• Te Anau & the Sounds

    18 de abril de 2024, Nova Zelândia ⋅ ⛅ 13 °C

    Vom Kaka Point, unserer am südlichsten gelegenen Bleibe auf der Umrundung 🇳🇿 geht es nun gen Westen, nach Te Anau, das im größten Nationalpark Neuseelands, im Fiordland NP, liegt. Für diese 230 Kilometer lange Fahrt plant GoogleMaps knapp drei Stunden ein. Die Fahrt ist unaufregend. Um sie nicht langweilig zu nennen.
    Der Blick aufs Navi und die ausgerechnete Ankunftszeit lässt mich fast erstarren 😳 Dreiviertel Sechs?!?!?! Kann doch nicht sein.
    Kurzer Check auf meinem Handy. Oh nein. Der Fahrer hat ohne mit dem Beifahrer abzustimmen, eine andere Route gewählt. Wie sich herausstellt, sind wir ordentlich auf Abwegen. Es folgen Szenen einer Ehe 😖. Eine neue Route muss flugs her. Eine, die uns dann doch kurz vor Drei am Ziel ankommen lässt.

    Die nächsten drei Nächte wohnen wir bei Sarah&John, die Zimmer ihrer Luxusvilla mit Blick auf den Te Anau Lake vermieten. Sarah, eine einstige Engländerin als Host zu haben, ist unser großes Glück. Als erstes fragt sie natürlich nach unseren Plänen für die nächsten Tage. Vermutlich kommen wir gerade ziemlich weltfremd rüber - aber wir wollen erst einmal gucken, was man hier so macht. Daraufhin macht uns Sarah klar, dass man hier alles vorbuchen sollte. Schnell wird sie fündig für noch freie Unterfangen und wir entscheiden uns für die Glühwürmchentour am morgigen Nachmittag und eine Ganztagesfahrt durch den Doubtful Sound am übernächsten Tag. Leider ist letztere nur noch am sehr frühen Morgen zu haben.

    Am Folgetag ist das Wetter eher NZ-like. Wir sehen es mittlerweile ziemlich gelassen, genießen das außergewöhnliche á laCard- Frühstück mit Blick auf das weitläufige Anwesen, auf dem sich gleich zwei Rasenmäher rund um die Uhr das Rennen geben.

    Die Fahrt zur Glowworm Cave am Nachmittag erweist sich - was das Wetter anbetrifft - perfekt. Denn die Sonne brennt Löcher in die Wolkendecke. Die Fahrt über den Te Anau Lake ist klasse. Die Glühwürmchentour dagegen eher mittelmäßig. Mich begeistert sie gar nicht. Das habe ich mir viel beeindruckender vorgestellt.
    Nun ja.

    Am nächsten Tag ist sehr frühes Aufstehen angesagt. Das Frühstück
    hat Sarah in einer Box zum Mittnehmen schon vorbereitet. Es ist noch dunkel, als wir das erste Boot in Manapouri besteigen, um dann eine knappe Stunde über den gleichnamigen See auf die andere Seite zu fahren. Als die Sonne über dem See aufgeht, gehen wir ans Deck und genießen diesen wunderbaren Moment. Anschließend geht es - wieder fast eine Stunde - mit dem Bus über den Wilmot Pass, um dann endlich in der Deep Cove das Boot, das uns über den Doubtful Sound schippern wird, zu besteigen. Anfangs noch sitzen wir im geschlossenen Bereich und verschnabulieren unser Frühstück, das so unglaublich liebevoll verpackt und super lecker ist.
    Dann aber zieht es uns nach oben aufs Außendeck. Wir haben außergewöhnliches Wetterglück. Das hören wir immer wieder. Schon vom Busfahrer und nun auch vom Kapitän. Denn es hat tagelang geregnet. Und überhaupt gehört dieses Gebiet um den Fjord zu den regenreichsten weltweit.
    Ein paar letzte Schwaden hängen noch in den Zipfeln der begrünten Berge, was mir sogar besser gefällt als nur blauer Himmel. Die Tour hier zu beschreiben, würde den Ramen sprengen. Ich fasse es mal kurz zusammen: Man hat uns nicht nur drei Stunden auf dem Wasser geschippert, diese Tour hatte alles, was man erleben kann. So sind wir zum Beispiel mit dem Boot bis auf etwa ein bis zwei Meter an einen Wasserfall gefahren, haben Delfine gesehen, sind bis zum Tasmanischen Meer gefahren, also dem großen Ozean, haben Seelöwen beobachtet und wurden auch in eine Bucht gefahren, in der die Motoren des Bootes ausgeschaltet wurden, um den Sound im Sound zu hören. Denn der ursprüngliche Maori-Name für den Fjord ist Patea, was Ort der Stille heißt.
    Die meiste Zeit stehen wir draußen, die Kapuzen ganz eng das Gesicht einengend. Ich ärgere mich keine Mütze mitgenommen zu haben. Und auf dem Rückweg kann ich die Sitzheizung im Auto kaum noch erwarten. Denn obwohl wir frühes Aufstehen hassen, konnte uns nix besseres passieren, als dass es nur noch diese Frühtour gab. So haben wir nach der Rückkehr noch Zeit, zum Milford Sound zu fahren. Das Wetter auf dem Weg könnte nicht besser sein und wir beide sind ziemlich euphorisch vom Erlebten. Die Anfahrt ist landschaftlich wunderschön. Doch zuletzt übermannen die Wolkenschwaden die Schlucht. Wir kehren zurück nach Te Anau. Hier laufen wir mehrere Gaststätten ab, bevor wir eine finden, die uns auch ohne Reservierung einen Tisch anbietet. Das Essen ist anders und dennoch ein weiterer Glücksgriff des Tages. Diese Asian Fusion Speisen sind eine Geschmacksexplosion vom Feinsten, die passend zum Erlebten des heutigen Tages sind.
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