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Nach einem gemütlichen Frühstück in der Wohnung mit Jan und Mira machen wir uns aufbruchbereit.
Wir verabschieden uns von den beiden, die zu einer Tageswanderung aufbrechen.
Nach und nach tragen wir unsere Taschen nach unten und beladen wieder einmal unsere Räder. Dann geht es nach unten zur Fähre.
Wir erreichen noch pünktlich das Schiff um 12:20 Uhr, dürfen es allerdings nicht mit den Rädern betreten, weil es schon zu voll ist. Also müssen wir eine halbe Stunde bis zur neuen Fähre warten. Da Lukas nicht mehr genug Geld auf seinem Ticket hat, müssen wir es noch aufladen. Am Automaten können allererdings nur höhere Beträge gewählt werden als eine Einzelfahrt kostet. Deshalb gehen wir zum Schalter. Dort will uns die Frau allerdings weismachen, dass man auf eine Karte nur 3€ und keine für eine Einzelfahrt benötigten 1,50€ laden kann. Lukas erklärt ihr, dass genau dies vor zwei Tagen auf der anderen Seite problemlos funktioniert hat. Scheinbar sind die Computer allerdings so verschieden, dass es auf dieser Seite der Bucht nicht so einfach geht. Lukas bleibt letztlich nichts anderes übrig als die 3€ zu zahlen.
Wir pumpen noch die Reifen besser auf und vertreiben uns so die Zeit bis wir auf die Fähre schieben dürfen. Die Räder in die Fahrradständer gestellt schippern wir ans andere Ufer.
Dort versuchen wir das auf die Tickets geladene Restgeld wieder zurück zu bekommen, was allerdings nicht möglich ist. Da wir ansonsten nichts weiter mit den Tickets und dem Geld anfangen können, lassen wir sie an den Automaten zurück, damit sich hoffentlich jemand anderes darüber freuen kann.
Dann fahren wir den Fahrradweg an der Küste entlang zurück, werfen nochmal einen letzten Blick auf den "Praça do Comércio" und folgen dann dem weiterhin gut ausgebauten Fahrradweg.
Beim Lidl gehen wir nochmal einkaufen, da komischerweise die Läden hier auch sonntags offen haben. Es geht weiter zum Decathlon, wo wir noch eine Gaskartusche und Mehrwegwasserflasche besorgen. Mit nun schon recht penetrantem Magenknurren setzen wir uns an die Promenade, essen Käse-Blätterteigstangen mit Hummus und genießen noch die entspannte Atmosphäre.
Weiter über gute Fahrradwege fahren wir die Küste entlang, folgen einer Weile einem Holzsteg und fühlen uns als würden wir gerade unseren Urlaub anfangen.
In einem kleinen Ort bekommen wir noch eine Prozession zum Palmsonntag mit, wobei allerdings die ihr folgenden Gläubigen teils mehr an uns beziehungsweise den Fahrrädern interessiert zu sein scheinen als an der Prozession selbst.
Wir überqueren ein weiteres Mal die Bucht und fahren nun zwischen Feldern hindurch. Direkt sind wir gedanklich wieder in den USA, denn zu beiden Seiten der Straße verläuft ein Zaun.
Auch ein kleiner Wald, den wir uns für unseren heutigen Zeltplatz ausgesucht haben, ist vollständig eingezäunt und gegenüber befindet sich zu unserer Überraschung der Eingang zu einer Gated Community, wie wir sie nur allzu oft in den Staaten gesehen haben.
Erst ein Stück weiter finden wir dann ein Fleckchen wo wir unser Zelt aufbauen können. Zum Glück ist es hier deutlich kühler und damit recht angenehm im Zelt.Leer más
Weil unser Zelt an dieser Stelle eventuell nicht gerne gesehen wird, bauen wir zunächst ab und fahren ein Stück weiter.
Die Zäune zu beiden Seiten der Straße werden leider nicht weniger. Allerdings kommen wir immer höher, sodass wir das Tal mit den oft unter Wasser stehenden Feldern hinter uns lassen.
Neben einem kleinen, von der Straße abführenden Weg machen wir eine Pause und frühstücken. Es ist ungewohnt frisch. Ein kühler Wind weht über die Hügel und wir müssen Stirnband und Halstuch anziehen. Um ehrlich zu sein sind es fast 20 Grad, aber unsere Körper sind noch immer an knapp 30 Grad (durch die hohe Luftfeuchtigkeit war die Fühltemperatur 40 Grad) von Miami gewohnt.
Wir folgen den Anweisungen der Dame unserer Navigationsapp Komoot, von der wir seit knapp 2 Monaten nichts mehr gehört haben. Es ist vollkommen verrückt! Ständig vernehmen wir von ihr neue Richtungswechsel. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt.
Manchmal liegt sie allerdings auch etwas daneben beziehungsweise lotst uns über zugewucherte Wege, die wir über eine der vielen geteerten Straßen letztlich problemlos umfahren.
In Coruche füllen wir unsere Flaschen an einem Toilettenhäuschen auf. Ganz entgegen unserer ursprünglichen Vermutung ist das Leitungswasser in Portugal nämlich problemlos trinkbar, könnte allerdings in Küstenregionen etwas chlorhaltig schmecken. Ein kleiner Probeschluck vom Waschbecken verrät uns, dass dieses Wasser klar schmeckt.
Gleich gegenüber des Toilettenhäuschens steht eine alte, aber vermutlich noch genutzte Stierkampfhalle - ein eher unliebsamer Anblick.
Bei der Rausfahrt aus dem Ort halten wir noch am Lidl (dem bisher 5. in Portugal), um unsere Vorräte aufzustocken. Dort werden wir von einer Frau angesprochen, auf Deutsch! Obwohl wir in Lissabon schon unfassbar viele Deutsche gesehen haben, sind wir dennoch überrascht, hier plötzlich angesprochen zu werden. Das sind wir auf Deutsch gar nicht mehr gewohnt.
Die Frau fragt uns voller Erfurcht, ob wir den ganzen Weg von Deutschland nach Portugal mit dem Fahrrad gefahren sind. Wahrheitsgemäß antworte ich mit "Ja". "Aber anders als man denkt," fügt Lukas hinzu. Die Frau schaut weiterhin gespannt, aber auch etwas unsicher. "Wir sind mit dem Fahrrad über Athen bis nach Japan gefahren, dann nach LA geflogen und quer durch die Staaten gefahren," ergänzt Lukas. "Also wir fahren jetzt "nur" noch nach Hause," erkläre ich auf das nun sehr erstaunte Gesicht hin. Dann lacht sie und meint, 'dann sei es ja wirklich "nur" noch ein kurzer Heimweg'.
Wir verabschieden uns und fahren weiter. Bald kommen wir auf einen Schotterweg mit teils sandigen Abschnitten, die das Vorderrad verdrehen, wenn man nicht aufpasst. Wir machen Mittagspause und sind erstaunt darüber, dass wir kein einziges Auto hören, eine fast undenkbare Tatsache im Großteil der Staaten.
Wir fahren entlang schöner Felsformationen, die uns an unsere Zeit in der Türkei zurück erinnern, genießen die Ausblicke und die Ruhe. Auch die Zäune sind schon deutlich weniger geworden und so sehen wir immer wieder schöne potentielle Zeltplätze.
Vereinzelt nieselt es mal und ein kühler Wind weht weiterhin.
Gegen halb 6 bauen wir unser Zelt auf, ich werkel noch ein bisschen an meinem Rad, Lukas kocht und dann essen wir gemütlich im Zelt.Leer más
Wir hatten echt vergessen wie leise es doch nachts sein kann! Ein einziges Auto ist heute Nacht an uns vorbei gefahren und das hat sich ganz und gar nicht wie ein Düsenjet angehört, so wie es in den Staaten immer klang, wenn ein Auto vorbei kam.
Eigentlich hatten wir mit Regen heute Morgen gerechnet, doch stattdessen stehen wir zu herrlich blauem Himmel und Sonnenschein auf. Bis wir eingepackt haben sind ein paar Wolken aufgezogen, doch von schlechtem Wetter ist weit und breit nichts zu sehen.
Wir folgen der Landstraße von der wir gestern zum Zelten abgefahren sind und blicken auf grüne, teils bewaldete Weiten hinab. Auch hier verlaufen zum Großteil wieder Zäune, deren Sinn meist nicht wirklich zu erkennen ist.
Wir fahren vorbei an Olivenbäumen, Orangenbäumen in Vorgärten, ein paar wenigen Tieren und kleinen, ganz goldigen Orten. Die Fasaden der Häuser sind bunt gestrichen und die Straßen meist enger.
Je weiter wir kommen, desto mehr Wolken ziehen auf und desto dunkler verfärbt sich der Himmel. Vereinzelt fallen ein paar Tropfen, aber ansonsten bleibt es trocken. Ein kühler Wind weht, zu unserem Glück aber aus der "richtigen" Richtung, sodass er uns ein bisschen anschiebt.
Vor Sousel begegnen wir zwei Wanderern, die vielleicht 65 Jahre alt sein mögen. Von weitem erkennen wir die Regenüberzüge der Marke "Deuter" und haben schon so eine Ahnung welcher Nation die beiden angehören. Wir rollen langsam herbei, halten an und nach ein paar Worten ist allen klar, dass wir alle Deutsche sind. Schnell ist die Sprache gewechselt und unsere Reisevorhaben ausgetauscht.
Die beiden Berliner laufen von Faro nach Santiago de Compostela und haben bereits 1000 km zurückgelegt. Die nächsten zwei Tage wollen sie allerdings in Sousel den Regen aussitzen. Da sich diesee immer mehr anbahnt verabschieden wir uns (etwas mehr auf ihr Drängen hin) und fahren weiter.
Kurz vor Sousel treffen uns dann die ersten Tropfen. Wir suchen uns eine Möglichkeit im Ort zum Unterstellen während der Mittagspause und werden bei einem geräumigen Überstand einer Kirche fündig. Geschützt vom Regen essen wir Brot, Hummus und einen frisch gekauften Schafskäse, der beim Kauf sehr vielversprechend aussah (was er dann auch war). Ob die beiden Berliner wohl sehr nass wurden?
Wir sitzen noch einen weiteren leichten Schauer aus, nachdem während dem Großteil der Pause die Sonne geschienen hat. Dann fahren wir weiter mit dem Ziel nicht mehr allzu lange zu fahren und lieber einen wirklich guten Zeltplatz zu nutzen, falls wir einen solchen finden sollten.
Die meiste Zeit bleibt es trocken und wir genießen die Sonne, die wieder zum Vorschein gekommen ist. Es bieten sich nicht viele Möglichkeiten überhaupt ein Zelt aufzubauen, weil alles wieder eingezäunt ist.
Bei einer Wiese ohne Zaun halten wir schließlich an. Können wir jetzt schon das Zelt aufbauen? Es ist 3 Uhr, recht gutes Wetter und zwar ein schöner Platz, auf dem aber vielleicht noch gearbeitet werden könnte. Und überhaupt, es ist doch gutes Wetter!
Wir fahren also weiter, kommen durch einen Ort und merken bald, dass wir heute wohl keinen so guten Ort wie den vorigen mehr finden würden. Der Zaunwall lässt einfach nicht nacht
Und dann beginnt der Regen! Es regnet zwar nicht in Strömen, aber immerhin stark genug, dass es immer frischer wird, da sich das Wasser schon in Teile der Kleidung hineinzieht.
Dann werden wir fündig. An einer Stelle weicht der Zaun etwas von der Straße ab und da der Regen nicht weniger zu werden scheint und die Karten auch keine besseren Plätze in Aussicht stellen, bauen wir auf.
Es regnet natürlich unaufhörlich, sodass wir alle Taschen von den Rädern abnehmen und so schnell wie möglich im Zelt verschwinden. Da darin schon alles nass ist, müssen wir Schritt für Schritt zunächst den Boden, die Wände und dann nach und nach die Taschen abtrocknen, damit wir mit diesen das Innenzelt nicht gleich wieder nass machen. Es dauert eine ganze Weile bis wir schließlich trocken in unseren Schlafsäcken sitzen und zur Stärkung ein bisschen polnisches Studentenfutter aus der Wohnung in Lissabon essen.
Das nächste Mal entscheiden wir uns dann wohl doch für den früheren Platz!Leer más