• Unsere bescheidene Unterkunft
    Beispiele aus der Werlstatt des FortsDie "Twin Rocks" - dem Aussehen nach eher "Die Verliebten"

    Tag 319: Bluff bis Montezuma Creek

    January 22, 2024 in the United States ⋅ ⛅ 9 °C

    Wir stehen um 7 Uhr auf und packen weitestgehend zusammen. Um 8 Uhr werden wir dann von Ron und Kyle im Truck abgeholt. Gestern Abend hatten wir noch darüber gescherzt, dass die beiden immer einen Cowboyhut tragen. Also sage ich, als wir in den Truck einsteigen: "Two Cowboys in a truck. You must be Ron and Kyle." Wir scherzen etwas und fahren dann ein wenig aus Bluff hinaus, in die Richtung aus der wir gestern gekommen sind. Als die beiden nämlich gestern Abend erfahren haben, dass wir bei der Herfahrt die in den Stein gemeiselten indianischen Inschriften abseits der Straße verpasst haben, wollten sie uns diese noch zeigen. Manche von ihnen sind tatsächlich noch sehr gut zu erkennen, andere leider durch Vandalismus übermeiselt. So können wir ein paar alte Ziegen oder Rehe ausmachen, die teilweise jedoch in jüngster Zeit um ein paar Details erweitert wurden. Schade, dass manche selbst vor solch bedeutenden Kulturgütern keinerlei Achtung haben! Die beiden Brüder erzählen uns auch, dass hier in der Region noch viele alte Felswohnungen verschiedener Stämme zu finden sind. Allerdings werden diese nicht ausgeschrieben und auch auf keiner Karte markiert, da auch sie sonst Opfer von Vandalismus und respektlosem Umgang werden würden.
    Wir fahren von den Felsinschriften wieder zurück und zu Ron und Bev nach Hause. Dort wurden wir nämlich gestern Abend noch zum Frühstück eingeladen. Zusätzlich zu den vier Batemans stößt noch Ted Hill dazu, der Urenkel des Missionsleiters. Es ist wieder einmal schön und gleichzeitig witzig. Mit den fünf ist es so einfach ins Gespräch zu kommen, ganz so als würden wir uns schon eine Weile kennen.
    Bevor wir gemeinsam zum Fort zurück gehen überreicht uns Ron noch als Geschenk das "Book of Mormon" über das wir schon virl erzählt haben und alle hinterlassen uns noch eine kleine Nachricht und ihre Adressen. Weil Bev mitbekommen hat, dass der Reißverschluss meiner Regenjacke nun vollständig kaputt ist, nachdem er die letzten Wochen schon sehr oft gehakt hat, schenkt sie mir kurzerhand noch eine ihrer Jacken, die sie so gut wie nie anzieht, wie sie mir versichert. Jegliche Ablehnungsversuche meinerseits bleiben vergebens und so nehme ich die grüne, deutlich zu große Jacke mit Inschrift des "Grand Canyon" auf der Brusttasche mit und bin sehr froh darum eine wetterfestere Alternative zu meiner kaputten Regenjacke zu haben.
    Gemeinsam gehen wir wieder zum Fort in dem eine Predigt und Art Fortbildung für die Freiwilligen stattfindet. Auch zu dieser wurden wir eingeladen und sind gespannt mal etwas tiefer in diese uns so unbekannte Glaubensrichtung einzutauchen. Die Treffen unter den Freiwilligen finden täglich statt. Es wird gebetet, geschichtliche Hintergründe einzelner an der Mission beteiligter vorgestellt und die Aufgaben und Ziele des Tages besprochen.
    Am Ende des Treffens lernen wir noch Lisa Hill, Teds Frau kennen. Abwechselnd dürfen wir einen Blick hinter die Kulissen werfen, uns die Werkstatt anschauen und die Näherei. Es ist wirklich unfassbar was hier geschaffen wird!
    Wir führen lange Gespräche mit den sechs, machen Bilder und scherzen. Es ist manchmal verrückt wie schnell man sich doch mit uns vor einem Tag noch Wildfremden jetzt schon so verbunden fühlt.
    Wir essen noch auf dem Gelände zu Mittag, was noch um ein paar Cookies, Müsliriegel und Sandwiches von den Batemans ergänzt wurde und verabschieden uns dann schweren Herzens. Der Besuch bei Lisa und Ted in Phoenix und den Batemans auf der Farm im Norden Utahs muss leider bis zu unserem nächsten Urlaub in den Staaten warten.
    Da wir den Großteil des Tages noch im Fort verbracht haben, kommen wir heute nicht mehr so weit. Trotzdem sind die Felsformationen allein auf diesem Stück überwältigend.
    In Montezuma Creek kaufen wir noch für die nächsten Tage ein und finden kurz danach in einer Kurve der Straße, in der die Felsen etwas zurück weichen, ein ganz nettes Plätzchen.
    Wir bauen das Zelt auf, essen zu Abend und lauschen dem Geheule naher Coyoten.
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