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  • Tag 232: Xishuiyu (auf der Mauer)

    28 Oktober 2023, China

    Eigentlich hatten wir schon für eine weitere Nacht bezahlt, um in Ruhe die Mauer zu besuchen. Allerdings sind zwei Dinge dazwischen gekommen:
    1. Uns geht das Bargeld aus. Eigentlich haben wir fest damit gerechnet, dass es hier im Ort (oder zumindest näher als 18 km) einen Bankautomaten gibt.
    2. Lukas hat gestern einen Belgier auf der verwilderten Mauer getroffen, der dort zeltet.
    Aus beiden Gründen bitten wir um die Rückerstattung der 3. Nacht und entschließen uns dazu, unsere Rucksäcke zu packen, uns die Mauer anzuschauen und abends ebenfalls darauf zu zelten. Da wir schon lange keinen Kontakt mehr mit der hiesigen Polizei hatten und sie uns scheinbar nicht mehr "verfolgen", ist es an der Zeit wieder etwas mehr Freiheit zu genießen.
    Wir frühstücken also im Hotel, packen dann unsere Rucksäcke und schließen unsere Taschen im Raum ein (was uns die netten Besitzer zum Glück ermöglicht haben). Danach geht es in der Traube der zahlreichen chinesischen Touris, die wahrscheinlich von Peking aus einen Samstagsausflug machen, zum Eingang. Wir kaufen die Tickets und spazieren kurz danach die Mauer entlang. Im Vergleich zu dem bisher Gesehenen nichts neues. Als wir auf der anderen Seeseite wieder zurück laufen, bekommen wir allerdings nochmal einen ganz neuen Blickwinkel, was sehr beeindruckend ist.
    Obwohl sich hier die Menschenmassen recht gut verteilen, stören wir uns etwas an den vielen Touri-Highlights, die hier angeboten werden. Ausflugsboote, Seilbahnen, kleine Lädchen und vor allem ein sehr beliebtes Horn, in das leider immer wieder Touris schreien. Wieso das? Durch den Schrei in das Horn (der wie durch ein Megafon um ein Vielfaches verstärkt wird) wird ein künstlicher Geysir in Gang gesetzt und schießt je nach Lautstärke eine eher höhere oder niedrigere Fontäne heraus. Leider wird dadurch auch die Ruhe gestört, da das Horn relativ mittig im See auf einer Halbinsel platziert ist.
    Nachdem wir über einen schönen Uferweg wieder am Ausgang ankommen, gehen wir durch einen etwas versteckten Weg aufwärts zu der verwilderten Seite der Mauer. Dort gibt es einige Stellen, die sehr schmal sind und wir vorsichtig sein müssen.
    Wir kämpfen uns durch Gestrüpp, klettern übergroße Stufen hoch und kommen dann schließlich an einem der alten Wachtürme an. Dort finden wir schon gleich einen geeigneten Zeltplatz, machen ein bisschen Pause, laufen noch ein Stück weiter, um den Teil der Mauer zu erkunden, kehren dann wieder um und bauen das Zelt auf dem Wachturm auf. Dann essen wir bei leider ziemlich versmoggtem Sonnenuntergang unser Abendessen und bewundern, was die Menschen damals schon alles erbaut haben.
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