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  • Day 1

    Dharavi Tour

    June 9, 2019 in India ⋅ 🌬 33 °C

    Slum Tour (Dharavi)

    Blog Beitrag Slum (Helene):
    Sich mit 1400 anderen Personen eine Toilette teilen - für uns unvorstellbar. Doch genau so sieht die Realität in Dharavi aus, Mumbais wohl bekanntester Slum. Direkt an unserem ersten Tag in Indien, haben wir uns das Leben und Arbeiten im Slum angeschaut. Auf einer Fläche von über 200 Hektar, was mehr als 280 Fußballfeldern entspricht, wohnen hier nach offiziellen Zahlen eine Millionen Menschen. Inoffiziell sind es natürlich deutlich mehr. Nach Religionsgemeinschaften aufgeteilt leben in Dharavi 60% Hindus, 33% Muslime und 6% Christen.

    Mit unseren local Guides, die selbst im Slum gelebt haben, haben wir einen uns völlig neuen Lebensraum betreten. Dunkle, schmale Gassen führen zwischen den Behausungen hindurch, der Boden ist uneben und verdreckt, die Luft ist drückend. In Dharavi wird auf engstem Raum geschlafen, gegessen und gearbeitet. Geld wird hier hauptsächlich mit Recycling verdient. Egal ob Plastik, Aluminium oder Lackeimer, altes wird gereinigt und aufgewertet, um anschließend weiterverkauft zu werden. Auch Töpfereien und Gerbereien stellen ein Standbein der Slumbewohner dar. Für die Einwohner ist die Arbeit in Dharavi lukrativ und viele Menschen sind deshalb in den Slum gezogen, auch wenn die Arbeitsbedingungen oftmals stark gesundheitsschädlich sind.
    Fliesendes Wasser gibt es nur für 3h am Tag, in denen die Slumbewohner alle möglichen Behältnisse füllen, um bis zum nächsten Tag versorgt zu sein. Trotz der Armut sehen wir viele fröhliche, lachende Kinder, die uns freudig begrüßen. Für sie gibt es die Möglichkeit in den Schulen der Slums unterrichtet zu werden und somit die Hoffnung auf ein Leben außerhalb des Slums zu haben.

    Nach zwei Stunden und unzähligen Eindrücken erreichen wir das Ende der Slumtour.

    Frauen in Indien (Jenny): Das Thema "Frauen in Indien" zeigt mir, dass wir es in Europa doch sehr schön haben. Wir hatten bei der Slum Tour einen weiblichen Guide und sie hat uns etwas über ihre Lebensgeschichte erzählt. Ihre Familie wollte sie zwingen zu heiraten, jedoch wollte sie unbedingt studieren. Sie versuchte sich deswegen mehrfach umzubringen. Am Ende ließ ihre Familie ihr nur die Wahl zu heiraten oder zu gehen. Sie ist gegangen und macht mittlerweile ihren Master. Nach ihrem Studium möchte sie anderen indischen Frauen helfen, damit sie auch studieren können. Aufgrund der Einstellung der Gesellschaft wird sie wahrscheinlich nie heiraten können, auch ihre Schwester werden nie heiraten, da sie die älteste ist und diese zuerst heiraten muss.
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