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  • Day 4

    Schweizer Jura und Aix-Les-Bains

    July 22, 2021 in France ⋅ 🌙 19 °C

    Aix-Les-Bains rühmt sich, die Riviera der Alpen zu sein, und wirklich: An unserem heutigen Zielort erwartet uns dieses unübertreffliche südeuropäische Lebensgefühl, mit den Zutaten Yachthafen, Fischlokal (natürlich mit Außenterrasse auf Bootsplanken) und Platanenpromenade (die dazugehörigen Boulespieler haben Ihre Session leider schon beendet, um eine Pastis trinken zu gehen und eine Gauloise zu rauchen). So, Klischee Ende, und nun zum Start der heutigen Etappe und zur ersten Beobachtung des Tages: Die Schweiz und Japan sind nicht nur durch Ordnungsliebe aufs Engste verbunden, sondern neuerdings auch durch die Bentobox. Denn in dieser Form wird uns in unserer Bleibe am Bieler See das Frühstück gereicht. Marcello und Melanie haben wirklich einen Sinn für Ästhetik. Noch ein Beweis? Das Folgebild zeigt, wie einfach und doch einfallsreich aus der ehemaligen Stelle für den Misthaufen ein schöner Sitzplatz gestaltet werden kann. Es lebe die Schweiz! Bevor wir morgens unsere Fahrt starten, wiederholen Gabi und Norbert übrigens täglich ein ganz besonderes Paarungsritual (oder wie übersetzt man "pairing"?). Denn ihre neue erworbene Helm-Sprechanlage scheint sich nur dann in Gang zu setzen, wenn Norbert das Mikro in den Mund nimmt und Gabi den Kopf erdwärts in den Helm steckt. Irgendwie schön anzusehen, was Technik mit erwachsenen Menschen macht. - Unsere Fahrt selbst geht durch ein ziemlich menschenleeres, sehr grünes Schweizer Jura mit vielen gutmütigen Kurven und wenig Tankstellen. Es gibt sichtbare Bemühungen, Touristen irgendwie anzulocken, angesichts der vielen herrlichen Ziele in unmittelbarer Umgebung (Mont Blanc, Lac d'Annecy, ...), fällt dem geneigten Betrachter aber kein wirklicher Grund ein, warum man nicht einfach besser weiterfahren sollte. Was wir auch tun. Kurz vor dem Ziel am Lac de Bourget dann noch ein kleiner Aufreger, denn Gabi rutscht - bei glücklicherweise geringer Geschwindigkeit - mit dem Vorderrad weg und die 270 KG Harley Davidson-Stahl fallen um. Nichts passiert, uff, nur der Ganghebel ist etwas verbogen. Wirtschaftsingenieur Norbert macht sich per Stahlrohr und brillanter Kenntnisse der Hebelkräfte an die Arbeit und die angestrebte Kaltverformung in Richtung Ursprungsposition gelingt. Somit Ende gut, alles gut. Die ersten 1.000 km sind gefahren, die Sonne scheint (und zwar sehr ordentlich) und morgen legen wir einen Pooltag ein.Read more