HexaTrek Trailhead 🇫🇷🥖

Um 13:05 stehen wir am nördlichen Trailhead vom HexaTrek an der Deutsch-Französischen Grenze. Ein wunderbares Gefühl am Startpunkt dieses 3.034 Km langen, französischen Trails zu stehen. Nur zuLäs mer
Um 13:05 stehen wir am nördlichen Trailhead vom HexaTrek an der Deutsch-Französischen Grenze. Ein wunderbares Gefühl am Startpunkt dieses 3.034 Km langen, französischen Trails zu stehen. Nur zu gerne würden wir all diese Kilometer ab jetzt in einem schönen Thru-Hike erlaufen. Naja, wir starten mal mit 9 Tagen und schauen wo wir rauskommen werden. 😅Läs mer
Heute erwartet uns der kälteste Tag und die kälteste Nacht auf unserem Trip. Wir planen heute noch die ersten 20 km voll zumachen und am Krappenfels einen schönen Spot für unsere erste Nacht zu finden.
Die erste Übernachtung auf Tour planen wir immer recht genau ein um direkt zu Beginn der Wanderung gut zu starten. Ab morgen werden wir wieder ab dem späten Nachmittag schauen, wo wir sind und welche Optionen wir haben. Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns drauf, die kommenden Tage hier draußen zu verbringen. Heute hat schon mal alles gut geklappt: der Trail verlief größtenteils durch schöne Buchenwälder und erfreulicher Weise auch auf vielen Single Trails. Gegen 18:15 Uhr erreichen wir den Knappenfelsen. Zelt aufgebaut, schnell etwas warmes angezogen und ab zum Sonnenuntergangs-Szenario auf den Felsen. Lecker essen und einen warmen Tee. Es ist schon gut kalt geworden und so zieht es uns um 21:15 in die Schlafsäcke. Wir sind gespannt ob es heute Nacht bei den vorhergesagten 3 Grad bleibt. 🥶
Ab morgen wird es wärmer und wir hoffen das das Wetter stabil bleibt.
Happy Trails & Gute Nacht!
➡️ 21,2 KM ⬆️ 710 hm ⬇️ 426 hmLäs mer
Es war eine kalte Nacht hier oben auf 483 Meter am Krappenfels. Das Thermometer zeigt heute Morgen um 06:30 Uhr nur 4 Grad.
Ein wunderschöner Sonnenaufgang wartet bereits auf uns. Ein Grund schnellstmöglich das Zelt und den warmen Schlafsack zu verlassen um die morgendliche Stimmung aufzusaugen. Einfach perfekt wie der Nebel in den Tälern rund um das Schloss Fleckenstein liegt. Auf der anderen Seite ist gerade der Sonnenball in vollem Umfang über den Hügeln der Nord Vogesen aufgegangen und färbt den Horizont orange ein. Okay, das reicht, schnell wieder in den Schlafsack Kaffee trinken!
08:45 sind wir gepackt und ziehen los zum
Café des 4 Chateaux unterhalb vom Schloss Fleckenstein. Ach Nö… 🙈 closed! Naja… Wir frühstückt, füllen die Wasservorräte auf und trocknen das Zelt im Wind.
Wir kennen diesen Abschnitt des GR53/ HexaTrek von unserer Pfälzerwald Tour im letzten Jahr. Und so kommen wir unter anderem wieder am Roche des Bohemiens vorbei. Und jetzt nehmen wir uns die Zeit um die doch recht bedenkliche Treppe aufzusteigen, welche gefühlt aus mehreren Jahrzehnten an Handwerkskunst besteht. Der Ausblick ist schon schön.
Den gesamten Tag über geht es rauf und runter und der Trail folgt den Hügeln der Nord-Vogesen Landschaft. Kieferwälder, Buchenwälder, irgend ein Mix aus Erlen und vielen anderen Bäumen und Gestrüpp. Toll das Grün der jungen Buchenblätter. 🌿
Heute ist scheinbar Specht-Tag! Mittelspecht, Grünspecht und der Schwarzspecht begleitenden uns erfreulicherweise den ganzen Tag über. Man kann sie hören und sehen!!
In Obersteinbach füllen wir unser Wasser auf und peilen den Ort Windstein an. Hier kommen wir am Chateaux Windstein und der Ruine Windstein vorbei. Bei letzterer machen wir eine kurze Pause…
Bei der Planung der restlichen Tagesetappe fällt uns der Supermarkt in Niederbronn ins Auge. Ein Supermarkt! Toll, nix wie hin! Es ist zwar erst der zweite Tag auf dem Trail und eigentlich haben wir ausreichend mit dabei… Der Hikerhunger hat wieder zugeschlagen! Auf einer Bank in direkter Nähe des Marché belegen wir unsere Baguettes und legen um 18:30 ein verfrühtes Abendessen (Vorspeise 😅) ein.
Auf geht’s zum letzten Abschnitt des Tages. Nochmal 3 km bergauf geht es für uns zur Burgruine Wasenbourg.
Wir schlagen unser Zelt auf, am Abend kommen noch zwei Mountainbiker vorbei und gegen 23:45 zwei weitere Hiker. 🤷🏼♀️
➡️ 35 KM ⬆️ 1.290 hm ⬇️ 1.350 hmLäs mer
Trotz der 5 Zelte (2 Mountainbiker, 2 Wanderer und wir) hier oben auf dem Vorplatz der Ruine Wasenbourg auf 420 Metern, war die Nacht sehr ruhig. Für die Vögel scheinbar etwas zu ruhig. 😉 In den frühen Morgenstunden machen Rotkehlchen, Amsel, Zilpzalp & Co so ein Tamtam, dass man denken könnte, die gesamte Mannschaft trällert ihre Lieder direkt auf unserem Zelt. In der Nacht frischt der Wind auf und die Blätter in den Baumkronen der dicken Eichen waren der Indikator für die Stärke der Böen. Gute 10 Grad waren es in der Nacht und damit blieb alles trocken. 🤗 Nach dem Kaffee ziehen wir los, bergauf. Bis auf 523 Meter bringt uns der Pfad quer durch Buchenwald auf den Wasenkröpfel, zu einem 1887 errichteten Turm. Oben auf dem Plateau sind unsere Blicke in den Baumkronen gefangen und damit gibt es auch kein Ausblick. 🤷🏼♂️
Klar, gerade oben angekommen geht’s auch direkt wieder bergab, an der Ruine Arnsbourg vorbei bis auf 205 Meter in den kleinen Ort Muhltal.
Hier machen wir rund 35 Minuten Pause und verschaffen uns einen Überblick der kommenden Stunden. Wie weit wollen wir gehen? Wo können und möchten wir schlafen? Wo gibt es Wasser? Usw…
Unser nächstes Ziel ist eine Wasserquelle kurz vor dem Ort Lichtenberg. Zum Glück ist der Weg nicht weit, denn unsere Wasservorräte sind erschöpft. Die Quelle plätschert so vor sich hin und so dauert es einige Zeit bis 5 Liter „gezapft“ und gefiltert sind.
Ein paar hundert Meter weiter erreichen wir den Ort Lichtenberg. Hier gibt es ein Restaurant und wir hoffen auf einen zweiten Kaffee oder Kuchen… äh!? Nein! Ostersonntag schlägt zu und somit ist der Laden gerammelt voll. Ab der Tür weist ein Blatt Papier mit rot-weißen Klebeband auf Überfüllung hin.
Wir schauen was es sonst hier geben könnte…Laut GoogleMaps gibt es hier 24h Pizza Takeway. Was? Hä? 24h Pizza hier unterhalb der Burg Lichtenberg? Neeee! 2 Minuten Fußweg sind schnell gemacht. Auf unserem Weg durch die Seitenstraße fällt uns ein Schild auf. Auf dem stand „Paindistributeur“ mit einem Foto eines Baguettes. Wir biegen um die Ecke und sehen auf einem Grundstück zwei Automaten. Einer für Pizza😱 und der andere für Backwaren. 🤩 Schnell war eine Rosienenschnecke und gute 40 cm an Baguette 🥖 am Automaten eingetippt, mit Visa bezahlt und per Pendelhub und Fahrschlitten aus der Lade nach unten befördert. Zack, da ist die Rosinenschnecke direkt weggefuttert! War sehr lecker! Das Baguette heben wir fürs Abendessen auf.
Wir ziehen weiter. Unsere Laune legt auf Grund des Backautomatens nochmal zu und wir spurten förmlich aus dem Ort in Richtung Wald. Unser Augenmerk ist nun gen Himmel gerichtet. Der Wind wird stärker und es ist nur eine Frage der Zeit, wann es zu regnen beginnt.
Der nächste Ort auf unserem Weg ist Wimmenau. Gerade eben haben wir das Ortsschild passiert, beginnt der Regen mit der Arbeit. Mist!
Eine große Bushaltestelle bietet Platz für eine kurze trockene Pause, um den Regen abzuwarten.
Nach 45 Minuten, einem kurzen Plausch mit Anwohnern und ein paar wenigen Tropfen Regen ziehen wir wieder los und verlassen Wimmenau, natürlich bergauf.
Auf den kommenden 5 KM zwischen Wimmenau und dem nächsten Örtchen Erckartswiller fängt es logischerweise dann doch noch an zu regnen und wir legen unsere Regensachen an. Wir suchen jetzt einen Spot für die Nacht und werden gut 300 Meter, ab vom Trail, kurz vor dem nächsten Ort auf einer schönen Lichtung fündig.
Jetzt liegen wir auf einer Wiese im Wald. Um 20:00 Uhr haben wir nur noch 6 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Sicherlich wird die Temperatur noch weiter fallen. Die ganz dicken warmen Klamotten liegen zuhause! Jetzt aber schnell umziehen und vor allem warm anziehen. Wir haben richtig Hunger und freuen uns darauf endlich zu kochen. Nachdem dann auch die andauernden Beschwerden der Rehe durch lautes Bellen über unsere Anwesenheit ein Ende findet, wir es absolute Still.
Ganz still. Keine Menschen, keine Autos, keine Flugzeuge, keine Vögel. Es ist absolute Stille.
Es soll eine gute aber sehr sehr kalte und feuchte Nacht werden, hier im Wald.
➡️ 32,1 KM ⬆️ 913 hm ⬇️ 1.084 hmLäs mer
Es ist 03:35 Uhr und merklich zieht die Kälte durch den Reisverschluss des Schlafsacks. Mehrfach in der Nacht zupfen und ziehen wir an unserem Buff auf dem Kopf um mehr Wärme zu generieren. Puh, kalt ist es! 🥶
Sollten wir die Kälte nicht längst hinter uns gelassen haben? 0,5 Grad ist es draußen und das Kondenswasser läuft innen am Zelt runter. 🫠
Der Wecker geht um 06:30 Uhr!
Trotz der Kälte war es die beste Nacht auf dieser Tour.
Einen Kaffee am Morgen, zusammenpacken und ab nach Erckartswiller, dem nächsten Ort. Wir brauchen Wasser und evtl. eine Möglichkeit den Regen zwischen 10-12 Uhr abzuwarten. So der Plan.
Der Kaffee ist noch nicht ganz gebrüht, beginnt es zu regnen. Was soll das denn jetzt? Naja…
Wir trinken unseren Kaffee, packen so trocken wie möglich zusammen. Um 08:45 starten wir. 10 min dauert es nur bis Erckartswiller. 6 Kilometer weiter kommen wir in La Petit-Pierre an, dem nächsten Örtchen auf unserem Weg.
Am Ortseingang treffen wir zwei ältere Damen mit ihren Hunden. Wir fragen nach einem Café welches geöffnet hat am Ostermontag. Die Damen raten uns zum Hotel „Aux Trios Roses“ zu gehen, dort gibt es sicherlich auch Frühstück für nicht Übernachtungsgäste. 10:20 Uhr kommen wir im Hotel an. Wir werden sehr freundlich und hilfsbereit empfangen. Frühstück ist zwar schon vorbei, aber einen
Kaffee, Schokocroissante und Kuchen sind definitiv drin! Toll! Trocken, warm, Toiletten, Wasser und Kaffee. Mehr brauchen wir nicht!
Die nächsten 30 min sind fast schon überfordernd für uns. Gerade haben wir noch Vogelstimmen mit der App Merlin Bird ID im verregneten Wald bestimmt und jetzt, werden E-Bikes mit Hänger durch das Hotel geschoben, eine Familienfeier mit gefühlten 30 Personen findet in endlosen Verabschiedungen kein Ende. Riesen Trouble und TäTä. Die Luft ist voller Parfüm und Weichspüler. Alle laufen quer. An der Bar sitzt eine ältere Dame und malt ein Bild. Was ist hier los, wir brauchen dringend einen zweiten Kaffee…
Als auch dieser Kaffee leer ist, geht es für uns um 11:15 wieder los.
Die Wettervorhersage wird nicht besser, Regen, Wolken, Regen. Mal mehr mal weniger. Wer weiß das schon so genau. 🤷🏼♂️
Von Petite-Pierre geht es nach Graufthal.
Der Pfad führt durch einen Wald auf einem Singeltrail bergab. Die Sonne kommt zwischen den Wolken hervor und es bleibt erstmal trocken. 🤗
12:45 erreichen wir Graufthal. Der Ort besteht aus ein paar Häusern und einem Restaurant. Touristen kommen wegen der in den Fels gebauten kleinen Häuser hier her.
Eigentlich soll es jetzt Regen und wir folgen unserem Plan das schlechte Wetter im Restaurant Café des Rochers im Ort abzuwarten.
Für uns soll es nur ein Snack sein und so kommen Pommes und local Cola an unseren Tisch. Neben den Ostergästen, welche Schnecken, Burger, Jacobsmuscheln und Grande Auswahl an Schokoträumen essen, kommen wir gerade aus dem Wald und gehören eher zur stinkenden Franktion auf einem guten Weg echter Hiker Trash zu werden. 😂
Um 14:00 machen wir uns wieder auf den Weg.
Während unseres Aufenthaltes im Café hatte es nicht geregnet, nein - es hat sogar die Sonne geschienen. Umso überraschter sind wir, als es mit den ersten Schritten beginnt zu regnen🙄. Die Regenmenge hält sich in Grenzen und so ziehen wir bald schon die Regenklamotte wieder aus. Die dann folgenden Kilometer zwischen Grauftthal und Saverne, unserem Zielort für die kommende Nacht ist im Grunde zu vernachlässigen. Neben dem einen oder anderen bemerkenswerten Waldabschnitt mit großen, alten Böumen verläuft der Trail auf einer dirt road / Waldautobahn bis in die Stadt. In Saverne angekommen öffnet der Himmel wieder seine Pforten und wir ziehen die Regenjacke wieder an. Zelt usw. sind nass und da es bereits früher Abend ist, bleiben wir direkt hier und buchen uns ein Zimmer für die Nacht.
➡️ 29,5 km ⬆️ 700 hm ⬇️ 760 hmLäs mer
Good Morning!!
Wir starten in Tag 5 unseres ersten 220 KM Abschnitts auf dem HexaTrek.
Um 09:30 Uhr verlassen wir das Hotel. 2 Min. dauert es, bis wir vor der Boulangerie stehen. Suuuuuper! Wir nehme gerne ALLES 2 mal! Merci 🤤😂
3 Schoko Croissant, 2 Bananen Croissant mit Cocosglasur und einmal 40cm Baguette. Das durfte es schon sein😅
Aus der Stadt raus geht es bergauf zur ersten Ruines du Chateaux Le Haut Barr, die wir kurz besichtigen. Danach führt uns der Pfad entlang der ersten Bergkette vor Strasbourg.
Vorbei an den Ruines du Grand Geroldseck und über den Brotschberg auf 531 Meter.
Den Turm haben wir bestiegen aber die 10 Meter reichen wieder nicht um über die Baumkronen zu schauen. 🙈
Durch einen alten, moosigen und verknorrten Eichenwald ging es zu den La Grotte du Brotsch, Felsformation und Höhlen die heute zum Klettern einladen.
Nach dem Abstieg durch den Wald kommen wir am Schaefersplatz vorbei. So heißt diese im Wald gelegene Picnic Area. Hier machen wir Pause, futtern unsere Croissants (echt lecker!!!) und trinken Kaffee.
Gestärkt ging es weiter zur Chapelle Saint-Leon, die auf dem Rocher de Dado erbaut wurde. Die exponierte Lage auf einem Felsen ist wirklich außergewöhnlich.
In der Nähe finden wir eine Bank und legen eine zweite Pause ein mit Baguette und Bananenbrot-Riegel.
Wir folgen, wie schon die letzten Tage dem GR53, der auch an der Wangenboueg in Engenthal le Haut vorbei führt.
Wir sind recht schnell unterwegs und die anliegenden Höhenmeter laufen wir weg als wenn es nix wäre. Es beginnt zu regnen und wir müssen doch noch unsere Regenklamotten auspacken. Ein Regenbogen folgt auf den anderen und wir haben tolle Views ins Tal Richtung Strasbourg.
Wir kommen knapp unterhalb des Schneeberg Gipfels vorbei, der 941 Meter hoch ist. Hier gibt es eine Hütte bei der wir evtl. unser Zelt aufschlagen möchten. In der Hütte ist ein französisches Pärchen mit einem Hund. Der Platz vor der Hütte hat uns nicht so zugesagt und so ziehen wir weiter.
20 Minuten später finden wir einen Platz auf dem weichen Waldboden. Ein paar Meter außerhalb des Nationalpark Reserve Biologique de Schneeberg Baerenberg auf 909 Metern Höhe. Die Nacht soll trocken bleiben…
➡️ 34,5 KM ⬆️ 1.439 hm ⬇️ 692 hmLäs mer
Bevor wir einschlafen hören wir den Waldkautz rufen. HU… HU… HU… 🦉
Unsere Nacht ist nicht nur windstill sondern auch seeeehr weich. Der Waldboden gleicht einer Matratze.
Die Temperatur in der Nacht liegt mit 5,2 Grad wieder mal tiefer als vorab vermutet. Aber letztlich ist es auch nur der Moment am Morgen, wenn man den Schlafsack aufmachen MUSS, dass wir die Kälte so richtig spüren!🙄
Das Wetter hat heute wieder einiges für uns vorbereitet und so versuchen wir pünktlich loszukommen, um am Nachmittag soweit voran gekommen zu sein, dass wir den Regen trocken aussitzen können und am späten Abend dann das Zelt aufbauen.
Nach dem Kaffee geht es um 08:15 Uhr los. Wir starten auf 909 Metern Höhe und steigen bis auf 337 Meter ab. Die erste Quelle zur Wasseraufnahme ist nur 2 KM entfernt, doch unser Weg ist nach 850 Metern bereits beendet. 🚧 Forstarbeiter haben mit ihrer Arbeit begonnen und sind fleißig dabei Bäume zu fällen. Entsprechende Banner an den Wegen verweisen uns des Weges. Naja!! Da es in unmittelbarer Nähe ordentlich rumste und die Bäume tosend zu Boden fallen, beschließen wir den Umweg in Kauf zunehmen. So werden aus 2 KM satte 3,9 KM bis zur Wasserquelle. Leider kam aus der Quelle nur trockene Luft… 🙈
Wir folgen weiter dem GR53. Das Wasser nehmen wir nun einfach aus dem Bach, der bereit eine Weile neben uns her laüft, filtern es und bereiten uns direkt unser Müsli zu. Das nächste Zwischenziel ist der Nidecker Wasserfall. Der angelegte Weg mit massig Geländer weist klar auf einen hohen Tourismusstrom hin - bei gutem Wetter wohl gemerkt. Wir waren, neben einem Fotografen der mit Stativ, Objektiven, Drohne und unterschiedlichsten Positionen versucht alles aus dem fallenden Wasser rauszuholen, die einzigen Menschen dort. Wir gehen weiter bergab und folgen dem breiten Weg das Tal runter bis zur Straße, wo ein Parkplatz und eine Art Café sind. Dort angekommen nutzen wir die Möglichkeit auf einen Kaffee und gehen herein. In mitten des Raumes steht ein recht neuer Holzofen. Die Flammen lodern hinter der Scheibe und es riecht nach Rauch. Der gesamte Raum ist pickepacke voll. Kein Möbel ähnelte dem anderen, ein Zettel auf einem aus den 60er Jahren stammenden eierförmigen Sessel verrät - bitte nicht sitzen oder anfassen. Bei Interesse VK 400€. 😅 Rechts neben der Bar steht ein kleiner Tisch mit einem Computer darauf. Rechts und links vom Bildschirm Akten, Bücher, Zettel, Mappen. Zwischen dem Tisch und der Bar steht eine 11 KG Gasflasche, der Schlauch verschwindet in der Theke. Die Theke war teils mannshoch mit Kram gepackt. Der gesamte Raum war ein echtes Lebens-Kunstwerk. Irgendwo hinter der Theke konnten wir den Wirt erahnen. Telefonierend wickelt er gekonnt die Bestellung, Service und den Bezahlvorgang ab. Dieser Kaffee markiert den tiefsten Punkt an unserem Tage. Für uns geht es durch den Wald wieder bergauf. Das Wetter ist nicht auszurechnen und so ziehen wir ständig auf unserem Weg nach oben die Regensachen an und wieder aus… an und wieder aus. Auf den Wanderpfaden ist nix los und so haben wir unsere Ruhe, konzentrieren uns auf den Weg und versuchen zügig weiter nach oben zu gelangen. Wir sind echt schnell unterwegs und können hoffen vor dem laaaaang anhalten Regen am späten Nachmittag Unterschlupf zu haben.
Unerwartet früh erreichen wir den Rocher de Mutzig auf 1.009 Metern Höhe. Windig ist es hier. Was für ein toller Ausblick! Wir sind etwas überrascht über diesen Anblick! Die Wolken über uns sind zum greifen nah und fliegen schnell vorbei. Ein Fotograf hatte grade sein Studiolicht aufgebaut und prüfte skeptisch die Einstellungen seiner Kamera. Scheinbar möchte er irgendwelche Detail oder Produkt Fotos machen. Auf jeden Fall liegt einiges an Equipment so rum. Ein Wanderer sitzt in seiner orange-farbenen Hardshelljacke, windgeschützt und kratzt systematisch mit seinem Opinel Messer den Jogurtbecher aus.
Ein wirklich toller Ausblick ins Tal!!!
Unser Plan steht weiterhin fest, bis 16:00 Uhr zur dieser bestimmten Hütte zu kommen.
Der Weg bergab ist in weiten Teilen wunderschön. Tolle Wege und immer wieder die Möglichkeit, Blicke nach links ins Tal zu erhaschen.
Wie so oft hält die Wettervorhersage nicht stand und so fängt es bereits um 15:30 an ordentlich zu regnen. Wir erreichen die besagte Hütte, hängen unsere nassen Sachen „zum trocknen“ auf und überlegen was zu tun ist. Wir haben 8 Grad, es regnet in Strömen… Mmhh. 5 Std müssten wir warten bis der Regen aufhört.
Unser Plan ist es, auf dem nächsten Berg/Hügel dem Mont Donon auf 1.009 Metern zu schlafen. Auf dem Mont Donon hat man zahlreiche archäologische Überreste eines gallorömischen Heiligtums gefunden. Biwakierendem ist hier von 17-09 Uhr für eine Nacht erlaubt. Allerdings bedeutet das für uns 5 Std in der Hütte warten. 🕰️
Ne ne, wir planen um. Wir steigen direkt im Regen auf zum Mont Donon, es befinden sich gerade kein Touristen da oben, steigen auf der anderen Seite wieder ab und buchen uns ein Zimmer im örtlichen Hotel. Tja…. so kann es gehen. Nun ja, einen Vorteil hat es, unsere Sachen können trocknen, ab Morgen wird das Wetter besser! Gute Nacht!
➡️ 30,1 KM ⬆️ 1.075 hm ⬇️ 1.275 hmLäs mer
Das Frühstück im Hotel haben wir bei der Reservierung bereits geskippt. Gönnen uns aber einen Kaffee an der Bar und starten um 10:00 Uhr los. Wir befinden uns auf 790 Meter und somit heute in den Wolken. ☁️
Obwohl Sonnenschein und wechselhaftes Wetter voraus gesagt ist, rechnen wir mit größerer Nässe und starten direkt in kompletter Regenmontour.
Erstes Ziel heute ist der 8 Kilometer entferne Ort Schirmeck auf 309 Metern Höhe. Hier wartet bereits ein großer Supermarkt auf uns. 🤗 Baguette, Aufschnitt, Bananen und mit Schoko gefüllte Madeleines sind schnell organisiert. Die dazugehörige Pause machen wir oberhalb der Stadt an der Ruine Chatêau de Schirmeck.
Weiter gehts berghoch durch Wälder - Regenklamotte aus 🥵 - nach rund einer Stunde begann der Regen dann richtig - Klamotte an. 🌧️
Und auf einmal stehen wir mitten im ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler Struthof. 😳
Das sehr große KZ Gelände ist teils in Originalzustand. Busse voll mit Schulklassen sind heute dort! Die Gedenkstätte auf 837 Metern konnten wir gestern schon vom Rocher de Mutzig aus erkennen. Irgendwie passt der ganze Regen gerade zu diesem Ort!
Uns ist schon recht kalt und wir möchten in Bewegung bleiben und so steigen wir weiter bergauf, bis wir an der Quelle Fontaine Bechstein auf 985 Metern Wasser aufnehmen. Es ist 16:04 Uhr, das Thermometer zeigt 5,4 Grad (gefühlt 2 Grad!) und der Wind treibt die Wolken über die Landschaft.
Wir laufen durch verschiedene Waldabschnitte, nicht mehr genutzte Forstwege, Singletrails durch dichten Fichten und Eichenwald. 🌲 Überraschend kämpft sich die Sonne durch die Wolken und vereinzelt fällt das Sonnenlicht durch die Äste auf unseren Weg. Unspektakulär erreichen wir den höchsten Punkt bisher auf 1.043 Meter. Leider Offtrail! Bedeutet: Wir sind zu früh abgebogen und 1 Kilometer in die falsche Richtung gelaufen. 🙈 Na prima!! Nun ja, fast schon selbsterklärend beginnt es wieder zu regnen. Es ist heute echt kalt! Aber weiter geht’s in Richtung möglichem Schlafspot. Wir haben noch 7,5 KM + den einen Kilometer wieder zurück. Wir passieren wieder ein Forstgebiet in dem vor kurzem ein Harvester sein Unwesen getrieben hat. Das Laufen fällt auf den Fahrspuren bei Nässe wirklich nicht leicht. Die Stämme türmen sich Meter hoch. Zum Ende des Tages laufen wir wieder durch einen älteren Wald und gleich steigt die Laune!
Wir erreichen das Chatêau de Birkenfels, das 1260 erbaut wurde. Wir überlegen in Mitten der Ruine zu biwakieren. Am Ende pitchen wir das Zelt vor der nah gelegenen Hütte im Wald. Da es immer wieder regnet, ist es für uns praktischer die Überdachung und Sitzmöglichkeit zum Abendessen zu nutzen.
Gutes Stichwort: jetzt wird gefuttert! 🥣
➡️ 33,4 KM ⬆️ 937 hm ⬇️ 1.003 hmLäs mer
In dieser Nacht regnet es heftig und auch am Morgen regnet es in Strömen. Trotz allem schlafen wir sehr gut. Es herrscht wieder eine wunderbare Stille im Wald. Der Waldboden ist ordentlich aufgeweicht und die Regentropfen haben unser Zelt mit Erde bespritzt. Da wartet viel Arbeit auf uns, haben wir doch keine Tüte dabei um das Zelt separat zu verpacken. 🤦🏼♂️ Die nächste Tatsache ist, das wir hier auf 663 Meter mitten in den Wolken sind. Hier trocknet heute Morgen gar nix! Zudem ist es kalt. 6,6 Grad… 🥶
Wir packen soweit es Sinn macht ein und ziehen in die Hütte, in der wir gestern Abend zum Essen gesessen haben. Das Zelt, tja, auch wenn DCF kein Wasser aufnimmt ist es halt nass und voll mit Blättern und Erde.
Wir hängen das Zelt in der Hütte auf um so viel Wasser wie möglich ablaufen zulassen. Das dauert! Unsere Lappen waschen wir in den großen Pfützen der nahe liegenden Dirtroad aus. Moment - was ist denn da im Wasser? Ganz viele Bergmolche bzw. Alpenmolche leben da drin. OMG
Wir trinken Kaffee, warten und genießen die mystische Stimmung hier oben im Wald.
Ein Förster kommt vorbei…
Der weißhaarige Mann fängt direkt an, schnell und viel zu erzählen. Erst auf französisch, dann auf deutsch. Er ist 62 und war schon in Rente. Jetzt lebt er in Scheidung und hat sich ein Haus gekauft, also muss er wieder arbeiten. Aber kein Feuerholz. Das machen die Kollegen. Ansonsten fand der unsere recht nasse Situation ganz spannend, wünscht uns eine schön Wanderung und war wieder weg.
Auch für uns ist es jetzt Zeit aufzubrechen und so verlassen wir unseren Schlafspot gegen 11 Uhr.
Next Stop: Mont Sainte Odile auf 764 Meter. Ein Kloster, Hotel, Restaurant usw.
Eine ganze Stunde sitzen wir im Café und trinken jeder 2 Kaffee, essen zwei Schokoschnecken, zwei Schokocroissants und füllen unser Wasser auf. Voller Freude darüber, dass wir den Regenschauer im Café gekonnt aussitzen, gehen vor die Tür und es beginnt erneut zu regnen.
Wie folgen dem GR 5 bergab bis in den Ort Barr. Auf dem Weg halten wir an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Deutsche Grenze und den Rhein und zum ersten Mal seit Tagen sehen wir wieder richtig blauen Himmel und Sonne. 😃 Im Ort angekommen halten wir an einem Schaufenster einer Boulangerie, in dem ein belegtes, großes Baguette liegt. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen und sicheren uns diese leckere Energie, die wir für den restlichen Tag benötigen.
Wir verlassen Barr durch die Weinberge und gelangen schnell in den kleinen Ort Mittelbergheim. Im angrenzenden Ort Andlau stoppt auf einer kleinen steilen Seitenstraße ein uralter alter Toyota Pickup neben uns. Eine alte Frau sitzt am Steuer. Ihr Mann ist Beifahrer. Auf Französisch und direkt auf deutsch fragt sie wo wir hin wollen. Dies ist keine leichte Frage. 😅 Ist die Antwort wo wir schlafen oder wo wir mit dem Zug heim fahren oder in 250 Metern rechts oder einfach der Ort in 5 Kilometern? Wir zücken unser Handy und halten der alten Dame das Telefon ins Auto. Wir möchten zum Chateaux Bernstein. Wir möchten dort mit dem Zelt übernachten. Ooohhh, sagt sie... Das Wetter soll ja besser werden, sagt sie. Nach einem kurzen Plausch mit viel Lächeln verabschieden wir uns. Danke das du angehalten hast! Merci!
Es beginnt immer wieder zu regnen. Die Regenklamotte bekommen wir heute nicht mehr aus! ☔️
Im nächsten Örtchen Bernardvillé wollen wir an einer Quelle wieder Wasser aufnehmen.
Wir steuern den Ort gezielt an, aber die Quelle ist trocken! Eine Anwohnerin sieht uns. Sie fragt ob sie uns helfen kann. Die Quelle ist schon länger trocken, aber ich kann euch Wasser geben, sagt sie. Wir tanken 3 Liter bei der guten Frau. Das ist wirklich SEHR nett! Denn es gibt noch eine andere Möglichkeit im Dorf, wo es Wasser gibt, aber das erzählt sie uns erst bei der Verabschiedung. 🫠
Es geht für uns jetzt wieder in den Wald, natürlich bergauf. Bemooste Eichen begleiten uns am Wegesrand. Auch wenn wir heute spät los gelaufen sind und nach nur 7 Kilometern schon eine laaaange Pause gemacht haben, wir werden unser Ziel, welches wir uns für heute gesetzt haben erreichen!
Allerdings wird es wohl nach 20 Uhr werden.
20:10 erreichen wir das Château Bernstein auf 552 Meter. Hier möchten wir heute Nacht biwakieren! Im Burghof ist eine Art Dauerbaustelle eingerichtet, um die von Einsturz gefährdeten Wänden zu stabilisieren. Das Château wurde im 13 Jahrhundert erbaut.
Wir tapsen die maximal ungleichen Stufen hoch auf die zweite Ebene und bauen unser sandiges, nasses Zelt auf der kleinen Wiese auf! Wir lassen die Türen noch offen stehen, sodass der Innenraum etwas trockenen kann. Zwei Steine die, vor ewigen Zeiten aus den Wänden gefallen waren, dienen uns als Sitzgelegenheit beim Abendessen. Der Ausblick auf das flache Land, Richtung Deutschland ist breit gefächert. Das ist unsere letzte Nacht auf dem HexaTrek auf dieser Tour!
➡️ 29,8 KM ⬆️ 1.011 hm ⬇️ 1.128 hmLäs mer
Der Wind haucht durch unser Zelt. Leider nicht stark genug, als dass wir keine Kondensation im Zelt haben 😅.
Der Wecker klingelt zu gewohnter Zeit und wir können schon durch die Zeltwand den blauen Himmel und die aufgehende Sonne erkennen. 🤗 Raus wollen wir aber noch nicht und deshalb trinken wir erstmal einen heißen Kaffee im Schlafsack 😬☕️.
Dann gehts aber doch ganz schnell und wir packen alles zusammen. Die wärmenden Sonnenstrahlen sind eine echte Wohltat nach den letzten Tagen! Wir verlassen das Château gegen halb neun und treten die finalen 9 Kilometer an. Das Ziel ist Châtenois.
Heute geht es nur noch bergab. Der knallig gelb blühende Ginster begleitet uns auf dem schmalen Singletrail fast den ganzen Weg bis nach unten. Wir streifen dabei das Château d’Ortenbourg und Ramstein, verzichten aber auf einen ausgiebigen Besuch. Heute ist Samstag und es sind, im Vergleich zu den letzten Tagen, wieder viele Wanderer unterwegs. Nur kurze Zeit später erreichen Châtenois und laufen auf dem Bürgersteig die letzten Meter bis zu unserem Ausstiegspunkt. Geschafft! Wir erreichen das Ziel gegen halb elf. Und hier endet unser erster Teil der Sektion 1 des Hexatrek. 💪🏼
➡️ 8,5 KM ⬆️ 36 hm ⬇️ 398 hm
GESAMTSTRECKE
➡️ 224,1 KM ⬆️ 7.201 hm ⬇️ 7.216 hm
Wir laufen nun noch etwa 50 Minuten bis nach Sélestat und fahren von dort mit dem Zug wieder zurück zum Startpunkt nach Wissembourg. 🚂
Es war eine tolle Tour und auf Grund des Wetters eine echte Herausforderung. Perfekt als Vorbereitung auf unser nächstes Abenteuer, denn da sind wir in deutlich kälteren Gefilden unterwegs 😬.
Wir haben natürlich viel gefilmt 🎥 und freuen uns schon, die Videos für YouTube zu schneiden. https://youtube.com/@alexfranziontrail
Wir freuen uns, wenn es für uns weiter geht und wir die restliche Sektion bis zum Genfer See weiter laufen!Läs mer
ResenärHappy Trails!
Alex und Franzi on trailHappy Trails🥾
ResenärHi, wir sind ca. 5 Tage vor euch gelaufen. Fast hätten wir uns gesehen, denn ihr habt eine tolle Laufleistung. Hätte mich sehr gefreut.
Alex und Franzi on trailOh cool! Wie weit seid ihr gelaufen? Oder immer noch auf dem Trail? 😉
ResenärWir sind vom Start Hexatrek bis Schiermeck (das ist der Ort unterhalb von Donon vor dem KZ, ca. 160km). Dann waren wir vom Regen und den Nachttemperaturen so durch, dass wir nach Hause wollten. Wir waren glaube ich 9 Tage unterwegs, mit einem ganzen Zero in Saverne (Hotel wie ihr). Ende Mai laufen wir wieder die 100km von Ribeauville bis Thann an einem verlängerten Wochenende. Danke Euch für die tolle Dokumentation. So bin ich auf euer YT aufmerksam geworden. Ich werde auch unseren Track hier bei findpenguins posten
Alex und Franzi on trailOha - hattet ihr auch kein gutes Wetter… Mist. Wir sind schon gespannt auf euren Beitrag zur Tour hier 😉 Und danke für euer tolles Feedback! 🤗