• Abhängen in LA Tag 1

    May 11 in the United States ⋅ ☁️ 27 °C

    Ich habe versucht, die Abfertigung meines Autos sinnvoll zu organisieren – leider ohne Erfolg. Eine gemeinsame Abnahme des Fahrzeugs mit der Agentur und dem Zoll ist nicht möglich. Stattdessen wird der Container zur Zollstelle gebracht, dort soll das Auto inspiziert werden, und danach geht der ganze Kram weiter ins Lager der Agentur. Wie lange das alles dauern wird? Weiß keiner.

    Also habe ich mich vorerst bis zum 15. Mai in Los Angeles eingerichtet: Eingekauft, Auto verlängert, Hotel verlängert, Haushalt aufgebaut usw.

    Da ich die meisten der klassischen Sehenswürdigkeiten bereits abgehakt habe, habe ich mir neue Ziele gesucht – diesmal ohne Reiseführer. Und siehe da, LA hat noch viel mehr zu bieten: Wunderschöne Parkanlagen zum Beispiel. Heute war ich im Süden der Stadt unterwegs, direkt am Pazifik. Dort liegt auch der Trump National Golf Club. Obwohl ich kein Golf spiele, habe mich als Golfspieler aus Hamburg vorgestellt, der nach einer Trainingsmöglichkeit sucht – und wurde überraschend freundlich empfangen. Man informierte mich ausführlich über die Anlage. Leider hatte ich meine Schläger nicht dabei, also musste ich für das Erinnerungsfoto einen fremden Schläger in die Hand nehmen.

    Ganz in der Nähe entdeckte ich den Rancho Palos Verdes Beach – fast menschenleer, ein echter Geheimtipp. Weiter ging’s Richtung Hafen, wo ein echtes Highlight wartete: die USS Iowa, ein ehemaliges Schlachtschiff der United States Navy.

    Die Iowa war im Zweiten Weltkrieg sowohl im Atlantik als auch im Pazifik im Einsatz – unter anderem bei den Schlachten von Iwo Jima und Okinawa. Nach dem Krieg wurde sie in die Reserveflotte versetzt, später im Koreakrieg reaktiviert und spielte dort eine wichtige Rolle durch gezielten Küstenbeschuss. In den 1980er Jahren wurde sie im Zuge von Reagans Marineaufrüstung modernisiert – unter anderem mit Tomahawk- und Harpoon-Raketen. Am 19. April 1989 kam es zu einer tragischen Explosion im Geschützturm Nr. 2, bei der 47 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Der Schaden wurde nie repariert.

    Ich habe viele Geschichten über die Iowas Einsätze gelesen – es nun in voller Größe und mit eigenen Augen zu sehen, war ein echtes Erlebnis.

    Doch es gab auch ruhigere Momente: Eine kleine Kunstausstellung und der Besuch bei einem Autohändler mit amerikanischen, bei uns fast unbekannten Autos.
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