• Flora auf ~4000 m – Leben an der Grenze

    21. november, Nepal ⋅ ⛅ 1 °C

    Auf etwa 4000 Metern Höhe zeigt sich die Flora des Tsum Valley von ihrer widerstandsfähigsten Seite. Die Baumgrenze liegt längst hinter uns, doch der Eindruck einer kahlen Hochgebirgswüste täuscht: Wer genauer hinschaut, entdeckt eine erstaunliche Fülle kleiner, zäher Pflanzen, die sich perfekt an Wind, Kälte und intensive UV-Strahlung angepasst haben.

    Überall auf den Felsen leuchten Flechten in Gelb-, Orange- und Grautönen – faszinierende Lebensgemeinschaften aus Pilz und Alge, die als Pioniere selbst dort überleben, wo kein anderer Organismus dauerhaft Bestand hätte. Ihre kräftigen Pigmente dienen als natürlicher Sonnenschutz und zeigen zugleich, wie klar und sauber die Luft hier oben ist.

    Zwischen den Steinen wachsen niedrige Zwergsträucher und kissenförmige Polsterpflanzen. Ihre kompakte Wuchsform speichert Wärme, schützt vor dem Wind und ermöglicht ihnen, die extrem kurze Vegetationszeit optimal zu nutzen. Einige haben feine, schuppenartige Blätter, andere tragen noch vertrocknete Blütenstände des Spätsommers. Dazwischen finden sich immer wieder kleine Teppiche aus Beeren tragenden Bodendeckern – winzige rote Farbtupfer in der sonst kargen Landschaft, die für Vögel und Kleinsäuger einen wertvollen Beitrag zur Nahrungskette leisten.

    So entsteht ein Mosaik aus Zwergsträuchern, Moosen, Flechten und Kissen die spannend zu suchen und anzuschauen sind.
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