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  • Tag 221: Kamelhügel bis Erenhot

    October 17, 2023 in China ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir werden durch den Wind wach, der am Zelt rüttelt. Hoffentlich nicht wieder Gegenwind, denke ich.
    Nach kurzem Blick aus dem Zelt dann Erleichterung. Wir haben Rückenwind und der ist gar nicht mal so schwach. Also packen wir schnell ein und sind früher auf dem Rad als die Tage zuvor.
    Wir werden vom Wind vorangeblasen und das Radeln ist gar nicht mehr anstrengend.
    Nach 50 km und landschaftlich keiner großen Veränderung kommen wir nach Zamiin Üüd, der Grenzstadt der Mongolei. Zunächst einmal suchen wir einen Supermarkt, um noch ein bisschen Geld loszuwerden. Dann fahren wir zum Bus Bahnhof. Zum Busbahnhof, warum denn das? Wie an vielen Grenzübergängen zu China ist es nicht erlaubt diese zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu überqueren. Die einzige Möglichkeit ist es, in einen Reisebus zu steigen und die paar Kilometer Grenzübergang hauptsächlich damit zu verbringen, das Gepäck ein und auszuladen.
    Wir finden einen Bus der nach China fährt. 26000 Tögrök, umgerechnet 7 Euro. Perfekt! Aber Moment mal....das ist nur der Preis für eine Person. So viel Geld haben wir aber in mongolischer Währung nicht mehr. Oh man, also müssen wir jetzt wegen 7 Euro nochmal zu einem Bankautomaten? Ein anderer Fahrer bietet uns an, dass wir gemeinsam 100 Yuan zahlen. Wir rechnen kurz....ok das sind 13 Euro. Da wir zum Glück von unserem letzten Mal in China noch ein paar Yuan übrig haben, können wir direkt zahlen. Wir laden die Räder und die Taschen ein und steigen in den Bus ein.
    Bis der Bus voll ist dauert es etwa eine Dreiviertelstunde (wir hatten mit mehr gerechnet), dann geht es los. Wir fahren etwa 300 Meter dann hält der Bus an und ein mongolischer Grenzkontrolleur zählt die Mitreisenden. Weitere 2 Kilometer später hält der Bus dann erneut an, wir steigen aus und müssen unsere Taschen in ein anliegendes Gebäude tragen. Das dauert seine Zeit bis wir unsere insgesamt 12 einzelnen Taschen im Gebäude haben.
    Dann werden sie gescannt und wir tragen sie wieder 20 Meter im Gebäude weiter, bis wir an die "Ausstempelstelle" kommen. Das geht ziemlich flott. Aus Mitleid und damit es schneller geht kommt unser Busfahrer uns anschließend schon entgegen, um uns beim Tragen der Taschen zu helfen. Wir laden sie wieder in den Bus und dann geht es weiter.
    Nach etwa 1 Kilometer halten wir erneut. Diesmal müssen auch unsere Fahrräder aus dem Bus raus. Immerhin können wir dann unsere Taschen darauf schnallen und sie so durch das Gebäude rollen und müssen sie nicht einzeln tragen.
    Als erstes müssen wir durch eine Gesundheitsschleuse, in der anscheinend unsere Temperatur gemessen wird, dann füllen wir eine Ankunftskarte aus, in der wir erklären, in welchen Ländern wir bereits waren und wo wir hin fahren wollen. Danach geht es zu der eigentlichen "Einstempelstelle". Dort werde ich gefragt, wo wir überall hinreisen wollen, was für deutlich weniger Aufregung sorgt als unsere Reiseroute im Westen. Damit bin ich durch, schiebe mein Gepäck noch durch den Scanner und warte auf Lukas, bis auch er fertig ist.
    Dann geht es zurück in den Bus (natürlich müssen wir alles wieder von den Fahrrädern abladen und im Bus verstauen) und dann fahren wir weitere 300m. Dann folgt nochmal eine Passkontrolle und dann sind wir durch.
    Wir sind ziemlich erstaunt über die "wenigen" Kameras, die hier hängen (an den Kreuzungen nur je abzweigende Straße EINE Kamera) und halten nach zwei Fahrminuten dann endgültig an, laden die Räder aus und fahren weiter in die Stadt.
    Als erstes suchen wir den Anbieter unserer alten Simkarte auf und schließen einen neuen Vertrag ab, dann fahren wir zu einem Hotel und machen diesmal gar nicht lange rum, um eventuell noch ein günstigeres zu finden.
    Als wir das Zimmer bezogen haben gehen wir noch etwas essen, kaufen ein und heben Geld ab. Danach fallen wir müde und nach langer Zeit mal wieder geduscht in unsere Betten.
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