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  • Day 6

    Campbell River - Tsawwassen

    August 22, 2023 in Canada ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach dem Abschied von Brigitte und Ruedi am frühen Montagmorgen ging es wenig spektakulär aber mit etlichen Steigungen nach Qualicum Beach, wo mein Schatz ein schönes Zimmer im einem Inn reserviert hatte. Meine erste Handlung war genau wie heute zuerst unter die Bettdecke, um mich aufzuwärmen. Ich weiss, Ihr könnt Euch das gar nicht vorstellen, aber am Morgen gestern und heute war es 9°🥶. Also fuhren wir heute Morgen wie immer früh, um 6.48 Uhr los. Die Stimmung mit dem Sonnenaufgang war herrlich und ich hoffte, ein paar Orcas oder Wale zu sehen. Leider war nichts, nur einige putzige Seaotters tummelten sich in einem Fischerhafen. Also, wir fuhren beide guten Mutes Richtung Nanaimo, Ziel war es, die Fähre um 12.45 Uhr nach Tsawwassen zu erreichen. Irgendwann kamen wir an eine sogenannte Kreuzung, wo die Lastwagen sich wiegen lassen mussten. Auf unsere Anfrage hiess es dann, dass wir auf der Autobahn, die inzwischen von Autos total voll war, weiterfahren müssten. Also: Autobahn, es ging bergauf, Baustelle weiter vorne - nichts fehlte. Da machten wir ein paar Kilometer weiter einen Navigationsfehler, sprich mein lieber Mann wollte nicht auf der Autobahn weiterfahren, weil die ja immer wieder Steigungen drin hätte. Also bogen wir in der Hoffnung links ab, bald auf die Nebenstrasse, welche nach Nanaimo führt, zu gelangen. Denkste - es ging bergauf, dann geradaus, dann der nächste Berg, dann geradeaus, dann der nächste Berg - wir machten Höhenmeter ohne Ende. Irgendwann dachte ich, dass mir die Sonne jetzt schon komisch in den Rücken scheinen würde, wollte aber nichts sagen, weil ich dann sicher einen Anpfiff bekommen hätte. Wir fuhren also etwa 20 km, meistens bergauf und irgendwann ein bisschen runter und HURRA! standen wir an der gleichen Stelle wie eine fünfviertel Stunde vorher. Ihr könnt Euch denken, was zwischen dem Ehepaar Otth los war - er am fluchen und ich sauer über ihn! Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als wieder rauf auf die Autobahn und alles wiederholen. Etwas peinlich war es mir nur, bei den Bauarbeitern vorbeizufahren, die grinsten nämlich als sie uns zum zweiten Mal sahen. Also, es ging weiter, immer wieder kamen km Angaben, die sich aber als Illusion erwiesen, sie stimmten schlussendlich gar nicht. Inzwischen verran die Zeit, es wurde immer knapper für die 12.45 Uhr Fähre. Wir fuhren wie die Deppen, leider gab es auch hier immer wieder Steigungen, die uns Zeit und Nerven kosteten. Um halb eins waren wir noch etwa zwei Kilometer von der Fähre entfernt. Schon ziemlich vorher hatte sich mein holder Gatte abgesetzt, ich sah nicht einmal mehr das leuchtende Gelb seiner Jacke. Mit der Zunge am Boden und schon wieder putzesauer kam ich dann endlich auch bei der Fähre an, wählte eine der Spuren rechts in der Hoffnung meinen verlorenen Gatten zu finden. Zu sagen ist, dass es mindestens 30 Spuren und dazu zwei Eingänge gab. Anyway, er wählte offenbar den linken Teil, ich sah ihn immer noch nicht. Ich kam dann an die Kasse - und Gottseidank kann ich auch gut englisch - erklärte ich der Dame, dass ich meinen Mann verloren hätte und ob ich rein dürfe. Zuerst wollte sie sicher sein, dass ich auch Senior bin und dann wollte sie auch noch Geld. Zum Glück kam sie dann auf die glorreiche Idee, ihrer Kollegin im Büro beim Eingang zu der Fähre zu telefonieren und nach Rücksprache "er sucht Ruth, sie sucht Theo" gelang es den beiden Damen dann, uns wieder glücklich zu vereinen. Wie immer war die Fähre voll mit Lastwagen, Wohnwagen, Wohnmobilen und Wasserfahrzeugen auf Anhängern wie Jetskis, Booten etc. Glücklich auf der Fähre, die Velos sicher angebunden, schleppten wir uns im Schiffskoloss vier Treppen rauf. Zum Glück gab es ein Geländer. Oben machten wir zuerst nur noch eines: trinken, trinken, trinken. Etwas später assen wir dann etwas Kleines. Wir hatten ja kein Frühstück und kein Mittagessen🥵. Da es hier in Tsawwassen nur ein hochpreisiges, aber tolles Hotel gibt, organisierte Theo uns eine Suite, die wir nach dem ausladen von der Fähre nach 6 km auch super erreichten, obwohl ich dachte, ich kann nie mehr im Leben Velo fahren. Aber nun sind wir hier und das Hotel übertrifft unsere Erwartungen voll und ganz.Read more