Satellite
Show on map
  • Day 18

    Pole Pole,will see

    September 19, 2018 in Tanzania ⋅ ⛅ 24 °C

    "Langsam,langsam das wird schon" oder auf Kiswahili "Pole Pole" oder "will see"(Wahlweise auch entsprechend kombiniert),sind Aussagen die nicht nur meine Mutter während der Abiphase oft genug von mir gehört hat,sondern beschreiben auch die Mentalität mit der hier viele Dinge angegangen werden.
    Dieser Gedanke des es wird schon führte mich unteranderem am Freitag wieder runter nach Moshi,ich hatte dort etwas liegen lassen und irgendwann sollte es aufgebracht werden nur keiner wusste wann,zu dem wollten meine Mitfreiwilligen feiern gehen.

    Somit verbrachte ich einen fast schon aufregenden Freitag und Samstag in Moshi,zu erst einmal waren wir in Moshi selber einkaufen (Schokolade und Tee) und Essen.
    Der Grund warum ich hier hervorhebe,dass ich essen war liegt an 2 Gründen:
    1:ich hatte Hamburger und Pizza,auch wenn es heißt das man neue Sachen genießt sind abwechslungen mit Heimatgefühl eine willkommene Ablenkung von Reis und Bohnen in allen Varietäten und hilft beim Übergang in die neue Kultur.
    2:Ich habe für 3 volle Mahlzeiten mit Getränk zusammen knapp 11€ ausgegeben,was mich befürchten lässt das ich nächstes Jahr nach meiner Rückkehr an meinem neu gefunden Geiz untergehen werde.

    Abend so um 12 wurden wir zum Club gefahren,
    unser Fahrer kam mit rein und einige ausgegeben (ich bin deswegen morgens lieber nach Hause gegangen) meine Kentnisse über Clubs sind ja eher aber es war wohl wie jeder X-beliebige Deutsche Club.
    Um 4 verließen wir den Club, nur um dann Festzustellen das eine der unseren fehlte,später wurde sie im Zimmer eines deutschen Medizinstudentens gefunden,unter Drogen.
    Eine Gefahr auf die immer wieder hingewiesen wurde aber von der keiner dachte das sie einen von uns jemals treffen würde.

    Zusammen mit Madleen und Ina war ich Samstags dann schon wieder einkaufen,diesmal auf der Suche nach einem Hemd für eine Hochzeit.
    Wie sich mal wieder herausstellte war es sehr praktisch die Zwei dabeizuhaben,da ich nichts über Mode weiß und glatt ein Hemd ausgewählt hätte das nicht zu meiner Augenfarbe passt.

    Ohne Hemd aber dafür mit Ina und müde begab ich mich Sonntags zur örtlichen Baptistengemeinde,da die Katholiken um 7 am Morgen Gottesdienst haben wird es noch dauern bis ich die Kirchen hier vergleichen kann.
    Aber der 2 1/2 Stündige Gottesdienst wurde auch diesmal wieder mit einer unglaublichen Gottesfurcht und Lautstärke durchgeführt.
    Mit der anschließenden Versteigerung(die Kollekte hier) als erneutes Highlight schloss der Gottesdienst ab.
    Die immer noch leicht gedrückte Stimmung in der Gruppe wurde Mittags mit den ersten Gläsern selbstgemachter Orangen Marmelade überwunden,womit wieder bestätigt wäre das Essen die Moral hebt.

    Montags gingen wir,angeführt von Max und Lilith,noch vor der Schule wandern,hatten Unterricht,und den ersten größeren Konflikt in der Gruppe.
    Dieser hat sich schon über längere Zeit angebahnt und ist bei 11 Leuten auf kleinem Raum unausweichlich.
    Es ging darum wer was beim Essen vorbereiten macht,wer was und wer wie viel Essen darf(z.B.Brot der Gruppe,eigene Nudelsuppe).
    Dazu wie zu erwarten sind die meisten Leute die ein FSJ machen eher linksgerichtete,aber eigentlich keine Extremisten, wir haben aber auch 2-3 Leute dabei die der Ansicht scheinen, dass in einer Gruppe wo Schokolade als das größte Heiligtum angesehen wird man das Konzept des Kommunismus ausleben sollte.
    Dem entsprechend kam es nun zu einem kurzen Streit der noch aufgeheizter wurde als der Humor einiger von uns als unpassend und zu trocken beleidigt wurde.
    Wie die Gymnasialschüler die wir nunmal waren lößten wir den Konflikt auch so wie wir es gelernt hatten.
    Nach einen Tag lästern,Gruppenbildung,hinterhältiger Meinungsmache und dem sichern der Merheit unserer Meinung hatten wir ein klärendes Gespräch und fanden eine halb gare Lösung die niemanden zufriedenstellt,also im Grunde wie unsere Politiker es tun.
    Zum glorreichen Abschluss des Tages musste ich dann noch meine Kleidung waschen.

    Dienstags war ich mal wieder einkaufen,diesmal aber auf unseren örtlichen Markt in Mwika wo ich auf der Suche nach Käse erfolglos blieb.
    (einige Kilometer von mir entfernt ist die einzige Käserei der Gegend deswegen meine Hoffnung)
    Desweiteren war ich diese Woche auch das erstemal Joggen was sich,im Angesicht meiner langenphase des nichts tun zuhause und der Hanglage,als Idee herausstellte die meine Oberschenkel nicht befürworteten.
    Zudem verlief ich mich,fand aber durch einen netten alten Mann wieder zurück,das dieser Bier für seine Dienste haben wollte gefiel mir zwar nicht gehört aber zur Höflichkeit hier.

    Während ich noch an einer Duka (kleiner Shop am Straßenrand) kurz ein paar der wertvollen Süßigkeiten einkaufen war ging in unserer Gruppe die Erkenntnis um das die 2 schwangeren Hündinnen des Hauses bald werfen müssen.
    Somit kam ich in ein Haus zurück in dem die noch nicht einmal geborenen Welpen strategisch aufgeteilt wurden.

    Im Laufe dieser Woche erwarte ich zu erfahren ob ich hier bleibe oder an die Vunjo gehe und wie mein Stundenplan aussehen wird da Montag die Ferien vorbei sind.

    - zu der Club Geschichte ich habe mich lange gefragt ob ich über das oben stehende schreiben soll und mehrere Versionen dazu verfasst.
    Am Ende erschien es mir am einfachsten und logischsten kurz und knapp darüber zu berichten.
    Ihr geht es inzwischen wieder gut.
    Ich möchte mit der Geschichte gar nicht zum Nachdenken anregen oder ähnliches was nach so Berichten immer geschrieben wird,ich denke nur das die Geschichte als negativbeispiel für die Geschehnisse im Club dazugehört.
    Z.B.sind auch zwei mitglieder unserer Gruppe an diesem Abend zusammengekommen.
    Aus diesem Grund habe ich auch keine Namen in diesem Bereich erwähnt-

    Zu den Bildern:
    1:Lucy eine der schwangeren Hündinnen
    2:unsere Küche Max bereitet auf dem Gasherd Ei(in Kiswahili=yai) zu
    3:unser Office unser Lager
    4:mal wieder der Kibo uns Mwenzi
    5:eine Handgroße Motte die Nachts in meinem Zimmer auftauchte
    Read more