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  • Day 106

    Sneaky

    December 17, 2018 in Myanmar ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir stehen normalerweise einmal pro Jahr um 4.30 auf und dann gibts zur Belohnung Glühwein. Heute, am zweiten Tag in Folge, kämpfen wir sehr damit, nicht einfach wieder unter die Decke zu liegen. Aber hei, das ist unser letzter Morgen in Bagan und zweimal in Folge muss schon des Stolzes wegen zu schaffen sein.

    Also machen wir uns bereit und suchen den nächsten Tempel für den Sonnenaufgang. Diesmal dauert die Fahrt etwas länger und der GPS-Punkt liegt weiter weg von den eingezeichneten Strassen. Als wir an dem Punkt ankommen, sehen wir jedoch weit und breit keinen Tempel. Schon etwas entmutigt (zuvor haben wir schon 2mal eine 180 Grad Wende gemacht um überhaupt zum Punkt zu gelangen) fahren wir den Weg weiter und ZAG: drei Meter weiter, ragt ein Tempel direkt neben uns auf, zuvor verborgen durch einen Baum und die Dunkelheit. Die Koordinaten stimmen, wir sehen aber sonst niemanden (das ist im Zeitalter des Internets doch immer etwas überraschend bzw. beunruhigend) und können auch nicht wirklich ein Dach ausmachen, zu dem man hochsteigen könnte.
    Wir sind aber noch nicht überzeugt, Stephan schnappt sich die Stirnlampe und betritt den Tempel. Das Buddha-lächeln ist im Dunkeln und im Licht der Taschenlampe etwas grusslig 😅. Im innersten Raum um die Ecke findet Stephan aber was er sucht: einen schmalen Gang mit einer Treppe. Als erste am heutigen Morgen, erklimmen wir die Treppe und stehen schliesslich 7 Meter über der Eben auf dem grossen Dach des Tempels und haben einen phänomenalen Ausblick. Leider hat es an diesem Spot nicht soviele Tempel, die in der aufgehenden Sonne erstrahlen, dafür ist der Weitblick zusammen mit den Wolken am Himmel (und später den Heissluftbalons) für Fotos toll geeignet.

    Gegen 7 Uhr verlassen wir den Tempel wieder und fahren zu unserem wohlverdienten Frühstück. Der restliche Morgen und Mittag verlaufen wieder gemütlich im kühlen Zimmer. Wir schauen etwas Netflix und planen die nächsten Tag.

    Gegen 13 Uhr treibt uns der Hunger zu Sharky's. Zwei Holländer haben uns beim Frühstück von diesem tollen Ort erzählt. Das Restaurant mit "Food and Passion" liegt nur wenig neben unserer Unterkunft und ist bekannt für seine Küche nach europäischer Art, aus ausschliesslich lokalen Produkten. Sharky hat ein Jahrzehnt damit verbracht, durch Europa zu reisen und zu lernen wie man Brot, Charcuterie, Gelati und Käse macht. Letzteres sogar in der Schweiz. Zurück in Myanmar hat er begonnen alle Zutaten die es nicht schon gab hier zu züchten, um möglichst an die Originale heranzukommen. Raus kamen dabei die angeblich beste Eiscreme weit und breit und sogar ein Käsefondue, das sogar von Schweizern gelobt wird. Wir entscheiden uns für zwei köstliche Sandwiches mit Ciabattabrot und Käse aus Büffelmilch 🤤

    Mit den neuen Kräften machen wir uns auf, weitere Tempel und Pagoden zu besichtigen. Darunter Aushängeschilder wie den Ananda und Thatbyinnyu Tempel und die Shwezigon Pagoda. Als riesige und sehr beeindruckende Bauten mit viel bis sehr sehr viel Gold. Bei der Fahrt durch Altbagan fällt auf, wie interessant es gewesen sein muss, als man noch jeden Tempel erklimmen durfte. Überall sehen wir Tempel mit Terrassen und können uns nur in Gedanken ausmalen, wie faszinierend die Ebene, auf immer anderen Hochsitzen, wohl aussieht.

    Kurz nach Sonnenuntergang, heute ohne Fototermin (hatte sowieso zuviele Wolken am Horizont) gönnen wir uns eine Kaffee. Danach heisst es packen, denn morgen werden wir bereits um 7.30 abgeholt, für die Fahrt nach Kalaw. Anschliessen noch etwas Essen und ab ins Bett. Endlich mal wieder etwas länger in den Tag schlafen 😉
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