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- Oct 26, 2023, 1:00 PM
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 527 m
LaosNam Oun-Noy20°45’50” N 101°26’26” E
Laos IV - Nam Tha Fluss

Unsere 2-tägige Wanderung war in vielerlei Hinsicht lehrreich.
#1 Laoten essen wirklich alles was sich fortbewegt: Affen, Schlangen, Ratten, Frösche etc. Die Begründung dafür war: „Sonst fressen die uns.“ Nach einem Morgenmarktbesuch hatten wir erst den Verdacht, dass die Franzosen hier ihre Spuren hinterlassen haben, als dort lebende Frösche zum Verzehr angeboten wurden. 😅
#2 Die Regierung hat zwar das ambitionierte Ziel, alle Dörfer mit Straßen (Feldwegen) an die Zivilisation mit Krankenhäusern anzuschließen, nur sind diese Wege in der Regenzeit aufgrund des hohen Tongehaltes im Boden unpassierbar.
#3 Nicht alle Dörfer sind an das Strom-, geschweige denn Abwasser- oder Mobilfunknetz angeschlossen.
#4 Man muss die Grundschule nicht abschließen, wenn man den Eltern auf dem Feld helfen muss. Das erklärt die geringe Alphabetisierungsrate.
#5 Ein Lehrer verdient hier knapp 100$ pro Monat. Deswegen kündigen momentan viele und widmen sich der Landwirtschaft, das ist ertragreicher. Laos leidet deswegen auch unter Lehrermangel.
#6 Bildung ist nicht kostenlos. Die Grundschule kostet 1€/a, die weiterführende 10€/a, Oberstufe 15€/a, Uni 15€/Monat. Selbst die Kosten für die Grundschule können sich nicht alle leisten.
#7 In ländlichen Regionen ist es überlebenswichtig (nebenbei) ein eigenes Feld zu bestellen und Tiere zu halten, da die Lebensmittel sonst zu teuer sind. (Verkaufspreise: 1kg Entenfleisch = 4€, 1kg Büffelfleisch = 5€)
#8 Erklärungen, dass man sich oder Kleidung nicht mit Seife im Fluss waschen sollte sind zwecklos.
#9 Kautschuk stinkt wie eine Kläranlage im Sommer. Viele Plantagen hier sind in Chinesischer Hand. Die Arbeiterfamilien bekommen eigene Siedlungen + Schulen errichtet (die Laotische Kinder nicht besuchen dürfen).
#10 Unser Guide hat pro Tag 15€ verdient und ist damit schon gutverdienend. Wenn er nicht unterwegs ist, verdient er nichts.
Je mehr wir über dieses Land lernen, desto mehr Respekt haben wir vor den hiesigen Lebensbedingungen. Außerdem wächst der Eindruck, dass das Land vermutlich zurecht auf Platz 140 (HDI) liegt.Read more