Uydu
Haritada göster
  • Tag 66: Beysehir bis Bükce

    24 Nisan 2023, Türkiye ⋅ ☀️ 15 °C

    Mustafa hat uns die Lage eines Fahrradladens zugeschickt und wir machen uns gleich auf den Weg. Ehrlich gesagt glauben wir nicht so recht daran, dass ein Fahrradladen das richten kann. In welchem Fahrradladen wird schon geschweißt. Wir schieben Lukas' Rad durch ein paar kleinere Gässchen durch und finden dann tatsächlich den Laden. Beim Betreten haben wir schon ein besseres Gefühl. Während rechts einige Fahrräder zum Verkauf stehen und ein Regal mit vielen Ersatzteilen, ist die linke Seite eine Werkstatt mit Werkbank und allem drum und dran. Ismail kommt auf uns zu und Lukas erklärt mit dem Übersetzer das Problem.
    Dann geht alles recht schnell. Das Fahrrad ist umgedreht und das Schweißgerät angeschaltet. Ohne Probleme wird der Rahmen geschweißt. Da wir schonmal da sind, fragt Lukas gleich noch nach dem Fahrradständer. Weil an seinem Fahrrad nötige Anbringungsmöglichkeiten fehlen, scheitern auch die Standard-Fahrradständer. Also bleibt nur eine Möglichkeit: Den alten irgendwie reparieren.
    Daraufhin folgt eine etwa eineinhalbstündige Szene, die schon fast filmreif wäre: Zunächst probiert Ismail (den wir unter uns als Fahrrad-Frank bezeichnen, weil er zu allem eine Lösung und dazu das nötige Werkzeug zu haben scheint) ein wenig herum. Dann kommt ein anderer Mann (für uns der Fahrrad-Olli) neugierig herein. Beide überlegen eine Weile. Nach und nach kommen immer mehr Türken aus der Nachbarschaft herein, grübeln, geben ihre Ideen preis und beteiligen sich mehr oder weniger an der Reperatur. Zwischenzeitlich stehen mal 5 Türken um das Rad herum, sehr interessiert, wie es ausgeht. Letztendlich können Fahrrad-Frank und Fahrrad-Olli den alten Fahrradständer etwas verlängern, die alte, abgebrochene Schraube aus dem Gepäckträger herausboren und den Ständer recht stabil anbringen. Natürlich gibt es zum Abschluss noch einen Cay (Tee) für jeden. 5 € möchte Ismail danach für seine Arbeit haben. Wir geben ihm diese und noch ausreichend Trinkgeld dazu. In Deutschland wäre so eine Aktion unbezahlbar gewesen und zudem auf diese Weise nie vorgekommen.
    Guter Dinge packen wir unsere Sachen und fahren noch zu Mustafas Office. Dort treffen wir auch Durmus wieder. Wie erfahren, dass sein Heiratsantrag, den er gestern seiner Freundin (eventuell auch nur Bekannten) gemacht hat, abgelehnt wurde. Außerdem wollte er, dass ich mal mit ihr (die ich nicht kenne und die 600 km entfernt wohnt) spreche und sie davon überzeuge, zu ihm zu ziehen. Wir hätten nie gedacht, dass wir so tief in private Dinge einbezogen werden würden. Besonders hat mich auch verwundert, dass er dies mir so offen dargelegt hat.
    Nach unserer Verabschiedung fahren wir noch etwa 30 km und schlagen dann unser Zelt oberhalb einiger Wiesen auf.
    Okumaya devam et