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  • Day 167

    Sonnenaufgang über'm Bromo Vulkankrater

    August 29, 2018 in Indonesia ⋅ ⛅ 13 °C

    Was für ’ne für uns typische Aktion mal wieder! 🙈Am Vorabend wussten wir 2 Perfektionisten nach 3 Tagen Grübelei noch immer nicht, wie wir am liebsten/ besten zum Bromo Vulkan im Landesinneren der Insel Java kommen. Der Warung und Homestay Besitzer sowie Tour Guide unseres Vertrauens namens Hendro bot uns an, uns sehr komfortabel über Nacht 8 Stunden (!) 😳 lang mit dem Auto von Pulau Merah zum Berg zu fahren. Doch dies zu einem verhältnismässig sehr hohen Preis. Vielleicht wagen wir doch das Abenteuer mit dem Zug quer durch’s Land? Doch dann müssten wir häufig umsteigen und hatten keine Ahnung, ob das alles so nahtlos klappen würde.
    Um 19h diskutierten wir noch mit Hendro beim Abendessen was wir tun sollten. Züge wären für heute Nacht noch verfügbar. Hendro sei ausgeschlafen und könnte uns fahren, doch gab auch ehrlich zu, dass die lange Fahrt im Dunkeln durch‘s Nirgendwo sehr an ihm zehren würde. Nach viel Hin und Her - es war mittlerweile 20h - entschieden wir die Bahn zu nehmen. Jetzt war es auch schon zu spät mit dem Auto, denn wir würden es nicht mehr rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Vulkan schaffen. Doch als wir die Zugtickets online buchen wollten, wurden uns plötzlich keine Verfügbarkeiten mehr angezeigt. Was nun?!? Hendro packte uns mit Kind und Kegel ins Auto und düste 2 Stunden lang zum übernächsten Bahnhof. Denn wenn wir hier keinen Zug mehr erwischen würden, hätten wir schon ein wenig Strecke in Richtung Vulkan gemeistert. Nun hiess es Daumen drücken, ob wir es rechtzeitig zum Bahnhof schafften, ob wir überhaupt noch Plätze an Board kriegen würden, und wenn nicht, ob wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Bromo Berg wären.

    Letztendlich schafften wir es in die Bahn um 23h. Die auch recht komfortabel war. 🚞 In Probollingo um 2:15h angekommen, wartete auch schon ein Fahrer auf uns - alles perfekt von Hendro aus der Ferne spontan organisiert. Wir luden unser Gepäck in der Unterkunft ab und fuhren um 2:45h nach Cemoro Lawang, einen Ort am Fusse der Vulkanlandschaft. Um 4h angekommen, begann der Fussmarsch den Berg hinauf, soweit wir kamen bis die Sonne aufging, um von dort einen hoffentlich atemberaubenden Blick über die Bergkette zu haben. Wir kraxelten im Dunkeln hoch, der Sternenhimmel schenkte uns Licht. 🌌 Nah und Fern sah man menschliche Glühwürmchen: Touris, die mit Stirnlampen bewaffnet durch die Aschefelder oder Bergklippen der umliegenden Vulkane stapften.
    Hier hoch oben wurde es auch ein wenig schneller hell als gedacht. Wir suchten uns ein leises Plätzchen und bewaffneten uns mit allen Kameras, die wir hatten. 🤣📱📸📹📱

    Das Faszinierende an diesem Aufstieg ist, dass man im Dunkeln die Umgebung kaum erkennt. Doch wenn dann die Morgenröte erstrahlt, findet man sich inmitten einer unbeschreiblich schönen Vulkanlandschaft wieder. Rechts und links türmen sich die Bergklippen, unten das Tal besteht aus einer ewigen Aschewüste, man ist trotz der Ferne auf Augenhöhe mit dem riesigen Vulkankrater. Das alles erstrahlt in unterschiedlichen, warmen gelb-orange-roten Farbtönen entsprechend der Höhe und Intensität der Sonne. 🌄 Wir waren ganz gefesselt von der Schönheit Mutter Naturs. Die Strapazen der Anreise waren damit auch vergessen. Für diesen wunderbaren Anblick hatte es sich sowas von gelohnt, auf 1 Nacht Schlaf zu verzichten.

    Eine gute Stunde nach Sonnenaufgang ging es mit einem Geländewagen rüber zum Krater. Das Aschemeer überquerten wir auf dem letzten Stück zu Fuss. Hoch oben angekommen, verschlug es uns den Atem. Wir hatten auf unserer Reise zwar schon aktive Vulkane gesehen, doch so nah am Kraterrand mit direktem Blick in seinen tiefen Schlund waren wir noch nie zuvor. Wahnsinn, was für ein Naturschauspiel!! 😳🤗 Man bekam ganz weiche Knie, und das nicht nur, weil der Kraterrand kein bisschen Sicherheitsbegrenzung aufwies. Wer hier stolperte, würde als Schwefelwolke wieder raufkommen. 😱😉 Bei dem Kopfkino wurden Maggis Beine auf einmal schwer wie Blei und den Weg zurück meisterte sie nur, indem sie nicht den Abhang hinunter schaute, sondern sich einzig und allein auf ihren Gänsefüßchenmarsch konzentrierte. 😅

    Um 11h zurück in der Unterkunft setzte die Müdigkeit ein. Wir befreiten uns unter der Dusche und unsere Klamotten im Waschsalon von all der Asche bevor wir dann nach einer laaaangen aber faszinierenden Nacht am Mount Bromo todmüde ins Bett fielen und Mittagsschläfchen hielten. 😴👍🏽
    Abends haben wir uns eine Massage gegönnt. Leider die schlechteste EVER, aber nun gut, nach so vielen tollen Erlebnissen wollen wir uns mal nicht beschweren. 🙊
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