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  • Tag 156: Mehnatobod bis Andijan

    August 13, 2023 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 33 °C

    Um 5:17 Uhr werden wir lautstark durch Rufe geweckt. Kuvvatalis Vater steht vor der Holzpritsche und sorgt dafür, dass auch wir so langsam mal aufstehen. Wie wir schon das ein oder andere Mal festgestellt haben, gilt hier wohl das Motto: Der Letzte hält abends die anderen wach und der Erste der aufsteht, weckt auch die anderen auf. Andere schlafen oder ausschlafen zu lassen ist hier eher selten.
    Wir bekommen ein Frühstück aus Brot, Butter, Tee, russichem Käse und Wurst. Dann machen wir uns zur Abfahrt bereit. Aber nicht, bevor Kuvvatali noch unsere Registrierung erstellt hat. Am Abend davor haben wir uns schon gefragt, ob er das wirklich machen kann. Da wir ihn jetzt so am Werk sehen, wissen wir, dass er es nicht kann. Mit seinem Computer und Word ist er dabei, eine unserer Registrierungen Buchstabe für Buchstabe abzutippen. Dass die offiziellen Registrierungen allerdings den QR Code der Unterkunft beeinhalten, ist eher unbedeutend. Nach einer Weile übernehme ich und er kümmert sich wieder um neue Kunden.
    Bevor wir gehen, bekommen wir von Kuvvatalis Vater noch einen der typischen Brotstempel geschenkt, die auch hier im Laden verkauft werden. Während wir so langsam den Aufbruch antreten, wird eine Kundin auf uns aufmerksam. Sie deutet auf das Wasser, das im Laden verkauft wird und sagt etwas zu uns. Unsere Vermutung ist, dass sie vielleicht nicht genug Geld hat und uns bittet etwas für sie und die Kinder bei ihr zu kaufen. Als wir schon unser Geld herausholen wollen, um uns endlich auch einmal kenntlich zeigen zu können, schüttelt sie nur den Kopf und deutet erneut auf die Getränke. Dann wird uns erst klar, dass sie uns etwas schenken will. Wir lehnen höflich ab, was nicht ganz so gut gelingt, denn bevor wir es richtig merken, haben wir schon jeweils eine Flasche Mangosaft in den Händen. Es ist doch wieder einmal unglaublich! Wildfremde Menschen, die definitiv weniger besitzen als wir, beschenken uns und sind einfach nur glücklich, uns eine Freude machen zu können.
    Bevor wir noch den ganzen Laden geschenkt bekommen (mit den Mangosäften wollte sie sich nicjt ganz zufrieden geben), bedanken wir uns noch einmal und verabschieden uns nun.
    Wir brechen also auf, was dank der frühen Weckaktion gar nicht so spät ist, und folgen weiter der Straße. Wieder kommen wir an einigen getrockneten Paprika vorbei.
    Dann hält vor uns ein Damas. Und wieder einmal werden wir beschenkt. Diesmal bekommen wir Brot. Einfach so! Es ist wirklich verrückt!
    In Andijan angekommen suchen wir die erste Unterkunft auf die wir über Maps me finden können. Leider befinden sich an dieser Stelle nur Wohnhäuser. Also geht es weiter zur nächsten. Auch hier haben wir kein Glück. Und so geht es im Zickzack durch die Stadt. Doch überall dort, wo uns Unterkünfte angezeigt werden, befindet sich nichts.
    Also erkundigen wir uns schließlich bei Einheimischen, die uns zu einem Hotel bringen. Mit 80$ überschreitet dieses allerdings ein wenig unser Budget. Nach langer Suche entscheiden wir uns dann für eines, das zwar nicht mehr ganz so neu ist, allerdings eher uns entspricht.
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