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  • Tag 55: Ahmetbeyli bis Selcuk

    April 13, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 12 °C

    Alles zusammengepackt fahren wir die letzten 23 km nach Selcuk. Dabei werfen wir einen letzten Blick auf das Mittelmeer, das wir eine Weile erstmal nicht mehr sehen werden.
    In Selcuk angekommen geht es direkt nach Ephesus, der alten griechisch-römischen Stadt, von der noch sehr viel erhalten ist. Die Fahrräder dürfen wir mit hinein nehmen, sodass das Sicherheitspersonal ein Auge auf sie haben kann. Generell sind alle sehr zuvorkommend.
    Am Eingang treffen wir noch einen Österreicher mit dem Motorrad. Er möchte noch in den Nordirak und dann nach Aserbaidschan, was ebenfalls auf unserer Route liegen könnte. Im Moment kommt man nur mit dem Flugzeug hinein, aber wir erfahren von ihm, dass eine Einreise über den Landweg ab dem 5. Mai wieder möglich sein soll. Das gibt uns Hoffnung.
    Ephesus begeistert uns voll und ganz. Aus diesem Grund gibt es einen weiteren "Footprint" mit mehr Bildern dazu.

    Nach 5 Stunden kommen wir aus Ephesus heraus und machen uns auf den Weg Richtung Unterkunft oder Campingplatz, so genau wissen wir das noch nicht. Es geht ganz schön holprig über kleinere Straßen. Im Ort angekommen blicke ich hinunter auf meine Sattelfederung und sehe zu meinem Schreck, dass diese leicht angebrochen ist. Die letzten Meter lege ich deshalb im Stehen zurück.
    An einer Straßenkreuzung werden wir von einem Mann mit Fahrrad angesprochen. Ob wir zum WarmShowers wollen?
    Das hatten wir gar nicht auf dem Schirm. Wir verneinen, er lässt nicht locker und meint, ein paar Meter weiter ist ein Garten, dort gehen alle Fahrradfahrer hin und zelten. Übereifrig versucht er in den Garten zu kommen. Als das Tor nicht nachgibt, bittet er uns außenrum zum Haus. Wir sind noch etwas zögerlich, schließlich kennen wir ihn nicht und sehen auch keinen Besitzer.
    Im Hof steht dann eine ältere Frau mit kleinem Kind. Wie wir erfahren ist sie die Schwester der Besitzers Adnan. Als sie nach kurzem Gespräch mit Mehmet (dem Mann mit dem Fahrrad) zu einem anderen Tor zeigt, damit wir leichter in den Garten kommen, sind wir zuversichtlicher. Wir werden an den angeketteten Hunden vorbeigeführt, von denen uns der eine (Bernd haben wir ihn getauft) am liebsten zerfleischt hätte. Danach verabschiedet sich Mehmet. Wir finden eine Küche vor, eine Toilette und viele Sitzmöglichkeiten, alles etwas von Wind und Wetter gezeichnet, aber sehr schön. Die Wände sind voll mit Fahnen und Zeitungsartikeln von Fahrradfahrern. Überall hängen alte Fahrräder. Jetzt haben wir keine Bedenken mehr, dass wir abgelehnt werden könnten.
    Wir bauen das Zelt auf und gehen dann noch in die Stadt. Dort essen wir in einem Restaurant türkische Pizza und bekommen türkischen Tee zusätzlich angeboten. Während wir noch dort sind bekommen wir mit, wie die Preise geändert werden. Die Wirtschaftskrise zeigt sich wieder.
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