BABYBOOMERS EN SUDAMÉRIKA

Ağustos - Aralık 2023
SYLWIA B. tarafından 120 günlük bir macera Okumaya devam et

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  • Bogotá liegt nicht wirklich um‘s Eck

    15 Ağustos 2023, Almanya ⋅ ⛅ 31 °C

    Vor etwa 8 oder 9 Monaten entstand die Idee und heute nun geht’s los. Richtung Südwesten. Nach Bogotá. Frankfurt erreichen wir pünktlich. Doch dann verhindert ein Gewitter auf dem Vorfeld in FRA den Weiterflug. Aber das ist nicht alles. Als es endlich losgehen könnte, hindern ganz triviale Dinge den Abflug. Wie also kommen Passagiere zu ihrem Flieger wenn das auf dem Vorfeld steht? Ganz klar - mit dem Bus. Doch wo bitte ist der Schlüssel um die Ausgangstür zum Bus zu öffnen? Das dauert…
    Die Crew schüttelt mit dem Kopf was alles schief gehen kann. Und so starten wir 2.5Std verspätet mit dem leisen A340-600 und kommen „nur“ zwei Stunden verspätet an. Uns ist es egal. Für uns ist es die heutige Endstation. Da bleiben wir auch gelassen wenn die Immigration 75Minuten dauert. Beim Geldtauschen stellen wir fest, dass wir plötzlich Millionäre sind. Und wir lernen, dass die Beschriftung der Banknoten erst einmal erklärt werden muss.
    Um 23Uhr startet das Taxi gen Chapinero. Eine Stunde später sind wir angekommen in unserem Domizil für die nächsten fünf Nächte. Ein kurzer Blick auf Bogotá bevor wir fast ohnmächtig uns den Schlaf der Gerechten holen.
    Buenos noches Bogotá!
    Okumaya devam et

  • Unser home in Bogotá

    16 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute erst schauen wir uns unser Condo an. Ein Penthouse. Wir ganz allein auf der 9.Etage. Der Blick aus dem Bett macht gute Laune. Wetter stimmt. Zur anderen Seite und direkt vor dem Wohnzimmer ist die „piscina“, wie der Concierge gestern sagte. Aber da waren wir schon nicht mehr aufnahmefähig.
    Alles ist wirklich cool. Der Frühstücksraum suggeriert im Garten zu sitzen. Aber das täuscht. Es ist Sommer in Bogotá. Die Stadt liegt bei 2.640 Metern Höhe und so sind es am Morgen frische 9Grad. Am Büfett gibt es viel Unbekanntes. Man benennt mir ganz geduldig die Früchte und bringt sie unaufgefordert zum Tisch damit ich sie probieren probieren kann. Lulo-Saft, das habe ich schon vor der Reise gelesen, muss ein jeder probiert haben! Ok. Dann immer her damit… 😝 Jeder hat halt einen anderen Geschmack!!!
    Ja und dann stürzen wir uns in das hustle and bustle Bogotá‘s.
    Was wir da erleben kommt in den nächsten Footprint
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  • Bogotá - 8.8 Millionen in einem Moloch

    17 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ⛅ 20 °C

    Ich hatte keine genaue Vorstellung von Bogotá doch bis 12.04 Uhr des zweiten Tages waren es die Kontraste, die mich gefesselt haben. Moderne, verklinkerte Häuser im europäischen Stil in gehobenen Barrios, ein wenig Kathmandu, Autoverkehr wie in Delhi, modernste Museen fast immer kostenlos, tolle Kirchen usw. Gestern begannen wir den Tag wie man es als „el turista“ so macht. Mit dem Uber ging es zur Plaza Bolivar. Einem mächtigen Platz wie ich den so noch nie gesehen habe. Umrahmt von historischen Gebäuden. Wir besuchten das Polizeimuseum und Museo Botero, der wohl nach Rubens der nächste Künstler war, der dicke Menschen mochte😉 Im Museo Moneda begutachten wir u.a. den fetten, massiven 37 Kilo-Goldklumpen, den schwersten weltweit. Essen exquisit im Museumsrestaurant wo wir von der Managerin wertvolle Tipps für Den Aufenthalt bekommen. Besser kann es nicht sein!
    Die Uber-Fahrten ersetzen jede kommerzielle Standrundfahrt. Einen besseren Einblick kann man nicht bekommen. Auch die geplante Graffiti Tour skippen wir. Wozu? Da wo wir fahren sehen wir mehr als wir vermuten 😎
    Heute besuchten wir die schönste Kirche die ich je gesehen habe. Und danach besuchen wir das Museo del Oro. Die größte Goldsammlung der Welt. An Superlativen wird auch in Kolumbien nicht gespart 😂
    Und dann kommt 12.04 Uhr…
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  • Ein 6.3 Erdbeben ist nicht lustig

    17 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ⛅ 20 °C

    Teil2: Die erste Etage des Museo del Oro (Oro = Gold) ist besichtigt. Rainer versucht ein Foto von einem Objekt zu machen. Gleichzeitig habe ich den Eindruck auf einem Surfbord zu stehen. Hinter uns bewegt sich eine Masse Richtung Treppenhaus. Viele aufgeregte Stimmen - aber keiner wird panisch. Rainer hat’s immer noch nicht realisiert ich muss ihm sehr deutlich sagen, dass ich hier auch weg will. Eigentlich wollten wir in die riesige Lobby. Aber man schickt uns raus. Wieso das?
    Was Erdbeben anbetrifft sind wir aus unserer Zeit in Tokyo nicht gerade unerfahren. Aber da gilt: Nicht rausgehen! Doch hier wird genau das Gegenteil gemacht. Der Parque Santander vor dem Museum ist schon voller Menschen. Und es werden immer mehr. Aus den um uns stehenden 15- bis 30-Geschossern kommen immer mehr Menschen. Und nun? Wir stehen an dem Pool als es unter den Füßen wieder wackelt. Nun nur noch eine 5.8. Es ist gruselig. Gruseliger ist der Blick auf die Hochhäuser die an drei Seiten des Platzes stehen. Die sehen nicht vertrauensvoll aus. Kopfkino! Wenn die kollabieren… Wir müssen weg hier. Am besten zur Plaza Bolivar. Aber wie genau kommen wir dahin. Das Netz ist langsam. Klar. Jeder schaut auf’s Handy. Als uns die Route endlich angezeigt wird, machen wir uns auf den Weg. Gefühlt ganz Bogotá ist auf den Beinen. Wir gehen immer in der Mitte zwischen den Häusern. Das machen die anderen auch. Ich mache viele Bilder - im Sinn. Da ist eine Rettungsmanschaft mit einem riesigen Spürhund der geduldig auf seinen Einsatz wartet. Da sind die zwei Blinden die mitten auf der Promenade singen als wäre nix passiert…
    Als wir an der Plaza Bolivar ankommen fühlen wir uns sicher. Hier kann uns nichts auf den Kopf fallen. Und die alten, massiven Gebäude haben sicher schon ganz andere Erdbeben überlebt. Auch dieser Platz ist knackevoll. Zu allem Übel kommt die Sonne raus. Und die brennt mit einem UV Index von 10 wie Feuer. Hier bleiben wir ne Weile und warten auf… Ja auf was denn eigentlich? Es sagt ja niemand: Die Vorstellung ist vorbei!
    Wir suchen uns in einer höhergelegenen Gasse einen geeigneten Ort um von einem Uberfahrzeug gefunden zu werden. Wir müssen ziemlich lange warten. Schließlich wollen nicht nur wir ins eigene Domizil zurück.
    In der 9.Etage unseres Penthauses fühle ich mich nicht wohl. Wir gehen erst einmal essen. Wenn der Magen gefüllt ist, ist der Kopf abgelenkt. Nee. Klappt auch nicht. Ich fühle mich geschlaucht und versuche zu schlafen. Rainer nimmt es etwas pragmatischer. Dann. Um halb Sieben werde ich von einem weiteren Beben wach. Alles wackelt. Die Sirenen heulen auf, die Hunde unten im Park bellen ganz aufgeregt. Wir bleiben hier und gehen nicht runter. Ich hoffe es war der letzte spürbare Wackler. Denn es wackelt noch sehr oft wie das diverse Infos zeigen. Aber so, dass wir es nicht spüren.
    Wir hoffen , dass sich die Erde entspannt hat und morgen ist alles wieder ruhig. Diese Erfahrung haben wir immer in Japan gemacht.
    Buenas noches Bogotá
    Okumaya devam et

  • Bogotá - Immer wieder überraschend

    18 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ☁️ 17 °C

    Ein neuer herrlicher Morgen beginnt in Bogotá.
    Es geht auf den Paloquemao Market. Hier werden Obst, Blumen und Fleisch verkauft. Wir lassen uns wie immer mit dem Uber hinfahren. Kurz vor dem Ziel wird die Umgebung rauer. Die Häuser klein und im schlechten Zustand. Auf der Straße finden alle möglichen Gewerke statt. Autos werden direkt auf der Straße auf Vordermann gebracht. Es wird geschweißt und handwerklich gearbeitet.
    Der Markt befindet sich beidseitig der Straße. Erst schauen wir uns auf dem Obst-und Gemüsemarkt um. Irre wie hier die Ware gestapelt wird. Erinnert etwas an Asien. Alles ist sehr sauber. Dann ist der Blumenmarkt dran. Überwiegend gibt es hier Rosen. Kolumbien ist übrigens nach Holland der zweitwichtigste Schnittblumenproduzent der Welt. Wir staunen nicht schlecht wie belastbar Blumen sein können 🙈Und dennoch sehen sie gut aus. Es wird an den Blüten gezupft und perfektioniert. Dann in riesigen Bündeln fort geschafft. Ein emsiges Treiben. Rosenblätter liegen überall auf dem Weg. Manche Blütenblätter füllen ganze Kartons. Findet das auch einen Käufer? Wir werden es nicht erfahren.
    Ein Uber bringt uns zum Museo del Oro. Wir haben ja die obere Etage gestern nicht sehen können. Aber das Museum ist geschlossen. Wir erfahren, dass das gestrige Beben der Grund sei. Ist da also doch etwas zerstört worden? Das erfahren wir nicht. Aber wir fragen uns ob es ein Wink mit der Zaunlatte sei 🤔
    Sollen wir auf die restliche Besichtigung verzichten?

    Was also nun? Wir schauen uns die gegenüberliegende Iglesia de San Francisco an. Ein must-do. So steht es in jedem Reiseführer. Aber wir sind da ganz anderer Meinung.
    Die Luft ist raus. Wir haben keine Lust auf weitere Museen oder Kirchen und schlendern eine untouristische, breite Promenade entlang. Hier verirrt sich ganz offensichtlich kein Touri. Ein Mann zeigt mir im Vorbeigehen, dass ich auf meine Handtasche aufpassen soll. Na ja. Da sind eh nur meine 2 Brillen drin.
    Hier findet das echte Bogotá-Leben statt. Komische Gestalten streunen umher. Waren wir zu leichtsinnig? Sollten wir besser nicht hier sein?
    Wir bestellen einen Uber. Noch nie haben wir so lange warten müssen. Irgendwie werden wir immer wieder abgelehnt. Dann endlich holt uns einer ab. Der Fahrer kann - wie alle bisherigen Fahrer - kein Englisch. Aber er will uns etwas sagen. Wir behelfen uns mit der ÜbersetzerApp. Hm. Genau wie wir es schon ahnten, warnt er uns vor dieser Gegend. Ich soll bitte auch nicht aus dem offenen Fenster fotografieren. Es ist gefährlich hier!

    In der Zona-G ( G für Gourmet) lassen wir uns vor dem El Chato absetzen. Hier soll es kolumbianisches Essen geben. Es ist halb Eins. Wir sind eine der ersten Gäste. Das Menü ist in englischer Sprache. Dennoch verstehen wir nicht was man hier essen kann. Der Chef, ein Argentinier, spricht ein gutes Englisch und hilft uns etwas bei der Auswahl. Wir probieren erst einmal jeder eine Vorspeise. Doch die ist so genial anders, dass wir uns schlichtweg anschließend für eine Hauptspeise entscheiden. Wenn das kolumbianisch sein soll, dann aber auf eine sehr moderne Art interpretiert. Es schmeckt außergewöhnlich. Die Darreichung spektakulär. Ein wenig mulmig ist mir dann aber doch als ich erfahre, dass die schwarzen über meine Soße verteilten Punkte zerriebene Ameise ist. Über meinen Schock ist man amüsiert. Deshalb bringen sie noch ein Schälchen voller fetter, etwa 1.5cm großer 🐜. Und Rainer genießt sie.
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  • Tief durchatmen / Sonntag in Kolumbien

    21 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ⛅ 14 °C

    Vorgestern haben wir uns endlich die volle Freiheit geholt, einen Mietwagen. Bei Localiza, dem Vermieter, spricht natürlich niemand englisch. Unsere ÜbersetzerApp ist der größte Schatz ab jetzt. Einen Mitsubishi Montero Sport haben wir bekommen. Mit 4x4WD. Das war uns wichtig.
    Bogotá‘s Wetter macht am letzten Tag schlapp. Im Exitó wow, einem riesigen Walmart nur moderner und viel schicker, schauen wir uns um was es so gibt. Es gibt alles. Europäische und US-amerikanische Produkte natürlich auch 👌
    Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen und poolen.
    Gestern nun startete die große Kolumbienreise.
    In der Ausfahrt stehend, weil noch die Route eingegeben werden muss, vernehmen einen Stoß. Dieses Mal kein Erdbeben. Jemand hat das Tor zur Ausfahrt geschlossen. Eine tiefe Kerbe im vorderen Kotflügel ! Jetzt heißt‘s tief durchatmen und ruhig bleiben. Die Rezidame spricht glücklicherweise ein gutes Englisch, sieht die Schuld bei sich und kümmert sich um die Formalitäten. Aber heute ist Sonntag. Da ist niemand zu erreichen. Nun gut. Mañana.
    Am Mirador La Paz gibt es ein Bogotá-Abschiedsfoto.
    Übrigens trägt man in Bogotá Jacken nicht wegen der Kälte, sondern der stechenden Sonnenstrahlung.
    Den Sonntag spüren wir auch im südlichsten Barrio La Esperenza. Ein Stau folgt dem anderen und Google macht völlig doofe Vorschläge auf die wir auch noch reinfallen. Irren durch unbefestigte Einbahnstraßen enger Straßen weil Google nicht weiß, dass am Sonntag bestimmte Straßen für den Autoverkehr geschlossen sind. Hier finden Veranstaltungen statt für jung und alt. Von überall hören wir Musik, es wird eingekauft, große Wiesen werden zum Drachensteigen genutzt. Es wird gegrillt was das Zeug hält.
    Sonntag eben.
    Den Mirador Salto Del Tequendama, etwa 40km entfernt vom heutigen Startpunkt, erreichen wir nach knapp drei Stunden. Den Hauptakteur, die tiefe Schlucht und den Wasserfall kann man nur erahnen. Es ist nebelig. Einen Parkplatz gibt es nicht. Man bleibt einfach entlang der einspurigen Bahn stehen. Und alle kommen zurecht. Die Terrasse ist zum gucken und speisen da. Natürlich wird auch hier gegrillt. Wir gucken etwas verloren auf das Angebot. Eine Kundin gestikuliert dass wir unbedingt auch kaufen sollen. Ok. Wir lassen uns einen Teller zubereiten. Ich liebe dieses deftige Essen! - Rainer findet es nur essbar.
    Fortan geht es durch‘s tiefste Kolumbien. Anfangs sind die Straßen asphaltiert. Mit vielen sichtbaren Erdverschiebungen. Manchmal fehlen auch mal 4qm am Rand. Aber die sind meistens gut abgesichert. In dem einzigen Dorf ist Bambule. Woher kommen ganz plötzlich die vielen Autos her? Vom alten Lkw bis zum neuen Toyota Prada. Alles ist dabei. Wir schieben uns also mit durch. Leider ignorieren wir zwei orange-neonfarbene Banderolen 🥴
    Eine halbe Stunde später haben wir den Salat - Die Straße befindet sich noch im Bau. Wir kehren um. Im Dorf fahren wir die Einbahnstraße verkehrt rum. Musste jetzt sein. Ein Shortcut sozusagen. Stört aber auch niemanden. Um dann eine Straße zu nehmen 🙈 vorsichtshalber vergewissern wir uns bei einem Radfahrer ob diese Straße auch durchgeht. Es folgt eine gruselige Fahrt. Es ist dunkel. Mitten durch den Dschungel natürlich auf unbefestigtem Weg. Zwischen dichten Plantagen. Bei jeder mit blauen Planen abgedeckter Behausung muss ich unwillkürlich an Escobars Laboratorien denken. Die Nerven liegen blank. Atmen wird überbewertet. Es geht steil bergab. Insgesamt knapp ein Tausend Höhenmeter. Kurz vor erreichen der nächsten „richtigen“ Straße ist unser Gartenweg asphaltiert. Viele Autos stehen am Straßenrand. Massen von Menschen sind unterwegs. Was haben wir verpasst? Es scheint ein 🦖 Park zu sein.
    Puh… Tief durchatmen…
    In El Colegio, dem Dorf am anderen Ende der Dchungelstrasse, ist Party. Also Sonntag. Ich öffne das Fenster und stelle fest, es ist gar nicht so dunkel. Unsere Scheiben, auch die Frontscheibe ist extrem abgedunkelt. Von draußen strömen feuchte 32Grad Celsius ins Auto, und Musik. Laute Musik. Die Straßen sind voll. Die Menschen sind in Badeklamotten unterwegs. Überall lesen wir Piscina. Vor den offenen Bars sitzen Leute, konsumieren und genießen das Leben. Natürlich bei ohrenbetäubender Musik. Es ist Sonntag in Kolumbien 😍
    Girardot erreichen wir 5pm.
    Fix und fertig. Das Zimmer ist riesig. Und hoch. Eine Runde durch‘s Haus reicht uns. Es ist schwül und sehr warm. Das Essen bestellen wir uns auf‘s Zimmer und trinken ein Bier aus der Dose.
    Nach 5 Tagen bei 2.640 Höhenmetern kann man hier bei 287 Höhenmetern echt tief durchatmen.
    Was für ein Tag !
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  • Auf ins Klapperschlangenland

    22 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ☁️ 31 °C

    Desierto de la Tatacoa (in der Sprache der Ureinwohner heißt Tatacoa Klapperschlange) ist das zweitgrößte Trockengebiet Kolumbiens. Von Girardot sind es etwa 150 Kilometer. Die ersten 100km sind wir auf einer langweiligen aber gutausgebauten Schnellstraße unterwegs. Die Abzweigung nach Villavieja ist nicht ausgeschildert. Erwartungsgemäß verpassen wir diese und müssen wenden. Doch das was die Einfahrt in den entsprechenden Weg sein soll, sieht wenig vertrauensvoll aus. Wir zögern ihn zu fahren. Wer weiß schon ob dieser unbefestigte und holprige Weg im Nirvana endet oder doch der Richtige ist. Aber was soll’s. Wir nehmen doch jedes Abenteuer mit. Und ich pushe meinen Fahrer, dass wir nur so zum Ziel kommen. Na ja. Long story short: zwei Stunden dauert die Holperstrecke. Zwei gruselige, furchtbar dunkle Tunnel müssen wir überleben. Es geht vorbei an vielen Reisfeldern und malerischer Landschaft. Wir überqueren den Río Magdalena über eine Brücke und dessen Seitenarme ganz „bodenständig“, wie wir das schon in Australiens Muschpukei gemeistert haben.
    Unser Unterkunft hat einen asiatischen Touch mit viel Bambus. Die Fenster sind mit Folie abgeklebt und das Licht könnte auch ein Stadion ausleuchten. Aber gut. Wir werden nur 2N hier sein und außerdem ist es eins der wenigen Unterkünfte mit AC, denn draußen sind es schweißtreibende, feuchte 35 Grad.
    In der Nacht fängt es an zu regnen. Ach Quatsch! Es schüttet wie aus Kübeln. Das Wellblechdach sorgt dafür, dass wir es auch ja nicht überhören. Es regnet bis in die Morgenstunden. Nur zur Erinnerung: wir sind in einem Trockengebiet 😝
    Nach einem sehr übersichtlichen Desayuno (Frühstück) geht es in den Tatacoa. Einem Gebiet das Anza Borrego‘s Badlands in Kalifornien gleicht. Allerdings kann man hier recht leicht absteigen und zwischendrin wandern. Leider sind die Wege wegen des vielen Regens der letzten Tage die absolute Pampe, die schon nach kurzer Zeit als Ballast am Schuh klebt. Bei bedecktem Himmel (was der UV Strahlung keinen Abbruch tut, schließlich sind wir unweit des Äquators) und tropischen 35Grad brechen wir die glitsche Wanderung nach einer Stunde ab. Genug balanciert und recht viel gesehen. Gern würde ich noch weiter die Gegend erkunden aber bei den Matschepampenwegen macht’s einfach keinen Spaß.
    Das Areal gehört noch zu den absoluten Secrets und so teilen wir uns die 330 km² mit einer handvoll anderen Leuten.
    Nach der schwitzigen Aktion rufen uns zwei Schaukelstühle einer Bar deren einzigen Besucher wir sind. Wippend mit einem tollen Ausblick cerveza 🍺 zu trinken hat schon was. Ein wahnsinnig gutes Gefühl viel Zeit zum Reisen zu haben. Man nennt es wohl neudeutsch chillen 😎
    Kolumbianer lieben es zu Baden. Deshalb geht es gleich zum nächsten Highlight, denn mitten in der Wüste gibt es im Tatacoa eine gepflegte Badeanlage. Hier kühlen wir den Körper erst wieder auf Normaltemperatur runter.
    Die restliche Runde um die Wüste fällt den wassergefüllten Riesenseen die die Straße unpassierbar machen zum Opfer.
    Das ist halb so schlimm. Der Tag war auch so voller Ereignisse.
    PS: Schickt mir Kaffee! Kolumbiens Kaffee verdrängt selbst die US-amerikanische Plürre vom Thron 😐
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  • Die Sache mit dem Kaffee

    24 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ⛅ 33 °C

    Auch am letzten Morgen in Villavieja/Tatacoa Wüste werden wir von laut knatternden Mopeds, Hühnergegacker, lauter Musik und Kindergeschrei? wach gemacht. Die abgeklebten Fenster drücken auch etwas auf die Stimmung. Ist der Himmel nun bedeckt oder ist es sonnig? Mit Sicherheit regnet es nicht - das hätten wir gehört.
    Das Frühstück wird auf der Terrasse angeboten. Wie gesagt. Es ist wohl das schönste Haus in Villavieja. Und so auch die Terrasse. Zwei weitere Tische sind besetzt. Am anderen Tisch wird spanisch gesprochen. Als Rainer „im feinsten Spanisch“ nach dem Salz fragt, entpuppen sich die Spanier als kolumbianisch stammende Mutter mit Kindern, die aus Stuttgart kommen. Endlich gibt es jemanden, den ich sofort zur fehlenden Kaffeekultur fragen kann. Und die Frau ist super auskunftsfreudig: Erst einmal nippt ein Kolumbianer nicht den ganzen Tag an seinem Kaffee, wie das die Europäer bzw. die Nordamerikaner tun. Und Zweitens: aus Sicht der Kolumbianer verehren wir den Kaffee nicht, wenn wir den nur mit Wasser aufgießen! Richtig ist es, den mit einer Portion Rohrzucker und ordentlich Milch zu veredeln
    Oha!
    Im Hintergrund sehe ich wie die Tochter schon feixt und im Anschluss sagt, dass sie den Kaffee so auch nicht mag. Den Kaffee wie wir es mögen gibt es bei Juan Valdez und in Bäckereien. Klasse. Das war doch eine mehrwertige Unterhaltung. Auf der langen Fahrt in den nächsten Ort bleiben wir in Neiva stehen. Kaufen Kaffeepulver aus Salento, einen Wasserkocher und zwei Tassen. Jetzt können sie mich mal alle. Denn in hiesigen Hotel ist es nicht Usus ( in D ja auch nicht) dass man eine Kaffeemaschine bzw. einen Wasserkocher vorfindet.
    Die Anreise wird eine andere Story. Das nächste Domizil erreichen wir bei Dunkelheit. Und man stelle sich vor: Hier gibt es eine Kaffeemaschine 😂
    PS: Bei den Videos unbedingt Ton einschalten!!!
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  • San Agustín - Traumhafte Landschaft

    26 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ☀️ 24 °C

    Drei ganze Tage waren wir in San Agustín, bekannt als größte Nekropolis von ganz Amerika.
    Unsere Unterkunft ist wunderschön groß und total ruhig. Vom Balkon blicken wir in die tiefe Schlucht, wo sich der Rio Magdalena (der mächtigste Fluss Kolumbiens) seine Schneise geschaffen hat. Das Wetter war mittelprächtig. Vom Regen über Bewölkung und heute unendlich viel stark stechender Sonne. Schließlich sind wir hier nicht nur nahe des Äquators sondern auch auch bei 1.700 bis 1.800 Höhenmeter . Eigentlich wollten wir hier mehr chillen. Aber wir können das immer noch nicht. Jeder Ausflug endet am frühen Abend, was wir eigentlich vermeiden wollen. Denn ab 7.30pm ist es hier stockdunkel und nicht selten sind Busse, Laster etc. auch unbeleuchtet unterwegs. Die Mopedfahrer führen ohne Beleuchtung ein Leben am Limit.
    Die Landschaft ist wunderschön und sehr bergig. Bergig heißt hier, dass zwischen Tal und oberer Ebene durchaus 500 oder auch gut 800 Meter liegen. Und das auf engsten Raum. Gut dass wir einen 4WD haben. Der schafft alles. Auch unsere nervenzehrenden Fahrten auf grauenhaften Wegen inmitten von Zuckerrohrfeldern, Bananenhainen und Kaffeeplantagen. Manchmal aber müssen wir unser Ziel unerreicht lassen. ZB wenn der Weg so schmal wird, dass nur ein Moped Platz hat. Gestern haben wir uns die Ausgrabungen im Archäologischen Park angeschaut. Ein sehr gut gemachtes Freilandmuseum, das uns gestern zum Freitag, freien Zutritt gewährt hat. Die Eintritte zu Museen und Ausstellungen sind hier in Kolumbien generell extrem preiswert oder sogar kostenlos. Dafür halten die, die ein Grundstück mit besonderen Ausblick haben, die Hand weit geöffnet und verlangen gepfefferte Preise. So auch heute beim Besuch verschiedener Aussichtsplattformen mehrerer Wasserfälle. Nun ja.
    Ansonsten fühlen wir uns hier immer sehr wohl. Die meisten Menschen sind sehr offen für uns Fremde und sehr interessiert mit uns ins Gespräch zu kommen.
    Kolumbien macht Spaß!
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  • Popayán

    28 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir sind weitergereist.
    Ich hatte das schon vor der Reise gelesen, dass die Verbindung zwischen San Agustín und Popayán schlecht sei. Optimistisch wie ich bin, habe ich gedacht: Die anderen übertreiben. Nein haben sie nicht. Es war die schlimmste Fahrt überhaupt. Rainer hat versucht das Beste für meinen Rücken und mein Hirn (schließlich wird das ja auch durchgeschüttelt 😜) gemacht. Als wir Popayán erreicht haben, waren wir praktisch taub vom Gerüttel und Geklapper des Autos. Nun ja.
    Popayán empfing uns mit traumhaften Wetter. Die Stadt ist bekannt für ihre durchgehend zweigeschossige Bauweise und! die weiß getünchten Hausfassaden. Unser Hotel ist ein einstiges Kloster. Es wirkt mondän und strahlt totale Ruhe aus. Unser Zimmer hat eine Terrasse die mindestens so groß ist wie das Zimmer selbst. Da bleibt nix weiter übrig als sich wohl zu fühlen.
    Die angedachte Fahrt in den Puracé NP skippen wir. Leider muss ich sagen. Aber die Bauarbeiten bis zur ersten Abzweigung fordern bei etwa 15km etwa 1.5Std Fahrzeit. Und die Attraktionen sind dann noch weitere 40km entfernt.
    Und so haben wir einfach Urlaub in Popayán gemacht. Haben alle nur erdenklichen Highlights abgeklappert. Am frühen NM mussten wir dann aber aufgeben. Die furchtbare Lautstärke des alltäglichen Lebens und dem Mief, verursacht durch Unmengen an 🏍️, nerven einfach. Wir flüchteten in unseren „Refugee Park“ namens Dann Hotel. Mit der himmlischen Ruhe und ein paar Schwimmzügen im Pool haben wir es uns gut gehen lassen.
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