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  • Day 18

    Esmee und Giel

    May 9, 2022 in North Macedonia ⋅ ⛅ 16 °C

    Esmee und Giel … wir treffen die beiden jungen Holländer in Ohrid, als sie ihre Bikes in den engen Altstadtgassen abstellen, sichtbar müde und eingestaubt, aber zugleich strahlend und voller Lebensfreude. Esmee und Rike fahren das gleiche Motorrad, es entwickelt sich ein fröhliches Gespräch und wir erfahren, dass sie schon seit 1.4. unterwegs sind und im Grunde nicht mehr in die Niederlande zurückkehren wollen, dort seien die Menschen unfreundlich. Stattdessen wolle man das Haus verkaufen und auf Welttour gehen. Ihre Video-Reiseberichte posten sie auf YouTube unter Traveling Wheels. Keep going, guys, and stay curious!
    Aber der Reihe nach. Schon nach wenigen Kilometern stehen wir morgens an der Grenze von Bulgarien nach Mazedonien. Der Grenzübertritt hat eher südamerikanischen als europäischen Charakter, es dauert minutenlang, bis alle Dokumente (hinter verschlossenem Fenster) gecheckt sind, und die Bulgaren filzen unseren Bulli gründlich. Solche Situationen sind immer irgendwie unbehaglich.
    Mazedonien, oder neuerdings Nordmazedonien, ist klein (2 Mio. Einwohner) und wirkt auf uns aufstrebend und ehrgeizig. Neue Autobahnen, große Installationen von Solaranlagen und ordentlich bestellte Felder (Reis!) wechseln sich ab … und alles in allem ist es deutlich sauberer als in Griechenland. Doch nicht alles gelingt. Unser Mittagsstopp in Prilep, inmitten einer ungewöhnlichen, felsübersäten Hochebenenlandschaft, soll uns zu einer Ruine namens „Markus Türme“ bringen. Es bedarf allerdings Kreuzworträtsel-Erfahrung, um die Wegweiser so zu ergänzen, dass wir den Weg zu „Markovi Kuli“ finden, denn dem Schild sind bereits einige Buchstaben abhandengekommen. Dort angelangt sind wir die einzigen Touristen. Und wahrscheinlich die ersten des Jahres. Das einst in Erwartung großer Besucherströme errichtete Kassenhäuschen verfällt, und der im Grunde schöne Fleck wurde zwar 2004 auf die Warteliste der Unesco für Weltnaturerbe gesetzt, aber es ging offensichtlich für Prilep nicht weiter. Nicht jedes Projekt führt zu einem Guten Ergebnis …
    Unser Tagesziel ist der Ohridsee. Das Quartier mit dem schönen Namen „My Grandparents House“ liegt sehr malerisch inmitten der Altstadt von Ohrid und erweist sich als liebe- und geschmackvoll modernisiert. Der Bulli ist für die engen und steilen Gassen etwas überdimensioniert, ein Yugo (es gibt sie noch!) passt hier besser, aber wir quetschen ihn am Ende durch alle Nadelöhre hindurch und werden von Eli und Naum herzlich begrüßt. Ihr werdet fragen: Was ist mit dem Vanlife? Sagen wir so: angesichts niedriger Nachttemperaturen und Quartieren in bester Lage für 30 Euro gewinnt im Moment Booking gegen Park4Night.
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