• Paphos, Zypern

    1 marzo, Cipro ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute sind wir 15 km gelaufen, und ich bin total KO – ich kann mich nicht mehr bewegen. Ich habe immer das Gefühl, mein Körper ist so viel Bewegung nicht gewohnt. Am liebsten würde ich von morgens bis abends durchlaufen, aber mit zwei Kleinkindern und Hund wird man sogar von Schnecken überholt. Gefühlt geht es eher drei Schritte zurück als zwei nach vorne.
    Molli will alles beschnuppern und markieren, alle Mülleimer nach Knochen durchsuchen oder andere Hunde anfiepen. Fiete und Jonne wollen alles machen – irgendwo draufklettern, Blumen pflücken, Korken oder andere Schätze aufheben, Steine sammeln, im Kreis fahren, Wettrennen veranstalten, rumjaulen, Hunger haben, Durst haben, aufs Klo müssen... Ich könnte diese Liste noch mindestens eine Stunde fortführen. Es ist faszinierend, was einen auf so einem Spaziergang alles "aufhalten" kann.
    Deswegen liebe ich den Beach Walk – überall trifft man frustrierte oder genervte Eltern, die naiv und blauäugig ohne Kinderwagen und mit einer kleinen Wasserflasche (oder ganz ohne Verpflegung) diesen Weg in Angriff nehmen. Ich selbst habe vier Anläufe an vier verschiedenen Tagen gebraucht, bis wir es endlich bis zum Lighthouse Beach geschafft hatten. Mittlerweile sind wir bestens vorbereitet: Puky-Rad, Fahrrad, Doppelkinderwagen mit Proviant, Decke, Wechselklamotten und Jacken – damit wir bis abends unterwegs sein können.
    Aber auch mit bester Vorbereitung kommt manchmal alles anders als gedacht. Erst dreht Fiete völlig frei – Schlagen, Beißen, Spucken, Kratzen – weil er nicht sofort eine Fanta haben darf. Nach 30 Minuten und entsprechendem Sicherheitsabstand hat er sich endlich beruhigt (oh ja, diese Ausbrüche in der Öffentlichkeit liebe ich ganz besonders, wenn man auch noch zur Showbühne für alle Passanten wird). Doch kaum ist Fiete wieder normal, übernimmt Jonne das Drama: Er will SOFORT eine Wassermelone und nach Hause. Nach weiteren 30 Minuten war auch das vorbei, ich völlig genervt und am liebsten wäre ich einfach umgedreht.
    Aber dann wurde es doch noch ein toller Tag. Wir haben ewig am Lighthouse Beach auf dem Spielplatz gespielt, im Sand gebuddelt und sind dann noch bis zum Ende des Beach Walks und wieder zurück gelaufen. Und dann gab es endlich ein Eis in der Waffel – die Kinder waren im siebten Himmel! Ihr zweites Eis, das sie bekommen haben, seit wir auf der Insel sind. Hier gibt es alle fünf Meter eine Eisdiele, aber bei Preisen zwischen 2,50 und 4 Euro pro Kugel wollte ich nicht jeden Tag Eis essen gehen. Stattdessen gab es zu Hause ab und zu eine Kugel mit bunten Streuseln.
    Aber dieses Kinderaugenleuchten und die pure Freude – das war es absolut wert. Weniger ist manchmal mehr. Muss ich mir bei Spielzeug auch merken. ;-)
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