• Valledupar - Es bleibt erkenntnisreich

    16 September 2023, Kolombia ⋅ ☁️ 33 °C

    Valledupar ist der Nabel der Welt aller südamerikanischen Akkordeonspieler. Schließlich hat schon der heilige Fraziskus und der Teufel in Valledupar um die Wette 🪗gespielt. Nicht notwendig zu erwähnen, wer gewonnen hat. Davon zeugt auch die sehr dominante und etwas andere Statue auf der Plaza Alfonso López. Die ist einen Block von unserer Unterkunft entfernt. Der kurze Weg dorthin erfolgt unter Beobachtung der Policía Turística und beunruhigt eher. Das bewirkt bei uns eher eine Unsicherheit.
    “¿Está la zona peligrosa?” Aber die kleine Polizisten, die uns folgt, lächelt und macht eine Handbewegung, die auf “eventuell” deutet. Im Netz finden wir die Antwort: Diese Polizei ist für den Schutz der Einwohner und Touristen im Umkreis dieses touristischen Viertels da. Was eher in unser Bild passt. Denn Touristen gibt es hier kaum bis keine. Die hier parkenden Autos zeugen nicht von Armut. Von Mercedes bis Monster SUV’s weltweit bekannter Marken quetschen sich durch die Gassen, die nicht nur eng sondern eh für Fußgänger gedacht sind. Aber in Kolumbien sind Verkehrszeichen eh nur eine Empfehlung. So parken wir an Valledupar ‘s Balneario Hurtado direkt am Parkverbotsschild. Das geht schon klar. Ein selbst ernannter Parkwächter kümmert sich um unser Auto - inklusive Schmutz aus der Rinne der Vorderscheibe rausnehmen oder auch mal ne Pappe auf diese legen, damit sich der Innenraum nicht so aufheizt. Leben und leben lassen sagen wir immer. Uns kostet es 2.000 Pesos, was für uns nicht einmal 50 Cent bedeuten. So können wir aber getrost zur Badestelle am Río Guatapuri gehen. Der ist fast immer glasklar. Nur heute nicht. Macht nix. Wir schauen dem Weekend-Trubel zu und fühlen uns keinen Moment unsicher. Hier freut man sich, uns zu sehen. Wir fallen natürlich auf. Meist hören wir ein “díaz” oder “tardes”. Todesmutig 🙈stürzen sich junge Burschen von der Brücke in den von Felsen eingerahmten Flusslauf. Auf der einen Seite kann ich noch hingucken. Aber auf der anderen sehe ich weg. Natürlich wollen sie dabei fotografiert werden. Und natürlich erwarten sie auch eine monitäre Vergütung.
    Im Park nebenan steht ein Flugzeug. Eine beschlagnahmte Maschine in der Tonnen von Kokain gefunden worden sind. Und US-Amerikaner, die diese Menge rausschmuggeln wollten. Das ist jetzt 30 Jahre her. Sie wurden gefasst und der Flieger im Park erfüllte einst einen wunderbaren Zweck: Für kleines Geld wurde man von einer Stewardess und einem Piloten empfangen und drin konnte man Videos vom Rundflug über Valledupar sehen. Sicher ein toller Ersatz für all diejenigen, die nie wirklich fliegen werden 😍
    Ach ja. Hatte ich im letzten Post geschrieben (und gehofft) sich nun abkühlen zu können? Pustekuchen. 34 bis 36 Grad bei gewohnt 85 und mehr Prozent Luftfeuchtigkeit sind eingequetscht im Tal zwischen dem 5.730 Meter hohen Pico Cristóbal Colón - übrigens dem höchsten Kolumbiens - und der Cordillera Oriental vollkommen normal. Ein Gebiet in dem noch einige der letzten Indígenas verschiedener Stämme wohnen. In La Mina zum Beispiel. Abgeleitet ist dieser Name aus deren indigener Sprache. Im etwa 35km entfernten Ort interessieren uns die vom Río Badillo wellig zum Cañon gewaschenen weißen Gesteinsbrocken. Es ist etwas, was wir so noch nie gesehen haben. Und weil Flüsse in Kolumbien überall zum Baden genutzt werden, gibt es auch hier ein Balneario.
    Morgen ziehen wir wieder weiter. Ich bin so gespannt was ich dann berichten kann. Hasta entonces!
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