Kirgisistan

August - September 2024
Begleite Bernd & Andrea bei einer Bikepacking Tour über das Tian Shan Gebirge entlang der Seidenstraße.
1.000km, 11.000Hm, 90% Offroad, max. Höhe 3840 üNN, 18 Etappen, Zelt, autarke Versorgung.
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  • Day 2

    Bishkek

    August 5 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 33 °C

    Die Anreise hat perfekt funktioniert. Es sind alle Koffer und die Fahrräder angekommen. Nur der Transfer vom Flughafen zum Hotel war etwas abenteuerlich. Nutzt man, wie wir, nicht offizielle Taxis, sollte man dringend den Preis vorab verhandeln, was schon eine spannende Angelegenheit werden kann. Auch Zeitangaben ("komme in 5 Minuten") sollte man seeeehhhr entspannt nehmen.

    Die Stadt ist eine Mischung aus Orient und Moderne, sowohl in der Architektur als auch bei den Menschen. Wir sind sehr begeistert von deren Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft!!

    Bei Temperaturen nachmittags um die 40° werden wir uns 2 Tage Zeit nehmen zu akklimatisieren, bevor wir dann aufs Rad steigen.

    1. Lernerfahrung: ohne eine kirgisische SIM-Karte ist man hier völlig aufgeschmissen, da sich das deutsche Handy nicht ins kirgisische Netz einwählt. Das haben wir jetzt erledigt. Vielen Dank, Frau Zimmermann in Aurich und ihrem Bruder hier vor Ort!!. Damit sind wir jetzt erst wirklich in der Lage uns hier überhaupt zu orientieren.
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  • Day 3

    Osh Bazar

    August 6 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 26 °C

    Ein fantastischer, orientalischer Bazar! Gewürze, Früchte, Fleisch (Kühlung wird überbewertet), Haushaltswaren, Kleidung, ALLES.

    Der Markt wird kaum von Touristen frequentiert, daher gibt es keinerlei "Souveniers, made in China" oder aggressive Verkäufer. Im Gegenteil! Wir erleben die Menschen als unglaublich freundlich und zurückhaltend.

    Hier und da haben wir ein paar kirgisische Besonderheiten probiert, aber mit Vorsichtig. Zum Beispiel Kurut, getrocknete Käsebälkchen, sehr salzig. Nicht Bernd's Ding, für Andrea ok. Ansonsten sind wir eher dem Grundsatz "heat it, peel it or forget it" gefolgt.

    Wir hatten eine rührende Begegnung mit einem stolzen Mann, dessen Sohn in Garmisch Tourismus studiert und dort arbeitet. Dank an den Google Übersetzer. Zum Abschied gab es zwei Anstecknadeln, Lenin als Junge und als Mann.

    Am Nachmittag haben wir die Räder zusammengebaut und alles final vorbereitet, um morgen früh loszukommen. Ziel ist Kemin, ca. 110 km entfernt.
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  • Day 4

    Im Glutofen nach Tokmok

    August 7 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 26 °C

    Die 1. Etappe aus Bishkek Richtung Yssykkölsee ist geschafft. Man fährt dort wie durch einen Glutofen. Rechts das Tian Shen Gebirge mit bis zu 4000 m hohen Bergen, links ein hoher Gebirgszug in Kasachstan, an dessen Grenze wir entlang fahren. Im Tal dazwischen ist es wie unter einem Brennglas.

    Unsern Plan bis Kemin zu fahren müssen wir noch relativ schnell aufgeben. Der Verkehr im Bishkek ist sehr dicht und chaotisch. Wir trauen uns die ersten Kilometer nur über Bürgersteige zu fahren, was uns sehr langsam macht. Um den dichten Verkehr zu umgehen, möchten wir an einen Fluss entlang eine Ausweichstrecke nehmen. Aber der Weg erweist sich als sehr ausgewaschen, steinig und rumpelig. Nach 3 Stunden haben wir somit erst 20 km hinter uns gebracht.

    Dann stellt Bernd mit grossen Schrecken fest, dass er sein Zelt verloren hat! Ohne Gepäck fährt er wieder einige Kilometer zurück und findet tatsächlich seine Zellstangen und das Zelt unversehrt auf diesem Rumpelweg, der wegen seines Zustandes kaum befahrbar ist. Puhhhh!!! Danach entscheiden wir uns doch lieber über die vielbefahrene Hauptstrasse weiter zu fahren.

    Wegen der extremen Hitze mit Temperaturen in der Sonne bis zu 45° halten wir alle 10 km an, gehen in den Schatten und trinken literweise Wasser.

    Am Ende sind wir 7 Stunden unterwegs haben 75 km geschafft und sind netto knappe 4 Stunden gefahren. Der Rest ging für die vielen Pausen drauf, indenen wir einfach immer wieder abkühlen und trinken mussten.

    Landschaftlich erahnen wir, was auf uns wartet. Der Gebirgszug zu unserer Rechten mit schneebedeckten Gipfeln ist beeindruckend.
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  • Day 5

    Irgendwo im Nirgendwo

    August 8 in Kyrgyzstan ⋅ 🌙 20 °C

    Dies war die 2. Hitzeschlacht. Gestartet in Tokmok und danach Richtung Ortotokoitalsperre.

    Ursprünglich waren die ersten 4 Etappen, die wir jetzt fahren, überhaupt nicht geplant. Sie sind dem Knöchelbruch von Andrea 4 Wochen vor dem ursprünglichen Start geschuldet. Um nicht, wie ursprünglich geplant, von Barskoon zu starten und direkt in einen sehr, sehr langen Anstieg mit 2500 Höhenmetern bis auf 3700 üNN einzusteigen, haben wir vorab entschieden nach Barskoon mit dem Rad zu fahren, anstatt uns ein Taxi zu nehmen.

    Das zeigt sich jetzt als kluge Entscheidung. So kann Andreas Sprunggelenk sich behutsam an die Belastung gewöhnen. Und wir geben unseren Körpern Zeit zum Akklimatisieren. Um der Hitze zu begegnen, bleiben wir bei unserer Strategie, alle 10 km eine Trink- und Abkühlpause einzulegen.

    Nach gut 80 km und etwas über 1000 Höhemetern entscheiden wir uns in der Nähe einer Raststätte unser Camp wild aufzuschlagen. Die Etappe war sehr fordernd und das Aufbauen des Camps strengt uns sehr an. Der getrocknete Sandboden ist wie Beton, in den kein Hering einzuschlagen ist. Wir sichern die Heringe mit Felsbrocken.

    Morgen werden wir auf circa 2000 m Höhe fahren und damit hoffentlich den Glutofen und die vielbefahrene Strasse hinter uns lassen.

    Fotos folgen, sobald das Internet besser ist.
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  • Day 6

    Erstes Jurtenlager am Yssykkölsee

    August 9 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 24 °C

    Um der Hitze zu zuvorzukommen, haben wir unser Camp bereits um kurz nach 7 abgebaut und sind startklar. Nach 10 km über eine sehr stark befahrene Straße, geht es auf eine entlegene Route Richtung Ortotokaitalsperre. Was für eine atemberaubende Landschaft! Türkisblau liegt der See, umgeben von kargen und kahlen Bergen. Schatten ist kostbar! Wir verbringen unsere Mittagspause mit frischem Kaffee im "Schatten" eines Strohhalms 😉.

    Wenig später das zweite Highlight: Wir treffen auf den Gleisbau der neuen Seidenstrasse, die Peking (?) mit Duisburg verbindet; ein Megaprojekt Chinas.

    Zum ersten Mal übernachten wir nun in einer originalen kirgisischen Jurte. Ohne Wasser, Strom oder sonstigen Annehmlichkeiten. Die Herzluchkeit und Gastfreundschaft bekommen wir aber such hier zu spüren. Die Gastgeberin zaubert uns ein reiches, schmackhaftes kirgisisches Abendessen. Der Tisch biegt sich vor lauter Schalen und Tellern.
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  • Day 7

    Zeltcamp direkt am Yssykkölsee

    August 10 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 18 °C

    Endlich ist es kühler! Wir bewegen uns zwischen 1700 und 2100 üNN. Die Höhe und die Nähe zum See bringen uns angenehme Temperaturen.

    Diese Transferetappe führte uns stetig am Ufer des Sees entlang. Da große Abschnitte der Straße erneuert werden und derzeit behelfsmäßig geschottert sind, ist es eine sehr, sehr staubige Angelegenheit.

    Überhaupt - ein paar Worte zum Verkehr: Die Kirgisen haben einen eindrucksvollen Gegenenturf zum überregulierten deutschen System. Für uns wirkt es chaotisch, aber die Kombination aus Pragmatismus und Gelassenheit funktioniert!

    Ein grandioser Fail macht uns heute zu schaffen: Wir haben kaum noch Bargeld und nicht realisiert, dass Samstag ist und auch kirgisische Banken geschlossen haben. Uns hilft ein belgisches Bikepacker Pärchen aus, das wir oben auf einem Pass treffen. Sie tauschen uns spontan 50€ in SOM. So können wir bis Barskoon Wasser und Essen kaufen.

    Kurz vor unseren Ziel machen wir noch eine Pause an einem belebten Badestrand. In mindestens 20 Jurten werden diverse Dinge angeboten, die man für einen Strandtag braucht: Schwimmringe, Getränke und viele kirgisische Köstlichkeiten.

    30 Kilometer vor Barskoon schlagen wir unser Zelt am See auf, kochen und genießen den Ausblick. Bernd springt noch kurz ins Wasser - HERRLICH!
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  • Day 8

    Barskoon, Start der eigentlichen Tour

    August 11 in Kyrgyzstan ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute hatten wir die bisher kürzeste und leichteste Etappe, cirka 50 Kilometer und 500 Höhenmeter bei angenehmen 25 bis 30 Grad.
    Wir konnten uns viel Zeit nehmen das Skaskagebirge zu erkunden, touristenwirksam auch "Fairytale Canyon" genannt. Feuerrote Felsen, durch Erosion in faszinierende Formationen gebracht. Wunderschön!
    Erstaunlich sind die Einheimischen, die diese steilen, schroffen und rutschigen Felsen mit Badelatschen und Pumps laufen.

    Faszinierend ist immer wieder die begeisterte Reaktion auf uns Deutsche. Manchmal kommt man einfach auf uns zu, um uns willkommen zu heißen. Selbst Kinder kennen die herzliche Geste aus eigenem Antrieb.

    Auch werden wir hier und da ungefragt genötigt Fotos mit der ganzen Familie zu schießen.

    Sehr überraschend: Zur freundlichen Gesprächseröffnung wird direkt nach dem Alter gefragt. Bei mir wird die Antwort mit wohlwollendem Nicken, bei Bernd mit Begeisterung quittiert.

    Ein weiteres Problem hat heute eine überraschende Lösung gefunden: Unsere Bargeldvorräte waren verbraucht. Wir mussten schon rationieren! Ein polnischer Motorradfahrer, den wir gestern um Hilfe baten, hat uns heute extra auf unserer Route gesucht, um uns zu erläutern, wo ein Bankomat steht. Unfassbar nett!!!

    In Barskoon haben wir eine Jurte der Luxusklasse. Riesig, orientalische Farben und Muster, wunderschöne Teppiche und eine Sanitärhaus mit westlicher Dusche/WC. Außerdem werden wir bekocht und unsere Wäsche wird gewaschen, für uns ein neues Lebensgegühl ist. Seit einer Woche behelfen wir uns mit Katzen- und Handwäsche.

    Wir haben beschlossen einen Extratag einzulegen, um uns auf die "Expedition" Richtung nach Naryn vorzubereiten. Dorthin werden wir circa 6 Tage ohne jegliche Versorgung sein, auf Höhen von bis zu 4000 üNN. Wir rechnen nachts mit Temperaturen bis an den Gefrierpunkt, tags zwischen 15 bis 20 Grad. Dafür wird uns ein einmaliges Bergpanorama erwarten.
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  • Day 9

    Barskoon - relax & prepare

    August 12 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 14 °C

    Das haben wir dringend gebraucht!! Einen Tag entspannen, alles waschen lassen (unglaublich wie staubig und verschwitzt alles ist), schlafen, uns und die Räder pflegen.

    Ganz wichtig für heute: den nächsten Abschnitt exakt vorbereiten. Wir werden morgen in einen Pass bis auf 3700 üNN einsteigen. Das heist über 2300 Höhenmeter mit maximalem Gepäck, da wir für cirka 6 Tage Nahrung dabei haben, bis wir in Naryn sind. Wasser gibt es aus Flüssen, entsprechende Filter und Desinfektionsmittel haben wir dabei. Nach 4 Tagen sollten eventuell auf eine Siedlung treffen und nachkaufen können.

    Meine Erfahrungen aus der remoten Solotour durch die Highlands auf Island kommen uns sehr zugute. Wir fühlen uns mit unserer Ausrüstung und Vorbereitung sehr, sehr sicher. Ein lokaler Guide hat uns noch seinen Support angeboten, falls unterwegs Hilfe benötigt wird. Mit dem Satelletenkommunikator können wir ihn jederzeit erreichen. "Gürtel & Hosenträger" in Sachen Sicherheit.

    Die Kleidung sortieren wir etwas um. Die Sachen für kühles Wetter waren bisher gaaaaanz unten in den Taschen. Wir sind die nächsten drei Wochen dauerhaft auf cirka 3000 üNN, hoffen tagsüber auf angenehme 15 bis 20 Grad. Nachts wird es aber bis an den Gefrierpunkt reichen. Auch das hatte ich bereits auf Island....
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  • Day 9

    🙋🏼‍♀️ .... bis Naryn!

    August 12 in Kyrgyzstan ⋅ ☁️ 15 °C

    Wir werden uns voraussichtlich die nächsten 6 Tage nicht melden können, da wir keinen Internetzugang haben werden.

    Mit unseren Familien bleiben wir per Satellitenkommunikator verbunden 😍

  • Day 10

    Der episch lange Anstieg zum Arabelpass

    August 13 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 8 °C

    Was für eine majestätische Landschaft! Atemberaubend! Um uns ragen Berggipfel bis über 4500 Meter in den Himmel. Wir fahren entlang eines Flusses, der in der Sonne 1000fach glitzert.

    Der Anstieg mit den vielen Gepäck kostet Zeit. Zu Anfang geht es behutsam mit 1 bis 5% auf einer guten, nicht asphaltierten Straße hoch. Sie führt zu einer Goldmine, daher passieren uns gelegentlich schwere LKW.

    In der zweiten Hälfte wird es erheblich steiler. In zwei Serpentinenpassagen von mehreren Kilometern Länge warten Steigungen on bis zu 14% auf uns. Wir sind mächtig stolz auf uns, dass wir sie ohne abzusteigen überwinden.

    Vor der dritten und letzten, steilen Passage möchte Andrea angesichts der absoluten Höhe von 3400 üNN die Etappe beenden. Bernd wäre noch weitergefahren, stimmt aber zu, dass es doch ratsam ist, nicht zu hoch aufzusteigen.

    Wir finden einen guten Platz mit herrlichem Blick auf einen gewaltigen Gletscher, der uns zum Greifen nahe scheint.
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