• Llanos de Chiquitos

    October 6, 2023 in Bolivia ⋅ ⛅ 38 °C

    Östlich von Santa Cruz beginnt die Jesuitenroute. Zugegeben. Darauf habe ich Rainer nicht vorbereitet und so bringt der eine Tag mehr, den wir in Santa Cruz abgeknappst haben, mir meinem Wunsch, die hölzernen Jesuitenkirchen zu sehen, nicht näher. Macht nix. Rainers Standpunkt ist nicht verhandelbar!
    Also gehts auf der Ruta 4 schnurstracks nach San José de Chiquitos. Ein guter Standpunkt, um die Ebene der Chiquitania zu erkunden.
    Die Ruta 4 ist teilweise im Bau und deshalb manchmal sehr abenteuerlich zu fahren. In einem von einem Franzosen geführten Hotel, das man so beim Durchfahren durch den Ort in dieser Exclusivität nicht erwarten würde, nisten wir uns für die nächsten 4 Tage ein. Am gleichen Abend geht es noch schnell zur Plaza Principal. Denn hier steht er. Ein monströser Jesuitenkomplex. Der einzige von allen in der Gegend, die wegen des hier herrschenden Klimas aus Stein gebaut wurde. Ansonsten gibt der Ort nicht viel her.
    Ach halt! Stimmt ja nicht ganz.
    In solchen Orten frage ich mich oftmals: Wo kaufen die Einwohner Dinge außer Lebensmittel ein?
    Eigentlich wollen wir Wasser kaufen. Der auf den ersten Blick trödelige Lebensmittelladen entpuppt sich, je mehr ich tiefer eintauche, als ein nicht endender „Hier-gibt-es-alles-Laden“. Kinderspielzeug, alles für die Küche, Malerfarben, Gartenstühle oder auch einen Traps. Bei der Gelegenheit schaue ich nach einer kleinen Gaskartusche für unseren Campingkocher. Aber nein. Den gibt es im Primaflora, sagt der Verkäufer. Und ein neuer Wasserkocher wäre auch ganz nett. Bolivien hat wieder 220V. Endlich wieder Kaffee trinken, wie ich ihn mag. Gern würden wir auch in einem Restaurant oder Café einen trinken. Aber all die bei Google ausgewiesenen Orte entpuppen sich als nicht existent.
    Im besagten Laden finden wir noch mehr. Außer eine Gaskartusche.

    San José ist eine gute Basis für die Erkundung der Llanos. Dieses Tiefland kurz vor der brasilianischen Grenze hat viel zu bieten. Einen 350 hohen Monolithen aus rotem Stein. Ortskerne die wir für uns ganz allein haben, Wanderungen bei deren Entfernungsangaben immer wieder geschummelt wird (und wir auch immer wieder darauf reinfallen 🤪) und Temperaturen, von den wir gern die Hälfte abgeben. Und nicht zu vergessen ein Fluss, dessen Temperatur 40 Grad beträgt.
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