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  • Day 60

    Drayton Hall, Charleston

    November 26, 2023 in the United States ⋅ 🌧 9 °C

    Je weiter wir nach Süd-Osten kommen, um so mehr verändert sich die Landschaft. Wir sehen erste Baumwollfelder und Palmen. Leider wird das Wetter immer schlechter und es ist nur 10 Grad.

    Unser Ziel ist Drayton Hall, das älteste erhaltene Farmhaus, das öffentlich zugänglich ist. Es wurde in den vier Jahren zwischen 1738 und 1742 für John Drayton erbaut, wobei sowohl Sklaven als auch freie Arbeiter eingesetzt wurden.

    “Drayton Hall befand sich bis 1974 im Besitz derselben Familie und wurde dann dem National Trust for Historic Preservation übergeben. Seit mehr als 260 Jahren befindet sich Drayton Hall in seinem ursprünglichen Zustand. Zwei Nebengebäude wurden bei Katastrophen im späten 19. Jahrhundert zerstört - ein Wäschehaus stürzte bei einem Erdbeben ein und die Küche wurde von einem Hurrikan zerstört -, aber der Hauptwohnsitz blieb unversehrt.

    Es ist das einzige Plantagenhaus in der Region, das sowohl die amerikanische Revolution als auch den Bürgerkrieg überstanden hat.”

    Wir bekommen eine Führung durch das Haus. Unsere Führerin bemüht sich ein wenig langsamer für uns zu sprechen, aber trotzdem verstehen wir nicht so viel. Es gibt natürlich einen kleinen Gift-Shop und dort steht eine Frau hinter der Kasse, die etwas deutsch spricht. Sie erzählt uns, das Sie Verwandtschaft in Mannheim hat, und dann fällt ihr ein, es gibt eine deutsche Beschreibung des Hauses. Es gibt nur ein Exemplar, aber wir dürfen es abfotografieren und lesen dann Abends alles nach.

    Das Thema Sklaverei wird hier nur am Rande behandelt. Allerdings findet sich in einem Raum, in dem Fundstücke aus dem Haus ausgestellt sind, ein Brandzeichen:

    “Dieses Objekt verdeutlicht die Macht und Kontrolle, die John Drayton über die Menschen hatte, die er versklavte. Es diente dazu, ihnen seinen Namen auf die Haut zu brennen. Es steht "I.DRAYTON", was für J. DRAYTON steht, da der Buchstabe J nicht im römischen Alphabet vorkam. Überlebende Brandzeichen wie dieses sind selten, und derzeit ist dies das einzige bekannte überlebende Brandzeichen dieser Art aus der amerikanischen Kolonialzeit. Silberne Brandzeichen wurden mit erhitztem Öl auf die Haut aufgetragen, um eine erhabene Narbe zu erzeugen.”

    Auf die Frage wieviele Sklaven hier gearbeitet haben, bekommen wir zur Antwort: “Darüber gibt es keine Aufzeichnungen” … obwohl John Drayton ein Tagebuch geführt hat.
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