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  • Tag 308 & 309: Grand Canyon

    January 11 in the United States ⋅ ☀️ -1 °C

    Über Nacht hat es nochmal gut geschneit, worauf wir aber schon vorbereitet waren.
    Bei Eis und Schnee sieht der Grand Canyon nochmal eindrucksvoller aus und liegt auf einer Weise vor uns, wie wir sie von Bildern eher weniger kennen.
    Wir wandern ein Stück des Bright Angel Trails, gehen einen Burger essen um uns bei den -5 °C Tagestemperatur wieder aufzuwärmen und die Schuhe halbwegs trocken zu bekommen und laufen noch den Rim Trail entlang. Dann geht es zurück ins warme Toilettenhäuschen, wo wir wieder zu Abend kochen und am Heißluftfön unsere Füße für die Nacht vorwärmen.
    Mit knapp -18°C ist die Nacht die bisher kälteste. Ein bisschen Bammel hatten wir schon davor. Nicht etwa, dass wir wirklich von Schaden nehmen würden, denn dafür sind wir doch gut vorbereitet und das Toilettenhäuschen könnte zur Not als Zufluchtsort dienen. Nein, es geht eher darum, dass es nicht gerade die gemütlichste Nacht werden könnte.
    Wir tragen 5 Oberteile, 2 Hosen, 2 Paar Socken (mit Fußwärmern) und zwei Schichten am Kopf. Dazu liegen wir im Schlafsack mit Inlet, die Regenjacke liegt über den Füßen, die Fleecedecke (ursprünglich für die Mongolei) liegt über der Körpermitte und oben liegt die alte Rettungsdecke. Ich habe zusätzlich noch den Regenponcho um den Oberkörper gewickelt, weil mein Schlafsack etwas dünner ist als Lukas'.

    Fazit nach etwa einer Stunde:
    Fast schon panisch entledigen wir uns ein bis zwei Schichten, weil es einfach viel zu warm ist. Rückblickend wir das wohl eine der wärmsten Winternächte. Selbst im Motel in Williams war es nachts gefühlt frischer.
    Allerdings ist das schon die zweite Nacht, in der sich das Kondeswasser, das sich normalerweise bei hoher Luftfeuchtigkeit am Innenzelt ansetzt, nun als Schnee niederlässt. Das bedeutet wiederum, dass bei der kleinsten Berührung des Innenzelts mit zum Beispiel dem Schlafsack der Schnee auch auf unsere Gesichter niederrieselt. Ein Traum!
    Zusätzlich gefriert auch das Wasser, das wir mit im Zelt dabei haben teils vollständig in den Flaschen. Morgens muss sich dann erstmal eine noch flüssige Flasche finden, mit der die Haferflocken aufgegossen werden können.

    Gut ausgeschlafen geht es am nächsten Tag bei nun wärmeren Temperaturen (knapp über Null) noch über einen anderen Wanderweg etwas in den Canyon hinein. Etwas erstaunt sind wir über die vielen Wanderer, die uns mit Zelt aus dem Canyon heraus entgegen kommen.
    Die darauffolgende Nacht ist dann mit -11°C schon fast wieder standardmäßig für uns und nach den warmen Erfahrungen aus der letzten Nacht nicht mehr mit einer vorherigen Unruhe verbunden. Auch Schnee setzt sich in dieser Nacht nicht mehr am Innenzelt an.
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