Canada
Thumb Creek

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Travelers at this place
    • Day 12

      Algonquin, erster und zweiter Tag

      July 11, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

      Gestern haben wir uns von Manitoulin Island verabschiedet. Hätten wir vorher gewusst, wie schön die Insel ist, wären wir wohl noch etwas länger geblieben.
      Am Ten Mile Point bekamen wir noch einmal eine wunderbare Aussicht und nahmen dann die Brücke bei Little Current - die einzige Verbindung zur Insel, wenn die Fähre zwischen Oktober und Mai nicht fährt - im Norden der Insel zurück aufs Festland. Durch abwechslungsreiche, felsige Landschaften ging's an Espanola und Sudbury vorbei etwas mehr als 400km Richtung Algonquin Provincial Park.
      Auf dem Weg deckten wir uns noch mit Essen ein, denn in unserer Unterkunft gilt das Prinzip der Selbstversorgung.
      Am frühen Nachmittag kamen wir hier in der Wolf Den an. Das ist weder ein Hotel noch eine Jugendherberge, eher eine Art WG. Es gibt ein Haupthaus mit drei Stockwerken und mehrere kleinere Hütten. Wir haben ein recht kleines Zimmer im Untergeschoss des Haupthauses, wo noch mehr Schlafräume sind. Im Erdgeschoss sind Küche, Essbereich und Bäder und oben drauf gibt es eine Lounge, wo ich jetzt auch gerade sitze und schreibe. Man begegnet anderen Reisenden und findet schnell Anschluss. Ich würde schätzen, dass hier gerade irgendwas zwischen 15 und 20 Leute eingecheckt sind.
      Ein Mitarbeiter hier gab uns gestern Abend dann noch einen Tipp, mit welchem Trail man vielleicht anfangen könnte. Dazu muss man sagen, dass man den Algonquin Park auf verschiedene Weisen erkunden kann. Die volle Dröhnung bekommt man, wenn man mit Rucksack, Zelt und Kanu tief in den Park vordringt und mehrere Tage am Stück in der Wildnis schläft. Das war für den Trip hier aber nicht so möglich, weswegen wir uns für eine etwas zweckmäßigere Variante entschieden haben: Durch den Park, der halb so groß ist wie Schleswig-Holstein, führt im südlicheren Teil ein Highway von West nach Ost und außer kurzen Abzweigungen davon gibt es keine Straßen. Entlang dieses Highways gibt es jedoch zahlreiche Wanderstrecken verschiedener Schwierigkeitsstufen und Themen, die wir nun nach und nach erkunden wollen.
      Wir gingen also heute nach der Empfehlung den "Track and Tower" Trail, nicht wissend, dass weder Track (hier: Schienenstrecke) noch Tower noch existieren. Die Nacht hier war etwas stürmisch, um fünf hatte es ein heftiges Gewitter gegeben und auch für heute war die Vorhersage nicht besonders erbaulich. Das Risiko, etwas nass zu werden, gingen wir jedoch ein und kamen nach 25km Fahrt durch den Park am Parkplatz am Anfang des Trails an und waren mal wieder die einzigen. Schnell noch mit Mückenspray eingesprüht und los ging's. Nach etwas 50m wurden wir jedoch jäh von Donnergrollen gestoppt und wir wollten nicht tief im Wald sein, wenn es mit einem richtigen Gewitter los ging. Also setzten wir uns erst einmal ins Auto. Nach zehn Minuten war das Wetter wieder annehmbar, der Regen hatte aufgehört und wir wagten einen zweiten Versuch. Dieses Mal dauerte es rund zehn Minuten, bis der Regen einsetzte. Ich checkte kurz das Regenradar und wir entschlossen, dass wir das, was angezeigt wurde, aushalten würden.
      Wir setzten also unseren Weg fort und waren froh über jeden Milliliter Mückenspray, den wir aufgetragen hatten. Das Wetter war natürlich optimal für Moskitos und die Luft war voll davon. Das Spray tat aber seinen Dienst und ich wurde nur durchs Hemd erwischt. Ob man stehen bleibt um mal den Wald auf sich wirken zu lassen oder ein Foto zu machen, musste man jedoch gut abwägen.
      Der Wald hier ist ungeachtet der Stechviecher absolut wunderbar. Der Park existiert seit Ende des 19. Jahrhunderts und hier hat es nie so etwas wie Hauberg gegeben. Wenn man in den Wald hinein schaut, sieht man also nur einen Schnappschuss eines sich ständig ändernden Lebensraums: Es gibt viel mehr verschiedene Pflanzenarten als in den Wäldern, die ich kenne und überall liegen umgestürzte Bäume oder verwitterte Überreste davon, die selbst wieder Platz und Futter für andere Tiere und Pflanzen werden. Dazu kommt noch, dass die Landschaft sehr felsig ist, was für noch mehr Abwechslung sorgt.
      Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden erklommen wir eine Treppe mit etwas mehr als 130 Stufen hoch zum Aussichtspunkt, der auf halber Strecke der Wanderung liegt. Der Blick über die Wald- und Seenlandschaft war wieder mal atemberaubend. Die Wolkendecke riss hin und wieder auf und so wurden immer andere Teile des Waldes von der Sonne bestrahlt, was für ein tolles Farbenspiel sorgte. Wir blieben fast eineinhalb Stunden sitzen, machten Fotos, redeten mit den wenigen anderen Wanderern und schauten einem Streifenhörnchen auf Futtersuche zu. Zum Glück gab es da oben nur recht wenige Moskitos, denn sonst hätten wir wohl nicht so lange bleiben können.
      Auf dem Weg zurück kamen wir noch an ein paar schönen Seen und der ehemaligen Bahnstrecke vorbei und waren nach insgesamt fünf Stunden wieder am Auto.

      Nach der wohlverdienten Dusche lade ich jetzt gleich diesen Post hoch, leider jedoch ohne Bilder: In der Unterkunft gibt es kein WLAN und mein mobiles Internet funktioniert nur, wenn das Handy im obersten Stockwerk an einem Fenster lehnt (und auf dem Klo, aber das ist zum Bilderhochladen eher unzweckmäßig) und dann auch nur sehr langsam. Wenn wir am Dienstag wieder in der Zivilisation sind, werde ich die Einträge vom Park editieren und nach und nach die Bilder hochladen.

      Bild 1: Aussicht von oben auf den Cache Lake
      Bild 2: Diese Treppe führte hoch zum Aussichtspunkt. Links vorher im Nebel und rechts, nachdem es aufgeklart hatte
      Bild 3: Gut, dass du da nicht durch kommst...
      Bild 4: Ein authentisches Bild. Wenn ich schreibe, dass wir klitschnass geschwitzt waren, meine ich das auch :D
      Bild 5: Guten Hunger :)
      Bild 6: Ein kleiner See auf dem Rückweg zum Auto
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    • Day 13

      Kanufahren auf dem Oxtongue River

      July 12, 2019 in Canada ⋅ 🌙 15 °C

      Nach dem Gewaltmarsch durch Regen und Moskitos gestern wollten wir heute einen eher ruhigen Tag machen. Deswegen haben wir uns heute Morgen die Zeit genommen, schon mal ein bisschen Bilder zu sortieren (44GB hatten sich bisher angesammelt, da musste dringend aufgeräumt werden) und sind mittags Kanu fahren gegangen.
      Unsere Unterkunft liegt fußläufig vom Oxtongue River entfernt, der aus dem Algonquin Park kommt und in den Oxtongue Lake mündet. Geht man an einer der Blockhütten auf der anderen Seite des Highways vorbei, gelangt man zu einem kleinen Anleger, wo ein paar Kanus, Kajaks und Ausrüstung bereitstehen, die man sich einfach nehmen kann. Bezahlt wird später. Theoretisch könnte jedermann dorthin gehen und etwas mitnehmen, aber hey, wir sind in Kanada. Hier vertraut man darauf, dass das nicht passiert und in den über zehn Jahren, die es diese Unterkunft schon gibt, ist es wohl gut gegangen.
      Mit nahezu keiner Kanuerfahrung ging's aufs Wasser. Glücklicherweise hat der Fluss fast keine Strömung, sodass wir uns langsam eingewöhnen konnten, während wir den Fluss hinab auf den See zu paddelten.
      Da der Oxtongue River dort nicht durch den Park führt, kann das Land an seinen Ufern erworben und bebaut werden. Das passiert auch, aber spärlich genug, dass es nicht stört und den schönen Eindruck kaputt machen würde.
      Nach einer halben Stunde öffnete sich der Fluss und wir waren auf dem See. Wir fuhren ein bisschen darauf herum und legten für eine halbe Stunde auf einer kleinen Insel an, suchten Muscheln und gaben unserer Haut eine Pause von der konstanten Sonneneinstrahlung.
      Danach machten wir die Runde um die Insel fertig und begaben uns auf den Weg zurück.

      Am Anleger wieder angekommen entschlossen wir uns, die Badesachen zu holen und noch auf dem Steg zu lesen und eine Runde zu schwimmen. Der Rest des Tages war dann recht ereignislos und entspannend. Wie Urlaub halt manchmal sein soll :)

      Heute ist Freitag und zum Wochenende wird die Unterkunft wohl immer etwas voller. Hoffentlich wird diese Nacht trotzdem ruhiger als die letzte - eine Gruppe von Leuten meinte sich nicht an die Nachtruhe nach elf halten zu müssen und machte dann auch direkt um 6:30 Uhr wieder Krach - denn morgen wollen wir früh aufbrechen und eine rund sechsstündige Wanderung machen.

      Bild 1-5: Bilder vom Kanufahren auf dem Oxtongue River und Oxtongue Lake
      Bild 6: Beim Schwimmen kamen uns noch ein paar Enten besuchen.
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    • Day 17

      Wolf Den Nature Retreat

      July 16, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 21 °C

      Heute haben wir uns von der Wolf Den verabschiedet und beide beschlossen, dass, sollten wir noch einmal in den Algonquin Park fahren, wir wieder her kommen werden. Die Atmosphäre hier war - außer am Wochenende, weil da die Leute auf Wochenendtrips kamen und es echt voll war - einfach super. Man kam immer wieder mit netten Leuten ins Gespräch: Am Freitag haben wir uns lange mit einer Familie aus der Schweiz unterhalten, gestern Abend und heute morgen mit einer Familie aus Landau und und und. Man tauschte Reisegeschichten und -tipps aus und hatte viel Spaß. Das war auch so ein bisschen der Plan, als wir uns diese Unterkunft ausgesucht haben: Wenn man in die Wildnis geht, möchte man ja nicht in einem Himmelbett schlafen und morgens ein luxuriöses Frühstück aufgetischt bekommen. Wir wollten Leute kennenlernen, selbst kochen und uns auf die Natur um uns herum einlassen und genau das haben wir hier bekommen. Nicht zuletzt wegen der tollen Leute, die hier arbeiten und mit guten Tipps weitergeholfen haben. Wenn man dann nachmittags oder abends platt war vom Wandern oder kochen, konnte man sich auf die obere Etage zurückziehen, in den gemütlichen Sesseln und Couches lesen oder sich vorstellen, wie gemütlich dieses massive Holzhaus wohl beim Kaminfeuer im Winter sein muss.

      Wer also auch mal in die Nähe kommt, sollte auf jeden Fall darüber nachdenken, in der Wolf Den seine Ausgangsbasis zu haben :)

      PS: Ich habe alle Bilder zum Algonquin Park hochgeladen!

      Bilder 1-4: Eindrücke von der Wolf Den, leider haben wir verschlafen, auch drinnen Fotos zu machen...
      Bild 5: Hero (Service Dog einer Besucherin) und ich
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    You might also know this place by the following names:

    Thumb Creek

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