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  • Day 17

    Kloster Rila

    May 8, 2022 in Bulgaria ⋅ ⛅ 11 °C

    Ivan (Johannes) zog um 900 in eine Höhle im Rilagebrige. „Ein Felsen diente ihm als Lager, der Himmel als Decke“, so lesen wir auf einer Tafel, als wir morgens den Torbogen in den Innenhof des auf den Eremiten zurückgehenden Klosters Rila durchschreiten. Es besticht durch seine Größe und Farbenpracht, und auch durch seine Wehrhaftigkeit. Rund 500 Jahre befand sich Bulgarien unter islamischer „Fremdherrschaft“, das Kloster bot Schutz. In diesem Zusammenhang: in vielen Teilen Bulgariens wird heute türkisch gesprochen.
    Im Grunde ist der Eintritt zum Kloster frei, aber wir erwerben ein Kombiticket, mit dem wir verschiedenes zusätzlich besichtigen dürfen und von einer älteren Dame ein Art Privatführung erhalten. Hier der vollständige Text der Führung: „Tower“, „Old Kitchen“, „Icons“, Ethnographics“, „Wait here“. „Old Kitchen“ beeindruckt mit riesigen Töpfen und Löffeln, entweder es waren wirklich sehr viele Mönche hier oder sie hatten enormen Hunger.
    Eine kleine Wanderung (komoot hilft, die Wegweiser eher nicht) führt uns zu Ivans Eremitenhöhle und einer Quelle, aus der noch heute heiliges Wasser sprudelt. Viele füllen es in mitgebrachte Plastikflaschen ab, einige im Wanderoutfit (wir), andere in Calvin Klein (Steppweste) und Gucci (Jerseyeinteiler mit Mosaikmuster). Wieder andere hinterlassen kleine Wunschzettel oder posieren kühn für Instagram auf einem Felsen vor scheebedeckten Rilagipfeln.
    Schon auf dem Weg aus dem Klostertal heraus machen wir noch einen kleinen Abstecher zu einer hübschen Felsformation in Stob (Bryce-Canyon in klein), was weitere 150 Höhenmeter addiert und mit einer Cola am Stob-Kiosk endet. Es hätte auch Waschmittel gegeben.
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