Satellite
Show on map
  • Tag 316: Poccis Home bis Monument Valley

    January 19 in the United States ⋅ ☁️ 8 °C

    Der Abschied von Pocci an diesem Morgen ist schwer. Aber so ist das auf einer Reise. Wir treffen herzliche Menschen, interagieren mit Tieren und sehen atemberaubende Landschaften, aber irgendwann kommt der Moment, an dem wir uns wieder von ihnen abwenden müssen und nur hoffen können, sie eines Tages wieder zu sehen.
    Zurück auf der Straße und nach ein paargeradelten Kilometern steht uns mal wieder der Mund offen. Was für eine Landschaft! Rechts und links der Straße ragen sogenannte "Mesas" empor, in anderen Worten freistehende Steinplatteaus. Was muss dieser Anblick doch für einen Eindruck auf die ersten Siedler gemacht haben, die hier durch kamen und nicht wussten was sie erwartet. Genauso ist es nicht verwunderlich, dass die Diné diese Region schützen wollen.
    Wir machen einige Bilder und überqueren dann die Grenze in unseren dritten Bundesstaat, Utah. Am Gate zum wirklichen Monument Valley holen wir uns für 8 Dollar eine Ticket und erfahren dann, dass wir mit den Fahrrädern zwar auf den Aussichtspunkt, aber nicht hinunter ins Tal fahren dürfen. Einen Grund erfahren wir nicht. Normalerweise führt vom Aussichtspunkt aus noch eine Straße hinunter ins Tal und teilweise zwischen den Mesas hindurch. Mit dem Privatauto dürften wir hier jetzt problemlos fahren.
    Wir radeln also noch die letzten Meter und erreichen dann den Aussichtspunkt. Der Ausblick ist gigantisch! Allerdings müssen wir eingestehen, dass uns das Monument Valley im Vergleich zum Grand Canyon doch nicht mehr so sehr vom Hocker haut. Vielleicht sind wir einfach etwas überreizt.
    Wir machen natürlich unzählige Bilder uns Videos, mit uns ohne Fahrrädern, und versuchen dann, ob wir nicht mit Privatleuten durch das Tal fahren können. Leider sind die Autos meist schon voll oder sie kommen bereits von der Tour durch das Tal zurück. Da der Weg mit dem Fahrrad und der mit dem Auto also keine Option ist, entscheiden wir uns dazu ein Stück zu Fuß hinunter zu laufen. Von einem Tourist werden wir noch vor herum streunenden Hunden gewarnt, die sich unten im Tal scheinbar über irgendeine Beute hermachen, aber davon bekommen wir nichts mit.
    Stattdessen machen wir ein paar Bilder an der wohl berühmtesten Stelle des Parks, an der Aussichtsstelle auf den "West Mitten" und "East Mitten". Die beiden Monolithe haben mit etwas Fantasie die Form von aufrechtstehenden Fäustlingen und sind DIE Attraktion schlechthin.
    Aus geologischer Sicht entstanden diese Felsmassive auf folgende Weise:
    Ursprünglich war dieses Gebiet von vielen Sedimentschichten bedeckt. Durch kleine Bäche aus nahegelegenen Gebirgszügen wurden Sedimente abgelagert die sich zu Schluffstein und Schiefer verfestigten. Diese bilden nun den Boden des Tals. Vom Wind verwehte Sanddünen lagerten sich anschließend auf diesem verhärteten Grund ab. Daraufhin sank das Gebiet ab und weitere Sedimente wurden durch Wasser und Wind in diese Region befördert und verfestigten sich zu Gestein.
    Diese wurden dann wiederum angehoben und seither durch Winderosion in die jetzigen Steinmassive geformt.

    Der Sage der Diné nach bildete sich die Erdoberfläche durch Überschwemmungen aus der Tiefe. Daraufhin stiegen ebenfalls aus der Tiefe Götter, Tiere und die Vorfahren der Menschen durch ein riesiges Schilfrohr empor. Um das überschwemmte Land zu trocknen gruben sie mit Steinwerkzeugen Gräben in die Erdoberfläche, durch die das Wasser abfließen konnte. Diese Gräben sind heutzutage die Flüsse und im Gestein sieht man der Sage nach noch heute die Spuren des einstigen Wassers, das hier gewesen sein soll. Nachdem das Wasser abgeflossen war, blieb nur noch feuchter Grund zurück, der nun den Schluff des Talbodens bildet.
    Die zuvor erwähnten Götter formten daraufhin die Berge, ließen Wälder wachsen und gestalteten die Erde wie sie heute ist.

    Es ist wenig erstaunlich, dass um die Entstehung dieser Felsmassive zahlreiche Geschichten kreisen.

    Unser ursprünglicher Plan war es eigentlich, auf dem Campingplatz am Aussichtspunkt zu zelten. Leider hat dieser allerdings über den Winter geschlossen und die Hotelzimmer überschreiten mit dem niedrigsten Preis für 160€ pro Nacht leicht unser Budget.
    Deshalb fahren wir noch ein paar Kilometer aus dem Park heraus und finden dann ebenfalls problemlos ein schönes Zeltplätzchen.
    Read more