• OC - California

    Nov 9–13 in the United States ⋅ ☀️ 26 °C

    Las Vegas verlassen wir bei hochsommerlichen Temperaturen Richtung Orange County. Unserem „LA“, das wir seit unfassbaren 32 Jahren immer und immer wieder als Basis für die Besuche am Strand, Powershopping und auch mal als Abstecher ins DTLA nutzen. Entdeckt haben wir es notgedrungenerweise. Als wir eben 1993, eine dreieinhalb wöchige Rundreise mit dem Wohnmobil beendeten und noch eine Woche irgendwo in LA in der Nähe vom Strand anhängen wollten.
    Im Reisebüro sagte man mir, wir bräuchten nichts vorbuchen. In „Amerika“ geht man ins Hotel und nimmt sich ein Zimmer.
    Als absoluter Neuling habe ich das natürlich geglaubt und es als einen super Tipp gehalten. Zu Zeiten, als man Reisen auf analogen Landkarten geplant hat und Tipps sehr rar waren, war LA einfach mal Santa Monica oder Venice Beach. In drei Hotels haben wir nachgefragt bevor wir entschieden haben, nicht gleich das ganze Hotel zu kaufen. Damals waren Zimmerratenüber 200USD etwas Unvorstellbares.
    Etwas verzweifelt blätterte ich im guten alten AAA-Travelbook. Eine ganzseitige Anzeige war’s, ein BW für 43USD incl. breakfast und Pool.
    „Wo? In Santa Ana.“
    „Ist das noch LA?“
    „Keine Ahnung. Wir fahren mal hin und checken, ob das überhaupt stimmt.“
    Und es stimmte. Wir blieben eine Woche und freundeten uns mit der Umgebung an. In den Folgejahren nächtigten wir im Haus gegenüber, im Radisson Suites Santa Ana. Der mexikanische Koch begrüßte uns jedes Jahr am Cook-to-Order Counter und freute sich jedes Mal, wie groß die Kinder wieder geworden sind.
    Plötzlich gab es nur noch Plastikfrühstück. Wir testeten andere Hotels im südlichen OC. In einem anderen Gebiet kam eine Übernachtung aber nicht in Frage. Schließlich haben wir die Stadtentwicklung miterlebt. Wir haben erlebt, wie die Stadtteile Costa Mesa, Irvine, Tustin etc. mehr und mehr gewachsen sind, wie das South Coast Plaza zu einem der größten Shoppingcenter der USA wurde. Insgesamt waren wir vermutlich fast 25 Mal hier. Ja und deshalb ist das irgendwie unser Zuhause in Kalifornien.

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    Nun. Die Fahrt auf der I-10 ist langweilig. Zum Berichtschreiben am Laptop zu wackelig und zu sonnig.

    Den ersten „aufregenden“ Ort tangieren wir nach anderthalb Stunden. Entdeckt habe ich diese Anlage vor ein paar Jahren beim Überflug von LAX gen Nachhause. Nun schauen wir uns das weltgrößte Sonnenwärmekraftwerk Ivanpah aus irdische Höhe an. Genauer gesagt fahren wir vorbei. Führungen in der Anlage gibt es nicht mehr.
    Was hier also aussieht wie drei Türme mit einer furchtbar hellen Spitze sind Kollektoren, die das aus unzähligen Spiegeln projizierte Sonnenlicht den Dampfturbinen-Generatoren zuführen, um umweltfreundlich Energie zu erzeugen. Umweltfreundlich heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass diese Methode auch effektiv ist. Sie ist so unwirtschaftlich, dass man entschieden hat, die Anlage im Frühjahr auf 2026 wieder abzubauen.
    Wenigstens haben wir sie gesehen.

    Das nächste Highlight ist dann sehr effektiv. Wir frühstücken in einem Oldstyle Diner. Und ich darf neben Elvis sitzen 🤟🏻

    Unser diesjähriges Hotel in OC -dieses Mal in Irvine- ist das Staybridge Suites. Als ich die Tür beim Aussteigen öffne, passiert etwas, das ich noch nie erlebt habe: Hier ist es mit 31C wärmer als noch gestern in Las Vegas.
    Im Hotel beziehen wir wieder eine sehr saubere, kleine Wohnung mit vollausgestatteter Küche für Selbstversorger. Leider kommt die so gar nicht zum Einsatz. Denn das Frühstück ist das beste unter den Kostenlosen, die es auf der bisherigen Reise gibt. Es gibt sogar warmen Reis. Und am Abend gibt es eine sogenannte „Social Hour“, bei der man echt satt wird.

    Ansonsten tun wir an den drei Tagen hier, das was wir immer tun: Am Strand sitzen, mit Fähre zur Balboa Island fahren, Fashion Island besuchen und powershoppen mit guten Erträgen. Auch der Besuch des japanischen Centers Mitsuwa darf bei keinem Besuch fehlen. Hier essen wir ordentlich Japanisch und kaufen Süßes, das nirgendwo besser schmeckt. Wir schlendern im South Coast Plaza und fahren einen Tag nach DTLA ins Broad, einem Museum für moderne Kunst und cruisen danach durch verschiedenste eher unbekannte
    Gegenden im westlichen LA.

    Die Zeit verfliegt natürlich viel zu schnell. Beim Abschied sind wir uns sicher: Dieses Hotel könnte auch beim nächsten Besuch unsere Bleibe werden.
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