Satellite
Show on map
  • Tag 15: Graz bis Pesnica

    March 4, 2023 in Slovenia ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach einem Pausentag in Graz mit Thermenbesuch geht es heute entspannt los. Wir frühstücken gemütlich, packen unsere Taschen und lassen es zunächst durch Graz durchrollen. Ein schönes kleines Städtchen.
    Weiter geht es immer an der Mur entlang bei strahlend blauem Himmel. Heute, bei ca. 14°C, wird es doch recht warm mit den 3 Schichten, die wir anhaben.
    Wir essen gemütlich auf einer Bank zu Mittag und kommen bald nach "Spielfeld", dem letzten Ort in Österreich.
    In Slowenien angekommen versuchen wir erstmal an einem Friedhof Wasser aufzufüllen. Leider sind die Leistungen wegen den Temperaturen noch nicht offen. Wir fahren weiter zu einer Tankstelle und ich frage drinnen mit drei leeren Flaschen bepackt auf Englisch nach, ob wir etwas Wasser haben können. Problemlos nimmt der junge Mann die Flaschen entgegen und füllt sie am Wasserhahn auf. Ich bedanke mich auf Englisch und frage ihn danach, ob "Hvala" (gesprochen in etwa: chwala; bedeutet "Danke") das richtige sei. Er bejaht, lächelt froh und antwortet mit "Prosim" (gesprochen: prosim; "Bitte").
    Nachdem die Flaschen wieder angebracht sind, fahren wir weiter und erreichen unsere auf der Karte herausgesuchte Straße, in der wir unseren Zeltplatz finden wollen. Wir fahren ein Stück entlang, bemerken dann aber, dass dort, wo wir eine Sackgasse mit Lichtung vermuten, ein Haus steht. Wir entscheiden uns dort einfach mal zu klingeln und nachzufragen, ob wir etwas weiter unten zelten können.
    Eine ältere Frau kommt aus der Garage heraus, während uns aus einem Zwinger heraus ein Hund anbellt. Ich frage auf Englisch, ob sie Englisch versteht, sie verneint. Daraufhin fragt sie nach, ob wir Deutsch verstehen. Perfekt!
    Wir fragen nach einer Zeltmöglichkeit, sie versichert uns in fließendem Deutsch, dass das Land ihr gehört und wir dort gerne zelten dürfen. Danach deutet sie auf ein etwas kleineres Haus nebenan und meint, dass dies ihr leerstehendes Elternhaus sei und wir auch sehr gerne dort drin schlafen können. Nach etwas hin und her entscheiden wir uns für das Haus.
    Sie macht uns extra den Ofen an, damit das Haus warm wird und lädt uns ein zu ihr zu kommen und gemeinsam zu Essen.
    Bei ihr gibt es Kartoffel-Kürbissuppe, Bohnensalat und selbstgebackenen Kuchen und dazu selbstgemachten Traubensaft von ihren Reben.

    Marjeta ist eine herzensgute Dame und mit ihren 81 Jahren noch quietschfidel. Sie hat 30 Jahre in Deutschland gelebt und ist jetzt auf ihrem Grundstück täglich aktiv am Äpfel ernten, Gemüse anbauen und verarbeiten, Holz mit der Motorsäge in passende Stücke zu zerteilen und so weiter. Sie hätte uns wie es aussieht am liebsten adoptiert und lädt uns ein, wieder zu ihr zu kommen. Wir sitzen am Abend noch lange zusammen, reden, Lukas trinkt "Loška" (Loschka; eine Biersorte) und wir lachen sehr viel. Wir lernen einige Ausdrücke auf Slowenisch und sie bittet uns ihr von unterwegs Postkarten zu schicken.

    Die schönsten Erlebnisse macht man doch, wenn man es am wenigsten erwartet!
    Read more