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  • Day 125

    Go with the flow

    July 12, 2023 in the United States ⋅ 🌙 12 °C

    Liebes Tagebuch. Heute morgen ging es mir nicht gut. Ich fühlte mich einsam und kaputt. Kein bock. Die letzten Tage steckten mir in den Knochen und war mir unsicher was die nächste Etappe von 100 Meilen für uns auf Lager hat. Hilft ja nichts, denn es wird sich wieder ändern. Zum Glück konnte ich kurz mit Mariam telefonieren, nachdem ich meine Versorgungspakete und endlich meine Eisaxt bei der Post abgegeben hatte. Ich frühstückte im schäbigen Diner und sagte mir "Go with the flow" - the trail provides. Ich traf mich mit Steve, Katrin und Robert am Supermarkt. Katrin hatte eine Fahrt organisiert. Am White Pass angekommen wartete Johanna auf mich. Sie war vom Trail gegangen, weil kaum jemand Richtung Norden läuft. Mariam und ich hatten sie schon in Trout Lake kennengelernt. Nochmal Mückenspray eingekauft und einen guten Kaffee getrunken dann ab auf den Trail. Es war bereits ein Uhr. Steve war schon los und Peter und Ian schon seit dem Morgen unterwegs. Ja und dann passierte genau das was ich mir gewünscht hatte für den Tag: nämlich gar nichts. Der Trail schlängelte sich gemütlich durch den Wald, entlang von Weiden und an kleinen Teichen vorbei. Moskitos? Ein Witz im Vergleich zu den anderen Abschnitten. Wir holten Steve ein und gingen einfach. Ganz normal. Ohne großes Klimbim wie Abhänge oder so. Total langweilig. Total gut. Herzrasen bekam ich nur, als ich zwei Steinpilze fand. Ein großer labbriger und einen ganz knackig frischen. Wie gerne hätte ich ihn mitgenommen. Nach zwölf Meilen kamen wir an einen kleinen Bach mit ein paar super Camp Spots. Ich erspähte ein orangenes Zelt. Das könnte Ian sein. Ich fand ihn am Bach sitzen. Er freute sich uns zu sehen und wir blieben. Warum auch nicht? Der Town Day war wenig erholend und so kam mir ganz recht einfach ein bischen zu entspannen. Peter war weiter gegangen. Schade. Den holen wir uns morgen.
    Wir machten Essen und redeten allen möglichen Quatsch. Dann konnte ich die anderen überreden ein paar Yoga- und Stretchübungen zu machen. Leider war die beste Yogalehrerin Mariam nicht da.
    Was war noch? Nichts. Zähneputzen, gurgeln, Essen aufhängen und ab ins Bett. Go with the flow, liebes Tagebuch.
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