Satellite
Show on map
  • Day 143

    Erdbeben auf Lembongan

    August 5, 2018 in Indonesia ⋅ 🌙 25 °C

    Als wäre die ewig lange Anreise der letzten 2 Tage nicht schon genug Abenteuer gewesen, überraschte uns bei der allabendlichen Futtersuche ein heftiges Erdbeben. Wie sich nachher herausstellte, hatte es eine Stärke von 7.0 und sein Epizentrum befand sich im Norden Lomboks. Na da haben wir aber Schwein gehabt 😅, dass wir diese Insel gestern verlassen hatten! 🙏🏼🍀
    Wir waren gerade auf dem Weg zum Strand als der Boden einer ungeteerten Seitenstrasse so heftig zu wackeln anfing, dass wir erst nicht verstanden, wie um uns geschah. Nach ein paar Millisekunden der Schockstarre fassten wir uns bei den Händen und liefen aus Instinkt weg vom Strand, wahrscheinlich wegen des ersten Gedankens an einen Tsunami. Doch nach ein paar Sekunden war auch schon wieder alles vorbei. Im Dorf blieben alle recht gelassen. Hier im indonesischen Feuerring haben die Menschen anscheinend gelernt, mit solchen Naturgewalten zu leben.

    Als dann jedoch noch 2 mittelgroße Nachbeben folgten, wurden auch die Einheimischen etwas nervöser. Unser Barkeeper wollte schnell abkassieren, nachdem seine Köchinnen jedesmal kreischend aus der Küche liefen, wenn der Boden zitterte. Die Gäste des Restaurants wurden von der Hektik angesteckt, was wiederum auf einen armen Hund abfärbte, der wahrscheinlich uns verteidigend den sich plötzlich überschwappenden Pool anbellte.

    Es brach zwar keine Panik aus, doch wir verfolgten spannend eine Massenbewegung in Richtung des höchsten Punkts der Insel, weil eine kurzzeitige Tsunamiwarnung ausgesprochen wurde (Fehlalarm wie sich später glücklicherweise herausstellte). Einige Dorfbewohner blieben unbeeindruckt und amüsierten sich über die Scharen an Fussgängern und vollbeladenen Mopeds und Taxis, die alle gen „Panorama Bar“ den Berg hoch eilten. Wir schlossen uns letztendlich der Masse an, auch wenn alle Infos aus dem Internet für Lembongan keinen Tsunami vorhersagten. Was sollten wir aber auch durch die Massen verunsichert in unseren Zimmern in einer quasi ausgestorbenen Stadt hocken?! Bevor wir aufbrachen, packte Maggi noch schnell alles wertvolle sowie „überlebenswichtige“ in den Rucksack. Wir hätten, sagen wir mal, 2 Tage auf dem Hügel „überleben“ können. 😅 Doch soweit kam es ja zum Glück nicht. Die Panorama Bar machte wahrscheinlich den Umsatz ihres Lebens und wir hatten die Gelegenheit ein Massenschauspiel live und Gott sei Dank unversehrt zu beobachten.

    In den nächsten Tagen würden auch immer wieder kleine Erdbeben folgen. Wir hörten von schlimmen Szenen, die sich vor allem auf den Gillis abspielten: Geschäfte wurden geplündert aus Angst vor Tsunamis, Leichensäcke stapelten sich an den Häfen, wegen mangelnder Boote und Flieger saßen die Menschen auf den Inseln fest. Wir hatten eigentlich auch vor die Gillis zu entdecken. Doch das ließen wir nun besser sein. Planänderung.
    Read more