• New York leuchtet wieder

    January 24, 2020 in the United States ⋅ ⛅ 3 °C

    Manchmal werde ich gefragt, warum ich für einen Tag nach New York fliege. Manchmal frage ich mich das auch. Diesmal war es aber genau richtig. Ein bisher misstrauischer bis aggressiver Kunde hat Vertrauen gefasst. Vielleicht auch weil ich dabei war, denn zwei der Teilnehmer kannte ich schon, als beide jeweils noch bei ganz anderen Firmen gearbeitet haben. Sie haben sich gefreut mich zu sehen, und plötzlich war eine Vertrauensbasis da.
    Diesmal bin ich ganz abwechslungsreich erstens mit Singapore Airlines geflogen im riesigen A380, und dann ausnahmsweise in JFK gelandet. Die spannende Frage dann: wie komme ich von dort am besten nach Manhattan. Ich versuche es wie immer erstmal mit dem Zug und lande in Jamaica, auf einen Zug aus Cold Spring Harbour. In meinem Kopf spielen Lieder.
    Die Zugverbindungen und die Buchung der Tickets sind knifflig und jede Station hat eine andere Überraschung. In Jamaica öffnen die hinteren beiden Waggons die Türen nicht, weil der Bahnsteig zu kurz ist. Ratet mal wo ich sitze. Men Zugticket sieht korrekt aus. Der Schaffner knipst zufrieden zwei Löcher rein und steckt das Ticket ein. Beim Unsteigen stecken alle anderen Fahrgäste ihr Ticket in den Automat und die Sperre schwingt auf, nur ich hab kein Ticket mehr, und klettere gewandt mit Laptoptasche und Rollkoffer über die Barrikade. Hoffentlich guckt keiner.

    Die Nacht verbringe ich im sehr verblüffenden Moxy-Hotel. Meine Kollegen sagen, ich wäre dafür zu alt. Das wäre nur was für Millenials. Inzwischen verstehe ich was sie meinen. Am Eingang bläst mit laute Musik entgegen, der Aufzug ist eher ein Miniaturclub, und auch die Leute sehen nicht nach Business Class aus.
    Dafür sind die Möbel lustig zwischen Jugendherberge europäischem Boutiquehotel. Lässig, hier will ch wieder hin und das Frühstück im zugehörigen Café d‘Avignon lässt mich prompt zu spät kommen.
    Die Aussicht aus dem Büro ist filmreif, und ich genieße es wieder hier zu sein. So schön. Ein Lief über New York spielt im Hintergrund. Dann Termin, Debriefing, und wieder zurück zur Pennstation. Nein ,das ist der Bahnhof nicht das Hotel.
    Am Flughafen wird sehr schönerJazz gespielt, und ich denke, die Band müsste ich kennen, und am liebsten würdevoll verweilen. Aber dann ist alles reichlich hektisch und ich verpasse fast meinen Flug weil mein Boardingpass nicht gescannt werden kann und ich wieder zurück zum Schalter muss. Puh. Jetzt steh ich aber endlich doch am Gate und freu mich aufs Schlafen.. Singapore Air schenkt wieder eine ganze Sitzreihe. Ich wickle mich in Decken, zieh den Hoodie über den Kopfhörer und träume vom Heimkommen.
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