt es hier irgendwo kubanische Bars. Hab ich noch nicht gefunden. Gestern war ich japanisch essen. Auch gut.Baca lagi

  • Das Rauschen beim auf’s Meer Schauen

    14 Januari 2020, Amerika Syarikat ⋅ 🌙 22 °C

    Den ganzen Tag aus dem Konferenzcenter auf die Wellen des Atlantik gestarrt. Also vor allem in den Pausen. Als der letzte Vortrag vorbei ist, sieht man draußen schon die ersten Sterne am Himmel. Zum Schwimmen ist’s nur zu düster, also wandere ich nach Kuba. Es gibt Reis, Bohnen, Empanadas und einen kubanischen Kaffee. Eine Hängematte wär jetzt was.

    Stattdessen versinke ich im Korbsessel auf meinem Balkon. Der tropische Atlantikwind zerzaust die Palmen unten am Pool. Wenn nur jemand den Straßenlärm ausschalten würde, könnte ich auf dem Balkon schlafen und zum Wogen der Wellen einschlafen.

    Ob es das als Podcast gibt?
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  • Strandläufer

    15 Januari 2020, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Luft riecht nach Salz und Piratenfilmen, und tut meinem deutschen Winterhusten gut. Am Ende eines langen Konferenztags steht die Sonne tief und die Hochhäuser werden lange Schatten über den Strand. Ich laufe nach Süden. Irgendwo da unten müssen die Keys sein. Der Wind verstrubbelt meine nassen Haare. Schwömme ich nach Osten einmal quer über den Atlantik, landete ich in der Westsahara. Da war ich noch nicht..
    Um mich spielen die Möwen im Wind, der Sand hat diese Wellenmuster die beim Laufen so angenehm die Füße massieren. Die Brandung spült so allerlei an Land. Krebse, Algen, Wasserschnecken, und - oha- ein Floating Terror. Nein, das ist kein Haustier von Newt Scamander. Brr.
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  • New York leuchtet wieder

    24 Januari 2020, Amerika Syarikat ⋅ ⛅ 3 °C

    Manchmal werde ich gefragt, warum ich für einen Tag nach New York fliege. Manchmal frage ich mich das auch. Diesmal war es aber genau richtig. Ein bisher misstrauischer bis aggressiver Kunde hat Vertrauen gefasst. Vielleicht auch weil ich dabei war, denn zwei der Teilnehmer kannte ich schon, als beide jeweils noch bei ganz anderen Firmen gearbeitet haben. Sie haben sich gefreut mich zu sehen, und plötzlich war eine Vertrauensbasis da.
    Diesmal bin ich ganz abwechslungsreich erstens mit Singapore Airlines geflogen im riesigen A380, und dann ausnahmsweise in JFK gelandet. Die spannende Frage dann: wie komme ich von dort am besten nach Manhattan. Ich versuche es wie immer erstmal mit dem Zug und lande in Jamaica, auf einen Zug aus Cold Spring Harbour. In meinem Kopf spielen Lieder.
    Die Zugverbindungen und die Buchung der Tickets sind knifflig und jede Station hat eine andere Überraschung. In Jamaica öffnen die hinteren beiden Waggons die Türen nicht, weil der Bahnsteig zu kurz ist. Ratet mal wo ich sitze. Men Zugticket sieht korrekt aus. Der Schaffner knipst zufrieden zwei Löcher rein und steckt das Ticket ein. Beim Unsteigen stecken alle anderen Fahrgäste ihr Ticket in den Automat und die Sperre schwingt auf, nur ich hab kein Ticket mehr, und klettere gewandt mit Laptoptasche und Rollkoffer über die Barrikade. Hoffentlich guckt keiner.

    Die Nacht verbringe ich im sehr verblüffenden Moxy-Hotel. Meine Kollegen sagen, ich wäre dafür zu alt. Das wäre nur was für Millenials. Inzwischen verstehe ich was sie meinen. Am Eingang bläst mit laute Musik entgegen, der Aufzug ist eher ein Miniaturclub, und auch die Leute sehen nicht nach Business Class aus.
    Dafür sind die Möbel lustig zwischen Jugendherberge europäischem Boutiquehotel. Lässig, hier will ch wieder hin und das Frühstück im zugehörigen Café d‘Avignon lässt mich prompt zu spät kommen.
    Die Aussicht aus dem Büro ist filmreif, und ich genieße es wieder hier zu sein. So schön. Ein Lief über New York spielt im Hintergrund. Dann Termin, Debriefing, und wieder zurück zur Pennstation. Nein ,das ist der Bahnhof nicht das Hotel.
    Am Flughafen wird sehr schönerJazz gespielt, und ich denke, die Band müsste ich kennen, und am liebsten würdevoll verweilen. Aber dann ist alles reichlich hektisch und ich verpasse fast meinen Flug weil mein Boardingpass nicht gescannt werden kann und ich wieder zurück zum Schalter muss. Puh. Jetzt steh ich aber endlich doch am Gate und freu mich aufs Schlafen.. Singapore Air schenkt wieder eine ganze Sitzreihe. Ich wickle mich in Decken, zieh den Hoodie über den Kopfhörer und träume vom Heimkommen.
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  • Mit dem Omafiets zum Kurhaus

    16 Mei 2022, Belanda ⋅ ☀️ 16 °C

    Eigentlich hätte ich mir beim Umsteigen in Utrecht gerne das Fahrradparkhaus angehen, aber der Zug nach Den Haag wartete schon. Da gab es nicht nur ein ebenso beeindruckendes Fahrradparkhaus, sondern eine Rolltreppenrampe nur für Radler; nein, nicht nur eine Rolltreppe.
    Leider wollte man mir am Bahnhof kein unkompliziertes Velib-Rad vermieten. Dafür hatte das Novotel-Konferenzhotel ein elegant schwarzes Omafiets für mich. Und so rollte ich Richtung Waterfront zum Kurhaus zur Vorbesprechung der morgigen Konferenz. Die tiefstehende Sonne, der endlose Sandstrand, das ewige Meer. Einatmen. Ausatmen. Der Holzsteg hinaus aufs Meer und das Riesenrad im Wasser wie aus einer Szene in Syberia. Morgen sind dann wieder Hotelhallen und Konferenzcenter angesagt. Gut, nochmal durchgeatmet zu haben.
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  • Die unsichtbare Delegation

    11 Jun 2022, Sepanyol ⋅ ⛅ 28 °C

    Die erste Fernreise seit langem und aus vielen Gründen spannend: erstens bin ich Teil einer Delegation der Deutschen Industrie, die die Staatssekretärin und grüne Heidelbergerin Franziska Brandner auf ihrer Reise auf der Suche nach grünem Lithium begleitet - und zwar nach Chile. Bisher habe ich meine Delegation - oder auch nur Franziska - nicht entdeckt. Stattdessen lungere ich im Flughafen herum, futtere Sandwiches (um im Flieger nichts essen zu müssen, sondern zu schlafen). Zur Spannung trägt auch mit bei, dass ich eher hoffe als ganz sicher bin, dass die Chilenen meine 4 Impfungen anerkennen. Bisher hat die Bürokratie dort langsame Mühlen und ich hab immer noch nicht den lokalen Impfpass.

    Auf dem Fluganzeiger schafft man es so gerade Madrid und Santiago de Chile gemeinsam anzuzeigen - und das ist für mich nur eine derzeit 10.706 km entfernte Zwischenstation. Puh.
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  • Lithium Hintergründe

    12 Jun 2022, Sepanyol ⋅ 🌙 27 °C

    Warum rentiert es sich überhaupt so weit zu fliegen und ist es nicht an sich böse, Lithium gerade in der Atacama-Wüste zu fördern? Ich fand diesen Artikel erhellend, der erklärt, was ein Salar ist, warum dieses Wasser so süß ist wie das Tote Meer. Damit ihr auch mitreden könnt. Und wir von der SAP tun unser bestes, damit das noch etwas transparenter und nachhaltiger wird…

    https://www.gtai.de/de/trade/chile/branchen/lit…

    Ich füge darüber hinaus zwei Fotos von Yann Arthus-Bertrand an und den Link zu den überwältigenden anderen Fotos. Ich komme dort ja eh nicht hin. Aber vielleicht ein glimpse aus dem Flieger?
    Bitte hier das Original: http://www.yannarthusbertrand2.org/collection/c…
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  • Schneefelder und Bergspitzen

    12 Jun 2022, Chile ⋅ ☁️ 4 °C

    8 Uhr morgens. Anflug auf Santiago. Die Anden sind schneebedeckt, aber ich sitze auf einem Gangplatz. Eine endlose Gebirgslandsvhaft durch Bullaugen. In Madrid habe ich den Merinohoodie noch verflucht. Ich glaube, ich werde ihn hier schätzen.
    Unten in Santiago ist Nebel, hier oben lässt die Morgensonne die Bergspitzen leuchten. Es ist schön.
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  • Adrenalin bei der Impfvalidierung

    12 Jun 2022, Chile ⋅ ☁️ 7 °C

    Emotionale Achterbahnen, yay. Ich hatte ja schon vorher Vorahnungen, weil die chilenische Überprüfung mit den deutschen Impfstoffen und Regularien nicht sehr kompatibel sind. Zum Zeitpunkt des Abflugs war einer von vier Impfstoffen genehmigt - und das langt zwar um ins Land einzureisen, aber eben nicht für die Bergbaumesse mit vielen Menschen.
    An der Immigration hat mich ein freundlicher Mitarbeiter dann auch zur Seite genommen, und gesagt, er schaut sich das mal an. Er hat mit seiner Vorgesetzten telefoniert und mir versprochen, alles würde gut. Fein. Was er nicht sagte, wann das der Fall wäre, und so rieselten die Minuten langsam durch die Sanduhr, und ich stand immer noch an der Immigration mit meinem Boardingpass.
    Die Vorgesetzt ging dann auch nicht mehr ans Telefon, aber der freundliche Mitarbeiter war weiterhin sehr gelassen. Ich nicht so. Er erklärte mir schon mal den weiteren Weg und riet mir - sehr gelassen - sehr schnell zu rennen.
    Schließlich dann doch das grüne Licht - nun sind 3 von 4 Impfungen anerkannt. Auf der Bordkarte steht 10:32 Abflug, und ich bin die schnellste Maus von Mexico und renne im Slalom durch die anderen Reisenden.
    Oben im Abflugterminal steht mein Flug allerdings mit einer anderen Zeit angeschrieben und ist scheinbar schon weg - um 09:32. Die freundliche Mitarbeiterin an der Info spricht chilenisches Spanisch und Chinesisch, und schickt mich in eine ungefähre Richtung die Abflughalle herunter. Ich sprinte weiter und sehe am Horizont Franziska und ein paar Botschaftsmitarbeiter und Delegationsteilnehmer. Erleichterung!!!
    Vorne am Gate networken wir in der Delegation, und ich schleiche zwischendurch kurz zum Abflugsschalter. Dort steht als Abflugszeit 11:32. Ich versichere mich kurz, dass ich mitdarf mit meiner Bordkarte. Alles gut. Ich netzwerke weiter, verleihe meine Powerbank an eine Delegationsteilnehmerin ohne Strom, und sitze schließlich entspannt und freundlich auf meinem Platz. Kurz das Programm durchblättern, und dann lese ich Chouinards Biografie, dem Gründer der Firma Patagonia.
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  • Bergbaucharme mit Meerblick

    12 Jun 2022, Chile ⋅ ☀️ 15 °C

    Wie trennt der Duden eigentlich Bergbaucharme? Na, ist auch egal. Hier dreht sich fast alles um Kupfer und zunehmend um Lithium. Gute, erste Diskussionen im Delegationsbus, und ein Hotel mit Meerblick. Naja, das Hotel hat Meerblick. Auf mein Zimmer zielt eine Kanone und ich sehe statt dem Meer die 1. Division de Ejercito und die Bergkette.Baca lagi

  • Reden, Kontakte, Somnenuntergänge

    12 Jun 2022, Chile ⋅ ⛅ 13 °C

    Eine Delegation, hab ich heute gelernt, besteht aus einer politischen Delegation und einer Wirtschaftsdelegation - und die beiden sind feinsäuberlich getrennt und machen manche Dinge auch gemeinsam. Zum Beispiel ein Abendessen. Jetzt habe ich ein Namenschild mit Bundesadler und leckeres Bier.Baca lagi

  • Große Maschinen und Diplomatie

    13 Jun 2022, Chile ⋅ ☀️ 15 °C

    Zwischen Wüste und Strand findet die Exponor, Bergbaumesse statt, und wir sind dabei - sprechen mit Ministern, Industrievertretern und sind Gastland. Franziska hat Fototermin in großen Maschinen, ich habe eher kleine Gespräche am Rande und verstehe langsam besser, wie Diplomatie und Geschäftsanbahnung funktioniert - und wo die Hürden liegen ein Land wie Chile und seine Ambitionen mit unseren Interessen (und der Realität) zusammen zubekommen. Es bleibt spannend und ich bin froh, dabei zu sein.Baca lagi

  • Der Verlust der Farben

    13 Jun 2022, Chile ⋅ ☀️ 14 °C

    Auf dem Weg von Antofagsta nach La Negra ging uns die Farbe verloren. Die Bergbaustadt ist vor allem da bunt, wo man nicht so reich ist, Manchmal voller Parolen, Graffiti, dann wieder einfach nur an dich knallig.
    Die Serpentinen aus der Stadt in die Berge hinein schiebt den Farbregler nach unten. Alles ist graubraun bis schwarz. Ich muss an Tatooine denken und den Mars.
    Nicht der Mensch hat hier irgendetwas verwüstest. So war es schon immer, sagen die Leute von hier. Und doch ist dieses Land theoretisch reich - an Mineralien, Windkraft und Sonne. Die Solarzellen, die ich sehe, sind jedoch Staub bedeckt. Alles nicht so einfach, und dann steht da ein Mann auf seinem Haus. Es bleiben viele Fragen.
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  • Mondbasis Alpha 1

    13 Jun 2022, Chile ⋅ ⛅ 11 °C

    Am Rand der Atacama Wüste. Die Farben sind wieder da. Chromknallig und unwirklich. Wir eröffnen ein (nachhaltiges) Lithiumwerk und essen Häppchen. Mir klappern die Zähne. Wüstennacht für Chemieingenieure. Schnell zurück in den Space-Bus und mit Warp 8 zum Flughafen. Mir fehlt schon wieder eine Bordkarte zur völligen Entspannung.Baca lagi