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  • Day 2

    Schloss Trebnitz

    July 16, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    Trebnitz ist ein Ortsteil der Stadt Müncheberg im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Bis zur Eingemeindung nach Müncheberg am 1. März 2002 war Trebnitz eine eigenständige Gemeinde.

    Trebnitz wurde erstmals im Jahr 1224 in einer Schenkungsurkunde von Heinrich dem Bärtigen an das Zisterzienserkloster Trebnitz (in der heute polnischen Stadt Trzebnica) erwähnt. Das Dorf ist eine Gründung des Klosters und wurde nach der polnischen Stadt benannt, deren Name sich wiederum auf eine Rodungssiedlung bezieht.[1] Im April 1432 wurde Trebnitz durch plündernde Hussiten zerstört, während des Dreißigjährigen Krieges wurde Trebnitz mehrfach zerstört und jeweils wieder neu aufgebaut.

    Nach 1660 entwickelte sich ein Herrensitz mit Rittergut, welches mit Joachim Ernst von Görzke eine erste große Entwicklung vollzog. Es folgten weitere Vertreter bekannter Adelsfamilien, wie unter anderem die Zieten. Ende des 18. Jahrhunderts ging das Gut in die Hände des Albrecht Wilhelm von Pannwitz. Ihm folgte der Neffe Carl Otto Magnus von Brünneck. Hintergrund war auch die Verbindung der Friederike Alexandrine von Pannwitz (1758–1804), die in ihrer zweiten Ehe den Wilhelm Magnus von Brünneck ehelichte. Die Gothaischen Genealogischen Taschenbücher weisen dann für Mitte des 19. Jahrhunderts die nicht verheiratete Luise von Brünneck (1828–1880) als Gutsherrin und später um die kommende Jahrhundertwende ihren Neffen Oberst a. D. Rinaldo von Brünneck als Gutsherrn nach.[2]

    Ab 1867 erfolgte in Trebnitz der Bau der Königlich-Preußischen Ostbahn, der zusammen mit dem damals in der Region betriebenen Kohleabbau einen wirtschaftlichen Aufschwung für das Dorf herbeiführte.

    Bekanntester Gutsherr auf Trebnitz in der jüngeren Historie war Roland Graf Bellschwitz, der Fideikommissherr auf seinem westpreußischen Stammgut und Hauptwohnsitz Bellschwitz war sowie Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Rechtsritter des Johanniterordens sowie Ober-Burggraf[3] in Preußen, konkret der Marienburg. Sein Gut Trebnitz hatte 1923 einen Umfang von 884 ha, verwaltet von einem Administrator.[4] Letzte gutsherrliche Grundbesitzer nach dem Genealogischen Handbuch des Adels waren die vorbestimmten Erben der Familie von Brünneck, Manfred Graf Brünneck-Bellschwitz (1872–1957) respektive sein Bruder Harald Graf Brünneck-Bellschwitz (1880–1958).

    Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Trebnitz bei der Offensive auf Berlin im April 1945 von der vorrückenden Roten Armee zum großen Teil zerstört. Nach Kriegsende und dem Wiederaufbau des Ortes wuchs die Einwohnerzahl in Trebnitz durch den Zuzug von rund 550 Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten stark an. Auch in Trebnitz wurde 1946 die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone vollzogen.

    1951 wurde in Trebnitz die „Maschinen- und Traktorenstation“ errichtet, die später in den „Kreisbetrieb für Landtechnik“ überging. Nach der Kreisreform in der DDR gehörte die Gemeinde Trebnitz ab dem 25. Juli 1952 zum Kreis Seelow im Bezirk Frankfurt (Oder). 1956 erfolgte die Gründung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.[5] Nach der Wende wurde der Kreis Seelow in Landkreis Seelow umbenannt und in Folge der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 mit den Landkreisen Strausberg und Bad Freienwalde zum Landkreis Märkisch-Oderland.

    Nach einem Amtsbeschluss vom 13. Februar 2002 wurde die Gemeinde Trebnitz mit Wirkung zum 1. März 2002 aufgelöst und nach Müncheberg eingemeindet.

    Das Schloss Trebnitz, ein Gebäudeensemble aus dem 18. Jahrhundert, befindet sich im gleichnamigen Ortsteil der Stadt Müncheberg im Landkreis Märkisch-Oderland im Bundesland Brandenburg. Die großflächige Gutsanlage prägt das Ortsbild von Trebnitz. Wegen ihrer städtebaulichen, sowie orts-, bau- und gartengeschichtlichen Bedeutung steht sie mit Schloss/Herrenhaus, Ehrenhof, Park und den ehemaligen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden unter Denkmalschutz. Zum Schloss, der architektonischen Dominante der Anlage, führt eine repräsentative Zufahrt über den Ehrenhof.

    Bestandteil der früheren Gutsanlage waren neben dem Schloss das Inspektorenhaus, die Remise, die Schmiede mit der anhängigen Meierei, die Waschküche, die Stellmacherei, die Brennerei sowie verschiedene Stall- und Speichergebäude.
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