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  • Day 13

    Santiago - we made it....by bus!

    September 17, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    Nachdem wir ja gestern alle körperlich etwas angeschlagen in Pontevedra angekommen, habe ich versucht, einen Gepäcktransport zu bekommen. Normalerweise ist das -auch spontan- überhaupt kein Problem (man schickt eine WhatsApp bis 21 Uhr an die entsprechende Firma, schreibt eine Adresse auf, wo das gute Stück hin soll und steckt 6€ in den Umschlag, der gleichzeitig der Gepäckanhänger ist.
    Absage per WhatsApp, sorry keine Kapazitäten....
    Patti hat sich nachts mit der Entscheidung gequält, ob sie überhaupt noch laufen kann, aber es ist wohl (wieder) eine Stressfraktur im rechten Fuß. An Laufen war heute morgen kaum noch zu denken.
    Transport?
    Der Weg ist brechenvoll.... Jeder der seit 2020 laufen wollte, ist unterwegs und da es nur noch ca 70 km bis Santiago de Compostela sind, kommen nun auch noch Massen an 100-km-Pilgern dazu, die zu 90% eben kompletten Gepäcktransport von Hotel zu Hotel haben und nur mit Tagesrucksack laufen. Daneben sind auch immer viele Fahrradfahrer unterwegs, die ihren Trolley auch transportieren lassen.
    Ich muss gestehen, diese Massen an Menschen sind schon auf meinen anderen beiden Caminos eine große Prüfung für meine Fähigkeit zur Nächstenliebe gewesen.... Es verändert einfach die ganze Atmosphäre, wenn zwischen den vielen bekannten Gesichtern plötzlich viele Menschen mit Turnbeutelchen und schicker Kleidung in größeren Gruppen die Wege regelrecht verstopfen. Das Highlight war eine Dame in gebügelter schneeweißer Jeans mit City-Rucksack 😅.
    Patti hat kurzerhand heute früh eine todschicke Ferienwohnung für die nächsten Tage gemietet. Ich habe es geschafft, auf spanisch ein Taxi zu bestellen und uns den passenden Bus herauszusuchen. Yay!
    Witzigerweise liegt unsere Wohnung direkt an dem Weg, der vom Camino Frances zur Kathedrale führt.
    Wir beide sind den aber 2019 nicht gegangen, sondern schon vorher abgebogen, da mein geliebtes Seminario Menor (das Harry-Potter-Schloß) in der Nähe war und wir so schnell noch die Rucksäcke abwerfen konnten, bevor es zur Kathedrale ging.
    Heute nun diese Strecke nachgeholt, wenn auch in die entgegengesetzte Richtung.
    Bin ich nun traurig? Kann ich gar nicht so sagen.... Ich hätte meine verletzte Kameradin eh nicht alleine in Pontevedra lassen können, das hätte mich sehr gequält.
    Da ich plane, evtl im Frühjahr wiederzukommen, um für Sandra in Fao freiwillig Hospitalera zu sein, könnte ich die verpassten 3-4 Tage nachholen (je nach Strecke!).
    Und Santiago ist eine tolle Stadt, ich fühle mich hier immer sehr wohl und da wir auch noch in "meinem" Stadtteil wohnen, um so mehr.
    Natürlich gibt es auch hier einen tollen Supermarkt und somit sorge ich für das leibliche Wohl.
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