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- Day 1
- Tuesday, August 15, 2023
- ⛅ 31 °C
- Altitude: 56 m
GermanyHaussee52°32’49” N 13°37’42” E
Bogotá liegt nicht wirklich um‘s Eck

Vor etwa 8 oder 9 Monaten entstand die Idee und heute nun geht’s los. Richtung Südwesten. Nach Bogotá. Frankfurt erreichen wir pünktlich. Doch dann verhindert ein Gewitter auf dem Vorfeld in FRA den Weiterflug. Aber das ist nicht alles. Als es endlich losgehen könnte, hindern ganz triviale Dinge den Abflug. Wie also kommen Passagiere zu ihrem Flieger wenn das auf dem Vorfeld steht? Ganz klar - mit dem Bus. Doch wo bitte ist der Schlüssel um die Ausgangstür zum Bus zu öffnen? Das dauert…
Die Crew schüttelt mit dem Kopf was alles schief gehen kann. Und so starten wir 2.5Std verspätet mit dem leisen A340-600 und kommen „nur“ zwei Stunden verspätet an. Uns ist es egal. Für uns ist es die heutige Endstation. Da bleiben wir auch gelassen wenn die Immigration 75Minuten dauert. Beim Geldtauschen stellen wir fest, dass wir plötzlich Millionäre sind. Und wir lernen, dass die Beschriftung der Banknoten erst einmal erklärt werden muss.
Um 23Uhr startet das Taxi gen Chapinero. Eine Stunde später sind wir angekommen in unserem Domizil für die nächsten fünf Nächte. Ein kurzer Blick auf Bogotá bevor wir fast ohnmächtig uns den Schlaf der Gerechten holen.
Buenos noches Bogotá!Read more
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- Day 2
- Wednesday, August 16, 2023 at 5:08 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 2,569 m
ColombiaParque El Virrey4°40’25” N 74°3’24” W
Unser home in Bogotá

Heute erst schauen wir uns unser Condo an. Ein Penthouse. Wir ganz allein auf der 9.Etage. Der Blick aus dem Bett macht gute Laune. Wetter stimmt. Zur anderen Seite und direkt vor dem Wohnzimmer ist die „piscina“, wie der Concierge gestern sagte. Aber da waren wir schon nicht mehr aufnahmefähig.
Alles ist wirklich cool. Der Frühstücksraum suggeriert im Garten zu sitzen. Aber das täuscht. Es ist Sommer in Bogotá. Die Stadt liegt bei 2.640 Metern Höhe und so sind es am Morgen frische 9Grad. Am Büfett gibt es viel Unbekanntes. Man benennt mir ganz geduldig die Früchte und bringt sie unaufgefordert zum Tisch damit ich sie probieren probieren kann. Lulo-Saft, das habe ich schon vor der Reise gelesen, muss ein jeder probiert haben! Ok. Dann immer her damit… 😝 Jeder hat halt einen anderen Geschmack!!!
Ja und dann stürzen wir uns in das hustle and bustle Bogotá‘s.
Was wir da erleben kommt in den nächsten FootprintRead more
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- Day 3
- Thursday, August 17, 2023 at 12:04 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 2,603 m
ColombiaBogotá4°36’31” N 74°4’35” W
Bogotá - 8.8 Millionen in einem Moloch

Ich hatte keine genaue Vorstellung von Bogotá doch bis 12.04 Uhr des zweiten Tages waren es die Kontraste, die mich gefesselt haben. Moderne, verklinkerte Häuser im europäischen Stil in gehobenen Barrios, ein wenig Kathmandu, Autoverkehr wie in Delhi, modernste Museen fast immer kostenlos, tolle Kirchen usw. Gestern begannen wir den Tag wie man es als „el turista“ so macht. Mit dem Uber ging es zur Plaza Bolivar. Einem mächtigen Platz wie ich den so noch nie gesehen habe. Umrahmt von historischen Gebäuden. Wir besuchten das Polizeimuseum und Museo Botero, der wohl nach Rubens der nächste Künstler war, der dicke Menschen mochte😉 Im Museo Moneda begutachten wir u.a. den fetten, massiven 37 Kilo-Goldklumpen, den schwersten weltweit. Essen exquisit im Museumsrestaurant wo wir von der Managerin wertvolle Tipps für Den Aufenthalt bekommen. Besser kann es nicht sein!
Die Uber-Fahrten ersetzen jede kommerzielle Standrundfahrt. Einen besseren Einblick kann man nicht bekommen. Auch die geplante Graffiti Tour skippen wir. Wozu? Da wo wir fahren sehen wir mehr als wir vermuten 😎
Heute besuchten wir die schönste Kirche die ich je gesehen habe. Und danach besuchen wir das Museo del Oro. Die größte Goldsammlung der Welt. An Superlativen wird auch in Kolumbien nicht gespart 😂
Und dann kommt 12.04 Uhr…Read more
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- Day 3
- Thursday, August 17, 2023 at 12:05 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 2,566 m
ColombiaParque El Virrey4°40’24” N 74°3’24” W
Ein 6.3 Erdbeben ist nicht lustig

Teil2: Die erste Etage des Museo del Oro (Oro = Gold) ist besichtigt. Rainer versucht ein Foto von einem Objekt zu machen. Gleichzeitig habe ich den Eindruck auf einem Surfbord zu stehen. Hinter uns bewegt sich eine Masse Richtung Treppenhaus. Viele aufgeregte Stimmen - aber keiner wird panisch. Rainer hat’s immer noch nicht realisiert ich muss ihm sehr deutlich sagen, dass ich hier auch weg will. Eigentlich wollten wir in die riesige Lobby. Aber man schickt uns raus. Wieso das?
Was Erdbeben anbetrifft sind wir aus unserer Zeit in Tokyo nicht gerade unerfahren. Aber da gilt: Nicht rausgehen! Doch hier wird genau das Gegenteil gemacht. Der Parque Santander vor dem Museum ist schon voller Menschen. Und es werden immer mehr. Aus den um uns stehenden 15- bis 30-Geschossern kommen immer mehr Menschen. Und nun? Wir stehen an dem Pool als es unter den Füßen wieder wackelt. Nun nur noch eine 5.8. Es ist gruselig. Gruseliger ist der Blick auf die Hochhäuser die an drei Seiten des Platzes stehen. Die sehen nicht vertrauensvoll aus. Kopfkino! Wenn die kollabieren… Wir müssen weg hier. Am besten zur Plaza Bolivar. Aber wie genau kommen wir dahin. Das Netz ist langsam. Klar. Jeder schaut auf’s Handy. Als uns die Route endlich angezeigt wird, machen wir uns auf den Weg. Gefühlt ganz Bogotá ist auf den Beinen. Wir gehen immer in der Mitte zwischen den Häusern. Das machen die anderen auch. Ich mache viele Bilder - im Sinn. Da ist eine Rettungsmanschaft mit einem riesigen Spürhund der geduldig auf seinen Einsatz wartet. Da sind die zwei Blinden die mitten auf der Promenade singen als wäre nix passiert…
Als wir an der Plaza Bolivar ankommen fühlen wir uns sicher. Hier kann uns nichts auf den Kopf fallen. Und die alten, massiven Gebäude haben sicher schon ganz andere Erdbeben überlebt. Auch dieser Platz ist knackevoll. Zu allem Übel kommt die Sonne raus. Und die brennt mit einem UV Index von 10 wie Feuer. Hier bleiben wir ne Weile und warten auf… Ja auf was denn eigentlich? Es sagt ja niemand: Die Vorstellung ist vorbei!
Wir suchen uns in einer höhergelegenen Gasse einen geeigneten Ort um von einem Uberfahrzeug gefunden zu werden. Wir müssen ziemlich lange warten. Schließlich wollen nicht nur wir ins eigene Domizil zurück.
In der 9.Etage unseres Penthauses fühle ich mich nicht wohl. Wir gehen erst einmal essen. Wenn der Magen gefüllt ist, ist der Kopf abgelenkt. Nee. Klappt auch nicht. Ich fühle mich geschlaucht und versuche zu schlafen. Rainer nimmt es etwas pragmatischer. Dann. Um halb Sieben werde ich von einem weiteren Beben wach. Alles wackelt. Die Sirenen heulen auf, die Hunde unten im Park bellen ganz aufgeregt. Wir bleiben hier und gehen nicht runter. Ich hoffe es war der letzte spürbare Wackler. Denn es wackelt noch sehr oft wie das diverse Infos zeigen. Aber so, dass wir es nicht spüren.
Wir hoffen , dass sich die Erde entspannt hat und morgen ist alles wieder ruhig. Diese Erfahrung haben wir immer in Japan gemacht.
Buenas noches BogotáRead more

TravelerUi…. das ist ja wirklich Abenteuerurlaub 😲 – aber eins auf was man verzichten kann!! Gut, dass Euch nichts passiert ist!!! 😥

SYLWIA B.Ich brauche es nicht noch einmal. Heute wurden wir auf der Straße von drei Architekturstudentinnen angehalten um uns zu interviewen. Für ein Projekt. Ganz nett habe ich all ihre Fragen beantwortet. Und zum Schluss habe ich nicht verpasst sie gleich mal nach Erdbebensicherheit der Gebäude in Bogotá gefragt. Sie antworteten ganz diplomatisch: Wo wohnt Ihr? Ja. Dort sind die Hotels erdbebensicher 😐
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- Day 4
- Friday, August 18, 2023 at 4:46 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 2,591 m
ColombiaMártires4°37’0” N 74°4’54” W
Bogotá - Immer wieder überraschend

Ein neuer herrlicher Morgen beginnt in Bogotá.
Es geht auf den Paloquemao Market. Hier werden Obst, Blumen und Fleisch verkauft. Wir lassen uns wie immer mit dem Uber hinfahren. Kurz vor dem Ziel wird die Umgebung rauer. Die Häuser klein und im schlechten Zustand. Auf der Straße finden alle möglichen Gewerke statt. Autos werden direkt auf der Straße auf Vordermann gebracht. Es wird geschweißt und handwerklich gearbeitet.
Der Markt befindet sich beidseitig der Straße. Erst schauen wir uns auf dem Obst-und Gemüsemarkt um. Irre wie hier die Ware gestapelt wird. Erinnert etwas an Asien. Alles ist sehr sauber. Dann ist der Blumenmarkt dran. Überwiegend gibt es hier Rosen. Kolumbien ist übrigens nach Holland der zweitwichtigste Schnittblumenproduzent der Welt. Wir staunen nicht schlecht wie belastbar Blumen sein können 🙈Und dennoch sehen sie gut aus. Es wird an den Blüten gezupft und perfektioniert. Dann in riesigen Bündeln fort geschafft. Ein emsiges Treiben. Rosenblätter liegen überall auf dem Weg. Manche Blütenblätter füllen ganze Kartons. Findet das auch einen Käufer? Wir werden es nicht erfahren.
Ein Uber bringt uns zum Museo del Oro. Wir haben ja die obere Etage gestern nicht sehen können. Aber das Museum ist geschlossen. Wir erfahren, dass das gestrige Beben der Grund sei. Ist da also doch etwas zerstört worden? Das erfahren wir nicht. Aber wir fragen uns ob es ein Wink mit der Zaunlatte sei 🤔
Sollen wir auf die restliche Besichtigung verzichten?
Was also nun? Wir schauen uns die gegenüberliegende Iglesia de San Francisco an. Ein must-do. So steht es in jedem Reiseführer. Aber wir sind da ganz anderer Meinung.
Die Luft ist raus. Wir haben keine Lust auf weitere Museen oder Kirchen und schlendern eine untouristische, breite Promenade entlang. Hier verirrt sich ganz offensichtlich kein Touri. Ein Mann zeigt mir im Vorbeigehen, dass ich auf meine Handtasche aufpassen soll. Na ja. Da sind eh nur meine 2 Brillen drin.
Hier findet das echte Bogotá-Leben statt. Komische Gestalten streunen umher. Waren wir zu leichtsinnig? Sollten wir besser nicht hier sein?
Wir bestellen einen Uber. Noch nie haben wir so lange warten müssen. Irgendwie werden wir immer wieder abgelehnt. Dann endlich holt uns einer ab. Der Fahrer kann - wie alle bisherigen Fahrer - kein Englisch. Aber er will uns etwas sagen. Wir behelfen uns mit der ÜbersetzerApp. Hm. Genau wie wir es schon ahnten, warnt er uns vor dieser Gegend. Ich soll bitte auch nicht aus dem offenen Fenster fotografieren. Es ist gefährlich hier!
In der Zona-G ( G für Gourmet) lassen wir uns vor dem El Chato absetzen. Hier soll es kolumbianisches Essen geben. Es ist halb Eins. Wir sind eine der ersten Gäste. Das Menü ist in englischer Sprache. Dennoch verstehen wir nicht was man hier essen kann. Der Chef, ein Argentinier, spricht ein gutes Englisch und hilft uns etwas bei der Auswahl. Wir probieren erst einmal jeder eine Vorspeise. Doch die ist so genial anders, dass wir uns schlichtweg anschließend für eine Hauptspeise entscheiden. Wenn das kolumbianisch sein soll, dann aber auf eine sehr moderne Art interpretiert. Es schmeckt außergewöhnlich. Die Darreichung spektakulär. Ein wenig mulmig ist mir dann aber doch als ich erfahre, dass die schwarzen über meine Soße verteilten Punkte zerriebene Ameise ist. Über meinen Schock ist man amüsiert. Deshalb bringen sie noch ein Schälchen voller fetter, etwa 1.5cm großer 🐜. Und Rainer genießt sie.Read more
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- Day 7
- Monday, August 21, 2023 at 8:08 AM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 2,569 m
ColombiaParque El Virrey4°40’25” N 74°3’24” W
Tief durchatmen / Sonntag in Kolumbien

Vorgestern haben wir uns endlich die volle Freiheit geholt, einen Mietwagen. Bei Localiza, dem Vermieter, spricht natürlich niemand englisch. Unsere ÜbersetzerApp ist der größte Schatz ab jetzt. Einen Mitsubishi Montero Sport haben wir bekommen. Mit 4x4WD. Das war uns wichtig.
Bogotá‘s Wetter macht am letzten Tag schlapp. Im Exitó wow, einem riesigen Walmart nur moderner und viel schicker, schauen wir uns um was es so gibt. Es gibt alles. Europäische und US-amerikanische Produkte natürlich auch 👌
Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen und poolen.
Gestern nun startete die große Kolumbienreise.
In der Ausfahrt stehend, weil noch die Route eingegeben werden muss, vernehmen einen Stoß. Dieses Mal kein Erdbeben. Jemand hat das Tor zur Ausfahrt geschlossen. Eine tiefe Kerbe im vorderen Kotflügel ! Jetzt heißt‘s tief durchatmen und ruhig bleiben. Die Rezidame spricht glücklicherweise ein gutes Englisch, sieht die Schuld bei sich und kümmert sich um die Formalitäten. Aber heute ist Sonntag. Da ist niemand zu erreichen. Nun gut. Mañana.
Am Mirador La Paz gibt es ein Bogotá-Abschiedsfoto.
Übrigens trägt man in Bogotá Jacken nicht wegen der Kälte, sondern der stechenden Sonnenstrahlung.
Den Sonntag spüren wir auch im südlichsten Barrio La Esperenza. Ein Stau folgt dem anderen und Google macht völlig doofe Vorschläge auf die wir auch noch reinfallen. Irren durch unbefestigte Einbahnstraßen enger Straßen weil Google nicht weiß, dass am Sonntag bestimmte Straßen für den Autoverkehr geschlossen sind. Hier finden Veranstaltungen statt für jung und alt. Von überall hören wir Musik, es wird eingekauft, große Wiesen werden zum Drachensteigen genutzt. Es wird gegrillt was das Zeug hält.
Sonntag eben.
Den Mirador Salto Del Tequendama, etwa 40km entfernt vom heutigen Startpunkt, erreichen wir nach knapp drei Stunden. Den Hauptakteur, die tiefe Schlucht und den Wasserfall kann man nur erahnen. Es ist nebelig. Einen Parkplatz gibt es nicht. Man bleibt einfach entlang der einspurigen Bahn stehen. Und alle kommen zurecht. Die Terrasse ist zum gucken und speisen da. Natürlich wird auch hier gegrillt. Wir gucken etwas verloren auf das Angebot. Eine Kundin gestikuliert dass wir unbedingt auch kaufen sollen. Ok. Wir lassen uns einen Teller zubereiten. Ich liebe dieses deftige Essen! - Rainer findet es nur essbar.
Fortan geht es durch‘s tiefste Kolumbien. Anfangs sind die Straßen asphaltiert. Mit vielen sichtbaren Erdverschiebungen. Manchmal fehlen auch mal 4qm am Rand. Aber die sind meistens gut abgesichert. In dem einzigen Dorf ist Bambule. Woher kommen ganz plötzlich die vielen Autos her? Vom alten Lkw bis zum neuen Toyota Prada. Alles ist dabei. Wir schieben uns also mit durch. Leider ignorieren wir zwei orange-neonfarbene Banderolen 🥴
Eine halbe Stunde später haben wir den Salat - Die Straße befindet sich noch im Bau. Wir kehren um. Im Dorf fahren wir die Einbahnstraße verkehrt rum. Musste jetzt sein. Ein Shortcut sozusagen. Stört aber auch niemanden. Um dann eine Straße zu nehmen 🙈 vorsichtshalber vergewissern wir uns bei einem Radfahrer ob diese Straße auch durchgeht. Es folgt eine gruselige Fahrt. Es ist dunkel. Mitten durch den Dschungel natürlich auf unbefestigtem Weg. Zwischen dichten Plantagen. Bei jeder mit blauen Planen abgedeckter Behausung muss ich unwillkürlich an Escobars Laboratorien denken. Die Nerven liegen blank. Atmen wird überbewertet. Es geht steil bergab. Insgesamt knapp ein Tausend Höhenmeter. Kurz vor erreichen der nächsten „richtigen“ Straße ist unser Gartenweg asphaltiert. Viele Autos stehen am Straßenrand. Massen von Menschen sind unterwegs. Was haben wir verpasst? Es scheint ein 🦖 Park zu sein.
Puh… Tief durchatmen…
In El Colegio, dem Dorf am anderen Ende der Dchungelstrasse, ist Party. Also Sonntag. Ich öffne das Fenster und stelle fest, es ist gar nicht so dunkel. Unsere Scheiben, auch die Frontscheibe ist extrem abgedunkelt. Von draußen strömen feuchte 32Grad Celsius ins Auto, und Musik. Laute Musik. Die Straßen sind voll. Die Menschen sind in Badeklamotten unterwegs. Überall lesen wir Piscina. Vor den offenen Bars sitzen Leute, konsumieren und genießen das Leben. Natürlich bei ohrenbetäubender Musik. Es ist Sonntag in Kolumbien 😍
Girardot erreichen wir 5pm.
Fix und fertig. Das Zimmer ist riesig. Und hoch. Eine Runde durch‘s Haus reicht uns. Es ist schwül und sehr warm. Das Essen bestellen wir uns auf‘s Zimmer und trinken ein Bier aus der Dose.
Nach 5 Tagen bei 2.640 Höhenmetern kann man hier bei 287 Höhenmetern echt tief durchatmen.
Was für ein Tag !Read more
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- Day 8
- Tuesday, August 22, 2023
- ☁️ 31 °C
- Altitude: 381 m
ColombiaVillavieja3°13’16” N 75°12’60” W
Auf ins Klapperschlangenland

Desierto de la Tatacoa (in der Sprache der Ureinwohner heißt Tatacoa Klapperschlange) ist das zweitgrößte Trockengebiet Kolumbiens. Von Girardot sind es etwa 150 Kilometer. Die ersten 100km sind wir auf einer langweiligen aber gutausgebauten Schnellstraße unterwegs. Die Abzweigung nach Villavieja ist nicht ausgeschildert. Erwartungsgemäß verpassen wir diese und müssen wenden. Doch das was die Einfahrt in den entsprechenden Weg sein soll, sieht wenig vertrauensvoll aus. Wir zögern ihn zu fahren. Wer weiß schon ob dieser unbefestigte und holprige Weg im Nirvana endet oder doch der Richtige ist. Aber was soll’s. Wir nehmen doch jedes Abenteuer mit. Und ich pushe meinen Fahrer, dass wir nur so zum Ziel kommen. Na ja. Long story short: zwei Stunden dauert die Holperstrecke. Zwei gruselige, furchtbar dunkle Tunnel müssen wir überleben. Es geht vorbei an vielen Reisfeldern und malerischer Landschaft. Wir überqueren den Río Magdalena über eine Brücke und dessen Seitenarme ganz „bodenständig“, wie wir das schon in Australiens Muschpukei gemeistert haben.
Unser Unterkunft hat einen asiatischen Touch mit viel Bambus. Die Fenster sind mit Folie abgeklebt und das Licht könnte auch ein Stadion ausleuchten. Aber gut. Wir werden nur 2N hier sein und außerdem ist es eins der wenigen Unterkünfte mit AC, denn draußen sind es schweißtreibende, feuchte 35 Grad.
In der Nacht fängt es an zu regnen. Ach Quatsch! Es schüttet wie aus Kübeln. Das Wellblechdach sorgt dafür, dass wir es auch ja nicht überhören. Es regnet bis in die Morgenstunden. Nur zur Erinnerung: wir sind in einem Trockengebiet 😝
Nach einem sehr übersichtlichen Desayuno (Frühstück) geht es in den Tatacoa. Einem Gebiet das Anza Borrego‘s Badlands in Kalifornien gleicht. Allerdings kann man hier recht leicht absteigen und zwischendrin wandern. Leider sind die Wege wegen des vielen Regens der letzten Tage die absolute Pampe, die schon nach kurzer Zeit als Ballast am Schuh klebt. Bei bedecktem Himmel (was der UV Strahlung keinen Abbruch tut, schließlich sind wir unweit des Äquators) und tropischen 35Grad brechen wir die glitsche Wanderung nach einer Stunde ab. Genug balanciert und recht viel gesehen. Gern würde ich noch weiter die Gegend erkunden aber bei den Matschepampenwegen macht’s einfach keinen Spaß.
Das Areal gehört noch zu den absoluten Secrets und so teilen wir uns die 330 km² mit einer handvoll anderen Leuten.
Nach der schwitzigen Aktion rufen uns zwei Schaukelstühle einer Bar deren einzigen Besucher wir sind. Wippend mit einem tollen Ausblick cerveza 🍺 zu trinken hat schon was. Ein wahnsinnig gutes Gefühl viel Zeit zum Reisen zu haben. Man nennt es wohl neudeutsch chillen 😎
Kolumbianer lieben es zu Baden. Deshalb geht es gleich zum nächsten Highlight, denn mitten in der Wüste gibt es im Tatacoa eine gepflegte Badeanlage. Hier kühlen wir den Körper erst wieder auf Normaltemperatur runter.
Die restliche Runde um die Wüste fällt den wassergefüllten Riesenseen die die Straße unpassierbar machen zum Opfer.
Das ist halb so schlimm. Der Tag war auch so voller Ereignisse.
PS: Schickt mir Kaffee! Kolumbiens Kaffee verdrängt selbst die US-amerikanische Plürre vom Thron 😐Read more
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- Day 10
- Thursday, August 24, 2023
- ⛅ 33 °C
- Altitude: 381 m
ColombiaVillavieja3°13’16” N 75°13’0” W
Die Sache mit dem Kaffee

Auch am letzten Morgen in Villavieja/Tatacoa Wüste werden wir von laut knatternden Mopeds, Hühnergegacker, lauter Musik und Kindergeschrei? wach gemacht. Die abgeklebten Fenster drücken auch etwas auf die Stimmung. Ist der Himmel nun bedeckt oder ist es sonnig? Mit Sicherheit regnet es nicht - das hätten wir gehört.
Das Frühstück wird auf der Terrasse angeboten. Wie gesagt. Es ist wohl das schönste Haus in Villavieja. Und so auch die Terrasse. Zwei weitere Tische sind besetzt. Am anderen Tisch wird spanisch gesprochen. Als Rainer „im feinsten Spanisch“ nach dem Salz fragt, entpuppen sich die Spanier als kolumbianisch stammende Mutter mit Kindern, die aus Stuttgart kommen. Endlich gibt es jemanden, den ich sofort zur fehlenden Kaffeekultur fragen kann. Und die Frau ist super auskunftsfreudig: Erst einmal nippt ein Kolumbianer nicht den ganzen Tag an seinem Kaffee, wie das die Europäer bzw. die Nordamerikaner tun. Und Zweitens: aus Sicht der Kolumbianer verehren wir den Kaffee nicht, wenn wir den nur mit Wasser aufgießen! Richtig ist es, den mit einer Portion Rohrzucker und ordentlich Milch zu veredeln
Oha!
Im Hintergrund sehe ich wie die Tochter schon feixt und im Anschluss sagt, dass sie den Kaffee so auch nicht mag. Den Kaffee wie wir es mögen gibt es bei Juan Valdez und in Bäckereien. Klasse. Das war doch eine mehrwertige Unterhaltung. Auf der langen Fahrt in den nächsten Ort bleiben wir in Neiva stehen. Kaufen Kaffeepulver aus Salento, einen Wasserkocher und zwei Tassen. Jetzt können sie mich mal alle. Denn in hiesigen Hotel ist es nicht Usus ( in D ja auch nicht) dass man eine Kaffeemaschine bzw. einen Wasserkocher vorfindet.
Die Anreise wird eine andere Story. Das nächste Domizil erreichen wir bei Dunkelheit. Und man stelle sich vor: Hier gibt es eine Kaffeemaschine 😂
PS: Bei den Videos unbedingt Ton einschalten!!!Read more

TravelerMoin aus der Kaffeestadt Hamburch … bei uns wird Kaffee immer mit einem Löffel Kakao, Prise Salz und Pfeffer gebrüht! Aus Kolumbien kommt - laut Wiki- übrigens ein überwiegender Teil der Arabica-Bohne. Euch ab jetzt „Gut Schluck“ 🍀

TravelerÜberall Musik, gefällt mir 👍 Wenigstens habt ihr dann jetzt immer die Möglichkeit Kaffee zu kochen
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- Day 12
- Saturday, August 26, 2023
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 1,726 m
ColombiaQuebrada Osoguaico1°56’25” N 76°17’56” W
San Agustín - Traumhafte Landschaft

Drei ganze Tage waren wir in San Agustín, bekannt als größte Nekropolis von ganz Amerika.
Unsere Unterkunft ist wunderschön groß und total ruhig. Vom Balkon blicken wir in die tiefe Schlucht, wo sich der Rio Magdalena (der mächtigste Fluss Kolumbiens) seine Schneise geschaffen hat. Das Wetter war mittelprächtig. Vom Regen über Bewölkung und heute unendlich viel stark stechender Sonne. Schließlich sind wir hier nicht nur nahe des Äquators sondern auch auch bei 1.700 bis 1.800 Höhenmeter . Eigentlich wollten wir hier mehr chillen. Aber wir können das immer noch nicht. Jeder Ausflug endet am frühen Abend, was wir eigentlich vermeiden wollen. Denn ab 7.30pm ist es hier stockdunkel und nicht selten sind Busse, Laster etc. auch unbeleuchtet unterwegs. Die Mopedfahrer führen ohne Beleuchtung ein Leben am Limit.
Die Landschaft ist wunderschön und sehr bergig. Bergig heißt hier, dass zwischen Tal und oberer Ebene durchaus 500 oder auch gut 800 Meter liegen. Und das auf engsten Raum. Gut dass wir einen 4WD haben. Der schafft alles. Auch unsere nervenzehrenden Fahrten auf grauenhaften Wegen inmitten von Zuckerrohrfeldern, Bananenhainen und Kaffeeplantagen. Manchmal aber müssen wir unser Ziel unerreicht lassen. ZB wenn der Weg so schmal wird, dass nur ein Moped Platz hat. Gestern haben wir uns die Ausgrabungen im Archäologischen Park angeschaut. Ein sehr gut gemachtes Freilandmuseum, das uns gestern zum Freitag, freien Zutritt gewährt hat. Die Eintritte zu Museen und Ausstellungen sind hier in Kolumbien generell extrem preiswert oder sogar kostenlos. Dafür halten die, die ein Grundstück mit besonderen Ausblick haben, die Hand weit geöffnet und verlangen gepfefferte Preise. So auch heute beim Besuch verschiedener Aussichtsplattformen mehrerer Wasserfälle. Nun ja.
Ansonsten fühlen wir uns hier immer sehr wohl. Die meisten Menschen sind sehr offen für uns Fremde und sehr interessiert mit uns ins Gespräch zu kommen.
Kolumbien macht Spaß!Read more

TravelerNekropolis, erstmal Google fragen und wieder was gelernt. Hast du eigentlich die Kamera mit dabei ? Ich habe festgestellt, dass ich meine schon 2 Jahre nicht mehr mit auf Reisen nehme und es fühlt sich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, gut an.

SYLWIA B.Kamera habe ich tatsächlich dabei. Habe etwa schon 10 Fotos gemacht. Sonst nur Handy. Ich hab ein wenig schlechtes Gewissen meinem Baby gegenüber, das mir so viele Jahre so tolle Bilder geliefert hat. Aber ein schnelles Foto vielleicht sogar aus dem auf unebener Strecke rumpelnd fahrendem Auto und das bei schlechtem Licht - das kann nur ein Handy 😎

TravelerDas sieht ganz toll aus! Auch die Draufsicht (mit Drohne?) sehr interessant!
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- Day 14
- Monday, August 28, 2023 at 5:49 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 1,744 m
ColombiaIglesia San Francisco2°26’38” N 76°36’33” W
Popayán

Wir sind weitergereist.
Ich hatte das schon vor der Reise gelesen, dass die Verbindung zwischen San Agustín und Popayán schlecht sei. Optimistisch wie ich bin, habe ich gedacht: Die anderen übertreiben. Nein haben sie nicht. Es war die schlimmste Fahrt überhaupt. Rainer hat versucht das Beste für meinen Rücken und mein Hirn (schließlich wird das ja auch durchgeschüttelt 😜) gemacht. Als wir Popayán erreicht haben, waren wir praktisch taub vom Gerüttel und Geklapper des Autos. Nun ja.
Popayán empfing uns mit traumhaften Wetter. Die Stadt ist bekannt für ihre durchgehend zweigeschossige Bauweise und! die weiß getünchten Hausfassaden. Unser Hotel ist ein einstiges Kloster. Es wirkt mondän und strahlt totale Ruhe aus. Unser Zimmer hat eine Terrasse die mindestens so groß ist wie das Zimmer selbst. Da bleibt nix weiter übrig als sich wohl zu fühlen.
Die angedachte Fahrt in den Puracé NP skippen wir. Leider muss ich sagen. Aber die Bauarbeiten bis zur ersten Abzweigung fordern bei etwa 15km etwa 1.5Std Fahrzeit. Und die Attraktionen sind dann noch weitere 40km entfernt.
Und so haben wir einfach Urlaub in Popayán gemacht. Haben alle nur erdenklichen Highlights abgeklappert. Am frühen NM mussten wir dann aber aufgeben. Die furchtbare Lautstärke des alltäglichen Lebens und dem Mief, verursacht durch Unmengen an 🏍️, nerven einfach. Wir flüchteten in unseren „Refugee Park“ namens Dann Hotel. Mit der himmlischen Ruhe und ein paar Schwimmzügen im Pool haben wir es uns gut gehen lassen.Read more
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- Day 15
- Tuesday, August 29, 2023 at 4:04 PM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 1,108 m
ColombiaPlaza de Caycedo3°26’58” N 76°32’1” W
Sylwia in Silvia & Cali

Niemand konnte mir vor der Reise sagen, wie der Zustand der Straße von Popayán nach Salento ist. Ich plane deshalb eine Nacht in Cali ein. Wie lange man fährt, ist in Kolumbien eh immer unpredictable. Da kann die Straße noch so glatt und gut sein, plötzlich „steht“ ein Lastwagen vor uns und weitere bis zu 30 Mopeds schwirren um uns herum und schon schmiert die Durchschnittsgeschwindigkeit ab.
Egal. Wir haben ja Zeit.
Den Ort Silvia habe ich bei der Planung durch Zufall entdeckt. Klar war, dass ich da hin muss. Dann las ich, dass da nix los ist. Nur am Dienstag. Da ist Markttag und all die Guambianos (Indígenas) aus der Umgebung kommen nach Silvia um ihr Angebautes zu verkaufen. Na ja. Wie der Zufall es will 🥳 tangieren wir den Ort am Dienstag.
7.30 Uhr verlassen wir deshalb Popayán, um kurz nach Neun in Silvia einzutrudeln.
Die Stimmung auf dem Hauptplatz ist aufgeheizt. Junge Kerle wetteifern um die beste Leistung beim Kreiseldrehen. Die Zuschauer feuern an was das Zeug hält. Es sind nicht nur Indígenas hier.
Die sehen sehr speziell aus. Anfangs noch quäle ich mir ein „podemo tomar una Foto?“ ab. Später zeige ich nur mit Handy, was ich will. Einige sagen ab. Aber dann sind einige bereit und posieren. Sie schauen selten in die Kamera.
Auf dem Markt dann ist das Flair, das ich erleben wollte. Rainer verfällt in Kaufrausch 😀 und kauft eine Korbtasche für unser Obst und Getränke, das wir bisher in Tüten von Ort zu Ort fahren. Und dann kauft er noch Granadillas und riesige Passionsfrüchte.
Halb Drei erreichen wir Cali. Eine Großstadt, die uns überhaupt nicht verzaubert. Hier und da liegen Junkies auf der Straße und wir werden auch angebettelt. Das haben wir in Bogotá nicht einmal erlebt. Gut dass wir wieder einmal im gehobenen Viertel wohnen. Hier herrscht eine ganz andere Welt. Gucci, Pucci und Co. Unser Hotel ist wunderschön und ein solch aufmerksames Personal hatten wir auf der gesamten Reise noch nicht. Zum Empfang gibt es Cocktail Movich. Boa ist der lecker! Lulo , Maracuja und Rum 🍹
So kann man Cali doch aushalten!Read more
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- Day 19
- Saturday, September 2, 2023
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 2,046 m
ColombiaLas Cruces4°41’19” N 75°36’25” W
Im Kaffeedreieck Kolumbiens

Wie so oft haben wir Pech mit dem Wetter. Aber jetzt bitte kein Mitleid! Das Problem war , im Nebelwald gab es keinen Nebel sondern nur Sonne. Nun gut. Es gibt Schlimmeres.
Das Highlight im Cocora Valley sind die Wax-Palmen. Die sind nämlich etwa 50 bis 60 Meter hoch. Und wer hat sie entdeckt und katalogisiert? Alexander von Humboldt im Jahr 1801. Die Wanderung in diesem Tal ist unglaublich schön und wie immer fotografisch nicht so darstellbar wie man es mit den eigenen Augen sieht. Zuletzt wandern wir bei 2.650 Höhenmetern und ich bin unglaublich stolz, dass wir die Höhe ganz locker gerockt haben
Dann gilt es die schwierige Frage zu beantworten: welche Stadt ist schöner? Salento oder Filandia? Die Fassaden in beiden Städten sind bunt. Und zwar mit Stil. Der einzige Unterschied ist die Touristendichte. In Filandia sind wir fast allein.
Am Tag 2 erleben wir UV Index 11. Das ist besonders in der Nähe des Äquators und bei über 2.000 Höhenmetern ziemlich grausam Rette sich wer kann. Wir tun dies auf unserer Terrasse in der Hängematte.
„Wieso müssen die Deutschen immer etwas erfinden“ fragt Laura von der Luger Kaffeefarm. Eigentlich hatte ich keine Lust auf Kaffeefarm. Wir haben eine solche schon auf Big Island gemacht. Da wo der teure Kona Coffee angebaut wird. Nun. Rainer hat das Netz studiert und diese kleine Kaffeefarm entdeckt. Hier bekommen wir eine Zweier-Privattour. Und endlich weiß ich warum mir der Kaffee in Kolumbien nur mäßig schmeckt. Hier gibt es nur Arabica mit einer Zitrusnote. Die Tour unterscheidet sich dennoch von den gewöhnlichen Touren. Wir enthäuten die Bohnen, rösten und mahlen den Kaffee selbst. Zuletzt zeigt man uns wie man richtig guten Kaffee brüht. Nun. Wir sind ein älteres Semester und Laura kann es nicht glauben, dass wir den Kaffee auch so aufbrühen ☕️Read more

TravelerWir haben übrigens unseren Kaffeeautomaten abgeschafft und brühen den Kaffee wie früher auf. Seit dem weiß ich, was ich mir in den letzten Jahren angetan habe. Kaffee trinken ist wieder ein Genuss und ein Vollautomat hat keine Chance in unserem Haushalt.

SYLWIA B.Wir trinken ja auch den Nespresso als Cappuccino. Wenn pur - dann nur. Den Durchgetröppelten 😉 Was neu war, man soll den nicht mit kochendem Wasser übergießen. Also das war deren Throrie

TravelerDas stimmt. Mein Vater hat den Wassertopf immer kurz vor dem Kochen vom Ofen genommen
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- Day 21
- Monday, September 4, 2023
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 1,491 m
ColombiaPlaza Botero6°15’6” N 75°34’6” W
Medellín - 1.750 Höhenmeter

Kolumbianer lieben Medellín wegen des ewigen, frühlingshaften Klimas. Ich würde es herrlich frühsommerlich nennen. Und endlich sticht die Sonne nicht so brutal wie in den höheren Lagen.
Wir wohnen im Barrio El Poblado. Am Rand Medellíns und damit auch am Rand eines riesigen Kessels. Erhöht mit bestem Blick auf die Stadt. Jedenfalls vom Rooftop-Pool. Aus unserem Zimmer müssen wir durch einen Antennenwald schauen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Medellín war einst die Brutstätte des Medellín Kartells, wo Escobar für Mord und Brutalität gesorgt hat und damit dem Land Kolumbien den Stempel „gefährlich“ aufgedrückt hat. Wer den Film Narcos gesehen hat, versteht woran ich denke. Doch das Kapitel nahm vor 30 Jahren ein Ende. Man will damit nichts mehr zu tun haben.
Wirklich?
Ein ganzer Stadtbezirk lebt vom Patron, wie man ihn nannte. Wieder lesen wir, dass es da gefährlich ist. Nun. Auf eine organisierte Tour haben keine Lust. Wir mieten uns einen kleinen Stadtflitzer und fahren dorthin. Auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz klopft ein Mann an die Tür. Ein Mann wie man sich einen Kolumbianer vorstellt: dunkle, lockige Haare, weißes Unterhemd und etwas untersetzt. Mit einem herzerwärmenden breiten Lächeln sagt er:
„Bienvenidos a Comuna 13!“
Ok. Was wird das denn - denke ich. Er spricht kein Englisch aber organisiert sofort jemanden, der uns einen Parkplatz besorgt. Auch einen Guide. Einen Guide will ich nicht. Ich will das Barrio allein erkunden. Das tun wir dann auch.
Die angeblich längste Escalera der Welt ist eine touristisch aufbereitete Arcade. Hier kann man alles erdenkliche kaufen, das Escobar glorifiziert. Fast ganz oben angekommen, schnappen wir uns zwei Plätze mit bestem Blick auf die Comuna 13. Bei einem Club Colombia beobachten wir wortlos das Treiben. Unterhaltung fällt wegen der tierisch lauten Musik aus jeder Ecke, aus.
Botero ist auch im Zentrum der Stadt ein großes Thema. Unser Flitzer parkt in einem Parqueadero. Die befinden sich hier immer in Innenhöfen. Die Insassen müssen vorher aussteigen und am Eingang warten. Wir sind die einzigen Ausländer. Die trauen sich hier nicht hin. Bis zur Plaza Botero sind es nur wenige Schritte. Der ist eingezäunt und es gibt nur wenige von Polizisten kontrollierte Eingänge. Die Kontrollen sind nur visuell. Man will vermeiden, dass da niemand campiert oder dealt.
Botereos Werke sind ein Hingucker. Vermutlich haben wir jetzt alles von ihm gesehen. In Bogotá und nun hier in Medellín.
Die Schnellbahn ist hier hochgelegt. Und drunter findet das volle Leben statt. Erst sitzen wir auf einer Treppe- wie das hier wohl Usus ist- und gucken zu. Unbeschreiblich beeindruckend. Und wieder wird mir klar: Der Kolumbianer ist ein hart arbeitender Mensch. Beinahe hätte ich geschrieben: „Wie Du und ich“
Falsch! So hart arbeitet bei uns niemand. Mir tut es leid, dass die Welt sie als Menschen eines gefährlichen Landes Sehenswürdigkeiten sieht.
In einem sehr alten Café bestellen wir „Tintó“. So nennt man hier durchgetröppelten Kaffee. Oder doch vielleicht einen Cappuccino? Aber nein. Hier gibt es nur Tintó. Und ich höre von hinten wie man dort schallend lacht, dass da jemand einen Cappuccino verlangt hat 🙈. Ok ok. Ich hab’s verstanden. Wie so oft, verirrt sich hier kein Weißer. Aber wir fühlen uns gut. Der Tintó schmeckt und wir zahlen für zwei Tassen unglaubliche 2.000 COP. Das sind 46 Cent !
Östlich von Medellín befindet sich ein Überflutungsgebiet. Ein Stausee und Erholungsgebiet der reichen Kolumbianer. Am Rand steht El Peñon. Der zweitgrößte Monolith Südamerikas. Der zweitgrößte nach dem Zuckerhut in Rio. 220 Meter hoch. Die Besteigung meistert Rainer allein. Nach meinem Sturz vor zwei Wochen kann ich maximal fünf Treppen hochlaufen. Keinesfalls über 700! Ich bin echt traurig darüber. Nun muss ich mich mit den mitgebrachten Fotos begnügen 🙁
Und dann haben wir einen Tag dem Faulenzen gewidmet. Auf zwei Etagen des Binn Hotels kann man die Seele baumeln lassen und „gucken ob keener guckt“ - wie der Berliner zu sagen pflegt.
Ach ja. Was ich beinahe vergessen hätte zu erzählen, in Medellín kann man exzellent essen 😋Read more
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- Day 24
- Thursday, September 7, 2023 at 2:03 PM
- ⛅ 31 °C
- Altitude: 16 m
ColombiaCatedral de Santa Catalina de Alejandria10°25’26” N 75°33’3” W
Cartagena de Indias

50 Minuten dauert der Flug von Medellín bis Cartagena [das g bitte als kratziges ch aussprechen 😎]
Noch auf der Gangway kleben in Sekundenschnelle meine Klamotten an den Körper. 32 Grad wären ok. Aber die Luftfeuchtigkeit von 75% musste nun wirklich nicht sein 🤪
Nur 10 Minuten später nehmen wir die Koffer vom Band. Dafür dauert die Autoanmietung fast anderthalb Stunden. Es wird ein Mietwagen gesucht, das die „Pico y Placa“ Bedingungen für Cartagena und Santa Marta erfüllt. Das Pico y Placa Prinzip ist eine Umweltschutzmaßnahme. Dabei ist die letzte Nummer des Nummernschildes entscheidend. Im rollenden System darf dann ein privates Auto nicht fahren, wenn es die entsprechende Ziffer als letzte aufweist. Es wird ermittelt, dass wir ein Auto mit einer 8 am Ende benötigen um in Cartagena in Santa Marta fahren zu können. Nun muss nur noch ein Auto der Klasse her, das wir gebucht haben.
Isr das vielleicht kompliziert!
Unsere AirBnB Unterkunft befindet sich in Bocagrande. Einem Hochhaus-Wald. Ein Haus ist dünner als das andere! Dass die nicht umkippen…🙈hoffentlich gibt es hier keine Erdbeben!
Unser Condo ist glücklicherweise nur in der 16.Etage und hat den unendlichen Blick auf‘s Meer. Der Pool ist fantastisch.
Die Altstadt ist sehr schmuck. Und die Bepflanzung der vielen Balkone üppig. Ein Hauch von Karibik eben. Bunt und schrill.
Was uns sofort auffällt, sind die vielen US Amerikaner, die Cartagena zum Ballermann machen. Vielleicht sind wir einfach nur raus aus diesem Alter 😉
Am dritten Abend kommt ein tropischer Regen runter. Recht schnell. Wir flüchten aus dem Pool und beobachten wie der Regenguss innerhalb kürzester Zeit die Straßen überflutet. Unsere geplanter Restaurantbesuch in der Altstadt fällt buchstäblich ins Wasser. Wir schlüpfen in Flipflops und waten durchs knöcheltiefe Wasser in die Bar gegenüber. Was besseres hätte uns nicht passieren können!Read more
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- Day 31
- Thursday, September 14, 2023 at 1:58 PM
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 16 m
ColombiaRío Piedras11°17’46” N 73°53’30” W
Urlaub vom Reisen

Nach 3.5 Wochen des Reisens steuern wir den nördlichsten Punkt unserer Kolumbien-Rundreise an, den Tayrona NP. Der strotzt nur so vor fantastischen Buchten. Wir haben keine außer unsere drei gesehen. Wir haben gefaulenzt, im Meer und im Pool gebadet und in der Hängematte abgehangen. Wir haben Sonne getankt und gut gegessen. Nicht zu vergessen waren die Lulodka‘s. Die Cocktails auf Basis von Lulo‘s, einer tropischen Frucht, die wir vor Kolumbien nicht kannten. Und die Massagen von extrem guten Qualität.
In der Casa Senda Tayrona Los Naranjos (was für ein Name🙈) gibt es nur eine Handvoll Zimmer und eine Cabaña mit Blick auf Pool und karibisches Meer. Jeder ahnt es. Da wohnen wir. Die private Terrasse vor unserer Hütte ist unser Schattendomizil. Zum Luxus gehört auch, dass wir die kleine Anlage allein oder vielleicht mit einem anderen Paar teilen „müssen“.
Das Leben kann so gut zu uns sein. So viel Glück kann auf Dauer nicht gut sein - dachte sich heute unsere Klimaanlage und ging kaputt. Die Nacht wird spaßig. Temperaturen knapp unter 30Grad und einer Luftfeuchtigkeit um die 80 und mehr % 🥵
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie es ist, wenn einem kalt ist. Geht aber irgendwie nicht…
Morgen fahren wir weiter. Es wird bergiger und die Luft wieder dünner. Sicher auch kälter 😎Read more

TravelerHola, ich habe euer Domizil ja schon bewundern dürfen - aber es ist auch beim mehrfachen Blick: einfach traumhaft! 🤩👏 Gute Fahrt jetzt - und frohes Abkühlen.
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- Day 33
- Saturday, September 16, 2023 at 11:22 AM
- ☁️ 33 °C
- Altitude: 175 m
ColombiaValledupar10°28’40” N 73°14’52” W
Valledupar - Es bleibt erkenntnisreich

Valledupar ist der Nabel der Welt aller südamerikanischen Akkordeonspieler. Schließlich hat schon der heilige Fraziskus und der Teufel in Valledupar um die Wette 🪗gespielt. Nicht notwendig zu erwähnen, wer gewonnen hat. Davon zeugt auch die sehr dominante und etwas andere Statue auf der Plaza Alfonso López. Die ist einen Block von unserer Unterkunft entfernt. Der kurze Weg dorthin erfolgt unter Beobachtung der Policía Turística und beunruhigt eher. Das bewirkt bei uns eher eine Unsicherheit.
“¿Está la zona peligrosa?” Aber die kleine Polizisten, die uns folgt, lächelt und macht eine Handbewegung, die auf “eventuell” deutet. Im Netz finden wir die Antwort: Diese Polizei ist für den Schutz der Einwohner und Touristen im Umkreis dieses touristischen Viertels da. Was eher in unser Bild passt. Denn Touristen gibt es hier kaum bis keine. Die hier parkenden Autos zeugen nicht von Armut. Von Mercedes bis Monster SUV’s weltweit bekannter Marken quetschen sich durch die Gassen, die nicht nur eng sondern eh für Fußgänger gedacht sind. Aber in Kolumbien sind Verkehrszeichen eh nur eine Empfehlung. So parken wir an Valledupar ‘s Balneario Hurtado direkt am Parkverbotsschild. Das geht schon klar. Ein selbst ernannter Parkwächter kümmert sich um unser Auto - inklusive Schmutz aus der Rinne der Vorderscheibe rausnehmen oder auch mal ne Pappe auf diese legen, damit sich der Innenraum nicht so aufheizt. Leben und leben lassen sagen wir immer. Uns kostet es 2.000 Pesos, was für uns nicht einmal 50 Cent bedeuten. So können wir aber getrost zur Badestelle am Río Guatapuri gehen. Der ist fast immer glasklar. Nur heute nicht. Macht nix. Wir schauen dem Weekend-Trubel zu und fühlen uns keinen Moment unsicher. Hier freut man sich, uns zu sehen. Wir fallen natürlich auf. Meist hören wir ein “díaz” oder “tardes”. Todesmutig 🙈stürzen sich junge Burschen von der Brücke in den von Felsen eingerahmten Flusslauf. Auf der einen Seite kann ich noch hingucken. Aber auf der anderen sehe ich weg. Natürlich wollen sie dabei fotografiert werden. Und natürlich erwarten sie auch eine monitäre Vergütung.
Im Park nebenan steht ein Flugzeug. Eine beschlagnahmte Maschine in der Tonnen von Kokain gefunden worden sind. Und US-Amerikaner, die diese Menge rausschmuggeln wollten. Das ist jetzt 30 Jahre her. Sie wurden gefasst und der Flieger im Park erfüllte einst einen wunderbaren Zweck: Für kleines Geld wurde man von einer Stewardess und einem Piloten empfangen und drin konnte man Videos vom Rundflug über Valledupar sehen. Sicher ein toller Ersatz für all diejenigen, die nie wirklich fliegen werden 😍
Ach ja. Hatte ich im letzten Post geschrieben (und gehofft) sich nun abkühlen zu können? Pustekuchen. 34 bis 36 Grad bei gewohnt 85 und mehr Prozent Luftfeuchtigkeit sind eingequetscht im Tal zwischen dem 5.730 Meter hohen Pico Cristóbal Colón - übrigens dem höchsten Kolumbiens - und der Cordillera Oriental vollkommen normal. Ein Gebiet in dem noch einige der letzten Indígenas verschiedener Stämme wohnen. In La Mina zum Beispiel. Abgeleitet ist dieser Name aus deren indigener Sprache. Im etwa 35km entfernten Ort interessieren uns die vom Río Badillo wellig zum Cañon gewaschenen weißen Gesteinsbrocken. Es ist etwas, was wir so noch nie gesehen haben. Und weil Flüsse in Kolumbien überall zum Baden genutzt werden, gibt es auch hier ein Balneario.
Morgen ziehen wir wieder weiter. Ich bin so gespannt was ich dann berichten kann. Hasta entonces!Read more
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- Day 36
- Tuesday, September 19, 2023 at 3:23 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 1,436 m
ColombiaLa Playa8°12’54” N 73°14’16” W
Ocaña - Am Ende der Welt

Das Frühstück in Valledupar‘s Hotel lasse ich ausfallen. Der Kaffee „schmerzt“ und Eier in jeglicher Form mag ich nicht mehr essen. Auf der begrünten Terrasse warten eh nur Moskitos auf mich. Rainer lassen sie in Frieden. Wahrscheinlich weil er immer so freundlich allen „Buenos díaz. Como estás“ sagt. Deshalb frühstücken wir mal getrennt. Ich mit selbst gebrühten Kaffee und Cornies mit Milch - Rainer auf der Mosquito-Terrasse.
Nun verlassen wir endgültig die heisse Zone. Es geht ins Departamento Norte de Santander, nach Ocaña. Kurz vor der venezolanischen Grenze. Unterwegs werden wir von vollvermummter Polizei (mit Gewehr im Anschlag) angehalten. Mir stockt bei diesem Anblick immer der Atem. Aber die sehen das ganz anders. Sie wollen zeigen, dass wir beschützt werden. Na ja😐
Googlemaps zeigt sich wieder einmal von der unfähigsten Seite. Einen Umweg durch‘s Bergland sollen wir machen, weil die eigentliche Straße gesperrt sein soll. An einer Raststätte fragen wir Busfahrer und die Polizei. Aber die Antwort verwirrt erst recht.
Bei glühenden 36 Grad - gefühlt 46! gönnen wir uns eine heisse Suppe (Kolumbianer können Suppe👍🏽) Die kühlt uns ab.
Anschließend machen wir uns auf den von Googlemaps angezeigten Weg. Der ist so grottenschlecht, dass wir umkehren und auf die Vollsperrung zufahren… Die entpuppt sich als niegelneue Strasse im Bestzustand. Der weitere Weg bis Ocaña wird begleitet von Unwetter, Blitz und Donner. Und Nebel nicht zu vergessen! Trotz der Wetterkapriolen ist die großartige Landschaft erkennbar.
Ocaña ist unser Ausgangspunkt für das heutige Ziel: La Playa de Belén und die daneben liegende Area Los Estoraques. Die Bilder sprechen für sich selbst. Selbst Vielreisende wie wir sind extrem beeindruckt! Übrigens ist diese Gegend die Vorlage für den Disneyfilm „Encanto“. Sagte uns nix - aber unsere Enkelin liebt ihn.
Lernen von der Jugend eben 😍Read more

TravelerWieder mal sehr spannend, was Ihr alles erlebt!! 👌🏻😉. Habt Ihr eigentlich immer genügend Empfang für Google Maps? Wobei Empfang zum Start ja ausreicht.... hier in USA funktioniert dies bisher recht gut..... 😉

SYLWIA B.Ja. Meist haben wir genügend Empfang. Wir sind hier in Kolumbien und nicht in Deutschland, wenn Du verstehst was ich meine ;)

TravelerGenau, wenn ich das unterstützen darf. Wir sind am Bodensee auf einem Campingplatz und haben über Smartphone kein Internet. Mi einem Netz können wir nicht mal telefonieren.

TravelerUm ehrlich zu sein, nervt mich das total. Nirgendwo in Norwegen, nicht in der tiefsten Natur, auf dem höchsten Berg haben wir so etwas erlebt. Du fährst an den beliebten Bodensee und schüttelst mit dem Kopf. So, das musste mal raus, mimimi.

SYLWIA B.Ich weiß gar nicht was ich darauf antworten soll. Es würde den Rahmen sprengen. Aber es ist nicht nur das was hier besser klappt.

TravelerUSA ist aber in den NP auch eine Katastrophe..... und wenn dann immer mal wieder andere Netze. Am besten noch Verizon, gefolgt von AT&T..... also nicht nur D ist schwierig....
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- Day 39
- Friday, September 22, 2023
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 938 m
ColombiaBucaramanga7°6’59” N 73°7’50” W
Bucaramanga

Bucaramanga ist kein Ort, in den man sich verliebt. Beim besten Willen auch nicht beim zweiten Blick. Dennoch finde ich den interessant gelegen. Wir kommen aus dem Norden. Die Straße ist erhöht und wir sehen eine Senke gefüllt mit Einfamilienhäusern. Auf dem erhöhten Rand der Senke, stehen eine Handvoll Hochhäuser. Wie viel zu große Legosteine stehen sie da. So unpassend und deplatziert wirken sie.
Nur wenige Minuten später haben wir die Hochlage erreicht und schauen in die nächste, viel größere Senke. Die Häuser sehen aus wie ein Teppich. Je südlicher desto höher sind die Wohnhäuser. Plattenbauten nennt man es bei uns. Doch diese sehen architektonisch wesentlich ansprechender aus. Und sonst? Kein Highlight weit und breit. Typischer Fall von Mangel an Sehenswürdigkeiten.
Der Parque Cerro de Santísimo ist wie ein gut gepflegter Urwald. Ganz oben steht eine Christus-Statue. Von oben gibt es einen fantastischen Blick auf das südliche Bucaramanga. Die ist auch per Gondel erreichbar. Sinnfrei jedoch scheinen uns die Öffnungszeiten: ab 15 Uhr. Genau dann blendet die Sonne von Gegenüber. Und man sieht nix.
Wir cruisen etwas durch die Stadt. Nette Murals gibt es vor allem in der Comuna 12, dem hippen Viertel. Hier entdecken wir ein Steakrestaurant mit dem besten Ribeye seit wir in Kolumbien sind.
Ansonsten machen wir etwas Paperwork und verbringen die Abende bei einem Negroni auf der Dachterrasse des Hotels.Read more
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- Day 42
- Monday, September 25, 2023
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 1,258 m
ColombiaBarichara6°37’48” N 73°13’44” W
San Gil - Barichara - Curí Cascada

Es ist Samstag. Wir verlassen Bucaramanga und steuern die nächste Unterkunft bei San Gil an. Aber irgendwie beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Kurz nach der Buchung schon verschwand auf der Website bei Booking die Zimmerrate und eine schlichte 0 war zu sehen. Der nicht vereinbarten Aufforderung zur Vorauszahlung bin ich daraufhin nicht nachgekommen. Deshalb rechne ich fest damit, dass wir vor Ort etwas Neues suchen müssen. Egal.
Die 97 Kilometer bis zum Ziel sind nicht mal schnell runtergeritten, wie das in Deutschland so ist. Nein GoogleMaps schätzt, es würden knapp 6 Stunden werden. Kein Wunder. Der Weg führt durch den tiefsten Canyon, den Kolumbien zu bieten hat: Den Chicamocha Canyon, dessen Schluchten an manchen Stellen 2.000 Meter tief sind. Die Fahrt ist durchgehend klasse. Die Ausblicke vom Pass sensationell.
Kurz nach Vier erreichen wir die Sunset Palm Lodge. Hier ist man über unsere Ankunft so ziemlich verdutzt. Mit zwei Cocteles werden wir unterhalten und die Zeit überbrückt, während ich aus dem Augenwinkel sehe, wie ein Mitarbeiter mit einem Köcher Richtung Bungalow marschiert. Kopfkino an 🙈
Wir sitzen unter der glühenden Sonne Kolumbiens, die Cocteles zeigen ihre Wirkung und nebenbei versuchen wir der umständlichsten Bezahlprozedur ever zu folgen.
Von außen eher Laube - von innen ein Traum mit viel Luxus und einer sensationellen Aussicht. Das wäre mal meine Kurzbeschreibung der Bleibe für die nächsten drei Nächte.
Mitten in der Natur zu wohnen kann auch Nachteile haben. Und zwar tierische. Deshalb besorgen wir uns gleich am nächsten Tag ein Mittel zur Verteidigung. Ein dickes sorry an alle Naturschützer. Aber da bin ich nicht naturverbunden genug.
Mit „einer leichten, ebenerdigen Wanderung zur 180m hohen Juan Curí Cascada“ lockt uns die Beschreibung im Reise Know-How. Wahrscheinlich hat der Autor aber ein wenig geschummelt und ist am ersten Balneario (Naturbad im Fluss) hängen geblieben. Die Wanderung entpuppt sich als ziemlich anstrengend mit einem Weg aus groben Steinen und einer fiesen Steigung. Oben angekommen hat jemand just die Sonne ausgeknipst. Während ich schweißgebadet vom Wind des Wasserfalles anfange zu frieren, stürzt sich Rainer ins kühle Nass.
Am 2. Abend zickt unsere Klimaanlage und unser Wasserfall-Whirlpool im Zimmer ist zu kalt. Ja. So sind die Luxusprobleme.
Den anderen Tag verbringen wir in Barichara, dem „schönsten Ort Kolumbiens“ Superlativen sind nicht so meins. Aber dieses Mal mache ich eine Ausnahme. Ein Schmuckstück im PollyPocket-Format.
Unser Vermieter entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten vom Vorabend und schickt uns zwei Chicas, die uns auf unserer Terrasse ordentlich durchmassieren.
Was für ein schöner Aufenthalt 😎Read more

TravelerIch bin ja auch gern pessimistisch- wie schön, wenn man dann Unrecht hatte! Freut mich sehr - und die Massage hätte ich auch gern!

TravelerEine tolle Unterkunft- hast Du wieder gut ausgesucht! Gehst Du auf den „Hängebalkon“? 👻

SYLWIA B.Ja. Wobei zwei Enden gerissen sind. Da lag ich noch nicht ganz drauf. War etwas morsch. Als Inschinschöre haben wir das Risiko vorher natürlich statistisch ermittelt 😂
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- Day 45
- Thursday, September 28, 2023 at 12:29 PM
- ⛅ 26 °C
- Altitude: 1,626 m
ColombiaVereda El Arenal6°12’56” N 73°24’14” W
Las Gachas - Das hat was

Es gibt sie noch - die topsecrets dieser Welt, die nur wenige kennen bzw. die wegen der Lage ungünstig zu erreichen sind. Ein Glück für uns.
Guadalupe, ein Ort irgendwo im südlichen nowhere des Departamentos Santander. Als Berliner sag‘ ich mal: Hier sagt sich Fuchs und Haase Buenas noches.
Die Adresse unseres Hotel liest sich so: Terrazas de Guadalupe, Unnamed Road.
Alles klar?
Als wir die Stichstrasse, die Unnamed Road durchgeschüttelt fahren, macht der Sicherheitsgurt, das was er bei einem Unfall macht: Er arretiert.
Von diesem Hotel erwarte ich nix. 21€ kostet die Nacht für uns beide. Mit Frühstück. Das Gelände ist offen. Die streunenden Hunde ersetzen den Sicherheitsdienst. Sie führen sich auf wie Hausherren. Und so stehen wir am Checkin - selbstverständlich im Freien - und an unseren Füßen liegen einige von ihnen, nachdem sie uns ausgiebig beschnuppert haben. Scheint das Zeichen für „Safe“ zu sein.
Unser Zimmer ist basic. Die Aussicht vom Balkon gefällt uns nicht. Wohlwissend dass von den 23 Zimmern noch 21 frei sind, bitten wir um ein anderes Zimmer. Wir bekommen daraufhin ein Mehrbettzimmer mit Blick auf die Berge. So wie wir es mögen. Ganz ohne Aufpreis. Allerdings unter einer Bedingung: man erwartet bei Booking eine gute Rezension. Ok. Abgemacht. Dabei muss ich gar nicht lügen. Das Zimmer ist picobello sauber. Die Dusche spendet gleichbleibend temperiertes Wasser und das Wifi funktioniert und der Pool erst…😍
Guadalupe besitzt ein Naturwunder. Bis 2016 eher unbekannt. Dann hat wohl ein Guide ein paar Bilder publiziert. Und so kam die Sache ins Rollen. Früher nannte man es: Bekannt vom Hörensagen. Heute tut es Social Media. So habe ich auch diesen Fluss entdeckt.
Wegen unüberbrückbaren Straßenzuständen müssen wir die Anreise mit dem Auto früher als gedacht abbrechen. Ein Anwohner lädt uns ein, das Auto auf seinem Grundstück zu parken. Wir sollen den weiteren Weg zu Fuß gehen. Es seien nur 15 Minuten. Wir denken an eine prima Geschäftsidee. Von irgendetwas müssen die Leute ja leben. Aber nein. Er will kein Geld! Und weigert sich unser Geld anzunehmen. Das stelle man sich mal bei uns vor. Nee. Definitiv würde das bei uns niemand machen. Das ist Kolumbien mit den wunderbaren Menschen hier. Ich muss unweigerlich an die ersten Tage denken. Voller „gutgemeinter“ Warnungen vor Kolumbiens Kriminalität. Voller Warnungen keine Uhr zu tragen, kein Handy offen zu zeigen. Den Fotoapparat zu zeigen, sei ein nogo!
Was für ein Blödsinn! Was für eine Voreingenommenheit! Es beschämt mich im Nachhinein, so gedacht zu haben. Seit über 6Wochen reisen wir durch das schöne Kolumbien und nie hatten wir ein Unsicherheitsgefühl.
Der etwa einen Zentimeter über einen Felsen voller kreisrunder Löcher fließende Fluss füllt die vielen Badepools. Rund sind sie, wie mit einem Zirkel gezogen. Eine Art Badewannen mit unterschiedlicher Tiefe.
Erst ist mir das Ganze suspekt. Rainer kennt bei Wasser ja keine Scheu. Erst dann traue ich mich auch rein. Das Wasser ist herrlich. Als eine Gruppe mit einem Guide vorbeikommt, zeigen sie uns, was man noch so machen kann.
Wir befinden uns bei 1.600 Metern Höhe und dennoch sind es um die 26Grad. Die Sonne hat eine solche Kraft, dass man nicht friert. Wir verbringen den meisten Teil des Tages hier. Es ist so herrlich!
Ach so. Wir brauchen natürlich keine 15 Minuten bis zum Ziel. Bei uns werden es 25. Die Natur ist zu schön und es gibt viel zu sehen 😎Read more
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- Day 47
- Saturday, September 30, 2023 at 2:58 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 2,473 m
ColombiaVereda Carapacho5°33’37” N 73°35’28” W
Villa de Leyva

Villa de Leyva - unsere letzte Station auf der Rundreise durch Kolumbien enttäuscht ein wenig. Aber wahrscheinlich sind wir schon zu gesättigt von diesen historische Orten nach dem gleichen Muster. Barichara war das Nonplusultra und ist schwer zu toppen. Villa de Leyva scheint mir wie ein Sklave des boomenden Tourismus. Einzig der 120x120 Meter große Platz, auf dessen groben Pflastersteinen schon Bolivar geritten ist, beeindruckt durch die schiere Größe. Da kommt selbst Leh’s Platz vor dem Potala Palast nicht mit. Der ist in meinem Hirn als der größte, den ich je gesehen habe, fest abgespeichert 😉
Und um nicht nur zu meckern, kommt unser Hotel ins Spiel. Ein Traum von kolonialem Gebäude. Vermutlich bekommen wir das schönste Zimmer, das man hier hat. Auf der einen Seite Fenster. Auf der anderen Balkon. Beidseits in einen Bilderbuchhof des Hotels.
Wir besuchen ein sogenanntes Must-do. Keine Ahnung warum wir immer auf so etwas reinfallen müssen 😐 Ein Haus aus Terrakotta. Für mich eine Kopie Gaudi‘s. Für 70.000Cop Eintritt. Das sind zwar etwa nur 17€ - für kolumbianische Verhältnisse aber außergewöhnlich teuer. Ein No-Must-do!
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zu einem Ort, den ich im www ausgegraben habe. Ein top-secret. Schon die Zufahrt ist 🙈 Gut dass mein Driver top ist. Dennoch steige ich 2Mal aus. Das halten meine Nerven nicht aus😵💫
Am Ziel angekommen, erreichen wir einen sehr mystischen Ort: Patio de bruja (bruja heißt auf spanisch Hexe). Hier oben bei 2.550 Höhenmetern hat man die Welt für sich allein. Eine unbeschreibliche Stimmung. Wir sind ergriffen!
Etwas entfernt entdecke ich einen Stein mit einem Fossilien-Abdruck. Das geht unter die Haut!
Der Rückweg wäre im Vergleich zur Anfahrt ein Untergang. Denn während wir oben waren, hat man auf einigen kritischen Abschnitten grobe Steine verstreut. Sicher wird das demnächst geglättet. Ich meine heute ist Samstag Nachmittag. Da kommt niemand mehr. Und wir kommen beim besten Willen nicht weiter.
Tja. Was nun?
Unglaublich aber war. Seit zwei oder drei Stunden war niemand zu sehen. Plötzlich dann doch - ein junger Mann, der mit seinem Moped uns entgegen kommt. Den kann nur ne 🧙♀️ geschickt haben!
Er erklärt uns einen anderen Weg. Aber wir gucken wohl sehr doof und ziemlich verzweifelt.
„Sigue me“ - Duolingo sei Dank und wir wissen was wir tun sollen✌🏻
Auf dem Rückweg besuchen wir noch Ráquira, ein Tipp eines Tischnachbarn im Las Gachas Hotel. Ein Ort, dessen Bewohner die typisch kolumbianischen Fassadengestaltung, also weiß-grün oder weiß-rot doof finden. Die Farbe Weiß ist eliminiert worden - knallbunt ist hier die Devise!!!Read more
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- Day 48
- Sunday, October 1, 2023 at 5:00 PM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 2,550 m
ColombiaAgro Florida4°44’25” N 74°8’18” W
It’s over

Es ist Sonntag und wir schreiben den 1.Oktober. Der Tag an dem wir uns von Kolumbien verabschieden werden. Nicht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit zwei weinenden Augen. Kolumbien war ein zufälliger Glücksgriff. Ein Land, das ich nur wegen der Flugverbindung der LH ins Portfolio genommen habe.
Villa de Leyva, unser letzter Aufenthaltsort, war zwar nun nicht ganz “unser Kolumbien” aber weg wollen wir auch nicht. Dieser Meinung ist wohl auch der rechte, hintere Reifen. Denn er ist platt. Richtig platt. Mit ganzer Manneskraft versucht Rainer und ein weiterer Gast unseres Hotels den Reifen abzumachen. Das Ding ist schlichtweg durch Rost mit dem Träger fest verbunden. Long Story short: halb Zwölf erst verlasen wir den Parqueadero.
Unterwegs lauern wir auf eine einfache Raststätte, wie wir sie in der letzten Zeit lieben gelernt haben. Leider vergeblich. Das Departamento Boyacá ist eben anders. Schlechteste Straßen Kolumbiens mit eben solcher Netzanbindung.
Am frühen Nachmittag dann läuft auch noch unsere Claro SIM Karte aus. Die haben wir am 16.9. Für genau 15 Tage abgeschlossen.
Und die sind just now vorbei.😐
Der Rest ist schnell erzählt. Beim Car Return guckt man etwas verdutzt auf den Zustand der Reifen. Irgendjemand erwähnt Cartagena und winkt ab. Ja da haben wir die Karre bekommen. Egal. Jetzt nichts wie weg. Das Thema ist abgeschlossen.
Ein Shuttlebus bringt uns zum Airport. Das andere Paar im Bus kommt aus Boston. Sie gebürtig in Kolumbien und er in Guatemala. Wir tauschen unsere Kolumbienerfahrungen aus und freuen uns - es ist nicht das erste Mal - wenn wir Einheimischen noch ein paar Tipps geben können😂Read more
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- Day 50
- Tuesday, October 3, 2023 at 2:00 PM
- 🌬 36 °C
- Altitude: 420 m
BoliviaEquipetrol17°45’56” S 63°11’41” W
First stop in Bolivia - Santa Cruz

Von Hotel zu Hotel tingelnd, lernt man andere Reisende kennen. Mitten im schönen Kolumbien hören wir immer wieder, wie schön doch Bolivien sei. Da sei alles noch viel schöner. Ist das so? Ich kann es mir nicht vorstellen…
Am Airport in Bogotá gibt es nur noch Selfcheckin. Hat den charmanten Nebeneffekt, dass man beim Gewicht etwas schummeln kann. Avianca (Star Alliance Member) ist die einzige Airline die direkt nach VVI, nach Santa Cruz de la Sierra fliegt. Die Premium Class ist der BC der LH auf innereuropäischen Strecken gleich. Wenn es um die Sitze geht. Nur dass man bei der LH 10 Minuten nach dem Start ein Tablett mit einer leckeren Speise vor sich stehen hat. Nicht so bei Avianca. Nach einer knappen halben Stunde beginnt der Service. Uns lässt man links liegen. Wir hoffen, dass wir auf dem Rückweg bedient werden. Ich muss unbedingt etwas trinken. Es ist extrem warm im Flieger. Und trocken natürlich. Wir sind sehr geduldig aber irgendwann auch genervt. Endlich taucht eine Stewardess wieder auf. Die Flasche Wasser kostet 3.50USD 😳 Kreditkarte bitte!
Da mecker noch einmal jemand auf die Lufthansa!
Die Immigration dauert 5Minuten.
Die Koffer holen wir etwa 20 Minuten später vom Band. Rainer tauscht Bargeld um. Und dann - es ist 3.30 mitten in der Nacht - holen wir uns bei Entel zwei SIM Karten, bestellen einen Uber und lassen uns zu unserer Unterkunft im Torre Aqua bringen. Der Fahrer setzt uns einfach an der Ecke ab. Bis zum Eingang sind es etwa 50Meter, die wir mit der gesamte Bagage auf dem ungeraden Weg zurücklegen müssen. Das haben wir auch noch nicht erlebt.
Der Concierge lässt sich Zeit mit der Aufnahme der Formalitäten 😐
Ich will einfach nur noch ins Bett!
Unsere Bleibe für die nächsten 5 Nächte befindet sich in der 12.Etage. Den Rest ? Ich falle sofort in Tiefschlaf bis mich Rainer halb 12 wach macht. Er tigert schon durch‘s Apartment und scheint fit zu sein. Der Fahrer, der das gebuchte Auto aus dem 8 Stunden entfernten Sucre bringt, wird bald Santa Cruz erreichen. Zeit genug, um zu sich zu kommen.
Die Übergabe ist ein zeitaufwendiger Akt. Es sind ‘ne Menge Papiere zu prüfen. Papiere, die wir für diverse Grenzübertritte nach Argentina dann nach Chile, weiter nach Bolivien und wieder nach Chile um dann wieder nach Bolivien zurück zu kehren, brauchen.
Draußen erfolgt die Autoeinweisung. Die macht Rainer. Es sind dunstig warme 35Grad draußen. Momentan gibt es extreme Stürme in Santa Cruz. Ohne Pause. Die Sonne scheint. Dennoch ist es unangenehm. Alles wird aufgewirbelt. Die Haare möchte man mit Klebeband ankleben. Sand , Blätter und sonstiger Unrat fliegt durch die Luft. Jeden Moment könnte einem etwas auf den Kopf fallen. Da fällt uns erst auf, dass es hier nicht so sauber ist wie in Kolumbien.
Abends geht’s zum ersten Großeinkauf. Wasser und etwas fürs Frühstück. Zum ersten Mal freuen wir uns, dass wir selber Frühstück machen dürfen. Endlich an keine Zeit gebunden sind und ausschlafen können, so lange wir wollen ✌🏻
Mit Santa Cruz de la Sierra werden wir nicht warm. Obwohl es hier tierisch warm ist 😂
Die Plaza de la 24 Septiembre in der Altstadt ist sehr ansprechend. Doch schon einen Block weiter ist alles verdreckt. Wir steuern eine Sandwüste an, die ich als Highlight auf meine Liste geschrieben habe. Den Zugang finden wir nicht wirklich. Das Areal rundum ist jedoch erschreckend dreckig. Die Kanäle voller Unrat. Wir fahren zurück in den Norden der Stadt. Zwanzig Minuten später sind wir in Equipetrol. Wo die Cambras wohnen. Die, die sehr europäisch sind. Da wo das Geld von Santa Cruz lebt. Es ist das sicherste Gebiet der Stadt. Hier spürt man Aufwind. Hier haben internationale Hotelketten mit ihren modernsten Hochhäusern ihr Gebiet abgesteckt. Hier wohnen viele reiche Bolivianer, die Cruzeños, deren Geld aus der Ölindustrie stammt. Vermutlich aber auch aus dem Koka-Anbau.
Eine auffällig große Anzahl der Hochhäuser sind gerade noch im Bau. Wenn alles fertig sein wird, wird die Skyline sicher einer jeden Metropole dieser Welt gleichen.
Die Mall gleich um die Ecke könnte auch in Singapore oder auch in Dubai stehen. Die Besucher sind toll und modern gekleidet. Eine ganz andere Welt als im Süden.
Unseren Hochzeitstag begehen wir ganz schlicht mit einem wunderbaren Essen im einem Restaurant etwa 3 Minuten entfernt von uns. Im Dunkeln raus zu gehen, war noch am Anfang unserer Reise ein No-Go. Aber jetzt haben wir einen anderen Blick auf Südamerika. Es ist nicht gefährlicher als in Berlin.
Im Gegenteil. Tatsächlich habe ich im Restaurant meine Handtasche hängen lassen 🙈
Kurze Zeit später lief der Kellner hinter mir und rief Señora…! Und übergab mir die Tasche 😍
Auch wir wohnen in einem solchen neuen Gebäude. Es ist vollkommen verglast. Unser Apartment sieht aus wie aus einem westlichen Interior-Katalog. Alles vom Feinsten. Aber unser Gebäude ist noch nicht ganz fertig. Der versprochene Pool und das Gym sind noch nicht eröffnet. In anderen Wohnungen wird gekloppt und gehämmert. Das nervt.
Das Knacken und Knirschen der Fenster und Türrahmen durch die starke Sonneneinstrahlung sowie den Sturm ist nicht Vertrauen erweckend. Ich habe den Eindruck alles schwankt.
Es sollte wieder eine Zeit des Urlaub vom Reisen sein. Aber so gefällt es uns nicht. Die Vermieterin bietet uns die Nutzung des Pools in einem etwa einen Kilometer entfernten anderen Haus an. Wie witzig 😐
Wir werden eher abreisen. Das erfordert eine ziemliche Umplanung. Doch die ist es mir wert.Read more

TravelerFrüher den Ort zu verlassen ist eine gute Option. Die Zeit ist zu kostbar, um sie nicht zu genießen und abzusitzen. Ihr seid zum Glück nicht abhängig vom Flieger.

SYLWIA B.Ich hatte noch ein Ziel hier in der Nähe. Das lassen wir weg. Die Neuplanung gefällt mir insgesamt auch besser. Ich wollte unbedingt ein paar der Jesuitenkirchen sehen. Deshalb habe ich da etwas geplant, was sehr knapp und mit täglich langen Fahrten verbunden gewesen wäre. Nun. Durch diese Verkürzung hier, ist alles entzerrt.

TravelerDas ist sicher eine gute Option. Wenn es einem nicht gut gefällt und es andere Möglichkeiten gibt, dann ist es klasse wenn man sie nutzt. Und wenn sich dann noch einiges entzerren lässt - umso besser. Bin gespannt ob oder wann Bolivien Euch in Euren Bann zieht . Kolumbien hat es ja auf jeden Fall geschafft 😍!!
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- Day 53
- Friday, October 6, 2023
- ⛅ 38 °C
- Altitude: 289 m
BoliviaSan Jose De Chiquitos17°50’33” S 60°44’22” W
Llanos de Chiquitos

Östlich von Santa Cruz beginnt die Jesuitenroute. Zugegeben. Darauf habe ich Rainer nicht vorbereitet und so bringt der eine Tag mehr, den wir in Santa Cruz abgeknappst haben, mir meinem Wunsch, die hölzernen Jesuitenkirchen zu sehen, nicht näher. Macht nix. Rainers Standpunkt ist nicht verhandelbar!
Also gehts auf der Ruta 4 schnurstracks nach San José de Chiquitos. Ein guter Standpunkt, um die Ebene der Chiquitania zu erkunden.
Die Ruta 4 ist teilweise im Bau und deshalb manchmal sehr abenteuerlich zu fahren. In einem von einem Franzosen geführten Hotel, das man so beim Durchfahren durch den Ort in dieser Exclusivität nicht erwarten würde, nisten wir uns für die nächsten 4 Tage ein. Am gleichen Abend geht es noch schnell zur Plaza Principal. Denn hier steht er. Ein monströser Jesuitenkomplex. Der einzige von allen in der Gegend, die wegen des hier herrschenden Klimas aus Stein gebaut wurde. Ansonsten gibt der Ort nicht viel her.
Ach halt! Stimmt ja nicht ganz.
In solchen Orten frage ich mich oftmals: Wo kaufen die Einwohner Dinge außer Lebensmittel ein?
Eigentlich wollen wir Wasser kaufen. Der auf den ersten Blick trödelige Lebensmittelladen entpuppt sich, je mehr ich tiefer eintauche, als ein nicht endender „Hier-gibt-es-alles-Laden“. Kinderspielzeug, alles für die Küche, Malerfarben, Gartenstühle oder auch einen Traps. Bei der Gelegenheit schaue ich nach einer kleinen Gaskartusche für unseren Campingkocher. Aber nein. Den gibt es im Primaflora, sagt der Verkäufer. Und ein neuer Wasserkocher wäre auch ganz nett. Bolivien hat wieder 220V. Endlich wieder Kaffee trinken, wie ich ihn mag. Gern würden wir auch in einem Restaurant oder Café einen trinken. Aber all die bei Google ausgewiesenen Orte entpuppen sich als nicht existent.
Im besagten Laden finden wir noch mehr. Außer eine Gaskartusche.
San José ist eine gute Basis für die Erkundung der Llanos. Dieses Tiefland kurz vor der brasilianischen Grenze hat viel zu bieten. Einen 350 hohen Monolithen aus rotem Stein. Ortskerne die wir für uns ganz allein haben, Wanderungen bei deren Entfernungsangaben immer wieder geschummelt wird (und wir auch immer wieder darauf reinfallen 🤪) und Temperaturen, von den wir gern die Hälfte abgeben. Und nicht zu vergessen ein Fluss, dessen Temperatur 40 Grad beträgt.Read more
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- Day 57
- Tuesday, October 10, 2023 at 2:16 PM
- 🌬 29 °C
- Altitude: 1,045 m
BoliviaTres Cruces18°6’19” S 63°35’54” W
Refugio Los Volcanes

Es gibt nur wenige Orte, bei dessen Anblick uns einfach nur die Kinnlade runterklappt.
Das „Refugio Los Volcanes“ ist eins, von dem wir nicht genug bekommen.
Vier Stunden benötigen wir von San José de Chiquitos, ganz im Osten Boliviens bis Santa Cruz. Bei Starbucks tanken wir etwas Koffein und fahren dann die super glatte Ruta 7 weiter. Nach sieben langen Stunden Fahrt geht es auf einem unbefestigten Weg weiter. Der ist in einem schrecklichen Zustand. Nicht zuletzt wegen dem furchtbaren Unwetter vor zwei Tagen, das wir nur als tropischen, einstündigen Regen wahrgenommen haben. Knapp 40 Minuten später stehen wir durchgeschüttelt an einem Mirador mit einer unglaublichen Aussicht auf den Amboro NP. Per angebrachten Walkie-Talkie geben wir Bescheid, dass man uns abholen kann, nicht ahnend, welche Fahrt uns nun noch erwartet.
Ich fasse es mal kurz: Ich habe ein Stoßgebet gen Universum gesendet!
Was uns jetzt erwartet, ist nicht von dieser Welt. Am Fuße und eigentlich umgeben von diesen monströsen Felsen verbringen wir eine außergewöhnliche Zeit. Entdecken Wasserfälle, faulenzen in Hängematten mit Blick auf die riesigen Botzen, beobachten und fotografieren die Vogel- und Tierwelt. Kurzum - wir genießen das Leben.
Die Inhaber, etwas spirituell angehaucht, versorgen uns drei mal am Tag mit „clean food“. Es gibt verschiedenste Salate. Und für die, die nicht nur „clean Food“ essen, gibt es auch eine Fleischspeise.
Erwähnenswert ist, man kann am Anreisetag ab 10Uhr einchecken und am Abreisetag bis 18Uhr bleiben. So lange können wir es nicht ausreizen. Wir bleiben bis halb Drei, lassen uns wieder bis zum Mirador bringen, wo unser Auto zwei Tage Zeit hatte sich zu erholen.Read more

TravelerUnd ich finde irgendwie nicht die passenden Worte, um zu zeigen wie beeindruckt ich bin. Einige Tage nichts von euch gehört zu haben, machte mich nachdenklich. Ich weiß, wie verrückt ihr seid. Ich muss mir selbst sagen, dass wir früher ohne Internet ein ruhiges Leben hatten. Nicht jeden Tag über alles perfekt informiert zu sein, bringt mich auf das normale Maß zurück. Manchmal war es früher eben auch gut, so ganz ohne Technik und morgendlichen Blick auf die Meldungen der Welt. Wie ging es euch damit in diesen Tagen? Bunte wunderschöne Bilder hattet ihr ja genug. 🥰

SYLWIA B.Das ist schön, dass auf uns aufgepasst wird. Das beruhigt und gibt ein wenig Sicherheit 😍 Zugegeben ohne www fehlt etwas. Da will man mal gucken, welcher Vogel da diese Säcke produziert, welche Töne welchem Tier zugeschrieben werden, ist das ein Kondor über mir oder nur ein Adler oder andere Dinge, die man gerade sieht. Aber die aktuellen Nachrichten und Geschehnisse dieser Welt per App haben wir nach zwei Wochen verbannt Es lebt sich viel ruhiger. Wesentlich ruhiger! Deshalb hat das gar nicht gefehlt. Von mir aus könnte ich immer so reisen. Mir fehlt nix.
TravelerGanz viel Spaß auf Eurem Longtime-Trip!!! Wir sind schon gespannt, was Ihr alles erlebt!! 🙋♀️🙋♂️
TravelerHallo Ihr Dauerurlauber, da war ja beim Start in Euer Abenteuer schon einiges geboten 😱. Aber gut, dass dann doch noch alles geklappt hat.
Traveler
Kann sich sehen lassen 👍