• Der Gepäckträger ist kaputt...
    Der Güterhafen von AthenUnten Fluss, oben parallel die AutobahnDie Akropolis

    Tag 49: Steno bis Athen

    April 7, 2023 in Greece ⋅ ⛅ 16 °C

    Athen liegt zum greifen nahe und ausgerechnet jetzt bricht bei Lukas' Gepäckträger die Schraube im Gewinde ab. Vielleicht war sie auch schon vorher abgebrochen und wir hatten es nur nicht gemerkt. Mit Panzertape können wir den Gepäckträger erstmal wieder sichern, damit er die letzten Kilometer noch aushält.
    Nach 11 Km kommen wir dann an den Fährhafen Richtung Perama, einem Vorort oder Stadtteil von Athen.
    Dieses Mal müssen wir ganze 2,40€ zahlen, damit wir beide die 10 Minuten übersetzen dürfen. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt, bei den vielen kostenlosen Fähren, die wir bisher hatten.
    Langsam kommen wir auf das Festland zu. Die Fähre legt an und dann geht der Wettkampf darum los, welches Auto als erstes abfahren wird. Wir warten das geduldig ab und fahren dann in Ruhe von der Fähre.
    Die Straße vom Hafen weg ist hektisch und chaotisch. Es wird überholt wo nur geht und auch, wo es eigentlich schon nicht mehr geht. Wir entscheiden uns etwas oberhalb der Straße entlang zu fahren.
    Unser erstes Ziel ist der Hafen im Stadtteil Piräus. Wir wollen uns noch über die Fähre in die Türkei informieren, die wir von dort aus nehmen werden. Weil wir ein besseres Angebot online gefunden haben, entscheiden wir uns dagegen die Fähre jetzt schon zu buchen.
    Durch den Tipp eines Automechanikers, den Lukas wegen seines Gepäckträgers anspricht, finden wir einen Fahrradladen. Hier bekommen wir eine Schelle, durch die wir den Gepäckträger erstmal sichern können. Wir fahren zum nächsten Fahrradladen weiter und dann zum nächsten.
    Lukas hat Probleme mit seinem Fahrradständer, der das Gewicht der Taschen nicht aushält.
    Am dritten Fahrradladen werden wir fündig. Der Besitzer oder Mitarbeiter nimmt sich viel Zeit und probiert unterschiedliche Fahrradständer aus.
    Am Fahrradladen sind wir nicht die einzigen. Ein Däne mit Liegerad muss seine Bremse reparieren und ist schon eifrig am Werk, als wir dazu kommen. Wir tauschen uns lange über unsere jeweiligen zurückgelegten und geplanten Touren aus und geben uns gegenseitig Tipps zu Strecke und Wildzeltplätzen. Bjarke ist in Istanbul gestartet und möchte über Athen, Ost- und Mitteleuropa, Finnland und Schweden zurück nach Dänemark reisen.
    Mit neuem Fahrradständer und Bremsglötzen für mich fahren wir dann unser Mittagspausenplätzchen an, schrauben da noch ein bisschen an den Rädern und fahren dann noch das letzte Stück zu Linda, unserem WarmShowers Host für 2 Nächte. Dabei erhaschen wir schon den ersten Blick auf die Akropolis.

    Gemeinsam mit Linda und einem amerikanischen Fahrradfahrer (der kurz nach uns angefragt hat, aber dann nur noch in einem Hostel unterkam) gehen wir abends noch Essen und erfahren viel über die griechische Kultur, Küche und auch über die Erfahrungen des Amerikaners in der Türkei.

    In Griechenland gibt es 4 verschiedene Begrüßungen für morgens, mittags, abends und nachts. Griechen lieben das Essen und wenn sie ausgehen teilen sie dieses. In einem Restaurant mit einheimischer Küche werden sie niemals jeweils ein eigenes Gericht haben, sondern viele Kleinigkeiten teilen. Außerdem wird noch sehr viel auf dem Markt eingekauft.Und etwas ganz wichtiges: Griechen nehmen alles etwas lockerer! Ob das eine rote Ampel ist, ein auf dem Gehweg geparktes Auto, die Pünktlichkeit oder die eigene finanzielle Lage.
    Das Lebensmotto (wie wir herausgehört haben): Alles nicht so schlimm.
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