Calendar-Year Triple Crown 24

February - April 2024
Über Find Penguins werden Jochen und ich über unsere Fernwanderung auf dem Appalachian Trail, Pacific Crest Trail und dem Continental Divide Trail berichten. Folgt uns und seid gespannt auf abenteuerliche und witzige Geschichten. - > REISE ANZEIGEN Read more
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  • Day 2

    Atlanta: Resupply

    February 2 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Mit einem Tag Verspätung sind wir nach einer anstrengenden Zeit in Atlanta am 2. Februar mit einem Uber zum Trail gefahren. In Atlanta haben wir unseren Proviant für die kommenden drei Monate vorbereitet. Insgesamt haben wir 14 Päckchen an uns selbst (Post Office) verschickt, mit 53,5 kg Essen, 650 Riegel und Backup-Ausrüstung. 2 Päckchen mit Ausrüstung, die wir zu einem späteren Zeitpunkt benötigen, haben wir an Andreas Danner, unserem Trailmanager geschickt. Vielen Dank dafür!!

    Zum Essen gibt es morgens Haferflocken mit unterschiedlichen Früchten und abends wahlweise Nudeln, Reis oder Kartoffelbrei mit Gemüse. Die Früchte und das Gemüse haben wir gefriergetrocknet bei Walmart gekauft. Ebenso die Masse an Riegeln. Im Walmart haben wir insgesamt fast 1000 USD liegen lassen. Als wir dort an der Kasse waren, wurden wir von den Mitarbeitenden gefilmt. 😂
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  • Day 3

    Der erste Tag auf dem AT

    February 3 in the United States ⋅ ☀️ 11 °C

    Heute sind wir nach einer Nacht auf dem Approach Trail auf dem Springer Mountain auf dem AT gestartet. Die Nacht war sehr kalt, da wir ohne Zelt nur mit dem Schlafsack und der Isomatte geschlafen haben. Das nennt man Cowboy Camping. Uns blieb leider keine andere Möglichkeit, da wir Deppen keine Heringe für unser Zelt dabei haben.

    Die ganze Nacht hat es sehr stark gewindet, weshalb ich sie Nacht über sehr gefroren habe. Leider hat lies der Wind erst nachmittags nach, sodass es morgens auf dem Weg zum Springer Mountain noch sehr lange sehr stark gewindet hat. Beim Springer Mountain, dem Southern Terminus, haben wir den ersten AT Hiker getroffen (Zeb). Nach einem kurzen Frühstück auf dem Parkplatz (1 Stunde) sind wir dann in Richtung Norden gewandert. Während dieser Pause haben wir noch mal mit Zeb gesprochen, der ein Video von uns gemacht hat, da er Youtuber ist. Kurze Zeit später kam dann noch ein Südkoreaner auf uns zu, der seit 16 Jahren in den USA auf Reisen ist. Ihm haben wir erzählt, dass wir alle drei Trails in einem Jahr laufen möchten.

    Er war so begeistert, dass er den anderen Menschen um uns rum davon erzählt hat und ebenfalls ein YouTube Video von uns gemacht hat. Er hat sogar während wir gegessen haben uns gefilmt. Das war dann doch ein wenig unangenehm. 😂

    Den Tag über war wunderbares Wetter und wir hatten beste Laune. Abends gab es dann noch unser erstes Trail Magic. Leider haben wir dort die Zeit „versödelt“, weshalb wir sehr spät und bei Dunkelheit am Shelter ankamen.

    Das Shelter war leider schon voll und viele haben auch geschlafen. Wir mussten daher leise unser Zeug auspacken und unser Essen kochen.

    Die Nacht war sehr kalt und ich konnte nur sehr unruhig schlafen, leider wurde ich auch etwas krank und bin mit einer verschnupften Nase aufgewacht. In der Nacht hatte es 2 °C.
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  • Day 4

    Auweia, das ging fast in die Hose. 😂

    February 4 in the United States ⋅ ☁️ 8 °C

    Heute Nacht haben wir in dem Goosh Mountain Shelter übernachtet. Morgens sind wir zeitig aufgestanden und haben unseren Rucksack bei einer Bärenbox gepackt, um die anderen Wandernden im Shelter nicht zu wecken. Obwohl wir sicher allen Grund hatten uns zu revanchieren. Ein Mann neben uns hat die halbe Nacht geraschelt und ein weiterer Mann hat unfassbar laut geschnarcht. Dieses mal war es nicht Jochen. ;)

    Morgens war es wieder sehr kalt und der Wind war wieder unangenehm stark. Es hatte morgens zwischen 1 und 3 °C.

    Da Jochens Mutter Geburtstag hatte, hat er morgens seine Eltern angerufen, die gerade den Geburtstagsbrunch beendet hatten.

    Nach dem Gespräch haben Jochen und ich uns über unsere Vorliebe für Brunch unterhalten und dabei Lust auf deutsches Frühstück mit Brezeln, Eiern (wachsweich natürlich) und unterschiedliche Frischkäsesorten bekommen.
    Ich freue mich schon sehr, wenn ich mal bei Familie Spender zum Brunch eingeladen bin. 😉 „Leider“ wird dies noch eine Weile dauern. 😁

    Unser Frühstück haben wir an einer Wasserquelle eingenommen. Dort war es saukalt, weil es dort sehr stark gewindet hat. Gegen Ende des Frühstücks kamen zwei andere AT Hiker zu uns und haben Wasser gefiltert. Während dessen kamen wir ins Gespräch und es hat sich herausgestellt, dass einer der Wanderer schon den Pacific Crest Trail und den Continental Divide Trail gewandert ist. Sein Trailname ist „Thirsty“ und kommt aus San Diego.

    Nach dem Frühstück haben wir uns in Richtung Bloud Mountain aufgemacht, auf dem wir nur eine kurze Pause eingelegt und Kniebandagen angezogen haben. Nachdem wir von dort oben losgelaufen sind, kamen wir ins Gespräch mit einem Amerikaner, der in den Appalachen aufgewachsen ist und irgendwann mal gerne den ganzen Trail laufen möchte, aber momentan aufgrund seiner Arbeit noch nicht die Zeit hat dafür hat.

    Nach einem anstrengenden Abstieg, sind wir in einen Outdoor laden beim Neels Gap gegangen. Dort haben wir jeweils einen Dry Sack für unsere Schlafsäcke gekauft, da unsere Pack Säcke für den Schlafsack nicht wasserdicht sind. Außerdem konnten wir dort unsere Heringe für das Zelt kaufen.

    Zu unserer Überraschung haben wir dann noch eine kostenlose Pizza bekommen, da jemand so freundlich war, uns eine Pizza zu zahlen. Es hat wohl jemand angerufen und vorab eine Pizza bezahlt für irgendwelche Wanderer. Im Laden selbst haben wir bei einem Kaffee und bei der leckeren Pizza mit Thirsty gesprochen. Wir haben ihm von unserem Vorhaben, der Calendaryear Triple Crown, erzählt. Er hat uns sofort seine Hilfe angeboten und wir haben die Handynummern ausgetauscht. Nach etwa 1 Stunde haben wir dann wieder unsere Rucksäcke aufgeschultert und sind wieder losgezogen. Wir konnten es kaum erwarten, einen Zeltplatz zu finden, um die erste Nacht in unserem Zelt zu verbringen.

    Zu Beginn dieser Reise hatten wir Sorge, dass ein gemeinsames Zelt für uns beide zu eng sei und man zu wenig Privatsphäre hätte. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass es zum einen viel wärmer ist, gemeinsam in einem Zelt zu übernachten und zum anderen, dass wir (mehr oder weniger gerne) unsere Privatsphäre gegen eine nette Unterhaltung im Zelt eintauschen.

    Um etwa 20:00 Uhr, als Jochen und ich bereits in unseren warmen und kuscheligen Schlafsäcken lagen, kam noch Zeb an unserem Zeltplatz an und hat sein Zelt direkt neben uns aufgebaut.

    Während Jochen schnell und ohne schnarchen eingeschlafen ist, habe ich noch die ersten Beiträge bei Instagram und FindPenguins gepostet.

    Noch eine kleine Anekdote, bevor ich direkt einschlafe: Als Jochen seinem großen Geschäft nachging, habe ich mit meiner Mutter telefoniert. Bevor er allerdings auf die Toilette ging, habe ich ihm einen leichten Klaps auf den Rücken gegeben, wobei es fast zu einem Unfall bei Jochen kam. Als er dann zurückkam, haben wir noch nett mit meiner Mutter gesprochen, und uns dann von ihr verabschiedet. Allerdings war es so, dass es mit dem Auflegen aufgrund der kalten Hände nicht geklappt hatte. Als Jochen dachte, dass meine Mutter nicht mehr zuhörte, beleidigte er mich aufgrund des Schulterklopfers und schrie laut „Du Arschloch!“ Meine Mutter hat das natürlich mitbekommen und direkt zu Jochen gemeint. „Hallo Jochen, du kannst doch nicht mein Sohn Arschloch nennen“. Daraufhin haben wir ihr die Geschichte erklärt, da sie besorgt war, dass wir schon jetzt streiten, bevor es überhaupt richtig losgeht. 😂
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  • Day 6

    Als wäre es nicht schon hart genug..

    February 6 in the United States ⋅ 🌙 6 °C

    Heute sind wir früh aufgestanden und konnten bei einem wundervollen Sonnenaufgang unsere morgendlichen Riegel essen. Nach einer kurzen Wanderung bei herrlich warmen Wetter bin ich leider (mal wieder) umgeknickt. Nach weiteren 2,5 Meilen mit vielen unterschiedlichen Gedanken und bei gedämpfter Stimmung haben wir eine längere Pause eingelegt.

    Mit einer Ibuprofen und jeder menge guter Laune sind wir noch weitere 10 Meilen zum Dick Gap gelaufen, von wo aus wir nach Hiawassee zu einer Apotheke getrampt sind. Dort gabs erst mal nen Liter Voltaren und eine Bandage für mein Sprunggelenk.

    Nach längerem hin und her haben wir uns dann entschieden, ins Hostel „Around the Bend“ zu gehen. Dort hatten wir unsere erste Dusche seitdem wir auf dem Trail sind, konnten unsere Wäsche waschen und ich konnte meinen Fuß kühlen und hochlegen. Hoffentlich geht die Schwellung bei so viel Fürsorge wieder über Nacht dann wieder zurück.

    Anekdote des Tages: Zeb hat meinen Fuß gesehen und wollte ein Bild machen. Allerdings bekam er das „Ei“ nicht so richtig aufs Bild. Als ich ihm dann meins gezeigt hatte, schrie er laut „that‘s awesome!!“. Ich hab dann direkt Einspruch eingelegt und meinte, dass es so awesome gar nicht sei. Dann lachten wir alle und ich sendete ihm das Bild, damit er es seiner Familie zeigen kann. 😂
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  • Day 7

    Erster „Zero“

    February 7 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    „Will man etwas Schweres bewältigen, muss man es leicht angehen.“ Bertolt Brecht

    In diesem Sinne machen wir heute unseren ersten „Zero“ im Hostel „Around the Bend“ und geben meinem Sprunggelenk noch etwas Zeit abzuschwellen. Glücklicherweise fühlt sich mein Fuß besser an, als dass er aussieht.

    Morgen gehts dann in langsamen Schritten wieder weiter in Richtung Norden.

    Gedanken des Tages:
    Wenn man gezwungen ist, einen Tag lang den Fuß höher als das Herz zu legen, mit Voltaren einzucremen und ständig zwischen Sofa und der Gefriertruhe pendelt, um einen neuen Eispack zu holen, kommt man unweigerlich ins Grübeln - vor allem, wenn draußen schönstes Wander-Wetter ist.

    Bei einem gemütlichen Bad in Selbstmitleid kam mir das Lied „Vorwärts ist keine Richtung“ von Hannes Wittmer in den Sinn. Ich denke, „Nur weils uns nicht gut geht, heißt das nicht es geht uns schlecht.“ gibt ziemlich gut meine Situation wieder. Es ist zwar kacke, dass mein Fuß geschwollen ist, aber es könnte wesentlich schlimmer sein. Ich bin gerade in einem Hostel und habe alles, was ich brauche, um mich hier zu erholen. Tatsächlich ist das sogar super! Sollten wir am Ende unser Ziel erreichen, dann werde ich verdammt dankbar sein, dass ein (hoffentlich nur) verstauchter Knöchel zu Beginn unserer Wanderung das „Schlimmste“ war, was Jochen und mir passiert ist. :-)
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  • Day 9

    Back on Trail!

    February 9 in the United States ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute sind wir nach zwei Zeros endlich wieder „back on Trail“. Insgesamt konnten wir mit meinem angeschlagenen Fuß 16,6 Meilen von dem Dick Gap zum Standing Indian Shelter wandern. Dabei haben wir die Grenze zwischen Georgia und North Carolina passiert. Kurz nach der Grenze haben wir eine längere Pause eingelegt, bei der ich meinen Fuß kühlen konnte.

    Als ich die Schiene abgelehnt und meine Socken ausgezogen hatte, bin ich erst mal erschrocken, da sich der blaue Fleck oberhalb meines Knöchels über eine größere Fläche verteilt hatte. Bisschen Ekel war auch dabei.
    Die Schwellung im Bereich der Verletzung ging allerdings relativ gut zurück, leider nahm die Schwellung an meinem Schienbein aber etwas zu - das lag vermutlich an der Schiene. Ansonsten war ich ganz happy, dass ich an diesem Tag die knapp 17 Meilen wandern konnte.

    Zum Mittagessen gab es eine Suppe, die wir von „Reko“ bekommen haben. Mit ihm haben wir den letzten Tag im Hostel verbracht. Er ist ein Mexikaner, der seit über 30 Jahren in den USA lebt und bei der US Army war. Mit 44 Jahren ist er schon im Vorruhestand und nutzt die Zeit nun, um den AT zu wandern.

    Allgemein waren die Tage im Hostel wunderschön. Wir wurden von Nimrod, dem „Caretaker“ mit superleckerem Essen (leider mit viel zu kleinen Portionen), literweise Kaffee und seinen Lebensweisheiten versorgt. Manche Fakten, die er uns erzählt hatte, müssen wir allerdings erst noch überprüfen. Zum Beispiel hat er uns erzählt, dass der Schwarzwald ein Regenwald sei. Irgendwie kann ich das nicht so richtig glauben. Jedenfalls (Anyway, wie Nimrod sagen würde) ist er ein superinteressanter Mensch, der viel zu erzählen hat und auch schon den AT gelaufen ist. Der Abschied fiel uns wirklich schwer. Als wir gegangen sind, wollte er noch einen Selfie mit uns machen.

    Am Shelter angekommen haben wir uns ein gutes Abendessen gemacht und mussten anschließend unser Essen trotz Regen und Nebel am Baum aufhängen, da es am Shelter keine Möglichkeit gab, das Essen bärnsicher zu verstauen. Nach mehreren Anläufen haben wir es dann geschafft, das Seil über einen Ast zu bringen. Ja Okay, es ist Jochen gelungen, aber mit meiner Hilfe. ;) Anschließend haben wir unsere drei „Foodbags“ mit der PCT-Methode aufgehängt.

    Das Essen aufzuhängen war uns sehr wichtig, da Jochen an der Wasserquelle einen aufgerissenen „Foodbag“ gefunden hatte. Es lagen Kochuntensilien, Zahnbürste und andere Gegenstände rum, die man tatsächlich bärensicher am Baum aufhängen sollte, da der Geruch dieser die Bären anlockt. Das einzige, was wir nicht gesehen hatten, war das Essen selbst. Das war ein bisschen gruselig, aber ein sicheres Zeichen dafür, dass ein Bär hier sein Unwesen treibt.
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  • Day 10

    100 Meilen!!

    February 10 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer unruhigen Nacht im Shelter sind wir beide sehr müde und fertig von der Nacht aufgewacht. Allerdings ohne nächtlichen Bärenkontakt, worüber wir beide sehr froh waren. Unsere Schlafsäcke waren morgens nass vom Nebel und wir mussten sie auch so einpacken.

    Der Nebel lies pünktlich zu unserer Mittagspause nach, die wir im Carter Gap Shelter gemacht hatten. Zu unserer Freude kam sogar die Sonne raus und wir konnten unsere Schlafsäcke oder genau genommen unsere Quilts trocknen.

    Nachmittags hatten wir auf Mt. Albert dann endlich die 100 Meilenmarke erreicht, was leider etwas länger gedauert hat als geplant, worüber wir uns aber dennoch sehr gefreut haben! Dort haben wir „Turbo Sobo“ getroffen. Er ist letzten September auf Mt. Katadhin losgelaufen und wird am Mittwoch seinen Thruhike beenden. Er hatte auf seiner Wanderung bis zu - 20 Grad Celsius und hüfthohen Schnee. Da ich die letzten Nächte draußen gefroren hatte, wollte ich noch wissen, was für ein Schlafsack er hatte. Zu meiner Verwunderung oder eher Bewunderung hatte er einen Schlafsack, der mit 20 Grad Fahrenheit gerated ist, wohingegen meiner mit 10 Grad Fahrenheit deutlich wärmer sein sollte. (Wir beide haben Quilts von Enlightenend Equipment) Also entweder ist er ein verdammt heißer Typ oder ich halt einfach ein verfrorener Bub. Mal schauen, ob ich die kommenden Nächte frieren werde. :-D

    Außerdem meinte er noch, dass er nicht einen Bären gesehen hatte.. außer mal im Zoo.:-D Ich bin sehr gespannt, ob wir einen zu Gesicht bekommen!
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  • Day 11

    Tanz der Mäuse I

    February 11 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Heute Nacht hatten wir Besuch von mehreren Mäusen, die uns um den Schlaf gebracht haben. Mitten in der Nacht mussten wir unsere Rucksäcke zusammenpacken und im Shelter an Schnüren aufhängen. Jochen sind die Mäuse über die Finger gelaufen und bei mir hatten sie versucht, sich ein kuscheliges Nest in meiner Daunenmütze zu machen, was ich allerdings erfolgreich verhindert hatte. Revanchiert haben sie sich dann, indem sie in meinen Kaffeebecher geschissen hatten, die kack Viecher.. :-D
    Morgens lagen zudem jede Menge Mäusekegel um uns rum und unsere Mülltüten haben sie auch angeknabbert,.. als hätten sie ne dicke Party gefeiert.

    Aufgestanden sind wir erst um sieben Uhr, da es um sechs noch sehr stark geregnet hatte. Glücklicherweise durften wir entgegen der Wettervorhersage den ganzen Tag weitestgehend im Trockenen wandern. Allerdings war es weitestgehend nebelig, weshalb den Morgen über eine komische Stimmung herrschte. Wir hatten keine schönen Ausblicke, es ging lange anstrengend bergauf und es war sehr monoton, fast sogar langweilig, weil Jochen und ich beide in Gedanken waren. Wie sich mittags herausstellte, haben wir uns beide gefragt, ob wir genau das für die nächsten 9 - 10 Monate haben wollen … die Antwort war eindeutig: JA! Alleine mittags hatten wir schon wieder so viel Spaß, dass für uns völlig klar ist, dass wir genau das wollen! Und das, obwohl ich schon wieder total kaputt nach 23 Meilen mit einem schmerzenden Fuß hier um 21:45 Uhr im Shelter liege und versuche, die verrückten Mäuse im Shelter mit meiner Stirnlampe zu vertreiben. Richtig geil, wenn in jedem Shelter die WG Mitbewohner auf einen warten. Naja, zumindest gab es heute Abend nen zierlich geilen Mix aus einer Suppe und Kartoffelbrei, ne heiße Schoki und nur wenig Regen.

    Bei dem einen Bild habe ich versucht, meine Nase am Moos abzuputzen.. Ich glaube, ich bin auf dem Trail angekommen! 😁
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  • Day 12

    Townfood!

    February 12 in the United States ⋅ 🌧 12 °C

    Heute bin ich auf Jochen und mich sehr stolz! Wir kamen heute 18,6 Meilen unserem Ziel näher, obwohl wir beim Nantahala Outdoor Center (NOC) jede Möglichkeit gehabt hätten, den zivilisatorischen Verlockungen, wie beispielsweise einer warmen Dusche oder einem kuscheligen Bett zu erliegen. Stattdessen gab es in dem ehemaligen Austragungsort der Kajak-Weltmeisterschaft „nur“ eine riesige Pizza für uns zusammen, jeweils eine abartig große Portion Pommes und nen Kaffee. Außerdem haben wir dort unser erstes „Resupply-Paket“ im Outdoorladen abgeholt und ich habe endlich eine ordentliche Schiene für mein Sprunggelenk bekommen.

    Nachdem wir die Pommes gegessen hatten, waren wir so satt, dass wir bei der Pizza aufgeben mussten. Als richtige Schwaben haben wir sie eingepackt und sie 1250 m den Berg hochgetragen, um sie dort im Shelter zu essen. Nach einer kleinen Nachtwanderung war es schön, nicht erst kochen zu müssen. Vor allem, wenn man vorher mit einer Stirnlampe zu kämpfen hatte, deren Akku sich dem Ende neigte.

    Mit dem Wetter hatten wir wieder richtig Glück. Ursprünglich war den ganzen Tag über Regen angesagt. Insgesamt waren es aber maximal 2-3 Stunden, die wir im Regen gewandert sind. Der extreme Regen kam erst, als wir abends in unseren Quilts im Sassafras Gap Shelter lagen.

    Für den extrem steilen Abstieg zum NOC wurden wir mit einem traumhaften Ausblick auf das Wolkenmeer belohnt. Abends beim Aufstieg sind wir wieder durch einen Dschungel aus Rhododendren gelaufen, in dem es wie in einer Sauna mit ätherischen Ölen roch. Unglaublich lecker!

    Wer sich gerade fragt, welche Party die Mäuse in dieser Nacht gefeiert haben, den muss ich enttäuschen. Ich habe es wohl ganz gut hinbekommen, mit meiner Stirnlampe die Mäuse zu verscheuchen. In dieser Nacht ging der Punkt eindeutig an uns! Check! 😁
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