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  • Tag 383: Maranhão bis Vila Vernando

    March 26 in Portugal ⋅ 🌬 11 °C

    Wir hatten echt vergessen wie leise es doch nachts sein kann! Ein einziges Auto ist heute Nacht an uns vorbei gefahren und das hat sich ganz und gar nicht wie ein Düsenjet angehört, so wie es in den Staaten immer klang, wenn ein Auto vorbei kam.
    Eigentlich hatten wir mit Regen heute Morgen gerechnet, doch stattdessen stehen wir zu herrlich blauem Himmel und Sonnenschein auf. Bis wir eingepackt haben sind ein paar Wolken aufgezogen, doch von schlechtem Wetter ist weit und breit nichts zu sehen.
    Wir folgen der Landstraße von der wir gestern zum Zelten abgefahren sind und blicken auf grüne, teils bewaldete Weiten hinab. Auch hier verlaufen zum Großteil wieder Zäune, deren Sinn meist nicht wirklich zu erkennen ist.
    Wir fahren vorbei an Olivenbäumen, Orangenbäumen in Vorgärten, ein paar wenigen Tieren und kleinen, ganz goldigen Orten. Die Fasaden der Häuser sind bunt gestrichen und die Straßen meist enger.
    Je weiter wir kommen, desto mehr Wolken ziehen auf und desto dunkler verfärbt sich der Himmel. Vereinzelt fallen ein paar Tropfen, aber ansonsten bleibt es trocken. Ein kühler Wind weht, zu unserem Glück aber aus der "richtigen" Richtung, sodass er uns ein bisschen anschiebt.
    Vor Sousel begegnen wir zwei Wanderern, die vielleicht 65 Jahre alt sein mögen. Von weitem erkennen wir die Regenüberzüge der Marke "Deuter" und haben schon so eine Ahnung welcher Nation die beiden angehören. Wir rollen langsam herbei, halten an und nach ein paar Worten ist allen klar, dass wir alle Deutsche sind. Schnell ist die Sprache gewechselt und unsere Reisevorhaben ausgetauscht.
    Die beiden Berliner laufen von Faro nach Santiago de Compostela und haben bereits 1000 km zurückgelegt. Die nächsten zwei Tage wollen sie allerdings in Sousel den Regen aussitzen. Da sich diesee immer mehr anbahnt verabschieden wir uns (etwas mehr auf ihr Drängen hin) und fahren weiter.
    Kurz vor Sousel treffen uns dann die ersten Tropfen. Wir suchen uns eine Möglichkeit im Ort zum Unterstellen während der Mittagspause und werden bei einem geräumigen Überstand einer Kirche fündig. Geschützt vom Regen essen wir Brot, Hummus und einen frisch gekauften Schafskäse, der beim Kauf sehr vielversprechend aussah (was er dann auch war). Ob die beiden Berliner wohl sehr nass wurden?
    Wir sitzen noch einen weiteren leichten Schauer aus, nachdem während dem Großteil der Pause die Sonne geschienen hat. Dann fahren wir weiter mit dem Ziel nicht mehr allzu lange zu fahren und lieber einen wirklich guten Zeltplatz zu nutzen, falls wir einen solchen finden sollten.
    Die meiste Zeit bleibt es trocken und wir genießen die Sonne, die wieder zum Vorschein gekommen ist. Es bieten sich nicht viele Möglichkeiten überhaupt ein Zelt aufzubauen, weil alles wieder eingezäunt ist.
    Bei einer Wiese ohne Zaun halten wir schließlich an. Können wir jetzt schon das Zelt aufbauen? Es ist 3 Uhr, recht gutes Wetter und zwar ein schöner Platz, auf dem aber vielleicht noch gearbeitet werden könnte. Und überhaupt, es ist doch gutes Wetter!
    Wir fahren also weiter, kommen durch einen Ort und merken bald, dass wir heute wohl keinen so guten Ort wie den vorigen mehr finden würden. Der Zaunwall lässt einfach nicht nacht
    Und dann beginnt der Regen! Es regnet zwar nicht in Strömen, aber immerhin stark genug, dass es immer frischer wird, da sich das Wasser schon in Teile der Kleidung hineinzieht.
    Dann werden wir fündig. An einer Stelle weicht der Zaun etwas von der Straße ab und da der Regen nicht weniger zu werden scheint und die Karten auch keine besseren Plätze in Aussicht stellen, bauen wir auf.
    Es regnet natürlich unaufhörlich, sodass wir alle Taschen von den Rädern abnehmen und so schnell wie möglich im Zelt verschwinden. Da darin schon alles nass ist, müssen wir Schritt für Schritt zunächst den Boden, die Wände und dann nach und nach die Taschen abtrocknen, damit wir mit diesen das Innenzelt nicht gleich wieder nass machen. Es dauert eine ganze Weile bis wir schließlich trocken in unseren Schlafsäcken sitzen und zur Stärkung ein bisschen polnisches Studentenfutter aus der Wohnung in Lissabon essen.
    Das nächste Mal entscheiden wir uns dann wohl doch für den früheren Platz!
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