• Jedes Tal ist anders

    16 augusti 2024, Kirgizistan ⋅ ☀️ 17 °C

    Das langsame Reisen mit dem Rad ermöglicht uns eine intensive Wahrnehmung der atemberaubenden Landschaft. Oberflächlich betrachtet mag sich es sich kaum verändern: Wir fahren immer an Flüssen entlang, die von hohen Bergen gesäumt sind.

    Dennoch, jedes Tal hat seinen ganz eigenen Charakter. Ganz anders als das weite Burkantal mit Gletschern, den vielen wilden Pferden und riesigen Schafherden, durchfahren wir heute eine enge, tiefe Schlucht mit fast senkrechten Wänden. Der Fluss durch dieses Tal tost! Wir kommen gut voran, da auch die Straße besser wird, je weiter wir uns Naryn nähern.

    Am späten Nachmittag finden wir einen herrlichen Platz direkt am Fluss zum Campen.

    Apropos FLUSS. Ein essentielles Thema für uns ist die Trinkwasserversorgung. Wir benötigen mehrere Liter am Tag. Wir haben mit Wasserfilter und Desinfektionsmittel vorgesorgt, um Wasser auch aus Flüssen entnehmen zu können. Wegen der starken Beweidung ist große Achtsamkeit geboten. Viele Tiere tragen einen Parasiten in sich (Giardien), der durch Ausscheidungen im Flusswasser landet. Bisher war allerdings eine ganz andere Taktik noch erfolgreicher: Selbst in den entlegensten Ecken treffen wir noch auf Fahrzeuge. Wir halten sie an (fast alle stoppen ohnehin) und bitten um Trinkwasser. Die Erfolgsquote ist nahe 100%! Wir bekommen oft auch noch Kekse, Äpfel, Riegel uvm. angeboten. Es sind immer sehr, sehr nette und hilfreiche Begegnungen.

    Nach fünf Tagen in der Abgeschiedenheit, ohne jeglichen Komfort, freuen wir uns in Naryn endlich wieder "richtig" zu essen, duschen, Wäsche waschen, schlafen, Internet.
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