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  • Day 19

    Olchon - die Schamaneninsel im Baikalsee

    September 18, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 15 °C

    In Irkutsk angekommen haben wir am Bahnhof erst einmal einen Express-Bus nach Olchon gechartert.
    Die Fahrzeit betrug 6 Stunden mit einer Pause an einer Raststätte, die total mit Chinesen übervölkert und von Kochdünsten und undefinierbaren anderen Gerüchen überlagert war.
    Die Fahrt war extrem anstrengend, fraglich ob es am übermäßiegen Schnaps Konsum vom Vortag lag, oder an dem überfüllten, zu heißen Mini-Bus mit zu lauter Musik....
    Das schönste war tatsächlich die Überfahrt zur Insel mit einer kleinen Fähre, dauerte 20 min, es passen ca 3-4 Autos (je nach Größe) drauf.
    Wir standen mit unseren Kopfweh Köpfen an Deck und haben die frische Luft genossen !

    Der Baikalsee... sooo schön !
    Er ist mit 636 km Länge und einer Breite zwischen 27 und 80 km und einer Oberfläche von 31700 Quadratkilometern ,
    einer Fläche in etwa so groß wie Belgien, und einer Tiefe von 1650m das größte Süßwasserreservior der Erde.

    Weiter ging es zur 35 km entlfernter "Hauptstadt" Khuzhir. Dort leben ca 1300 Menschen. Es gibt keine befestigten Straßen und auch so hat alles einen Dörflichen Charakter.
    Nachdem wir unser SEHR einfaches Zimmer bezogen hatten, ging es auf Erkundungstour.
    Schnell hatten wir die "Hauptstraße" gefunden und hatten auch direkt einen Wegbegleiter, einen großen dunkelen Hund.
    Dieser schien uns besonders zu mögen, städnig sprang er an uns hoch und bellte uns an, wir konnten ihm nicht den Rücken drehen... schon war er wieder am schubsen und jaulen.
    Ich glaube, er war noch ganz jung und auf jeden Fall war er nicht bösartig.
    Es sollte eh das Dorf des Hundes heißen, nie habe ich soviele freilaufende Hunde gesehen, wie dort.
    "Unser" Hund meinte auch uns beschützen zu müssen, und verbellte alle anderen "Lebewesen" die sich uns auch nur näherten ! (Hunde, Menschen, Roller etc.)

    Wir hatten uns schon an diesem Nachmittag einen der für diese Insel berühmten "Schamanenbäume" ausgesucht und angesehen.
    Hier wird noch der Schamanismus gepflegt und dementsprechend findet man an vielen, für die Einheimischen wichtigen Stellen, bunte Bänder, die an die Bäumen gebunden sind.

    Nach einen langen, anstrengenden Tag wollten wir dann nur noch zurück zur Unterkunft und uns ein wenig ausruhen , etwas essen. doch unser haarige Begleiter dachte nicht im Traum daran, uns zu verlassen.
    Vor der Unterkunft versuchte er den Husky der Besitzerin zu beißen.... als wir es geschafft hatten, durch das Tor zu gelangen, ohne ihn, ist er kurzerhand unter dem Zaun hergekrabbelt und folgte uns.
    Der Husky war not amused ! Wir hatten richtige Not... dann kamen uns zwei andere Besucher zu Hilfe, doch auch mit Leckerchen wollte unser Hund das Gebiet nicht verlassen, wollte einer ihn packen, versteckte er sich hinter uns.
    Zum Schluss nahmen die beiden Männer ihn auf den Arm und trugen ihn raus.... Ich habe ihn noch lange jaulen gehört und irgendwie hat mich das etwas traurig gemacht.
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