Satellite
Show on map
  • Tag 306: Williams bis Borrow Pit

    January 9 in the United States ⋅ ☀️ 4 °C

    Ein bisschen aufgeregt sind wir heute Morgen. Werden die Straßen frei und befahrbar sein? Und sind wir warm genug angezogen?
    Wir frühstücken noch im Bett und packen dann zusammen. Danach geht es um die richtige Kleidung, um nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel an zu haben. Wir entscheiden uns schließlich für lange Unterhosen, darüber normale Hosen, ein T-Shirt, ein Langarmshirt beziehungsweise ein Pulli, ein Fleece, ich noch die Daunenjacke, und wir beide über alles unsere Regenjacken. Ob das reicht oder gar vollkommem übertrieben ist bleibt abzuwarten.
    Draußen scheint die Sonne und der Himmel ist klar. Wir füllen unsere Thermoskannen mit heißem Wasser vom Automaten des Motels, kaufen noch kurz eine Flasche und eine neue Rettungsdecke für unter den Matten ein (die andere löst sich schon immer mehr auf) und fahren dann durch den Ort nach draußen. Tagsüber sollen es um die 2°C werden. Das klingt erstmal ziemlich kalt, aber mit den ganzen Klamotten ist uns warm. Außerdem haben wir noch einige Handwärmer besorgt, die wir uns zur Not an die Füße oder Hände halten können. Damit fühlen wir uns gut gewappnet.
    Im Ort liegt noch einiges an Schnee und Eis auf den Straßen, weshalb wir langsam fahren. Auch der Anfang der Route 64, der wir nun folgen, ist zunächst nur zum Teil geräumt, erst später dann vollständig.
    Am Anfang geht es nur sehr leicht den Berg hoch und ziemlich schnell merken wir, dass wir doch deutlich zu warm angezogen sind. Lieber so als anders herum, denken wir.
    Je weiter der Tag voran schreitet, desto wärmer wird es und desto mehr müssen wir schließlich von unserer morgendlichen Garderobe abweichen.
    Zu beiden Seiten der Straße ist der Wald durchgehend mit Schnee bedeckt und erstaunlich viele Autos überholen uns, teilweise mit recht hoher Geschwindigkeit und ohne unbedingt darauf zu achten, ob wir den aufgewirbelten Schneematsch abbekommen. Zum Glück passiert das nicht allzu oft.
    Auf den mittlerweile freien Straßen kommen wir sehr gut voran, sodass wir gegen halb 4 die Grenzen des Kaibab National Forests erreichen. Hier dürfen wir bedenkenlos Wildzelten und jedem von der Straße abzweigenden Weg in den Wald folgen. Das bedeutet wiederum eine hoffentlich ruhige Nacht.
    Auf der Karte haben wir schon einen Ort im Wald ausgemacht der nicht mehr allzu weit weg ist. Wegen der Kälte wollen wir heute nicht zu spät ins Zelt, damit wir erdt gar nicht herunterkühlen.
    Als wir uns schließlich zu den letzten Kilometern des Tages aufmachen, komme ich in einem Moment ins Straucheln, mein Vorderrad rutscht in den flachen verschneiten Straßengraben und ich lande bäuchlings darüber. Ich kann mich zum Glück mit den Händen abfangen und trage außer ein paar kleinen blauen Flecken und einem etwas empfindlichen Handgelenks nichts weiter davon.
    Wir schieben etwas später in den ausgewählten, mit Tiefschnee bedeckten Waldweg hinein und finden bald ein Plätzchen mit nicht allzu viel Schnee. Dort bauen wir das Zelt auf und sitzen sogar noch vor Sonnenuntergang mit warmem Essen in unseren Schlafsäcken im Zelt.
    Read more